welches risiko hat ein arbeitgeber bei einer potentiellen schwangerschaft einer mitarbeiterin?

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    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne nur teilzeitmodelle, bei denen man zu den üblichen Zeiten arbeiten muss, also vor- und nachmittags und ggf nachts.

    Ja, aber das ist doch nicht in Stein gemeisselt? Wo steht, dass es nicht auch kombiniert werden kann mit: Montags, Mittwochs und Freitags?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Die meisten sind schon recht flexibel einsetzbar, aber haben normalerweise den Rest ihres Lebens drumrum sortiert. So wie oben geschrieben von daroan oder dir, da gibt es dann eine Oma oder einen Ehemann, der zu anderen Zeiten Betreuung machen oder Kinder zum Sport fahren kann.


    In dem meisten Familien gibt es doch ein ausgeklügeltes System der zeitlichen Zuständigkeiten, sofern es eben keine "muttischichten" sind und eben nicht einer für alles da ist. Oder man hat Mittwoch Nachmittag seine jogagruppe oder was weiß ich. Es erfordert zumindest schon ganz schöne Umstellungen, wenn der ausfall eines Mitarbeiters dadruch kompensiert werden soll, dass die anderer sich drumrum stricken.

  • Oder der Sport der Kinder, oder oder... O_o ich finde auch, dass das Leben halt mehr sein sollte, als Arbeit. Und eigentlich empfinden viele Familien es als Luxus, dass sie Vormittags abreiten können und Nachmittags soziales Miteinander haben.

    • Offizieller Beitrag

    Talpa Das kommt wahrscheinlich auf den Job an? ;) ein Bürojob ist da wahrscheinlich flexibler, Pflege/Carearbeit macht das schwieriger.

    Wieso?

    Pflege ist genau der Bereich, der unglaublich viel Übung im Erstellen von Dienstplänen hat - denn da müssen 24 Stunden abgedeckt werden, während die Balken auf dem Bau jetzt nicht soooo leiden, wenn sie mal einen Tag zu spät eingebaut werden.

    Ich glaube ganz ehrlich, das ist schlicht und ergreifend Gewohnheitssache... (da meine Mutter meine ganze Kindheit durch in der Care-Arbeit Teilzeit gearbeitet hat, würde ich mal behaupten, da habe ich durchaus Einblick - und da war tatsächlich schon in den 80ern üblich, dass Männer in Teilzeit arbeiten können).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Oder der Sport der Kinder, oder oder... O_o ich finde auch, dass das Leben halt mehr sein sollte, als Arbeit. Und eigentlich empfinden viele Familien es als Luxus, dass sie Vormittags abreiten können und Nachmittags soziales Miteinander haben.

    Genau so. Oder zumindest teilzeit und nicht mehr jeden Tag die volle Schicht

    • Offizieller Beitrag

    Oder der Sport der Kinder, oder oder... O_o ich finde auch, dass das Leben halt mehr sein sollte, als Arbeit. Und eigentlich empfinden viele Familien es als Luxus, dass sie Vormittags abreiten können und Nachmittags soziales Miteinander haben.

    #weissnicht

    Oder mittags immer heim hetzen müssen, weil die Kinder kommen, alles in den halben Nachmittag reinquetschen müssen...

    Das ist doch Typsache und auch etwas Gewohnheit - ich mag es, keine halbierten Tage zu haben, sondern ganze Tage pro "Thema". Wenn ich frei habe, kann ich während der Schulzeit meiner Kinder bereits den Haushalt schmeissen und den Nachmittag dann wirklich Kinderzeit geniessen... Eine andere Familie (bzw. eine Mutter, seien wir ehrlich... denn bei dem System wird der Vater im Normalfall ja nicht mittags auch zuhause sein, oder ;)?) mag es halt lieber, jeden Nachmittag frei zu haben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, jeder wie er es halt machen kann. ;)


    Ich glaube Talpa dieses "alle müssen Vollzeit arbeiten" ist einfach nicht zwanghaft sinnvoll und ich finde den Ansatz auch völlig am Thema vorbei diskutiert.


    Mein Mann meinte übrigens grad, am teuersten bei einer Elternzeitausfall-Kompensation ist die Besetzung der Stelle - denn die ist dann befristet und man bekommt i.d.R. nur schlechte Mitarbeiter. ;)


    Und das kostet immer... am liebsten ist ihm daher eine Teilzeitarbeit des Mitarbeiters ...rein aus wirtschaftlicher Sicht. Aus menschlicher Sicht sieht er das anders.

    • Offizieller Beitrag

    Talpa Das kommt wahrscheinlich auf den Job an? ein Bürojob ist da wahrscheinlich flexibler, Pflege/Carearbeit macht das schwieriger.

    Bei uns ist das flächendeckend so, dass man unter Teilzeit vorallem meint, dass man nicht 5 Tage arbeitet, wobei es auch das gibt, mit verkürzten Tagen oder verkürzten Schichten.

    Als ich noch auf dem Bau gearbeitet habe, habe ich 80% gearbeitet, also Mo-Do, Freitag war mein Frei-Tag.

    Und bei uns ist es gerade in der Pflege-Carearbeit so, dass das sehr flexibel mit Arbeitszeiten jongliert wird.


    Und es gibt praktisch in jedem Team jemand, der sehr flexible ist, dank tollen Grosseltern, selbständigem Mann, grösseren Kindern, was auch immer. Meine Freundin hat per Arbeitsvertrag eine 40% Stelle, arbeitet aber immer 60%. Das ist OK für sie so, sie möchte einfach den Vetrag nicht erhöhen, weil sie befürchtet, wenn mal etwas ist und sie tatsächlich nur 40% arbeiten möchte, dann nicht mehr reduzieren kann. Sie ist also so eine, die permanent 20% zu Verfügung stellt, um Ausfälle etc. zu kompensieren.

  • wo behaupte ich, arbeitgeber würden aus misogyner motivation heraus handeln?

    hier haben alle Kitas und horte von 6 bis 18 Uhr auf.


    Aber da gab es ja mal einen anderen Strang zu, dass viele diese langem Betreuungszeiten für ihre Kinder gar nicht wollen.

    Hier hat eine von 3 Kitas von 7:00 - 16:00 geöffnet, eine von 8:00 - 12:00 dan wieder von 14:00-16:00 Uhr (kinder gehen entweder Vormittags oder Nachmittags oder zum Mittagessen nach Hause) und eine von 7:00 - 15:00 Uhr. Hortbetreuung von Schulkindern gibt es gar nicht. Eine Schülerinsel. für die Staatl. Grunsdchule die ca. 20% der Schüler einen Platz geben kann bis 17:00 Uhr und die Privatschule im Nachbarort bis 15:00 Uhr. Die gemeinschaftsschule hat eine Nachmittagsbetreeung bis 17:00 Uhr....


    6:00 - 18:00 Uhr wäre hier auf dem extrem struktur-konservativen Land ein Traum. Hier ist definitiv Teilzeit die "Muttischicht" am Vormittag....



    Edit...das 1. Zitat hat sich irgendwie dazu gemogelt...sorry!

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube Talpa dieses "alle müssen Vollzeit arbeiten" ist einfach nicht zwanghaft sinnvoll und ich finde den Ansatz auch völlig am Thema vorbei diskutiert.

    Darf ich mal ganz, ganz vorsichtig nachfragen, ob Du meine Posts überhaupt gelesen hast?

    Wo in aller Welt schreibe ich irgendwas von alle Vollzeit?!?!


    #gruebel


    Ich hatte es nur gewagt, anzumerken, dass Teilzeit in verschiedenen Formen vorkommen kann...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Dank der endlosen Belastbarkeit der Mitarbeiter bis zu selbstaufgabe....


    Fällt jemand aus wird so lange telefoniert, bis jemand anderes dafür einspringt. Auch wenn an dem tag eigentlich etwas anderes geplant wäre. Das ist ein Grund, warum so viele aus der Pflege raus wollen. Und einige zwar eigentlich auf Teilzeit gehen, aber statt dessen endlos Überstunden vor sich her schieben.


    Außerdem ging es ja um die Frage, wie man dauerhaft die Mehrarbeit kompensiert. Da bringt das schieben der Schichten wenig, sondern es fällt Mehrarbeit an. Du hast doch oben auch geschrieben, dass ihr nur 50% Personal seid. Das ist nun mal anstrengend und darf eigentlich nicht sein. Die Lösung für "ausfall" darf nicht geplant sein "dann machen die anderen mehr, egal ob sie wollen oder nicht ".

  • Talpa ich hatte schon gelesen und gedacht verstanden zu haben. Wahrscheinlich ergab das für mich dann keinen richtigen Sinn.


    Denn ich ging niemals in der Grundannahme davon aus, das Teilzeit nur Vormittags sein muss. Und außerdem überschneiden wir uns ständig.


    Aber ich hab dann auch mal genug. Weil das Thema Teilzeit oder nicht oder wie man die organisiert bekommt (ein Teilzeitmitarbeiter erfordert i.d.R. noch einen anderen... ) gar nicht Thema hier war.


    Das du bei Teilzeit in Deutschland an "mutterschicht" denkst, ist ja nun auch dein "Mindmap" meiner ist es nicht. ;).

    • Offizieller Beitrag

    Dank der endlosen Belastbarkeit der Mitarbeiter bis zu selbstaufgabe....


    Fällt jemand aus wird so lange telefoniert, bis jemand anderes dafür einspringt. Auch wenn an dem tag eigentlich etwas anderes geplant wäre. Das ist ein Grund, warum so viele aus der Pflege raus wollen. Und einige zwar eigentlich auf Teilzeit gehen, aber statt dessen endlos Überstunden vor sich her schieben.


    Außerdem ging es ja um die Frage, wie man dauerhaft die Mehrarbeit kompensiert. Da bringt das schieben der Schichten wenig, sondern es fällt Mehrarbeit an. Du hast doch oben auch geschrieben, dass ihr nur 50% Personal seid. Das ist nun mal anstrengend und darf eigentlich nicht sein. Die Lösung für "ausfall" darf nicht geplant sein "dann machen die anderen mehr, egal ob sie wollen oder nicht ".

    Und da wären wir wieder bei Patricks Beiträgen: DAS ist normales Risiko und sollte schlicht und ergreifend bei der Personalplanung mitgedacht werden...

    Das schreckliche ist, dass bei diesen Fehlplanungen nicht die Verantwortlichen leiden, sondern die "unten"...


    Wir haben eine brauchbare Personalmenge - da ist es möglich, kurzfristig solche Krankheitswellen zu überbrücken, einfach weil wir im Normalfall nicht schon auf dem Zahnfleisch laufen. Daher: ja, es ist anstrengend, aber völlig im Rahmen. Anstrengend und stressig in bestimmen (Jahres)Zeiten gehört hier zum Berufsbild - dafür gibt es ruhigere Phasen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • patrick*star was du sagst ist richtig. :) Aber die Ausgangsfrage war ja ganz konkret.


    rheinländerin ob das gelingt liegt aber auch an den Mitarbeitern. Es gibt genug, die, egal wie wichtig es wäre, den Stift immer fallen lassen. Ohne Verpflichtung (kinder, opa/oma zur Pflege) .. und ich meine echt immer. Das ist halt manchmal dann schwierig. Es ist immer schön, vom Idealfall auszugehen. Den gibts aber nicht. Ausfälle müssen individuell betrachtet werden.

    Und das was Hermine sagt ...

    Meine Beobachtungen sind gegensätzlich. Ich erlebe zunehmend Leute, die so sehr auf die Identifikation mit dem Arbeitgeber eingeschworen sind, dass sie sich verpflichtet fühlen, mehr zu tun als sie müssten. Dienst nach Vorschrift zu machen wird als Makel betrachtet, obwohl genau dafür der Arbeitnehmer bezahlt wird.


    Ich komme ja aus der Personal- und Organisationsentwicklung, und ich halte es in Ausfallsituationen für ideal, wenn ich mit 10 Leuten über mögliche Beiträge zur Kompensation verhandeln kann, nicht nur mit einer Person oder keiner. Wenn dann auch noch ausgelotet wird, ob und welche Tätigkeiten sich ggf. im Homeoffice gemacht werden können, erweitert das die Möglichkeiten nochmal. Die Verbreitung des Teilzeit-nur-Vormittags-Modells ist stark rückläufig, in vielen Gegenden Deutschlands kaum relevant.

    • Offizieller Beitrag

    Und das geht dann soweit, dass sich Schwangere ständig schuldig fühlen, weil sie dem Betrieb ja so viel Ärger machen.


    So aus dem Nähkästchen geplaudert: hat sich mit dem, was Du im unteren Absatz beschreibst, die Situation für die Arbeitgeber in Sachen "Risikomanagement Schwangerschaft" verbessert?

    Also sind Dinge wie Home-Office für diese Frage eine Hilfe?


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss nicht, mein persönliches empfinden ist, dass als ich ein Kind war, die Identifikation mit einem Unternehmen viel grösser war. Die Firma bot nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern ein "Lebensumfeld" und man war Teil quasi einer "Familie", da war man bereit auch sich einzusetzen.

    In der Firma, in der mein Vater gerarbeitet hatte, hatte es eine eigene Krankenkasse, es gab Nähkurse für die Ehefrauen, eine Bibliothek für die Familien, es gab einen Firmenfussballclub, einen Schiessverein, Pensioniertenausflüge, und und und.

    Sowas gibt es heute nur noch selten.

  • Kommt bestimmt auf den Markt an. Heute ist es, je nach Region, wichtig die Mitarbeiter zu binden. Weil es teuer ist, neue zu finden. ;) Also versucht man ihnen das Arbeiten angenehm zu gestalten, bietet HomeOffice, und und und ... man versucht interne Lösungen für Stellen zu finden, kranke Arbeitnehmer werden nicht rausgemobbt sondern immer wieder integriert.


    Man kann sagen, man versucht einen normalen menschlichen Umgang und nicht nur die nacken Zahlen zu sehen. Vielleicht ist das aber eben wirklich regional unterschiedlich?


    Ka, weil hier die Kinderbetreuung dermaßen schlecht ausgebaut ist, bietet der AG von meinem Mann das selber an. Plus komplette Ferienbetreuung ...

  • Aber das hatten wir oben doch schon mal....Es GIBT kein Personal, es findet sich niemand, der die Arbeit macht. Der öffentliche Dienst kann auch nicht einfach mal das Gehalt erhöhen und sich für die entbürokratisierung der Pflege einzusetzen ist immer gut, aber ändert die Situation aktuell nicht.


    Würdest du deine teilzeitstelle aufgeben und wieder für anderthalb jahre oder ein halbes oder drei auf Vollzeit gehen, wenn sich die Notwendigkeit ergäbe durch Schwangerschaft oder Krankheit mit unklarer Dauer eines Kollegen? Es klingt bei dir immer so, dass man nur wollen muss, dann wird das schon.....