Wie Kinder zum Sport motivieren?

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  • Und wenn die klare Haltung keine Wirkung zeigt?


    Ich glaube, wir sprechen von unterschiedlichen Standpunkten aus.

    Du schreibst, du hast noch nie Spaß an Sport gehabt und zählst dann lauter Sportarten auf, die dir Spaß machen. #lool

    Meinem Kind macht KEINE Art der Bewegung Spaß.


  • Meine persönliche Erfahrung zum Thema Sport ist, es ist ein klassisches Henne-Ei Problem.

    Wenn man keinen Sport treibt und sich wenig bewegt, wird man natürlich immer weniger kompetent im Bereich Bewegung.

    Dh. es fällt einem schwerer, man hat weniger Erfolge, es macht keinen Spass etc.

    Als nicht sportlicher Mensch mit Sport anzufangen kostet immer Überwindung. Gerade Teenager sind da oft nicht gerade stark drin.


    Ich war selbst ein No-Sport Teenager. Allerdings bin ich überall hin mit dem Fahrrad gefahren. Als Kind hat mich niemand zu Sport gezwungen. Für meine Eltern war ich als lesender Couchpotato Nerd ok. Ich selbst habe oft darunter gelitten.....sportlich sein war hip.

    Mit 18 habe ich dann mit Laufen angefangen, um einer Freundin zu helfen, die sich auf die Aufnahmeprüfung für die Polizei vorbereiten wollte. Weil ICH es wollte.......

    In meinen 20igern habe ich alles mögliche ausprobiert und vieles gefunden, was mir Spaß gemacht hat. (Rudern, Kampfsport, Langlauf.....etc.) Ich mag das Gefühl in der Natur unterwegs zu sein, richtig zu schwitzen und mich nach dem Sport viel besser zu fühlen......


    Damit will ich sagen....das kann noch kommen. Aber vielleicht gibt es ja einen Freund, der mit Deinem Sohn etwas neues Ausprobieren könnte? Und wenn es der Gang zur Muckibude ist...oder Biken im Wald.......


    lg, karlchen

  • Ich glaub Skateboard, Inliner, Frisbee und so mag er schon, ebenso klettern, aber er es ist halt sehr demotiviert und traut sich nichts zu.


    Zusammen Bouldern gehen und dort mal gucken, was sie an Kursen anbieten?


    Ich mochte Sport als Kind auch nur sehr bedingt, sobald es Richtung Leistung ging, war ich raus. Reiten war die Ausnahme, aber auch da keinesfalls Turniere. Leseratte und eher Tendenz zu rund wenn auch nicht übergewichtig. Gewichtsprobleme ab Pubertät wegen Kompensationsessen kenne ich auch. Aber mich tickt hier gar nichts an. #weissnicht


    Die Vorschläge hier gehen doch nicht ans Kind sondern an die (fragende) Mutter, sie wird das sicher so umsetzen, dass es Unterstützung ist und nicht am Kind Rumverbessern. #ja

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Ich glaube, wir sprechen von unterschiedlichen Standpunkten aus.

    Du schreibst, du hast noch nie Spaß an Sport gehabt und zählst dann lauter Sportarten auf, die dir Spaß machen. #lool

    Das dachte ich auch gerade :D

    Ich habe bisher einiges ausprobiert, war auch ganz okay. Nicht so, dass ich aufgehört hätte, weil ich es nicht kann sondern weil es mir schlichtweg keinen Spaß macht.

    Ich verbringe meine Zeit, die ich für Freizeit übrig habe, und das ist nicht so viel, dann lieber mit Dingen, die mir Freude machen.


    Musik Instrument war mir auch immer wichtig. Immerhin konnte ich ein Kind dazu bringen. Ein paar Jahre Klarinetten Unterricht. Aber nun mag sie nicht mehr.

    Zwingen werde ich sie auch dazu nicht.

    Und ich persönlich finde Musik sehr viel wichtiger als Sport

  • Dazu kommt ja auch mal gern das Problem dass nicht jeder so ein breites Angebot vor Ort hat. Bouldern/Klettern mögen meine Kinder auch, geht aber nur mit einem Erwachsenen weil das so weit weg ist. Ein wöchentlicher Kurs fällt somit völlig raus, das schaffen wir zeitlich nicht.

  • Das Henne Ei Problem war es bei mir nicht.

    Ich konnte das alles, und wurde auch besser mit der Zeit. Aber ich hatte dann einfach keine Lust mehr.

    Und da setze ich meine Prioritäten anders.

    Ich bin inzwischen 40. Die Wahrscheinlichkeit, dass das bei mir noch kommt ist eher gering :D

    Ich hab allerdings Glück und bin nicht übergewichtig, so dass ich das keinen Druck verspüre etwas tun zu müssen

  • Habt Ihr schon mal einen Kampfsport vorgeschlagen? Aikido zB oder Capoeira oder Teakwondo oder Judo? Das sind ja nicht nur sportliche Kompetenzen, die man da erwerben kann. Vielleicht passt das ja für Deinen Sohn, wenn Ihr nicht mit der Fitness argumentiert, sondern damit, was er dabei sonst alles lernen kann?

    Ansonsten fallen mir noch Klettern, Bouldern, Badminton, Tennis ein - das kann man ja als Familie gemeinsam ausprobieren und sehen, ob etwas passt.

    Oder eben als Familie wandern, Rodeltouren machen, Kletterwald...

    zu mehr Bewegung animieren würde ich schon - und das schreibe ich als auch Nichtsportenthusiastin #schäm,

  • mich triggert der thread auch. ich bin kerngesund, habe noch nie mehr als 50 kg gewogen und trotzdem mag ich sport nicht. es tut mir selbst leid, aber es ist so.


    und ich bin jetzt irgendwie schon dankbar, dass meine eltern mich in ruhe gelassen haben. was ich hier teilweise so lese, nervt mich schon unglaublich.


    mein leben ist trotzdem voller schöner, produktiver und sinnvoller dinge. dabei erlebe ich durchaus leute, die mit sport ihre geistige und seelische leere kaschieren.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, das Problem ist auch, dass je älter die Kinder werden, desto weniger freie Zeit steht zur Verfügung.

    Mene 15-Jährige übt auch keinen Sport aus. Sie mag das nicht. Aber sie malt enthusiastisch. Ausserdem liebt sie ihre Freunde und hat seit neustem einen Freund.

    In der Schuel ist es streng, sie hat noch Probezeit bis Ende Januar.

    Für sie ist es ein Glück, wenn sie zwischen die ganze Lernerei noch genügen Zeit findet um zu malen. Das ist ihr wichtig.

    Wenn ich sie nun noch zum Sport zwingen würde, dann müsste sie unweigerlich entweder Zeit beim Malen nehmen oder bei ihren Freunden.

    Das ist keine Alternative.

    Sie hat in der Schule 3 Lektionen Sport in der Woche. Das ist mehr als viele Erwachsene machen.

    In dem Fall erachte ich das als völlig ausreichend.

  • mich triggert der thread auch. ich bin kerngesund, habe noch nie mehr als 50 kg gewogen und trotzdem mag ich sport nicht. es tut mir selbst leid, aber es ist so.


    und ich bin jetzt irgendwie schon dankbar, dass meine eltern mich in ruhe gelassen haben. was ich hier teilweise so lese, nervt mich schon unglaublich.


    mein leben ist trotzdem voller schöner, produktiver und sinnvoller dinge. dabei erlebe ich durchaus leute, die mit sport ihre geistige und seelische leere kaschieren.

    danke. kann ich genau so unterschreiben, ausser dass es mir leid tut. Tut es nicht. Ich bin ohne sport sehr zufrieden.

    Das fett unterstrichene gleich doppelt - immer diese Typen, die plötzlich anfangen wie die Idioten Marathon zu laufen und das dann auch noch überall auf facebook etc. Da kann mir keiner erzählen, dass das keine Kompensation für irgendwas anderes ist, was grad nicht so läuft.

    Sie hat in der Schule 3 Lektionen Sport in der Woche. Das ist mehr als viele Erwachsene machen.

    In dem Fall erachte ich das als völlig ausreichend.

    word.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich mag auch kein Sport. Mochte ich noch nie. Ich hasse Turnhallen, Sportkleidung und den (für mich) abartigen Geruch nach altem Schweiß.

    Das darf man ja kaum sagen heutzutage, wo alle so toll und fit sind.

    Wir gehen viel spazieren (ohne Stöcke und Turnschuhe) oder fahren Rad.

    Ich kann mein Kind daher sooo gut verstehen und fühle mich dennoch als schlechtes Vorbild.

  • Ich war auch immer ein Sportmuffel. Jahrzehnte lang war das kein Problem. Aber nun hat mir das einige gesundheitliche Probleme beschert und es werden noch andere dazu kommen. Mit 60 ist der Unterschied zwischen bewegten und unbewegten Menschen massiv. Das kann sich natürlich kein Teen vorstellen, aber Bewegung ist unfassbar wichtig.


    Ich möchte den YouTube Kanal von strong und flex TV dazu empfehlen


    Liebe Grüße Emma

    Signatur kommt, sobald ich Zeit zum Nachdenken hatte. Voraussichtlich in 2033.

  • Ich find es es insbesondere problematisch, da es bereits ein Übergewicht gibt.

    Natürlich projeziere ich da jetzt meine eigenen Komplexe rein.

    Aber es ist ja kaum zu verhehlen, dass der Sporwunsch im Zusammenhang mit dem Gewicht steht. Und das KANN langfristig zu noch sehr viel höherem Gewicht führen. Daher finde ich Beispiele von Kindern, die durch einen gewissen Druck zum Sport gefunden haben, nicht genug Argument, es in diesem Falle ähnlich zu tun.

    Mit dem Jungen zu reden, ihm Mut machen, durch einen Anfang auch persönliche Fortschritte zu erzielen, alles toll. Aber Zwang kann sein Selbstbewußtsein ganz negativ beeinflussen.

    Ich male mir gerade ein unmotiviertes, unsicheres Kind mit Tendenz zum Übergewicht aus, dass unfreiwillig in einer Sporthalle steht, das fühlt sich nicht gut an...#crying


    Aber die Argumente, dass man durch Sport beweglicher wird und einem dann die Bewegung auch Spaß machen kann, die stimmen natürlich. Habt ihr darüber mal geredet?

    Habe ich es richtig verstanden, dass er Skaten und sowas mag? Kann er das in der Gegend machen?

    Wenn er sich nicht traut, da dort meistens nur Cracks auf der Piste sind, kann ich Anfängerkurse in Sportvereinen, privaten Skateschulen oder auch an Urlaubsorten empfehlen. Viele Kinder trauen sich ja nicht, vor " besseren" als Anfänger dazustehen. Da ist so ein geschützter Rahmen ist hilfreich.

  • Ich habe lange Zeit davon gezehrt, dass ich als Kind/Teenager viel Sport gemacht habe.

    Dann lange nix.

    Und jetzt beginne ich langsam wieder, weil ich merke, dass es echt einen Unterschied macht.

    Sehr deutlich.


    Deswegen finde ich das bei meinen Kindern auch so wichtig, sie in Bezug auf sportliche Aktivitäten zu bestärken und zu unterstützen.

  • Ich hätte mir gewünscht, jemand / etwas / wie auch immer hätte mich zu mehr Bewegung motivieren können. Meiner Mutter war das schlichtweg egal und der Schulsport hat mir leider sehr früh den Spaß an Bewegung verdorben. Mir geht es jetzt wie Emma, leider.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • mich triggert der thread auch. ich bin kerngesund, habe noch nie mehr als 50 kg gewogen und trotzdem mag ich sport nicht. es tut mir selbst leid, aber es ist so.


    und ich bin jetzt irgendwie schon dankbar, dass meine eltern mich in ruhe gelassen haben. was ich hier teilweise so lese, nervt mich schon unglaublich.


    mein leben ist trotzdem voller schöner, produktiver und sinnvoller dinge. dabei erlebe ich durchaus leute, die mit sport ihre geistige und seelische leere kaschieren.

    Das klingt schon ganz schön harsch.


    Schön für alle, die ohne Sport langfristig ein gesundes und erfülltes Leben führen können.

    Trotzdem können nicht alle davon ausgehen, dass das auch bei ihnen (und ihren Kindern) so ist.

  • ich finds nicht harsch. Ich finde wir leben in einer Zeit, wo sport quasi die neue Religion ist und alle, die keinen machen, werden so ein bisschen mitleidig beguckt, weil dann kann man sich ja nicht gut fühlen.

    Ich mag sport nicht. Das heisst nicht, dass ich mich nicht bewege, ich laufe, ich renne, ich tanze unheimlich gerne, ich bin früher ab und an snowboarden gegangen usw. ich gehe wandern. Aber ich mag nicht joggen gehen, nicht ins fitnesstudio, nicht irgendeinen sinnentleerten Marathonmist machen. Ich bewege mich für sinnvolle Dinge gerne im Alltag, gehe in den Ausgang tanzen usw. Aber nur weil ich nicht 2mal die Woche auf einem Laufband hüpfe, ist mein Leben dennoch erfüllt und bin ich nicht unfit oder lebe ungesund. Ich wiege 48kg bei 1m59, bin beweglich, kann problemlos einen Sprint hinlegen und grosse Wanderungen machen. Wozu also ein Fitnesscenter?

    Ich finde eher dieses Sportdogma harsch.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • ich unterschreibe bei coccinella. Wahnsinn, wie der körper davon profitiert. Ich kann absolut untrainiert 150 höhenmeter mit dem fahrrad überwinden ohne pause zu machen. Dann bin ich erschöpft. Aber nicht völlig fertig und: ich kann.

    Ich habe immer freiwillig Sport gemacht und im moment bewegt sich meine tochter noch freiwillig, aber ich hoffe auch sehr, dass sie bald etwas findet, was sie toll findet.


    Bei jüngeren kindern kann man, finde ich, solche deals machen, wie fürchel sie beschreibt, in einem alter, in dem man eh noch sucht und finden kann. Ich finde schon, dass man das mit zahnpflege und heranführen an gesundes essen vergleichen kann. Es geht um die gesundheit. Und bei sport kommt der spass oft mit der erfahrung und der fitness. Wenn es wirklich gehasst wird oder das kind nix findet, kann man immer noch gucken. Aber ausprobieren, ein paar wochen, bis man weiß, ob mans mag, kann man schon.

  • aber ainu, dann bewegst du dich doch viel und hast freude an Bewegung. Dazu braucht man keine konkrete sportart. Ins fitnesstudio bekommen mich keine 10 pferde. Und was an hype drum gemacht wird, ist mir egal. Aber ehrlich: so bekloppt (und ggf. Sogar ungesund) hype ist, so ungesund ist keine bewegung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich tute ein bisschen ins selbe Horn wie VivaLaVida und Ainu, aber quasi von der anderen Seite her. Ich war nämlich immer das pummelige Kind, das begeistert Sport betrieben hat - und immer noch pumperlgsund, fit und kugelrund ist. Ja, Sport ist toll - aber doch nur, wenn man gerne Sport treibt.


    Für den Rest der Menschheit reicht es meiner Meinung nach völlig, Alltagswege zu Fuss zu machen, Schulsport zu betreiben und öfter Mal frische Luft zu schnappen. Das Sport Unmengen an Kalorien verbrennt und der Garant fürs Idealgewicht ist, halte ich eh für ein Ammenmärchen...


    Mein Tipp: wenn der Jugendliche Schulsport hat und einfach aus Freude an Eurer Gesellschaft mit Euch mal was Sportliches unternimmt, dann ist das doch wunderbar. Nicht dran rum(er)ziehen - damit wird er den Spass am Sport nicht entdecken.


    Liebe Grüsse


    Talpa