Ich denke das Risiko ist je nach Betriebsgröße und Geschlechterverteilung unterschiedlich. Das Beispiel mit dem Zahnarzt ist da ein sehr Gutes: Kleiner Betrieb nur Mitarbeiterinnen -> hohe Risiko.
Ich arbeite in einer Firma mit über 3000 Leuten und das Geschlechterverhältnis ist recht ausgeglichen. Wenn Frau im Produktionsbetrieb arbeitet, darf sie keine Nachtschichten arbeiten (wie das mit Früh und Spätschichten ist weiß ich nicht, kann ich aber rausfinden, wenn es Dich interessiert), es findet sich aber genug (sinnvolle) Büroarbeit, die Frau stattdessen machen kann. Das heißt, sie bekommt eine andere Tätigkeit, kein Beschäftigungsverbot. Ich war bis zum Beginn des Mutterschutzes noch in den Produktionshallen unterwegs, hab mir halt für schweres Heben Hilfe organisiert.
In unserer Firma ist es so organisiert, dass sich Frauen die in Karenz (und Mutterschutz) sind quasi einen Pool bilden, damit der Headcount, der durch sie frei wurde, nicht anderweitig belegt werden kann. Trotzdem können so Stellen flexibel umbesetzt werden, da der Arbeitgeber in Ö nicht verpflichtet ist, eine Karenzrückkehrerin wieder an genau der gleichen Stelle einzusetzen, es muss lediglich eine vergelichbare Stelle sein. Sprich: war ich vorher in Forschung und Entwicklung, darf ich nicht nach der Karenz plötzlich am Fließband landen, ich darf aber sehr wohl in die Qualitätssicherung wechseln. In der Regel wird die Rückkehrerin bei uns gefragt wo sie hin möchte, wenn ihre alte Stelle nicht mehr frei ist.
Das wirtschaftliche Risiko für eine große Firma scheint mir somit sehr klein bis nicht vorhanden zu sein. Das wirtschaftliche Risiko für die Frau ist allerdings schon sehr hoch, denn dadurch, dass sie vielleicht in einer anderen Abteilung neu anfangen muss, kann das den Aufstieg auf der Karriereleiter verhindern.
Ich kann gerne bei Gegelegenheit mit unserem Betriebsrat sprechen, wie er das sieht.