Rechtschreibung/Phonetik/Linguistik "arb..." vs. "ab" Regel?

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    • Offizieller Beitrag

    Nein. Weil wir, wenn wir hochdeutsch sprechen natürlich auch "ist" sagen. Die Betonung mag, je nach Können des Sprechers, für anders gewöhnte Ohren etwas ungewohnt klingen - aber das sind ja deutsche regionale Betonungen auch. Ich zumindest kann bei sehr vielen Menschen ihre Herkunft raten - ausser Profisprechern, die sind manchmal schwer.


    Und unsere Kinder hören zwar gesprochen viel Dialekt, aber haben ja Medien. Und da kriegen sie eine Menge Hochdeutsch ab ;)

    Und der Vorteil, den die Kinder hier haben ist, dass sie ganz klar den Unterschied "Schriftdeutsch" und "Dialekt" kennen, von klein auf.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das "r" oder "-er" als "a" auszusprechen wie "Rolla" oder "Noatdeutsch" ist aber auch kein Hochdeutsch, sondern Dialekt. Ich vermute, das R zu hören dürfte also ein Problem der Nord/ west(?) deutschen Kinder sein. Im Süden haben sie andere Hörprobleme, wahrscheinlich sogar mehr davon, zB kann in der Regel kein stimmhaftes S gesprochen oder gehört werden. Dann bleibt doch nur lernen durch üben oder viel lesen, Hörspiele hören?

    Dass "a" genüsslich in die Länge zu ziehen, ist Dialekt. Ein unauffälliges, unbetontes "a" zu sprechen, ist Hochdeutsch. Hochdeutsch ist natürlich nicht süddeutsch.

    Mein Mann und ich sind beide süddeutsch (Hessen + Baden-Württemberg) und hätten als Kinder aufgrund unseres Heimatdialektes nicht Rolla geschrieben. Unsere Kinder sind in Bayern aufgewachsen und hatten nie norddeutsche Erzieherinnnen/Lehrerinnen. Wir reden Hochdeutsch mit ihnen und ganz sicher nicht norddeutschen Dialekt. Sie schreiben "Rolla".

    Einmal editiert, zuletzt von Alusra ()

  • Bei -er im Auslaut wird aber fast nie das r ausgesprochen, dass ist immer so ein geschlossener a oder e Laut.

    Eigentlich ist das ein lernwort - a im Auslaut ist im deutschen ja eher selten.


    Bei den von dir genannten lauten kann es manchmal helfen zu untersuchen, ob es sich um offene oder geschlossene Silben handelt.

    Geschlossene Silben enden auf einen Konsonanten, der vokal wird kurz gesprochen, offene Silben enden auf einen Vokal, der wird lang gesprochen.

    Bei der Kombination-ar ist das aber tatsächlich schwer zu hören, insbesondere wenn man schreibanfänger ist und nicht auf das innere Bild des (richtig) geschriebenen Wortes zurückgreifen kann.

    Helfen kann es hier ganz langsam zu silbieren, aber im Endeffekt wird das Kind das üben müssen. Wenn man mit Lernwörtern arbeitet, kann man die ja mitüben.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Danke für die wiktionary-seite @Alusra ! Ich weiß jetzt ja nicht, wie verlässlich die ist, aber bei Art, Fahrt und Bart (mehr hab ich jetzt nicht geschaut) geben sie in der Lautschrift auch kein r an.


    Wobei das ja letztlich egal ist. Wir sprechen es nicht und das macht eben ein Problem. Gleiches gilt für die Frage offene oder geschlossene Silbe - wir sprechen sie alle offen.


    Mir scheint, es läuft auf die Lernwörter-Technik hinaus...

    Würdet ihr mit helfen eine Liste zusammenzustellen? Das wäre toll!


    Ich fang mal an (die mit Anlaut "ar" lasse ich weg, die findet man ja leicht alphabetisch im Duden):


    Barkasse

    Farbe

    Garten

    karg

    Karte

    klar (das geht leicht: verlängern)

    Mark

    Marke

    Sarg

    stark

    starten

    warten

  • Alle -ar Wörter, die den Plural mit ä-Umlaut bilden, kann man gut verlängern.

    Bei Särge und Säge z.B. kann man den Unterschied ganz gut hören.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Alle -ar Wörter, die den Plural mit ä-Umlaut bilden, kann man gut verlängern.

    Bei Särge und Säge z.B. kann man den Unterschied ganz gut hören.

    Heureka! Danke!!

  • Im Bayrischen lässt sich "ar" durch "oa" ersetzen, "a" wird einfach nur verlängert oder mit einem sehr offenen o gesprochen.


    Kaater vs. Koatn


    Aamd vs. Oabad


    Aatm vs. Goaten