Alles anzeigenWarum ich Kraulen als ersten Schwimmstil geeigneter finde:
1. Es ist einfacher zu erlernen weil es sich aus dem natürlichen Paddelstil entwickelt, den viele Kleinstkinder schon drauf haben2. Es laesst sich parallel zum Rückenschwimmen lernen (man kann sich erholen, indem man den Schwimmstil wechselt)
3. weniger anstrengend, effektiver und schneller
4. die meisten Brustschwimmer bleiben es ein leben lang und viele haben keine gute Technik und schwimmen damit ineffektiv, kräftezehrend .
5. Nackenschmerzen/Verspannungen durch das "immer den Kopf aus dem Wasser" haben
6. Beim Brust mit Kopf auf dem Wasser lernt man nicht unbedingt die richtige Schwimmatmung
Warum ich Kraulen als (verpflichtenden) ersten Schwimmstil ungeeignet finde:
ich finde es deutlich schwieriger zu erlernen als Brustschwimmen. Der Paddelstil meiner Kinder hatte absolut nichts mit Kraulen gemein. Meine Kinder mochten anfangs beide nicht länger den Kopf unter Wasser haben. Tauchen ging nur für einen kurzen Moment - dann musste der Kopf wieder raus. (Bei meinem Großen ist diesbezüglich der Knoten erst mit 9J. geplatzt - wenn wir solange hätten warten müssen, könnte er wohl immer noch nicht schwimmen) Die Schwimmatmung dürfte das Erlernen auch eher schwieriger machen.
Alles anzeigenWarum ich das Seepferdchen als Wassertest ungenügend finde
1. Es wiegelt falsche Sicherheit vor
2. Die Kinder können weder einen richtigen Schwimmstil, noch koennen sie sich selbst retten
3. auch das Bronzeabzeichen ist nicht dafuer geeignet sich im Notfall4. Es koennte wirklich einfach ueberarbeitet werden (Beispiele wurden hier zu genüge gepostet: Fall mit Kleidung ins Wasser, toten Mann ueben, Wasser treten fuer 1-5min, Schwimmen mit Schwimmwesten, Schwimmen mit Kleidung fuer 25-100m, ohne Schwimmbrille -sowas in der Art eben). Darauf aufbauend kann man ja gut auch das Bronzeabzeichen verbessern.
5. Weil das Kind zwar (zu 98% im Bruststil) 25min weit schwimmt, die Technik aber eher mau ist und die meisten keinen weiteren Kurs besuchen werden
Das Seepferdchen soll ja auch gar nicht für die Dinge sein, die Du hier aufführst. Es ist ein Indiz, dass das Kind unter optimalen Bedingungen sich ein kleines Stück über Wasser halten kann. Nicht umsonst heißt das Bronzezeichen im Volksmund auch Freischwimmer. Erst damit hat ein Kind eine Sicherheit beim Schwimmen, dass man es nicht mehr ständig beaufsichtigen muss. Das ist für mich aber immer noch kein Freibrief, das Kind völlig unbeaufsichtigt in jeder Situation ans und ins Wasser zu lassen.
Deine Ansprüche an (Selbst-)Rettung finde ich ziemlich überzogen für Kinder, die gerade schwimmen lernen und erst mal zeigen sollen, dass sie unter guten Bedingungen sicher schwimmen können. Die von Dir genannten Punkte gehen für mein Empfinden weit darüber hinaus.
Wir haben zu DDR-Zeiten nach 1,5 Jahren gutem Schwimmunterricht in der 4. Klasse ein klein bisschen was in Richtung Rettungsschwimmen gemacht (z.B. abschleppen). In der Praxis sind Kinder in dem Alter dazu aber ja noch gar nicht in der Lage. Auch Schwimmen in Kleidung dürften die meisten Kinder rein kräftemäßig gar nicht hinbekommen.