Verfahrene Windel-Situation - Tipps?

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  • Wir stecken grade in einer doofen, verkorksten Windel-Situation fest und ich brauche eure Gedanken...


    Das Kleinchen (3) war vor dem Umzug, also vor 3 Monaten, mit großer Begeisterung tagsüber windelfrei. Zuhause lief das so ab, dass sie Bescheid gesagt hat, dann hab ich ihr beim Ausziehen geholfen und sie ging komplett allen (ganz wichtig, ohne Begleitung oder Beobachtung) aufs normale Klo (mit Aufsatz) oder Töpfchen. Sie hat sich angezogen, Hände gewaschen und kam wieder, alles tutti. In der Kita lief es nicht, weil sie da nicht diese Rückzugsmöglichkeit hatte - da wollte sie auch ohne Windel, aber hat dann den kompletten Tag eingehalten. Deshalb haben wir sie für die Kita überredet, doch eine Windel anzuziehen. Das war dann auch ok für sie, es schien alles eine Frage von Wochen.

    Dann kam der Umzug, und das Kind wollte erstmal ausschließlich mit Windel sein. Auch ok, haben wir so gemacht. Nach einigen Wochen in der neuen Umgebung kam von ihr der Impuls, aufs Klo zu gehen. Ich hab das unterstützt, sie hatte wieder großen Spaß, das Setting war das selbe, es lief zuhause wieder komplett ohne Windel und ohne Unfälle. Dann hat leider unsere "Lieblingserzieherin" das Thema aufgegriffen. Abgemacht war: Wenn das Kind von sich aus auf das Thema zu sprechen kommt, gerne fragen, ob es probieren will. Wenn nicht: In Ruhe lassen. Die Erzieherin machte daraus: Du musst vor dem Mittagsschlaf mit den anderen, windelfreien Kindern aufs Klo, musst dich draufsetzen bis ich bis 10 gezählt habe, erst dann darfst du wieder aufstehen. Großartig. Mein Kind natürlich: Luken dicht, ihr könnt mich alle mal. Sie ging nicht mehr aufs Klo, weder in der Kita noch daheim, keine Chance. Wir haben das nachdrücklich geklärt, es wurde wieder ein bisschen besser daheim. Erzieherin vorletzte Woche: "Ja, aber sie ist ja jetzt schon fast drei. Ich hab ihr jetzt mal gesagt, dass wenn sie einen ganzen Tag unfallfrei ohne Windel ist, dass sie dann eine ganz tolle Belohnung bekommt." #sauer


    So viel zur Vorgeschichte. Seit dieser Aktion ist es komplett vorbei, logisch. Aber es beschäftigt sie ganz doll. Wenn ihre Freundin zu Besuch ist (trocken), will sie immer mitgehen und dann auch aufs Klo. Sobald ich das dann unterstütze und auch nur frage, ob sie Hilfe möchte oder alleine gehen, rennt sie weg und will nichts mehr davon wissen. Sie fragt vor (vermutlich) jedem Pinkeln: "Hab ich eine Windel an?" - sie kann das also zuverlässig spüren und einschätzen. Lasse ich sie aber daheim ohne Windel (bequemer und besser für die Haut, das Argument akzeptiert sie problemlos), pieselt sie ohne Kommentar in die Hose. Es ist also alles völlig verfahren und verkorkst grade.


    Habt ihr eine Idee, wie ich ihr da raushelfen kann? Ich hab kein Problem damit dass sie nicht trocken ist, aber ich hab das Gefühl, sie will eigentlich schon, ist aber blockiert...

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Ach herrje, ich verstehe deine Sorgen. Bei unserem Sohn war es sehr ähnlich (nur dass er insgesamt deutlich später dran war plus der Druck im Kindergarten).

    Ich sage jetzt lieber nicht, wass ich bezüglich den Kommetaren deiner Erzieherin und unserer Erzieherin damals empfinde #stumm Ich kann dir nur beschreiben, wie wir damit umgegangen sind:

    Erstens: Ich habe den Druck zu Hause vollkommen rausgenommen. Wenn sie problemlos eine Windel trägt und sie mag, lass sie ihr völlig unkommentiert. Auch unser Sohn ist gern mit aufs Klo gekommen, um zu gucken, wollte aber partout nicht selbst probieren und wollte diesbezüglich auch nichts hören. Also habe ich es gelassen. Das heißt, ich würde, wenn sie fragt, zeigen und sagen, dass die Freundin aufs Klo geht, würde sie bei meinen Klogängen mich auch begleiten lassen, würde ihr aber nicht die Frage stellen, ob sie auch mal will. Nur wenn sie von sich aus fragt, unterstützt ich natürlich gern.

    Zweitens: Ich habe ein Gesprächmit der Erzieherin eingefordert. Ich habe ihr sehr deutlich gemacht, dass Druck für mich gar nicht geht. Ich habe mir wohlwollend ihre Argumente angehört und nochmals deutlich gemacht, das Druck bei einem Thema, bei dem es um das LOSLASSEN geht, gar nicht geht :D. Wir werden uns bei diesem Thema nicht einig. Sie haben ihm dann sehr zähneknirschend die Windel erstmal gelassen. Es gab trotzdem immer wieder etwas Druck oder einen blöden Kommentar im Kindergarten. Das konnte ich nie ganz vermeiden. Ich habe ihn dann einfach getröstet, kommentarlos eingepieselte Hosen gewaschen und immer wieder mit ihm geredet, wie er es im Kindergarten machen kann. Zufriedenstellend war es für mich also nie ganz. Er hat sich aber irgendwie mit den Kommentaren/der Situation arrangiert und zu Hause ruhte das Thema. Wenn ein ganz blöder Kommentar kam, habe ich es immer wieder angesprochen und es war einige Wochen Ruhe.

  • Meine Tochter empfindet manchmal schon einen Vorschlag oder die Frage, ob sie bei etwas Hilfe braucht, als Druck. Daher würde ich gar nicht mehr das Thema ansprechen, sondern ihr erstmal einfach wieder die Windel anziehen und gut.

    Und für die Kita: Gibt es da nicht irgendeine gute Broschüre o.ä. dazu, dass Druck da absolut kontraproduktiv ist? Unsere Tochter hatte tagsüber bis ca. 3,5 eine Windel, glaube ich, die Kita fand das überhaupt nicht erwähnenswert.

  • Hilft es vielleicht, der Kita schriftlich mitzuteilen, dass ihre Intervention dazu geführt hat, dass die Entwicklung nun rückwärts läuft und sie bitte nun GAR NICHTS mehr in diese Richtung versuchen oder auch nur sagen, damit ihr das wieder in die richtigen Bahnen lenken könnt?


    Und zuhause auch einfach gar nichts sagen, nur "ja" antworten wenn sie fragt, ob sie eine Windel anhat und innerlich so wohlwollend wie möglich sein im Hinblick auf das (noch) Windel tragen.


    Es kann eh sein, dass da bei Ankunft des Babys nochmal alles"rückwärts" springt. Mini1 war bei Geburt des Bruders 2J.10M. und schon 10 Monate komplett aus den Windeln raus und trotzdem wurde das vorübergehend wieder Thema. Und ich kenne aus dem Umfeld einige, die kurz vor "trocken" waren bei Ankunft des Geschwisterchens und dann erstmal gar nichts mehr ging.


    Sie kommt ganz , ganz sicher wieder an den Punkt, wo sie das selbst möchte!

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Wenn sie ohne Windel sein möchte daheim, würde ich sie lassen und kommentarlos umziehen und wischen. Wenns klappt super, nicht loben, aber vielleicht anerkennen „oh du warst alleine am Klo“.


    Für die Kita hab ich leider keine Lösung, aber ich würde mir jegliche Intervention verbitten.

  • Genau, Druck raus nehmen und froh sein, dass sie eine Windel tragen möchte und somit eine Lösung für sich gefunden hat.

    Bei uns hat ein böser Spruch aus dem Kindergarten dazu geführt, dass unser Großer sich weigerte, weiterhin eine Windel zu tragen, obwohl er noch längst nicht sauber und trocken war. Ein dreiviertel Jahr lang hatte ich täglich bis zu zehn nasse oder vollgekackte Hosen. #kreischen

  • Wenn möglich, dem Kindergarten nochmal aufs Dach steigen.

    Und ihr erklären, dass das zu Hause ganz anders ist als im Kindergarten. Um ihr da anderes Verhalten zu ermöglichen.

    Wenn das für sie selbst Thema ist, würde ich mich da ganz drauf verlassen - nichtmal die Windel weglassen wollen wegen der Haut. Einfach auf sie warten.

    Wenn sie fragt - antworten. das Bad immer so haben, dass sie draufkann (nutzt Ihr einen Sitzverkleinerer -> den immer drauf haben, wenn Ihr nicht gerade selbst drauf seid), Licht an (oder macht sie es selbst gerne an?).

    Die Phase "habe ich eine Windel an" hattten wir auch. Sie hat es offensichtlich gemerkt. Ob es da schon gereicht hätte, noch rechtzeitig aufs Klo zu kommen, weiß ich nicht. Und sie wollte die Windel noch. Dann mal eine Weile nicht mehr. Der Kindergarten fand's toll. Dann wollte sie wieder eine. Und der Kindergarten meinte, das sei aber verwirrend für sie, wenn sie mal eine hätte, mal nicht. Zeitweise war es tagesweise unterschiedlich. - Aber es hat genau gepasst für sie. Sie hat entschieden, wann sie eine wollte und wann nicht. Und kam gut klar damit.
    Dann kam die Phase, in der sie zu Hause als erstes die Windel auszog. Immer heimlich in einer Ecke. Da musste ich manchmal aufpassen - damit ich die Windel entsorgen konnte. Und damit ich sie erinnern konnte. Wenn ich Zeichen bemerkt habe, habe ich gefragt, ob sie mal muss? Mehr durfte ich auf keinen Fall machen. Also sie bitten, ihre Blase zu fragen, aber ohne jedes Insistieren, dass sie aber besser ...

    Und dann wollte sie ohne Windel, komplett. Und es klappt.

    Ich kenne mehrere, bei denen es im Kindergarten und zu Hause ganz unterschiedlich schnell geklappt hat. Das können viele Kinder trennen.

    Und sie hat noch Zeit.