Kurze Frage zum Thema Zöliakie

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  • Hallo,


    ich weiß, dass hier ein paar Raben unterwegs sind, die sich gut mit Zöliakie auskennen, Talpa kommt mir spontan in den Sinn, falls ich mich nicht täusche.

    Ich habe nur eine ganz bestimmte Frage, zu der ich nicht wirklich etwas finde: ich habe einen zu niedrigen Ferritinwert, der Hämoglobin ist aber nach 4 Wochen Eisensaft ok. Das Problem tritt immer wieder auf. Dazu kommen MagenDarmprobleme, aber recht unsystematisch, vor allem Durchfall manchmal nach dem Essen. Sonstige Blutwerte sind absolut ok. Mein mehrmaliges Nachfragen, ob wir in Richtung Unverträglichkeit, insbesondere Zöliakie etc. schauen, wurde abgeschmettert mit dem Hinweis, bei Zöliakie wäre der Ferritin wert nicht erniedrigt.


    Kann mir da jemand etwas zu sagen? Ich danke euch


    Narnia

    • Offizieller Beitrag

    auf die schnelle hab ich das gefunden:


    Andere Formen von Verdauungsstörungen können ebenfalls Eisenmangel verursachen. Das klassische Beispiel dafür ist die Zöliakie, aber auch andere Unverträglichkeiten, wie Laktoseintoleranz und dergleichen. Vereinzelt trifft man Menschen, die eine angeborene Störung der Eisenaufnahme haben. Auch die sind natürlich besonders von Eisenmangel betroffen.


    Quelle: https://www.eisencheck.at/eisenmangel/ursachen/


    laut impressum ist die seite von einer pharmafirma.

  • licht , vielen Dank

    Mein Arzt meinte, klar könne der Eisenmangel von einer Unverträglichkeit kommen, aber dann wäre nur das Hämoglobin und nicht der Ferritin erniedrigt#confuseddeswegen müssten wir bei mir gar nicht weiter testen

    • Offizieller Beitrag

    Eisenmangel gilt meines Wissens als eines der typischen Symptome bei Zöliakie.


    Da der Ferritinwert bei meinem Sohn bei jeder Kontrolle genommen wird, gehe ich davon aus, dass es durchaus ein relevanter Wert.


    Aber die Königin der Werte ist Eiche vielleicht weiss sie mehr.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ohhh, was für ein Titel!

    Nee, ich muss auch die Tante G. fragen: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/f/Ferritin.htm


    Bei wiederkehrendem, „grundlosen“ Eisenmangel, dazu noch in Kombination mit unregelmäßigem Stuhlgang, da gehen auch bei mir die Lampen an.

    Zöliakie ist immer noch massiv unterdiagnostiziert. Man schätzt, dass mindestens 1% der Bevölkerung betroffen sind, vermutlich aber eher 2-5%.

    Zur Zeit sind etwa 0,5% diagnostiziert.


    Es gibt inzwischen Blut-Selbsttests, die vernünftig funktionieren - zumindest bedeutet ein positives Ergebnis, dass da allerhöchstwahrscheinlich etwas ist. Eine vernünftige ärztliche Diagnostik ist aber trotzdem Pflicht, weil die zwingende, lebenslange, strikte glutenfreie Diät etwas sehr anderes ist als nur „ich lass mal das Brot weg“. Allerdings wäre unter einer nur glutenarmen Ernährung eine Diagnostik unmöglich, aber man hätte das volle Programm an Folgeschäden.

    Jedenfalls hättest Du mit einem solchen Test etwas valides in der Hand, um auch einen ärztlichen Labortest zu fordern. Sofern der Arzt denn einsichtig ist (und der Schnelltest überhaupt positiv - ein negatives Ergebnis sagt übrigens nichts aus...).

  • Zöliakie ist sehr vielfältig in den Symptomen. Aber Mangelerscheinungen sind ein typisches davon.

    Durch die Abflachung der Darmzotten werden bei einer Zöliakie die Nährstoffe und Mineralien aus der Nahrung nicht mehr richtig aufgenommen. Besteht das Problem über einen längeren Zeitraum, dann können natürlich auch die Speicher nicht mehr ordentlich gefüllt werden.

    Also ist es nur folgerichtig, dass auch der Eisenspeicherwert nicht mehr in Ordnung ist. Natürlich kann man kurzfristig mit erhöhter Eisenzufuhr den Akutwert verbessern, aber es reicht nicht, um auf Dauer den Speicher wieder zu füllen.


    Auf der DZG-Homepage findet man z.B. folgende Aussage für Zöliakie im Erwachsenenalter:


    Ein ungeklärter Eisenmangel ist oft das einzige Symptom, das auf eine Zöliakie hinweist.

    Vielleicht kannst Du diese Seite dem Arzt mal ausdrucken und mitnehmen. Es macht mich echt sprachlos, wenn bei Ärzten solch ein Unwissen herrscht.

  • Ach, grad heute wieder von einer anderen Zöli Familie gehört: O-Ton Arzt „ach, einmal im Monat kann das Kind schon eine Ausnahme machen“

    #kreischen


    Das ist nicht nur grob fahrlässig, das grenzt an Körperverletzung!

    Ich möchte nicht verantwortlich sein für ein Kind mit Dünndarmlymphom oder Nervenschäden.

  • Bei mir war auch der Eisenspeicher leer, Symptome schon ca. 10 Jahre bis zur Diagnose.


    Eisen und D3 ließ sich erst nach Darmsanierung auffüttern, vorher D3 gar nicht und Eisen ging immer wieder leer.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • @alle.

    Vielen Dank für eure zahlreichen InfOs! Ich überlege tatsächlich, ob ich nicht einfach einmal den Selbststest machen soll, um beim nächsten Termin Anfang Januar zumindest ein bisschen schlauer zu sein. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass ein negatives Ergebnis eine Zöliakie nicht ausschließt. Ja, ich bin sehr streng vegetarisch, habe eine starke Menstruation, aber all dies nimmt mein Arzt als ausreichende Erklärung hin.

  • Als strenge Vegetarierin wirst Du ja auf eisenreiche Nahrung achten, da sollte es eigentlich keinen Mangel geben. Starke Blutung ist ein Argument. Benutzt Du eine Menstruationstasse? Dann ließe sich der Blutverlust etwas quantifizieren.

  • Ich hab mal eine Frage fürs Verständnis, die Darmzotten die sich abflachen, die nur im Dünndarm oder auch im Dickdarm?

    Bzw. kann man eine Zöiliakie haben, wenn die Magen- und Darmspieglung unaufällig war?


    Weil da den Dünndarm ja nicht untersucht wird.

  • Meines Wissens treten die Schädigungen im gesamten Dünndarm auf, Proben können aber nur im Zwölffingerdarm (das ist das „obere“ Ende des Dünndarms) genommen werden, weil man an den Rest nicht herankommt.

    Die glutenhetriggerten Autoantikörper greifen nicht nur die Darmschleimhaut an, sondern können auch die Haut befallen (M. Duhring) und das Nervensystem (da gibt es noch kein serienmäßiges Screening, diese Antikörper werden noch in verschiedenen Forschungsprojekten untersucht).

  • Die entscheidende Biopsie im Zwölffingerdarm wird bei der Magenspiegelung gemacht, aber auch nur bei entsprechender Fragestellung und nicht automatisch bei jeder Spiegelung. Ich würde mal den Gastroskopie-Befund anfordern, insbesondere die Histologie.