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    • Offizieller Beitrag

    Ob und wieviel für "fast must haves" zur Verfügung steht, ist halt auch zu bedenken. Meine Eltern hätten sicherlich auch den Führerschein finanzieren können, hätten aber dann bei etwas anderem für mich sparen müssen. Und ihnen war in dem Fall mein schulisches Weiterkommen wichtiger (sie haben mir nämlich ein WG-Zimmer finanziert in den letzten Schuljahren). Von daher, ja, es ist in jedem Einzelfall anders zu bewerten.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ist denn der Führerschein so enorm wichtig und gehört zum "must give" als Eltern?

    Finde ich auch. Meine Grosse wird ihn bestimmt machen, weil das quasi in ihrem Beruf auch erwartet wird, dass sich auch mal das Firmenauto mit Anhänger fahren kann, usw. Aber ich sehe mich eher darin, sie zu unterstützen das zu machen, als für die Finanzierung verantwortlich zu sein. Ich meine, die verdient über 1000.-/ Monat, das ist jetzt nicht so das Ding.

  • Shevek du könntest auch jedem Kind einen bestimmten Betrag als Zuschuss geben.

    Das ist doch auch in Ordnung.

    Alles was drüber ist muss dann selbst finanziert werden.

    So machen wir das auch. Beide Kinder bekommen einen bestimmten Grundbetrag, und der Rest muss woanders herkommen.

    Natürlich lassen wir sie dabei nicht alleine. Unser Sohn bekommt da schon von uns gesagt, wo man das Geld hernehmen kann (Weihnachten, Geburtstag, Opa z.B.) Töchterchen hat da eher eigene Ideen. Hätte sie keine würden wir natürlich auch ihr helfen,



    Insofern verstehe ich deinen einwand nicht. Natürlich ist es schwer, allen alles zu finanzieren. An der Stelle deines Sohnes, der sich offenbar schwer tut mit einigem fände ich es glaube ich ziemlich unfair, wenn die Tochter, die mit ihren Fähigkeiten schnell und einfach mit irgendeinem Job Geld dazu verdienen kann, den Schein bezahlt bekommt, während ihm das mit dem Argument, er bräuchte dafür unverhältnismäßig viele Stunden verwehrt würde.



    Es ist eher ein Dilemma als ein Einwand.

    Allerdings ist es eben nicht so, dass ein Kind, nur weil es hochbegabt ist, mal eben schnell und einfach genug Geld für einen Führerschein verdient.


    Das ist so ein Punkt: Töchterchen ist ja so schlau, da muss ihr doch alles gelingen, und der arme geistig behinderte Junge, dem muss man doch helfen.
    Das ist so nicht.


    Mein Sohn hat zwar einen niedrigen IQ und Schwierigkeiten mit abstrakten Zusammenhängen, ist ansonsten aber ein sehr ausgeglichener und vernünftiger junger Mann. Wenn ich mir anschaue, was seine Freunde und andere Jugendliche in seinem Alter für Mist bauen, das kriegt mein Sohn deutlich besser hin. Für ihn gibt es auch einige Hilfen für sein tägliches Leben, wenn er mal auszieht.


    Töchterchen ist rein von Intellekt vielen Erwachsenen überlegen, aber ansonsten ist sie eine normale 14jährige, mit all den Problemen einer Pubertierenden, an der noch alle zerren, weil sie ja so schlau ist. Das ist auch alles spannend und toll und sinnvoll, nur hat das Kind kaum Luft zum atmen.


    An sie werden sehr hohe Erwartungen gestellt, an ihn gar keine.



    Außerdem würde es uns wenig nützen, wenn wir ihr den Führerschein nicht zahlen, um das Geld in den Führerschein ihres Bruders fließen zu lassen, Das Geld für seinen Führerschein brauchen wir jetzt, und nicht in vier Jahren. Das wird wohl einfach nicht anders gehen, als das da andere Gelder reinfliessen.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Deine Tochter klingt aber schon sehr patent, so wie du sie schilderst. Sie scheint sich an eine Menge zu organisieren, warum sollte sie dann nicht mit ihrem Job zurecht kommen?


    Und wenn dein Sohn ein verträglicher typisch heißt das wiederum nicht, dass er damit Geld verdienen kann



    Aber du kennst deine Kinder besser und wirst wissen, wer als erstes von den beiden in der Lage sein wird, sein eigenes Geld zu verdienen oder sich zumindest was dazu zu verdienen.

  • Man könnte es andersherum machen - beide Kinder müssen den gleichen Betrag X selbst zahlen, den Rest zahlt ihr, und dann ist es eben für jede/n so viel, wie zusätzlich gebraucht wird, um den Schein zu machen.

  • janos: Wo bekommt man denn so einen Job her?

    Und der liefe ja noch zusätztlich,
    Ich finde es auch nicht sonderlich fair, wenn sie für etwas arbeiten sollte, was ihr Bruder dann umsonst bekommt.

    Zudem ist es auch schwierig dem einen Kind etwas zu verweigern, weil es bei ihrem Bruder zu teuer wird.


    jascha: Das läuft hier dann vermutlich darauf hinaus, dass sie den Führerschein zahlt, und wir für ihn die Hälfte zahlen lassen (so etwa).


    Zudem wird das bei ihm völlig unvorhersehbar.



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    (Big Bang Theory)

  • Das mit der Unvorhersehbarkeit kann ich verstehen, dass das dagegen spricht.


    Das andere hab ich nicht verstanden. Ich weiß nicht, was ein FS heute kostet, aber mal angenommen, jedes Kind zahlt 500 € selbst, für Kind 1 legt ihr 300 € drauf, für Kind 2 500 €, weil es mehr Übungsstunden braucht, dann wäre die Ungleichheit der Möglichkeiten durch euch etwas aufgefangen?

    (Und mir ist bewusst, dass das ganz schöne Summen sind, die nicht jede Familie stemmt, es war nur ein Beispiel).


    Aber wie man es dreht und wendet, es wird nie ganz gerecht, muss es aus meiner Sicht aber auch nicht, solange niemand extrem benachteiligt wird.

  • Es geht hier eher um 2000 Euro auf der einen Seite und über 4000 Euro auf der anderen Seite.

    Führerschein ist richtig teuer.

    Das können die Kinder nicht mit Jobs auffangen.


    Es ist nur gut, dass das alles nacheinander kommt, und wir nicht alles auf einmal zahlen müssen.


    Insgesamt bekommen wir das Geld ja auch zusammen, aber dann gehen eben nicht mehr kostspielige Geschenke.

    Ich würde den Kindern auch gerne einfach jedem den Führerschein bezahlen.

    Aber das geht so nicht.

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    (Big Bang Theory)

    • Offizieller Beitrag

    Aber wie man es dreht und wendet, es wird nie ganz gerecht, muss es aus meiner Sicht aber auch nicht, solange niemand extrem benachteiligt wird.

    Das sehe ich auch so. Meine Eltern hatten nie viel Geld und mein Bruder und ich mussten als Kinder viele Abstriche machen (hab ich allerdings nie als schlimm empfunden, wir hatten eine liebevolle Kindheit), aber uns beiden hat immer gereicht, dass sich unsere Eltern sehr darum bemüht haben, uns so "gerecht" wie möglich zu behandeln. Es war uns immer klar, dass unsere Eltern alles versuchen und es war uns auch immer klar, dass sie uns sehr lieben, von daher hat noch nie einer von uns beiden irgendetwas gegen gerechnet. Das versuche ich bei meinen Kindern auch. Sie wissen, dass wir sie alle drei so lieben, wie sie sind und dass wir uns nach bestem Wissen und Gewissen um "Gerechtigkeit" bemühen. Ich wünsche mir sehr, dass alle drei das dann ebenso empfinden wie mein Bruder und ich. (Ich kann nicht mehr formulieren #haare, ich war auf einer... äh... wilden Silvesterparty #schäm...)

  • Aber wie man es dreht und wendet, es wird nie ganz gerecht, muss es aus meiner Sicht aber auch nicht, solange niemand extrem benachteiligt wird.

    Meine Eltern hatten nie viel Geld und mein Bruder und ich mussten als Kinder viele Abstriche machen (hab ich allerdings nie als schlimm empfunden, wir hatten eine liebevolle Kindheit), aber uns beiden hat immer gereicht, dass sich unsere Eltern sehr darum bemüht haben, uns so "gerecht" wie möglich zu behandeln. Es war uns immer klar, dass unsere Eltern alles versuchen und es war uns auch immer klar, dass sie uns sehr lieben, von daher hat noch nie einer von uns beiden irgendetwas gegen gerechnet. Das versuche ich bei meinen Kindern auch. Sie wissen, dass wir sie alle drei so lieben, wie sie sind und dass wir uns nach bestem Wissen und Gewissen um "Gerechtigkeit" bemühen. Ich wünsche mir sehr, dass alle drei das dann ebenso empfinden wie mein Bruder und ich. (Ich kann nicht mehr formulieren #haare, ich war auf einer... äh... wilden Silvesterparty #schäm...)

    Eben, so meinte ich das auch :)

  • Das halte ich in durchschnittlichen Familien auch für völlig normal.

    Die einen Eltern können mehr zahlen, die anderen weniger, manche auch garnichts, das ist eben so. Ihr unterstützt eure Kinder im Rahmen eurer Möglichkeiten.


    Solange nicht ein Kind systematisch unter den Tisch fällt (das hat hier keiner geschildert, das wäre nur der Fall, den ich mir vorstellen könnte, den ich nicht in Ordnung fänd), und die Eltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Kinder unterstützen (das muss auch garnicht materiell sein), ist aus meiner Sicht viel getan.

    • Offizieller Beitrag

    aber uns beiden hat immer gereicht, dass sich unsere Eltern sehr darum bemüht haben, uns so "gerecht" wie möglich zu behandeln

    Noch zur Erklärung: Meine Eltern haben nicht alles auf den Cent genau ausgerechnet, aber wenn ein Kind etwas Größeres bekam, haben sie zumindest versucht, einen Ausgleich zu finden und der musste nicht zwingend dann finanzieller Natur sein. Das handhabt meine Mama heute noch so. Mein Bruder wohnt zusammen mit Frau und Kind in meinem Elternhaus, meine Mama hat dort eine Wohnung. Sie haben zusammen renoviert, wie sie das mit dem Geld geregelt haben, weiß ich nicht einmal - es ist einfach nicht wichtig für mich, weil ich genau weiß, dass ich nicht zu kurz komme. Mein Mann und ich verdienen besser als mein Bruder und seine Frau, wir haben ein Haus, ein gutes Leben - da wäre es für mich völlig in Ordnung, wenn meine Mama meinen Bruder finanziell mehr unterstützt (meine Mama hast selbst nur eine kleine Rente, von daher würde ich alleine schon aus diesem Grund nie, nie, nie finanziell von ihr mehr bekommen wollen als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke). Aber meine Mama findet es blöd, dass mein Bruder da einen "Vorteil" hat und sucht dann halt einen anderen Ausgleich. Sie bügelt beispielsweise öfter mal unsere Wäsche oder kocht uns Essen oder macht Oma-Tage mit den Kindern. Das muss sie nicht, das würde ich nie als "steht mir zu" einfordern - aber sie möchte es gern, weil sie es für ihr Gerechtigkeitsempfinden so braucht. Und ich freue mich darüber, weil ich weiß, dass sie es aus Liebe macht und weil sie uns zeigen will, dass ihre Kinder bei ihr denselben Stellenwert haben und deshalb nehme ich es gerne an.

  • Ja das denke ich auch.


    Es ist auch nie ein Problem, wenn wir sagen müssen, dass wir etwas einfach nicht bezahlen können.

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    (Big Bang Theory)

  • janos: Wo bekommt man denn so einen Job her?

    Was es eben so für jobs gibt - bei Kaufland kosten auspacken, in der Gastro jobben.


    Ich habe es jetzt so verstanden, dass ihr den Schein für die Tochter aber nicht für den Sohn zahlt - das ist doch dann genauso ungerecht wie andersrum?

  • janos: Wo bekommt man denn so einen Job her?

    Was es eben so für jobs gibt - bei Kaufland kosten auspacken, in der Gastro jobben.


    Ich habe es jetzt so verstanden, dass ihr den Schein für die Tochter aber nicht für den Sohn zahlt - das ist doch dann genauso ungerecht wie andersrum?

    Was den Job angeht: Sie geht ja nebenher zur Schule, wird dann Abitur machen und sollte sich auch darauf konzentrieren.

    Da wird sie mit solchen Jobs wohl kaum 2000 Euro zusammenbekommen, ohne ihr Abitur zu gefährden.


    Zum Thema nicht für den Sohn zahlen, da zitier ich mich mal selbst:

    So machen wir das auch. Beide Kinder bekommen einen bestimmten Grundbetrag, und der Rest muss woanders herkommen


    Beide bekommen gleich viel.

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    (Big Bang Theory)

  • Ach so, Shevek, dann habe ich das missverstanden: "Wie gesagt würden wir gerne beiden Kindern den Führerschein bezahlen. Für unsere Tochter geht das auch. Für den Sohn aber nicht."


    Geld verdienen neben der Schule geht für jemanden, der sich in der Schule langweilt ganz gut, auch ohne das Abi zu gefährden.

  • Es gibt auch die Möglichkeit kurzfristige Jobs zu machen. Kurz nach Jahreswechsel Inventur z.B. da ist man eben einen Tag beschäftigt und bekommt dann eben die Stunden bezahlt.

    Wenn sie das drei Jahre lang vielleicht drei mal im Jahr macht... Keine Ahnung was man dafür grade kriegt. Aber 50€/ Tag werden es schon sein, hat sie 450€. Da kann man schon noch ein paar Fahrstunden machen oder die Prüfungsgebühren bezahlen.


    Vielleicht will sie auch Nachhilfe geben, jüngeren Schülerinnen und Schüler ihrer Schule (Lehrerinnen fragen nach Schülerinnen)

    Nehmen wir an sie macht auch das drei Jahre lang eine Stunde pro Woche. Wegen Ferien, Schülerwechsel etc. 30 Wochen im Jahr, 10€/ Stunde. Schwupps hat sie 900€.


    Aufwand 1h/Woche.


    Mit genügend Vorlauf also machbar. Sie ist jetzt 15, da sollte also genug Zeit sein.

  • Ich habe beide Kinder nicht gleich behandelt, ganz bewusst. Jedes Kind hat bekommen was es braucht, zu der Zeit als es gebaucht wurde. Das habe ich mit Geld genauso wie mit "Aufmerksamkeit" so gemacht. Ich habe meinen Kindern immer gesagt :"Wir sind eine Familie, die man sich so vorstellen muss wie eine Kette. Eine Kette funktioniert nur solange gut, wie man auf das schwächste Glied achtet und es ist immer mal ein anderes Glied in ganz unterschiedlichen Momenten was gerade das Schwächste ist. Das wird dann unterstützt."

    Gerade bekommt meine Große mehr finanzielle Unterstützung von mir, die Kleine kommt da wesentlich kürzer. Von ihr habe ich in der jetzigen Situation noch nie gehört das es ungerecht ist, obwohl es das ganz objektiv gesehen, gerade ist. Sie bekommt andere Dinge, nicht finanzieller Art, gerade mehr als die Schwester.

    Neid ist bei den beiden untereinander noch nie Thema gewesen.



    Bei dem Thema Führerschein habe ich von Anfang an gesagt das ich meinen Kindern diesen nicht finazieren werde, egal ob ich das könnte oder nicht. Ich persönlich empfinde einen Führerschein und das Führen eines Autos als eine so große Verantwortung, dass man sich dieser Verantwortung schon mal sehr gut damit stellen kann, indem man sich das Geld dafür selber erarbeitet.

    Grüße Jufena


    Alles Große und Edle ist einfacher Art
    (Gottfried Keller)

    Einmal editiert, zuletzt von Jufena ()