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  • Klar ist das immer eine Frage des sich leisten können. Ich würde hier entweder allen oder keinem den Führerschein finanzieren. Oder das Geld auf die drei aufteilen und den Rest müssten sie selber erwirtschaften. Egal ob das eine Kind mehr oder weniger Fahrstunden benötigt.

  • Shevek, ich denke, dass bei Familien mit mehreren Kindern das Geld immer endlich ist. Es wird sich kaum jemand problemlos so was wie Führerschein und dazu ein kleinen Auto und dazu den Umzug in die eigene Wohnung mit der Ausstattung derselben sie leisten können, wenn es mehr als ein Kind betrifft...


    Insofern verstehe ich deinen einwand nicht. Natürlich ist es schwer, allen alles zu finanzieren. An der Stelle deines Sohnes, der sich offenbar schwer tut mit einigem fände ich es glaube ich ziemlich unfair, wenn die Tochter, die mit ihren Fähigkeiten schnell und einfach mit irgendeinem Job Geld dazu verdienen kann, den Schein bezahlt bekommt, während ihm das mit dem Argument, er bräuchte dafür unverhältnismäßig viele Stunden verwehrt würde.


    Ich sehe bei den Einzelkindern, mit denen meine Kinder befreundet sind durch die Bank größere Aufwendungen. Das nervt meine schon ganz schön, ein gern gebrachter Spruch ist hier, warum sie so viele Geschwister haben müssen.

  • Ich würde hier entweder allen oder keinem den Führerschein finanzieren.

    Aber das ist doch auch sowas. Was ist, wenn eines gar keinen Führerschein machen möchte?



    Dann natürlich nicht. Ich hätte wohl schreiben müssen: ich würde allen oder keinem anbieten den Führerschein zu bezahlen:)

    Ob ich dann denjenigen, die den Führerschein nicht machen möchten z.B. eine Reise finanzieren würde weiss ich gar noch nicht genau, könnte ich mir aber durchaus vorstellen. Hier wollen eh alle drei den Führerschein so schnell wie möglich:)

  • Ich habe ein Kind, das möchte keinen Führerschein, sondern hätte gerne Geld für einen neuen pc, was ich aus diversen Gründen nicht gut finde und ihm nicht geben will.

  • Vermutlich kann der junge Mann das Geld aber selber auch nicht erwirtschaften. Schwierig, aber dann würde ich wohl keinem der Kinder den Führerschein finanzieren, wenn es anders nicht geht.

    Oder alternativ: ein langfristiges Sparbuch für die beiden Führerscheine anlegen und jetzt schon dafür ansparen. Also lieber jetzt schon die Hobbys der Kinder/Urlaub etwas kürzen und dafür sparen.

    Für welchen der beiden Möglichkeiten ich mich entscheiden würde, hinge von der Wichtigkeit des Führerscheins ab. Die ist auf dem Land sicher höher, als wenn man in der Stadt wohnt.

    Auch spielt mit rein, inwiefern der Führerschein zukünftig benötigt wird. Ein geistig behinderter Freund von mir ist LKW Fahrer geworden. Da wär es natürlich blöd gewesen, wenn seine Eltern das nicht ermöglicht hätten. In so einem Fall ist der Führerschein ein ‚must have‘, wie es auch der Förderunterricht im Lesen und schreiben ist. Während eine Reise ein ‚nice to have‘ wäre für mich.


    Vielleicht lohnt sich für euch auch ein Schlenker in die eigene Kindheit. Wir war das bei euch jeweils zuhause und wie verteilten die Eltern das Geld? Meiner Meinung nach prägt das sehr tief und es stecken auch manchmal Verletzungen da mit drin.

    Als Beispiel sehe ich halt immer, dass bei meinen Eltern nie wirklich nach Gerechtigkeit verteilt wurde, sondern eigentlich immer bedürfnisorientiert. Und insgesamt passt das gut für uns alle.

    Bei meinem Mann ist die Sache aber weit komplexer, weil seine Mutter leider extrem benachteiligt wurde. Meine Schwiegermutter musste da ganz schön hart einstecken und ist am Ende auch noch weitestgehend enterbt worden. Sie musste die Fürsorge leisten, ihr Bruder hat das ganze Geld erhalten. Da steckte ein extrem konservativer Denkansatz dahinter, weil Jungen ja für die Familie sorgen müssen, während sie als Tochter doch von ihrem Ehemann versorgt werden muss. Daher ist meine Schwiegermutter extrem fixiert auf Gleichberechtigung zwischen ihren Söhnen und ihren Enkeln. Eigentlich wäre das ja gut! Aber sie ist so verkrampft dabei und so besorgt wir könnten sie da hintergehen und einem Enkel zu wenig geben... Das ist dann für alle Familienmitglieder auch sehr belastend. Sie sorgt also eher für Unruhe und Unfrieden, obwohl sie doch genau das Gegenteil will.

    Mein Mann wiederum kommt dann so tlw. nicht zurecht mit dem Familiensystem meiner Eltern. Die haben meiner Schwester zum Beispiel gerade ihren ausgemusterten TV gegeben. Den hätte mein Mann auch wohl gewollt und es kostet mich dann Mühe ihm klarzumachen, es gibt keinen Anspruch darauf. Offenbar braucht meine Schwester ihn gerade dringender und deshalb bekommt sie ihn auch. Da können wir doch froh sein, denn wir haben ja längst einen guten Fernseher.

    Also der Gedankenaustausch zwischen den Ehepartnern finde ich da durchaus gut und spannend, denn es wird ja auch bei euch eher komplizierter werden und ihr braucht da eure eigenen Werte, wie das für euch richtig ist und ihr auch beide damit leben könnt.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich habe ein Kind, das möchte keinen Führerschein, sondern hätte gerne Geld für einen neuen pc, was ich aus diversen Gründen nicht gut finde und ihm nicht geben will.

    und genau deshalb ist es wichtig, sich nicht starre Regelungen aufzuerlegen damit man als Eltern schlussendlich flexibel und situationsbedingt reagieren und entscheiden kann.

  • wie kann aber ein Kind was zum Führerschein dazuzahlen, wenn es kein Geld sparen konnte?

    Hier zB gab es nur einen Paten der hin und wieder etwas Geld schenkte,

    zur Kommunion gab es auch so unterschiedlich viel das auch das nicht gerecht ist.


    Auch hatten nur zwei Kinder bis es soweit war überhaupt Geld verdient als das sie die Möglichkeit gehabt hätten ihn zu bezahlen.


    Irgendwie kann man das meiner Meinung nach nie allen alles gerecht machen.

    Es sollte irgendwann aber so sein das jedes Kind das Gefühl hat es passt so wie es ist.


    Ich zB möchte nicht das meine Kinder mal sagen das sie als Kind schon nix bekamen und hinterher das Erbe auch noch mega-ungerecht verteilt wird.

    • Offizieller Beitrag

    #weissnicht Ist denn der Führerschein so enorm wichtig und gehört zum "must give" als Eltern? Für mich ehrlich gesagt nicht... Ich hatte mit 18 bereits mehrere Jahre gejobbt und hätte durchaus Geld zur Seite legen können für den Führerschein - tat ich aber nicht, sondern verwendete das Geld für andere Dinge.


    Ich glaube ja, "Futterneid" ist mehr Typsache als anerzogen. Es gibt einfach Menschen, die eher das Defizit sehen und andere sehen eher die Vorteile. Meine Schwester und ich sind eher die positiven Menschen und so käme es mir nie in den Sinn, unsere Geldzuwendungen aufzurechnen (meine Eltern waren bei mir sehr jung und wirklich nicht gut bei Kasse, bei meiner Schwester war die Situation viel entspannter). Sehr ähnlich ist zum Glück auch die Beziehung meines Mannes mit seiner Schwester.

    Von daher: ganz vermeiden wird man den Neid nicht können, egal wie egalitär man als Eltern versucht zu handeln. Wenn sich das Kind nicht gerecht behandelt fühlt, wird man es auch mit bestem Aufrechnen nicht ändern können - es ist seine Wahrnehmung.


    Liebe Grüsse


    Talpa


    • Offizieller Beitrag

    #weissnicht Ist denn der Führerschein so enorm wichtig und gehört zum "must give" als Eltern? Für mich ehrlich gesagt nicht... Ich hatte mit 18 bereits mehrere Jahre gejobbt und hätte durchaus Geld zur Seite legen können für den Führerschein - tat ich aber nicht, sondern verwendete das Geld für andere Dinge.

    Ich glaube, das hängt auch massiv davon ab, wo man wohnt und wie der ÖPNV ausgestattet ist. Ich bin auf dem Dorf großgeworden und da brauchte man wirklich unbedingt einen Führerschein. Sonst hätte ich gar kein Abi machen können. Die 18-jährigen Oberstufenschüler hatten direkt einen Führerschein und nahmen dann alle mit, die jünger waren.


    Jetzt wohne ich 10 Geh-minuten von der S-Bahn entfernt. Zusätzlich fahren hier haufenweise Busse und viele Strecken sind problemlos mit dem Fahrrad zu bewältigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass meinen Kindern der Führerschein mal nicht so wichtig sein wird.

  • Talpa: Re Typsache: Ich glaube, da spielt beides rein. Je nach Typ kommt der Futterneid vielleicht leichter, aber auch ein großzügiger Mensch ohne diese Tendenz kann sicherlich durch die Umstände dahingebracht werden, das zu entwickeln.


    Mondschein: Re Kleidung und Preise: Das ginge hier gar nicht - ich muss die Kinder mitnehmen zum Einkaufen, weil die beiden einfach sehr eigene Vorstellungen haben, was sie tragen und was nicht. Und da bleibt es nicht aus, dass sie mitbekommen (und inzwischen auch einfach selbst lesen), was die Kleidung kostet. Spätestens, wenn ein Kind einen Pullover bekommt und das andere nicht, kommt durchaus die Frage nach dem Warum. Das wird hier geklärt und alle sind zufrieden (ohne, dass ein Ausgleich fließt), aber das kann ich nicht komplett auf Elternebene lassen, das ziehen die Kinder von ganz alleine zu sich runter.


    Re Führerschein: Warum gehen eigentlich gefühlt alle davon aus, dass die Eltern den bezahlen? Der Beitrag meiner Eltern beschränkte sich auf Fahrdienste, weil ich zu den Zeiten sonst nie zur Fahrschule gekommen wäre. Jetzt ist der sicherlich teurer, aber noch sehe ich nicht, dass ich ihn meinen Kindern komplett bezahle.

  • wie kann aber ein Kind was zum Führerschein dazuzahlen, wenn es kein Geld sparen konnte?

    Hier zB gab es nur einen Paten der hin und wieder etwas Geld schenkte,

    zur Kommunion gab es auch so unterschiedlich viel das auch das nicht gerecht ist.

    Ich habe einen Betrag zum Führerschein bekommen (der war im Verhältnis zu den Kosten des Führerscheins relativ gering, zu dem, was meine Eltern hatten eher hoch).
    Ich bin schon während der Schulzeit arbeiten gegangen und musste mir auch mein Studium komplett selber finanzieren (dadurch habe ich jetzt echt viele Bafögschulden).

    Den Führerschein musste ich mir halt zusammensparen. Und wenn ich das Geld nicht hatte, dann musste ich warten.


    Paten oder Kommunion oder ähnliches gab es hier auch nicht.


    Ich hab halt alles an Geld, was ich mal bekommen habe (also auch 30 Mark zum Geburtstag usw.) und verdient habe aufs Sparbuch gepackt (sofern ich das nicht für andere Sachen (Kleidung usw. brauchte).


    Das hat eben etwas gedauert.

    Mein erstes eigenes Auto (okay, es gehörte nicht mir alleine) gab es mit ca. 30. Da war ich schon Mutter. Davor hatte ich das Glück das meines Partners teilweise mitnutzen zu können.

  • Möwe , so wie nebelung oben schrieb - je nachdem, wo du wohnst ist es ein must have. Wenn kind in die Großstadt zum studieren zieht braucht es keinen. Wenn es bei den Eltern auf dem Dorf bleibt ohne ÖPNV eben schon.


    Alternativ dazu müsste ich weiterhin Fahrdienst anbieten, was ich nicht auf immer und ewig machen möchte.

  • Mondschein: Re Kleidung und Preise: Das ginge hier gar nicht - ich muss die Kinder mitnehmen zum Einkaufen, weil die beiden einfach sehr eigene Vorstellungen haben, was sie tragen und was nicht. Und da bleibt es nicht aus, dass sie mitbekommen (und inzwischen auch einfach selbst lesen), was die Kleidung kostet. Spätestens, wenn ein Kind einen Pullover bekommt und das andere nicht, kommt durchaus die Frage nach dem Warum. Das wird hier geklärt und alle sind zufrieden (ohne, dass ein Ausgleich fließt), aber das kann ich nicht komplett auf Elternebene lassen, das ziehen die Kinder von ganz alleine zu sich runter.

    Also meine machen das eben nicht. Und sie sind in einem Alter, in dem sie (zumindest einer) schon völlig alleine einkaufen kann und es auch teilweise tut.
    Wenn ich einfach was mitbringe, dann weiß ich, dass das genau passt.
    Wenn wir zusammen unterwegs sind und ein Kind bekommt zwei Hosen, dann interessiert das das andere Kind absolut nicht und umgedreht.

    Ehrlich, es ist nie Thema.

  • Meine Söhne interessiert das auch null. Die suchen sich einfach aus, was sie brauchen und was ich bezahlen kann. Auf die Preise gucken die dabei nicht, sondern es geht ganz alleine um das richtige Design/Farbe.

    Aber es passt ganz gut zu meinem Beitrag von oben. Denn meine Schwiegermutter bekommt deshalb regelmässig Schweißausbrüche, wenn die Jacke von Sohn 1 billiger war als von Sohn 2. Dabei wollte Sohn 1 unbedingt eine schwarze Jacke und konnte daher die blaue Jacke von Sohn 2 nicht nehmen. Sein Wunsch, mein Glück.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    • Offizieller Beitrag

    #weissnicht Ist denn der Führerschein so enorm wichtig und gehört zum "must give" als Eltern? Für mich ehrlich gesagt nicht... Ich hatte mit 18 bereits mehrere Jahre gejobbt und hätte durchaus Geld zur Seite legen können für den Führerschein - tat ich aber nicht, sondern verwendete das Geld für andere Dinge.

    Ich glaube, das hängt auch massiv davon ab, wo man wohnt und wie der ÖPNV ausgestattet ist. Ich bin auf dem Dorf großgeworden und da brauchte man wirklich unbedingt einen Führerschein. Sonst hätte ich gar kein Abi machen können. Die 18-jährigen Oberstufenschüler hatten direkt einen Führerschein und nahmen dann alle mit, die jünger waren.

    Glaub mir, was Aufwachsen auf dem Kaff angeht, bin ich durchaus bewandert. Das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, liegt wirklich am A. der Welt. Und: ich habe immer noch keinen Führerschein (und mein Abi auch ohne gemacht).

    Ich finde es schon nett, wenn die Eltern das ermöglichen - aber ich sehe es ganz ehrlich nicht als ein must-have an.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • janos: Bei uns war es auch so - entweder man hatte den Führerschein, oder man hatte ein Problem. Trotzdem war einfach klar, dass ich den selbst bezahle, nicht meine Eltern.


    Mondschein: Das glaube ich Dir gerne. Aber Du hattest gefragt, warum das auf Kinderebene diskutiert wird. Und das ist hier einfach so, weil es nicht anders geht. Ich hoffe, dass meine Kinder, bis sie so groß sind wie Deine, das dann auch verinnerlicht haben und gut damit leben können. Aber im Moment sind sie soweit, dass Zahlen interessant sind und Geld sowieso. Oft wenn die Frage kommt nach unterschiedlichen Preisen oder einer-was-der-andere-nichts, antworten sie sich inzwischen selbst/gegenseitig. Aber thematisiert wird es.

    Das finde ich auch ok. Es wird nicht ewig hinterfragt, diskutiert, aufs Blut gekämpft, einfach nur im Zuge von "wie funktioniert unsere Welt" nachgefragt.

    Und wenn ich hier lese, wieviele verschiedene Methoden und Denkweisen es gibt, dann bin ich froh darum - so kann ich ihnen erklären, warum ich es so mache. Und kann hoffentlich die Angst im Hinterkopf abfangen, ich könnte doch die andere lieber haben und bevorzugen.

  • Möwe das meine ich nicht.

    Ich meine die Diskussion über den Preis und den Ausgleich.


    Wenn mich ein Kind fragen würde, warum das andere einen Pullover bekommt, dann würde ich antwort: Weil es diesen braucht, du aber nicht.


    Wenn die Kinder darüber untereinander reden ist das was anderes.

    Mit Preisen gerechnet wurde hier auch.

    Aber einfach neutral. Nicht im Sinne von "deins war aber teurer".


    Oder wenn ich beiden einen Betrag für Süßigkeiten gebe, dann vergleichen sie auch wer was gekauft hat usw.

    • Offizieller Beitrag

    Achso, ich dachte, du würdest das nicht kennen. Die Entscheidung, was man dann wichtig genug findet, dass man es als Eltern finanziert, muss wohl jeder selbst treffen. Auf dem Dorf kann man ein Auto sicher als "must-have" verstehen und finanzieren. Genauso kann man argumentieren, dass es andere Lösungen gibt und man deswegen den Führerschein nicht finanziert. Da ist keins von beidem als einziges richtig und das andere falsch.