Hallo zusammen,
nun brauche ich mal Rat von euch zu meinem großen Sohn. Er ist in der 9. Klasse Gymnasium und war bis zur 8. Klasse ein Selbstläufer. Extrem schnelle Auffassungsgabe, vielseitig interessant, besonders begabt in Mathe und den Naturwissenschaften allgemein, musste nie lernen, war immer selbständig. Völlig unproblematisch also. Dann kam die Pubertät. Clique, Sport (zum Glück ein fixer Bestandteil) und PC wurden zunehmend hochpriorisiert, Schule nur noch nebenbei das Mindestmaß. Die Noten gingen bergab, aber so mittelprächtig war es immer noch und wir haben das mehr oder weniger laufen lassen, weil wir wissen, dass er grundsätzlich weiß worauf es im Leben ankommt, ehrgeizig ist bei Dingen, die ihn interessieren und wir davon ausgehen, es wird dann für die Oberstufe schon noch "klick" machen. Vor allem mein Mann hat mir da immer gut zugeredet, bei ihm wäre das in dem Alter genauso gewesen, Druck machen bringt nix, er muss es von selbst wollen, das kommt schon wieder und so.
Ok, so weit so gut. Aber nun gibt es ein Sorgenkind und das heißt Latein. Zweite Fremdsprache. Lag ihm eigentlich, denn er ist ja mathematisch-struktruriert und tut sich da eigentlich leicht. Hat aber halt in den letzten zwei Jahren zunehmend immer weniger bis nix gemacht und das rächt sich nun. Neue Lehrerin bekommen dieses Schuljahr, die sehr streng und anspruchsvoll ist und dann natürlich gleich mal 4er und 5er heimgebracht. Zuletzt jetzt diese Woche noch ein Eintrag, weil er die Hausaufgaben nicht gemacht hat bzw. wohl nur teilweise abgeschrieben und dabei dann erwischt wurde.
Wir haben schon mehrfach mit ihm geredet, dass er sich was einfallen lassen muss, wie er die Lücken schließen kann, wie er regelmäßig was für Latein tun kann. Seiner Meinung nach sind es "nur die Vokabeln", die er nicht kann. Kann ja dann eigentlich nicht so schwer sein, aber er hat halt einfach keinen Bock darauf. Er geht davon aus, dass er schon die 4 im Zeugnis schaffen wird und mehr braucht er ja nicht fürs Latinum in der 10. und danach wählt er es eh ab.....kann aber auch nach hinten losgehen, hab ich ihm erklärt und dass er sich darauf nicht ausruhen darf. Und dass er froh sein kann, dass er die anderen Fächer so nebenher machen kann, andere wären froh, sie hätten nur EIN Lernfach...aber was ich auch vorschlage, abhören (geht gar nicht), mit Freunden zusammenlernen (auch doof), feste Lernzeiten einführen (du kannst mir nicht vorschreiben, wann ich zu lernen habe), alles ist nix und immer ist die Lehrerin oder die Umstände schuld.
Hab nun für Freitag ein Lehrergespräch mit ihm vereinbart, um mal von der Lehrerin zu hören, was für einen Eindruck sie denn so hat und was sie empfiehlt. Ob da so viel Erkenntnis kommt ausser "er ist halt faul und muss was tun", weiß ich nicht, aber es ist ihm unangenehm und das finde ich auch schon mal nicht verkehrt an der Stelle. Ich will ihm eigentlich nicht den Sport, PC Zeit oder sonst was reglementieren oder kontrollieren, weil wir das nie getan haben und das nur Stress verursacht und meiner Meinung nach dann Heimlichkeiten und Lügen usw provoziert werden, aber von alleine kommt er irgendwie auch nicht auf den Trichter.
So, jetzt kommt ihr ins Spiel Was schlagt ihr so vor bzw. womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Und habt ihr Tipps für das Lehrergespräch, was ich konkret fragen könnte?
Danke euch und LG
Andy