Wandern im Winter

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  • Seid ihr im Winter schon einmal wandern gewesen?


    Ich habe im Januar noch ein paar Tage Zeit und ausserhalb der Ferien ist es auch gleich deutlich billiger. Mir würde es vermutlich gut tun ein paar Tage von zuhause zu verschwinden und am liebsten gehe ich wandern... Ich war letztes Jahr für ein paar Tage am Rothaarsteig wandern im Oktober, da war es aber noch sehr angenehm temperiert, weil wir zufällig genau diese schöne Warmwetterphase erwischt hatten, die es da gab. Da hatte ich Glück und es hat sich spontan eine Begleitung aufgetan, das wird jetzt aber wohl nicht der Fall sein leider. Letztes Jahr sind wir dann so ca. 20km pro Tag gegangen, das war dann aber auch Limit für mich, weil mir irgendwann die Beine weh tun.


    Also rein von dem her, würde ich 20 km auch wieder schaffen. Aber im Winter kann man ja nicht ernsthaft Pause machen, befürchte ich, weil man sofort auskühlt? Daher reduziert sich dadurch vermutlich meine Reichweite? Auch sind die Tage ja deutlich kürzer, hm. Gaststätten zum aufwärmen unterwegs haben im Winter u.U. geschlossen.

    Zumindest am Rothaarsteig liegen die Unterkünfte aber schon eher weiter auseinander, so dass man schlecht sagen kann, man will nur 15 km gehen. Ich bin beim gehen eher etwas langsamer als der Durchschnitt im Gehtempo, das kommt auch noch dazu.


    Also mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr mit Winterwanderungen gemacht habt. Musstet ihr frieren? Was hattet ihr an Kleidung alles dabei? Wie kann man Pause machen und welche km Zahl ist realistisch?

    Und wo seid ihr dann wandern gegangen und warum?

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ist schon ein bisschen her, dass ich im Winter wandern war. Da wohnte ich in der Nähe vom Harz und bin dann für Tageswanderungen hingefahren.

    Pausen kann man wirklich nur kurz machen, meist auch ohne hinsetzen, weil man doch sehr auskühlt. Also schnell heißen Tee trinken, ein bisschen essen und weiter. Dadurch braucht man auch weniger Zeit für Pausen, was die Tageslänge etwas ausgleicht.

    Solange ich normal zügig gehen konnte, habe ich nie gefroren, da wird es schnell warm. Blöd nur, wenn man wegen Glätte sehr vorsichtig sein muss, dann wird es auch schnell kalt. Bei Glätte sind Spikes sehr empfehlenswert, gegen die Sorge zu rutschen und auch weil man durch das schnellere Gehen besser warm bleibt.

    Strecke würde ich eher etwas kürzer wählen als im Sommer, auf Dauer fand ich es doch ein bisschen ungemütlich draußen, wenn nicht gerade herrlicher Sonnenschein war.

    An Kleidung hatte ich glaube ich lange Unterhose, normale Wanderhose, besonders dicke Socken in festen Wanderschuhen und oben rum verschiedene Schichten. Wenn es tüchtig bergan geht, kann einem nämlich auch ganz schön warm werden! Deswegen in Pausen immer sofort noch etwas überziehen, ich hatte glaube ich so eine Primaloftjacke nur für die Pausen.

    Viel Spaß!

  • immer warmes Getränk dabei, eine Unterlage zum hinsetzen (zur Not ein Stück Pappe oder luftpolsterfolie), Mütze, Handschuhe.

    Keine Jeans.

    Zwiebelook - beim wandern wird es heiß, beim stehen kalt.

    Beim atmen möglichst auf geschlossenen Mund achten.

    Je nach Gegend sind manche Wanderwege im winter nicht begehbar oder nur sehr mühsam. Wenn man bei jedem Schritt bis zum Oberschenkel einsinkt, wird man langsam.

    Wenn du alleine oder zu zweit bist, melde dich ab und wieder an bei jemandem.

    Den richtigen weg zu finden, kann schwierig sein.

    Gute Kamera.

  • Licht mitnehmen, am besten Stirnlampe. Es wird schneller dunkel, als einem lieb ist.


    Wenn es wirklich abseits ist, sind bei Schnee notfalls auch Schneeschuhe sehr hilfreich.


    wir sind öfter in den Bergen im Winter gegangen, das geht aber ohne Scheeschuhe dann nur auf sehr beliebten Strecken, die niedergetrampelt sind.

    Rund um den Spitzingsee oder so. Oder eine Strecke zur Hütte rauf und mit dem Schlitten runter.

    Das ist dann aber leidr nicht sehr einsam und ruhig.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

    Einmal editiert, zuletzt von annalin ()

  • Ich bin im Winter öfter mit Skiern von Hütte zu Hütte gewandert (zB Norwegen). Also ich weiß noch, dass wir immer eine Kanne mit Tee und eine Kanne mit Brühe dabei hatten. Das hat gut durchgewärmt. Pausen haben wir auch nur kurz gemacht. Aber Zeit ist schon genug da, wenn man so früh es geht mit dem Licht loswandert.

    Frau Carlina mit einigen Rabenkindern #rabe

  • Schnee würde ich jetzt eher vermeiden wollen, weil ich mich mit Schnee gar nicht auskenne. Ich wohne im Münsterland, hier schneit es 2x im Jahr 2 cm *ggg* Und wir waren auch nie Wintersportler. Da habe ich also doch ziemlich Respekt vor.

    Genug warme Bekleidung habe ich aber wohl, auch im Zwiebelsystem, wenn ich das mit dem von euch vergleiche.

    Ich wusste nicht mal das es Spikes gibt für Wanderschuhe. Schnallt man die dann unter oder kauft man Wanderschuhe mit Spikes? Nur so aus Neugierde.

    Ich würde jetzt aber für so einen Kurztrip auch nicht bis nach Süddeutschland reisen, weil das einfach viel zu weit weg ist. Ansonsten wäre das ein Traum mal Urlaub auf richtigen Bergen zu machen.


    In Frage käme also eher Sauerland/Rothaarsteig oder Harz, da wäre Schnee denkbar, aber hoffentlich nicht soooo viel Schnee. Also geguckt hatte ich jetzt eher nach dem Rothaarsteig, weil ich mich da wenigstens schon etwas auskenne und die Beschilderung gut ist. Von Winterberg kann man sich ja fern halten, da sind die Skifahrer vermutlich zuhause.


    Normalerweise bevorzuge ich eine Steckenwanderung von Hotel zu Hotel, aber ich hab jetzt fast das Gefühl, es wäre doch besser sich ein Hotel mitten drin zu suchen und dann dort Rundwanderungen anzustreben, die kürzer sind und wo man eher gucken kann, inwiefern man abkürzen kann. Das ist vielleicht dann doch sicherer.

    Stirnlampe habe ich. Und theoretisch auch einen Minicampinggaskocher, weiß nur nicht, ob der noch mit in den Wanderrucksack passen würde, weil ich ja deutlich mehr Kleidung dabei hätte. Mein Rucksack war auch so voll beim letzten Mal, aber wenn man ein festes Hotel hätte, könnte dafür die Wechselwäsche ja dann dort bleiben.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Spikes zum draufschnallen, wenn überhaupt. Die würdest du ja nur stellenweise brauchen. Ich hatte noch nie welche.

    Harz guck mal nach dem hexenstieg, der ist sehr schön. Aber guck gründlich, ich weiß nicht, ob der im Winter begehbar ist und die Unterkünfte alle offen haben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe schon richtige Winter-Berge Wanderungen gemacht mit Skiern :) War total toll!


    Wir wandern auch im Winter in unserer Gegend (Bretagne) als Familie, da schneelos ist das kein Problem. Oder wer in Suedeuropa wandern moechte, der tut das eh besser fern von den heissen Sommertemperaturen - und es ist voll schoen!

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ist dein Gaskocher ein reiner Butangaskocher? Gaskocher sind im allgemeinen nicht mehr gut nutzbar bei kalten Temperaturen und wenn dann noch etwas Höhe dazukommt, kocht dein Wasser nie.

    Da würde ich eher ein Tauchsieder fürs Hotel einpacken.

  • Müsste ich mal im Campingshop vorbei gehen und gucken, ob es auch reine Propangaskartuschen gibt. Das wär dann ja besser, wenn ich das jetzt im Schnellleseverfahren so lese. Aber ich glaube, die gibt es gar nicht.


    Na ja, aber letztlich hängt es davon nicht unbedingt ab. Wäre aber natürlich schon komfortabeler.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Naja es gibt so Wintergas Mischungen, mit mehr Propan als Butan.

    Gewichtsmässig ist es wahrscheinlich ähnlich ob du nun den Kocher trägst oder eben 1-2 Thermosflaschen mit heißem Wasser.

  • Bei leichten Minusgraden hatte ich bisher keine Probleme mit den normalen Gaskartuschen, aber ich war weder hoch in den Bergen, noch waren es -10 Grad oder kälter.

  • solche Spikes vermeidet man am besten, die gehen nämlich gerne verloren und nutzen sich auch schnell ab. Solche Spikes sind besser. Beim Kaufen am besten die Wanderschuhe mitnehmen und ausprobieren, ob man die gut drauf bekommt. Zu leicht sollten sie nicht draufgehen, dann gehen sie auch nämlich leicht ab, gerade wenn man es nicht will. Zu schwer sollte es aber auch nicht gehen, meistens hat man ja in solchen Situationen auch Handschuhe an und ist nicht ganz so geschickt.

    Wollsocken und Wollunterwäsche ist zu empfehlen, die Sachen halten auch noch warm, selbst wenn sie nass geworden sind. Jacken (eventuell auch Hosen) mit Belüftungsreissverschlüssen sind toll, die kann man wenn man in Bewegung ist aufmachen, und im Ruhen dann schliessen. Wir haben ausserdem ausser Mütze und Handschuhe (mein Sohn muss immer noch 2 weitere Paare mitnehmen, weil seine immer nass werden) auch eine Rettungsbiwakfolie dabei, sehr praktisch, auch wenn es plötzlich anfängt zu stürmen und man friert.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Du willst aber schon Tagestouren gehen oder? Dann würde mir nicht im Traum einfallen, einen Kocher mitzunehmen. Bist du das Ding aufgebaut hast, bist du erfroren. Ich geh bei jedem Wetter wandern und das zweitoberste Gebot ist ,nach zweckmäßiger Kleidung, versteht sich, möglichst leichtes Gepäck. Die Thermoskanne ist ja schon schwerer als die Wasserflasche im Sommer, da führt aber kein Weg dran vorbei. Eher plane ich ein, dass ich an irgendeiner Stelle mal die Zivilisation tangiere, dann muss ich weder in den Wald pinkeln, wo mir der Urinstrahl am Hintern festfriert, noch bei einer Pause frieren, denn ich kann irgendwo Ne Jause nehmen unter Dach und sogar einen heißen Tee nachfüllen und so eine kleinere Thermoskanne mitnehmen.


    Ich würde Wanderungen im Regen dringend vermeiden, das macht nicht viel Spaß und es wird auf Dauer sehr kalt, weil es irgendwo durchrieselt. Im Schnee hingegen ist es wunderschön. Dann musst du allerdings auf besonders gutes Kartenmaterial und/oder ein ordentliches netzunabhängiges GPS-System vertrauen, oft sind WegeMarkierungen dann nämlich nicht mehr zu finden.

  • Ich kann die Urinelle empfehlen, damit einem nicht der Urinstrahl am Hintern festfriert :D. Das mit dem Regen kann man sich ja leider nicht unbedingt aussuchen und kommt auch manchmal überraschend, umso wichtiger mit Wollkleidung, in der man trotz Nässe warm bleibt. Ich denke, Achillea sieht das ähnlich, bei ihr geht es wie bei uns im Winter auch nicht ohne Schnee und Regen.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Das interessiert mich jetzt. Ich habe normalerweise Od*lo-unterwäsche an, das ist Funktionsfaser mit Merino, und da drüber eine Wanderhose aus irgend sonem technischen Zeuch, das, wenn es klatschnass ist, ganz schnell wieder trocknet. Und für Regengüsse habe ich übrigens meinen RegenRock, der ist eigentlich fürs Fahrrad, aber beim Wandern genauso gut. Worauf ich raus will, die Urinelle, dafür muss ich aber doch trotzdem die Hosen runterlassen, oder? Dann friert mir da vielleicht nicht der Urinstrahl am Hintern fest, aber mein Hintern kriegt trotzdem Zugluft ab, mein armer Popo!

  • hallo


    ich mach jeden winter eine wanderwoche und schliesse mich grosso modo den tipps von HeikeNorge und Aoife an.


    für die untersten 2-3 kleiderschichten haben sich für mich wolle und wolle/seide sehr bewährt. lüftungsschlitze mit reissverschluss in der obersten schicht finde auch ich super. wollmütze und ein langer, aber dünner wollschal, den ich auch mal um den oberkörper wickeln kann, machen bei mir wärmetechnisch sehr viel aus (und lassen sich unkompliziert an- und ausziehen und sind super leicht). fell wäre auch super, aber keine ahnung, ob das für dich eine option ist.


    schuhe: wanderstiefel mit ausreichend platz für dicke wollsocken (schneefrei) oder lammfellgefütterte stiefel (schnee) haben sich bewährt.


    pausen mache ich tatsächlich im winter viel weniger. aber das passt ja zu den kürzeren tagen :)

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • Richtig, das mit den Schuhen habe ich vergessen. Im Sommer gehe ich gerne mit Trailrunnern, im Winter trage ich VollLederWanderschuhe. Weil die nicht sehr hoch sind, kann mir da oben Schnee reinfallen. Ich löse das mit Gamaschen, die bis zum Knie gehen.