Was macht exzessiver cannabiskonsum mit einem Menschen?

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  • Hey ihr,

    Ich hab keine Ahnung, aber ihr vielleicht.

    Mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn ein Mensch über mehrere Jahre hinweg täglich 4-20 joints raucht und bereits in der Pubertät mit dem kiffen angefangen hat? Außer eventuell einer sucht...#gruebel

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • Oh, hier lese ich mal gespannt mit. Hab in meiner Jugend sehr viel gekifft und glaube schon, dass das auch Auswirkungen hatte. Was davon vom Kiffen kam und was an meiner schwierigen Kindheit lag, kann ich schwer trennen, daher bin ich gespannt, was hier berichtet wird.


    edit: rabeneltern.org auf Wunsch der Verfasserin

    06/2013 Mäuschen
    05/2015 Äffchen

    Einmal editiert, zuletzt von Giraffe ()

  • ich hab mit jmd gesprochen, bei dem es um 15 Jahre geht, aber wie lange so krass weiß ich nicht..

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • Eine Freundin aus meiner Kindheit kifft auch noch immer. Allerdings hatte sie eine noch schwierigere Kindheit als ich daher ist es halt auch bei ihr schwierig, zu sagen, welche Symptome vom Kiffen kommen und welche von den Umständen. Ich sehe sie nur noch maximal 1x pro Jahr, erlebe sie aber als unglaublich antriebslos, freudlos, pessimistisch, depressiv und wütend auf die ganze Welt. Wie gesagt: ob das vom Kiffen oder ihrer Kindheit kommt, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Wie hat denn der-/diejenige, mit der/dem du gesprochen hast, auf dich gewirkt? Welche Symptome/Veränderungen oder Auffälligkeiten hast du bemerkt?

    06/2013 Mäuschen
    05/2015 Äffchen

    Einmal editiert, zuletzt von Giraffe ()

  • Hier ist ein relativ aktueller Artikel aus einer Ärzte-Zeitung.


    Persönlich kann ich dazu beitragen, dass mein Bruder mindestens 15 Jahre gekifft hat und ich schon den Eindruck habe, dass ihm manchmal Entwicklungen fehlen, die man in seiner Pubertät normalerweise durchmacht. Aber wir hatten auch keine ganz einfache Kindheit, ich glaube, manchmal sind die Folgen schwer zu unterscheiden.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • keine Ahnung, er ist definitiv depressiv, schwierige Kindheit. Aber nicht antriebslos, hatte von heut auf morgen vor ein paar Wochen aufgehört mit dem kiffen um in ner Klinik aufgenommen zu werden.

    Derzeit sehe ich keine Folgen, kenne ihn halt aber nicht näher. Depression hab ich auch ohne kiffen #pfeif

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Ringelblume ()

  • Ich würde vermuten, dass so jemand - ähnlich wie Alkoholiker- Probleme hat, ein normales Tagespensum und Arbeitsleben zu bewältigen. Mit den entsprechenden sozialen Folgen.

  • Ich kenne einige Leute, die lange Jahre viel gekifft haben bzw. es seit langem tun. Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich. Es sind auch Leute darunter, denen der regelmäßige Cannabis-Konsum ausgesprochen gut tut, weil er dazu beiträgt, dass sie ein geregeltes Leben mit Familie und Job führen können, indem individuelle Krankheitssymptome gelindert werden.

    • Offizieller Beitrag

    Auch „nur“ kiffen kann eine Psychose auslösen.


    Gras/Haschisch ist heute auch deutlich stärker im Sinne von hochpotenter als irgendwas selbstgezogenes aus dem Garten vor 30 Jahren, das haben viele Gelegenheitskiffer nicht so auf dem Schirm.


    Bei sehr frühen und massivem Konsum leidet der IQ. Bei älteren Jugendlichen, die massiv gekifft haben, hatte ich oft den Eindruck, dass die Entwicklung insgesamt dadurch verlangsamt wurde. (Ich habe als Therapeutin in der Psychiatrie gearbeitet, auf einer Drogenentzugsstation für 12 bis 18jährige).

  • Bei weiteren psychiatrischen Erkrankungen und Canabiskonsum stellt sich bei mir oft die Frage nach dem Huhn und dem Ei... ich erlebe es so, dass Canabis als Selbstmedikation recht populär ist.

  • Ich war letztes Jahr bei einem Vortrag , da ging es um Drogen in der Pubertät und das hat mich doch echt richtig erschrocken #blink

    Da wurde auch erklärt, wie Cannabis im Gehirn wirkt. Das ist schon bei Erwachsenen nicht grad prickelnd , aber bei Pubertisten, bei denen sich das Gehirn im Aufbau befindet echt fatal. Das THC setzt sich an den Rezeptoren der Amygdala , dem Mandelkern , im Gehirn an und lähmt mehr oder weniger ihre Funktion . Sie ist für Gefühle wie Angst und Euphorie zuständig, daher bekommt man beim kiffen diesen Scheiss Egal Zustand. Schon ein paar Joints können die Funktion der Amygdala nachhaltig verändern, wenn sich das Gehirn im Aufbau befindet und der ist erst im Alter von ca 20/24 Jahren abgeschlossen.

    Hat man sich seine Amygdala richtig geschädigt , ist man nicht mehr fähig, bestimmte Gefühle zu empfinden, da ist einem alles mehr oder weniger egal, kann sich nicht mehr wirklich freuen oder trauern oder Angst empfinden.

    Bei Erwachsenen ist das wohl wieder reversibel, wenn man über Jahre viel gekifft hat, aber da braucht es auch sehr lange, bis man wieder richtig fühlen kann.

    Ich hab jetzt nicht exzessiv gekifft, aber schon in der Zeit zwischen 16 und 22 immer mal wieder phasenweise , wo also mein Gehirn noch nicht fertig war und da frag ich mich manchmal, ob ich da einen Schaden davongetragen hab.

    Also ich kann extreme Freude und Angst zb sehr gut empfinden, aber vllt wären meine Gefühle heute ganz anders, wenn ich nicht gekifft hätte. Nunja, das werd ich nie erfahren , werde aber meine Kinder definitiv im passenden Alter zu diesem Vortrag schicken ;)


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • ich hab nie so viel gekifft, hab nie alleine geraucht. Aber ich fing mit 14 an, habe meine ganze Jugend hindurch gekifft, und in meinen 20ern auch immer wieder regelmässig. Auch heute sage ich nicht nein zu einem Joint. Aber das passiert ca. 2-3 mal im Jahr. Mein gesamter Freundeskreis kiffte. Ich habe auch jahrelang angebaut.

    mir gehts so wie Rheinländerin:

    Ich kenne einige Leute, die lange Jahre viel gekifft haben bzw. es seit langem tun. Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich. Es sind auch Leute darunter, denen der regelmäßige Cannabis-Konsum ausgesprochen gut tut, weil er dazu beiträgt, dass sie ein geregeltes Leben mit Familie und Job führen können, indem individuelle Krankheitssymptome gelindert werden.

    Die meisten meiner Freund*innen von damals haben ein Studium begonnen und abgeschlossen, und arbeiten heute teilweise in hochdotierten Stellen und führen ganz normale Leben.

    Bei allen, die abgestürzt sind, blieb es nicht beim kiffen, das grössere Problem dort war dann auch der Alkohol und dann die harten Drogen.


    Man sollte jedoch heute bedenken, dass das indoor-zuchtgras heute viel potenter ist als damals. Da gabs grad vor ein paar Tagen einen Artikel.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich kenne einige Leute, die lange Jahre viel gekifft haben bzw. es seit langem tun. Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich. Es sind auch Leute darunter, denen der regelmäßige Cannabis-Konsum ausgesprochen gut tut, weil er dazu beiträgt, dass sie ein geregeltes Leben mit Familie und Job führen können, indem individuelle Krankheitssymptome gelindert werden.

    So habe ich es auch erlebt. Menschen sind sehr verschieden und so ist auch ihr Umgang und Reagieren auf Gras unterschiedlich. Was aber allen Menschen, die ich kenne, die wirklich viel kiffen gemein ist, ist dass es eben einen gewissen Raum einnimmt.


    Bei den Mengen von denen du schreibst, dürfte das sehr viel Raum sein, der da eingenommen wird und ich würde mich fragen, womit dieser nun gefüllt wird und ob die Betreffende das kann.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Auch „nur“ kiffen kann eine Psychose auslösen.


    Gras/Haschisch ist heute auch deutlich stärker im Sinne von hochpotenter als irgendwas selbstgezogenes aus dem Garten vor 30 Jahren, das haben viele Gelegenheitskiffer nicht so auf dem Schirm.


    Bei sehr frühen und massivem Konsum leidet der IQ. Bei älteren Jugendlichen, die massiv gekifft haben, hatte ich oft den Eindruck, dass die Entwicklung insgesamt dadurch verlangsamt wurde. (Ich habe als Therapeutin in der Psychiatrie gearbeitet, auf einer Drogenentzugsstation für 12 bis 18jährige).

    Das finde ich ziemlich erschreckend! Bei mir wurde mit 17 ein IQ-Test gemacht und der war überdurchschnittlich. Frage mich, wie der ohne das Kiffen gewesen wäre. Leider konnte ich mich nicht zu einem Studium motivieren obwohl mir alle dazu geraten hatten. Nun arbeite ich in einem Job, der mich langweilt. Ich habe mich zwar beruflich verändert aber ohne Studium werde ich wohl nie wirklich anspruchsvolle Aufgaben bekommen. Das ist für mich persönlich eine Folge des Kiffens, wenn auch keine körperliche. Der verlinkte Artikel und was hier so geschrieben wird, macht mich sehr nachdenklich. Frage mich, wie ich wäre und leben würde, wenn ich nie gekifft hätte...

  • So erlebe ich das auch. Kiffen half diese unerträglich langweilige Schulzeit zu überstehen...


    Bei 20 Joints am Tag wurde ich mir eher Sorgen um die Lunge machen. Die Sucht kommt dann wohl eher vom Tabak. Reines Gras brauchste nicht so viel/oft.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Bei weiteren psychiatrischen Erkrankungen und Canabiskonsum stellt sich bei mir oft die Frage nach dem Huhn und dem Ei... ich erlebe es so, dass Canabis als Selbstmedikation recht populär ist.

    Exakt.


    Die (Ex-)Kiffer/innen, die ich kenne, sind bis auf eine Ausnahme völlig unauffällig in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Und bei der Ausnahme bin ich mir sehr unsicher, ob das Kiffen das Problem war oder schon der erste Therapieversuch.


    Wenn man als Therapeutin auf einer Drogenentzugsstation arbeitet, sieht man halt die therapiebedürftigen Fälle.

    Frage mich, wie ich wäre und leben würde, wenn ich nie gekifft hätte...

    So was ähnliches habe ich mich früher in Bezug auf meinen übermäßigen Fernsehkonsum in der Schulzeit gefragt. Ich bin aber dann zur Erkenntnis gekommen, dass das auch nicht so viel geändert hätte. ;)


    Aber kein Studium in der Vergangenheit gemacht zu haben, heißt doch nicht, dass du jetzt auf ewig darauf verzichten müsstest. (Wir sind hier in Gesundheit, wenn du da wirklich laut drüber nachdenken willst, wäre vielleicht ein eigener Thread besser.)