Wie Kinder zum Sport motivieren?

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  • Ja, diese Frage stelle ich mir. Bei kleinen Kindern ist es ja denkbar einfach, sie rennen ja quasi immer herum. Aber was mit Kindern ab ca 10 Jahren tun, die nie ihren Sport gefunden haben? Wir gehen regelmäßig spazieren, aber mal etwas auspowern finde ich schon wichtig. Er hat in der letzten einiges an Vereinssport ausprobiert, aber nichts gefällt ihm so wirklich. Leider isst er auch sehr gerne und nimmt schnell zu, das gepaart mit den Hobbys Lesen und PC ist keine gute Kombination.

    Kann ich zum Sport zwingen?

    Ich bin kurz davor ihm nur zusätzliche PC Zeit zu erlauben wenn er vorher auf dem Trampolin hüpft. Aber ob das wirklich eine gute Idee ist?!

  • Persönlich finde ich nicht, dass es Sinn macht ein Kind zum Hobby zu zwingen.

    Egal ob Sport oder ähnliches.


    Allerdings mache ich es auch so, dass ich als Bedingung für Computerzeit fordere, dass sie raus gehen.

    Was sie da machen ist aber ihre Sache.

  • Bei 10 jährigen kann ich nicht mitreden, aber meine kriegen so gut wie immer Lust wenn man einfach loslegt: Da probiert jemand was aufm Trampolin -> ich will auuuch. Da versucht jemand im Wasser tauchen zu üben -> ich will auuuuuch. Da fährt jemand mit Inlinern nen Berg runter -> ich will auuuuuch. Da versucht jemand ne Rolle auf dem Reck zu machen -> ich will auuuuuch. Und so weiter und so fort.

    Viel Denken, nicht viel Wissen soll man pflegen!

  • Persönlich finde ich nicht, dass es Sinn macht ein Kind zum Hobby zu zwingen.

    Egal ob Sport oder ähnliches.


    Allerdings mache ich es auch so, dass ich als Bedingung für Computerzeit fordere, dass sie raus gehen.

    Was sie da machen ist aber ihre Sache.

    Ich halte das wie Mondschein .


    Würde man mich versuchen, zum Sport zu motivieren, würde ich viele Wege finden, auszukommen

  • Selber vormachen? Das funktioniert bei unseren beiden jedenfalls sehr gut, sie sind begeistert bei "unserem" Sport dabei (der aber auch gut geeignet ist, dass man da als Familie zu Wettkämpfen fahren kann), lieben es auf die Berge hochzugehen, im Winter mit Skilaufen zu kommen etc.

  • Gemeinsam was anfangen? Laufen oder schwimmen oder nach einer DVD turnen? Zusammen Kampfsport anfangen? Fahrrad? Inline Skates?


    Mini-Triatlon - mit dem Fahhrad zum Schwimmbad, dort Joggen und danach Schwimmen? Also Challenge, also Stecke und Zeit notieren und Ziele setzen?


    Oder so eine Fitness App?


    Wenn er aus sich heraus keine Motivation hat und keine peer group, die ihn motiviert, dann braucht er Dich/ Euch als Eltern...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Habt ihr einen Trampolin? Ich finde, dass die selbst den grössten Sportmuffel aus der Reserve locken.

    Ja und Fahrradfahren ist auch ne super Sache.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Wäre es möglich, mehr Alltagsbewegung in den Tag einzubauen?

    Also mit dem Rad zur Schule, zu Freunden etc? Oder macht er das alles schon / ist nicht möglich?


    Beim Spazierengehen zieht mein Jüngster häufig Inliner an oder nimmt das Skateboard mit.


    Nochmal weitersuchen, da das richtige noch nicht dabei war?

    Mehr auf Individualsport setzen und zB einmal pro Woche zusammen schwimmen gehen? Weiß nicht, wie praktikabel das in eurem Alltag ist, ich schreib nur, was mir spontan einfällt...

  • Hm, also hier hilft vorleben.

    Ich mach gern und viel Sport, die verschiedensten Dinge, auch viel krasses und unlangweiliges Zeugs (also so Zeugs wie bouldern, Kampfsport, MTB und sowas). Da wollen die Kinder von sich aus auch gern schonmal mitmachen. Dazu hängt/steht hier in jedem Zimmer irgendwas, woran mal rumsporteln kann (Turnringe, Kletterwände, Climbingburger, Balancierstange und so), das wird auch sehr gern bespielt/besportelt. Ausflüge und Urlaube haben hier auch generell eher eine sportliche Note, wir sind nich so die Rumchiller. Ok, Schwimmbad brauch ich nu nich, aber wir gehn dann in Boulderhallen, Trampolinhallen und sowas, oder auch mal durchn Harz wandern.

    Vereinsmäßig machen meine Kinder beide nix, wobei ich das eher bedaure. MiniMissy würde gern Judo machen, aber die Kindertrainingszeiten hier in meinem Verein sind derart unterirdisch, das passt überhaupt nich zu unserem Leben. Und der andere Verein kostet horrend Kohle. Allerdings trifft das hier auch nich bei uns zu:

    Leider isst er auch sehr gerne und nimmt schnell zu, das gepaart mit den Hobbys Lesen und PC ist keine gute Kombination.

    Kann ich zum Sport zwingen?

    Ich bin kurz davor ihm nur zusätzliche PC Zeit zu erlauben wenn er vorher auf dem Trampolin hüpft. Aber ob das wirklich eine gute Idee ist?!

    Und ich muss ehrlich gestehen, wenn eins meiner Kinder in dieser Situation wäre, würde ich definitiv auf Sport bestehen. Notfalls eben auch mit Zwang. Aber vorleben! Also nich nur antreiben, sondern mitmachen.

    Als ersten Schritt würd ich nich zusätzliche PC-Zeit erlauben, sondern die aktuelle PC-Zeit nur unter der Prämisse weiter erlauben, wenn ebenso lange Bewegung/Sport gemacht wird. Also 1 Stunde PC täglich = 1 Stunde Fahrradfahren täglich. Oder spazierengehen. Oder joggen. Oder Trampolinhüpfen. Naja, und dann eben halt auch tapfer mitmachen #cool.


    Ach, was mir grad noch einfällt, habt ihrs mal mit Mannschaftssport versucht? Also gerüchtehalber sollen viele Sportmuffel auf Mannschaftskram stehen. Meins isses nich, aber vielleicht steht dein Sohn ja auf Handball oder sowas? Oder Frisbee?

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Zwang finde ich langfristig extrem kontraproduktiv. Selbst wenn es zunächst gesund wäre und er vielleicht weniger zunimmt. Sport wird dann total negativ behaftet. Das ist wie mit extremen Fernsehverbot und anschließender Fernseh"sucht".


    Mehr Bewegung im Alltag finde ich einen super Vorschlag oder weiter nach aktiven Hobbys suchen.

    Habt ihr Geocaching versucht? Oder reiten?

    Gibt es ein lockeres Parkour-Angebot? Das ist im Idealfall so frei wie Psychomotorik, klingt nur cooler ;).

  • Meine Kinder schwimmen ja alle bei der DLRG. Das ist (bei uns) der Schwimmverein, der am wenigsten auf Wettkampf aus ist und wo man auch noch relativ spät einsteigen kann. Das ist auch nicht so zeitaufwendig wie z.B. Fußball.


    Sonst vielleicht joggen? Mit dir zusammen oder jemand anderem aus der Familie? So als Bewegungschallenge oder Neujahrsvorsatz?

  • Ich hab auch so einen Kandidaten zuhause, und bin ebenfalls völlig ratlos. Ich habe ganz viele Sachen als Kind gelernt und gemacht, obwohl meine Eltern nie Rollschuh gefahren sind oder Schlittschuh, schwimmen war auch eher selten bei uns. Wir waren mit den Kindern zeitweise wirklich jede Woche, trotzdem kann keins wirklich gescheit oder gar schnell schwimmen.. ich habe neulich sogar entdeckt, dass ich immer noch (oder wieder) auf so einem Moon Hopper hüpfen kann, das motiviert aber nicht mal Nr. 3 - der ist noch der sportlichste hier.. von daher: keine tipps, aber Verständnis dafür, dass viele Strategien nicht passen.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Vorleben tun wir, ich hatte so gehofft das allein würde reichen, aber ne. Ich gehe regelmäßig laufen, wir sind als Familie jedes Wochenende bis Oktober, ab dann war immer jemand krank, zusammen Rad gefahren, aber immer gibt's Gemecker. Es nervt so sehr. Mein Mann und ich gehen bestimmt auch 4x die Woche abends noch zusammen spazieren, also am Vorbild liegt es definitiv nicht. Er hat zu nichts Lust, Fahrradfahren ging, aber auch da gibt es Streit weil er nicht mit will.

    Wie gesagt, mit kleineren Kindern hatte ich nie ein Problem, die bewegen sich ja sowieso. Aber bei Älteren bin ich ratlos, was tun, wenn Vorbild nicht funktioniert? In wie weit ist zwingen ok?

  • Meine unsportliche Mittlere (13) hat auch immer nur widerwillig Sport im Verein gemacht.


    Seit Schuljahresbeginn macht sie bei der Badminton AG der Schule mit und jetzt im Winter geht sie mit der Eislauf-AG regelmäßig in die Eishalle.


    Im Verein würde sie nichts von beidem freiwillig machen, aber mit einer Freundin aus der Schule macht es plötzlich Spaß.


    Badminton endet im Januar, Eislaufen im März. Anschließend möchte sie keine AG mehr machen, weil sie im Sommer lieber ins Freibad gehen will!


    Für mich ist das okay. Sie hat einen Schrittzähler im Handy (wir Eltern auch) und kommt täglich auf 6000 Schritte (Schulweg). Sie freut sich immer riesig, wenn sie mal mehr Schritte als wir hat. ^^

  • Unsere couch potato (14) hat nach Absprache zu Weihnachten einen activity tracker bekommen - da ist sie seither jeden Tag 5000 und inzwischen sogar 6000 Schritte gegangen. Freiwillig, niemand musste sie daran erinnern, das macht die Uhr :)

    Das ist zwar nicht auspowern, aber schon gigantisch viel besser als nur rumzusitzen.


    Theoretisch plant sie, zwei mal pro Woche 1000m zu schwimmen, aber das hat in zwei Monaten nur vier mal geklappt, weil sie wahlweise krank war oder eine Schul-Veranstaltung dazwischen kam. Das Auspowern übernimmt in diesem Jahr seit langem mal wieder der Schulsport mit einer übergewichtigen Lehrerin mit kaputten Knien, die Verständnis für mein etwas zu schweres Kind hat und es total motiviert (erst schwimmen, das kann das Kind eh gut, hat sich dann aber richtig reingehängt, jetzt Basketball und Parcours-Artiges. Nach zwei Jahren der Schulsportvermeidung echt ein Highlight!).

    Also: hier würde zwingen nichts bringen, reden hilft aber zumindest ein bisschen. Nicht aufgeben!

  • Ach, Sommerwind , ich kenne das...

    Mein Sohn ist auch ein Sport-Verweigerer.

    Das einzige, was echt was gebracht hat, ist ihn zu ner Challenge gegen seine unsportliche Mutter anzustiften: wir gehen jetzt zusammen Tennis spielen.^^

    Da kann er seiner alten Mutter mal ordentlich zeigen, wie schnell er ist.

    Mit seinem Vater joggen gehen klappt auch gut, da hat er die deutlich bessere Kondition.


    Bei Gleichaltrigen hat er nämlich keine Chance und deshalb tut er sich so schwer mit Vereinssport.#crying

  • Abete , Du schreibst, was ich vergessen habe: als wenig sportlicher Teenager in einen Mannschaftssport reinzukommen, erfordert ein enorm dickes Fell und extremes Durchhaltevermögen. Ne, für Sportmuffel ist das nichts.

  • Ich schreibe mal auf, was Kinder ohne Affinität zu Sport aus dem privaten Umfeld teilweise machen:


    Alltagswege mit Fahrrad, Skateboard, Longboard, Roller zurücklegen

    BMX fahren in einer BMX-Anlage

    Kicken auf dem Bolzplatz

    Körbewerfen an Basketballkorb auf dem Bolzplatz

    Tischtennis spielen an frei zugänglicher Tischtennisplatte draußen

    Pfadfinder mit viel lockeren Outdooraktivitäten

  • Vielleicht als Challenge - wer über die Woche hinweg am meisten Schritte schafft, darf den Familienfilm am Freitag/... aussuchen?


    Ansonsten hilft es mir oft, Dinge, die dich nicht gerne mache, an Dinge zu knüpfen, die ich mag. Ich gehe zum Beispiel am liebsten mittwochs joggen weil ich dann die neue Folge von meinem Lieblingspodcast hören kann. Ähnlich funktioniert ja auch die "wir gehen nach Mordor" Idee. Wofür interessiert er sich denn so?


    Dann gibt es noch eine Menge Aktivitäten, die körperlich anstrengend sind, aber an die man bei Sport nicht so denkt. Tauchen z.B. oder Schwertkampf oder Gartenarbeit oder eine wahllose Straße erreichen indem man an jeder Kreuzung der Straße folgt, die am direktesten in die richtige Richtung geht (dafür gibt es einen Namen, den habe ich aber vergessen, aber ein Bekannter von mir spielt das. Geht mal schnell und dauert mal Stunden) oder Geocaching, oder so?