Frauen*streik 2019

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  • Hallo Rab*innen,


    ich möchte gerne einen Aufruf mit euch teilen, der mir sehr am Herzen liegt. Es geht um einen internationalen Frauen*streik am 8. März.

    Zentrale Themen sind: das Sichtbarmachen von Pflege- und Reproduktionsarbeiten und die schlechten Bedingungen unter denen sie oft verrichtet werden müssen, Gewalt gegen Frauen* und Queers aber auch einengende Geschlechterstereotype und die Norm der Zweigeschlechtlichkeit.

    Vielleicht finden sich ja einige in dem Aufruf und den Forderungen wieder und haben Lust in ihrer Stadt etwas dazu auf die Beine zu stellen! Ich denke, dass das eine wunderbare Gelegenheit wäre auch den Protesten der Hebammen neuen Wind in die Segel zu geben.


    Hier verlinke ich mal den bundesweiten Aufruf: https://frauenstreik.org/aufruf/

  • Ja, stimmt, das sehe ich auch gerade, dann nochmal hier:


    Ich bin Honorarkraft, wenn ich streike bekomme ich kein Geld, und sie suchen sich eine Vertretung und das Geld brauchen wir dringend.

    Das ist nicht anders, als wenn ich plötzlich krank werde.


    Es gibt hier auch keine Streikkasse aus der so etwas ausgeglichen wird (was ja Gewerkschaften haben).

    Das Problem mit dem Frauenstreik ist, dass wir nicht in einem Betrieb sind und diesen lahmlegen, sondern ganz unterschiedlich arbeiten.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Dann steht er im geschützten Bereichen, da kommt man erst ab einer bestimmten Anzahl von Beiträgen rein.

    Fakt ist, es kann kein Streik sein, den Streik ist hier an das Tarifvertragsgesetz gebunden und zum Streik darf nur von Gewerkschaften aufgerufen werden, zum Zweck einer Tarifverhandlung. Dies darf auch nicht gemacht werden, solange Friedenspflicht ist.

    Das ganze außerhalb dieser gesetzlichen Regelung zu machen würde heißen, man ruft zum politischen Streik auf, der hierzulande verboten ist (was ich als Juristin durchaus anders einschätze, aber ich bin halt nicht wichtig genug).

    Insofern ist eine Beteiligung an einem echten Streik an diesem Tag durchaus fragwürdig und sollte von jeder einzelnen gut überlegt sein. Und nur weil es viele machen (im Fall das) schützt das nicht vor dem Recht des Arbeitgebers hier eine Kündigung auszusprechen.

  • Jaelle hat natürlich recht in Bezug auf die juristische Einschätzung und ja, es wäre in diesem Fall ein politischer Streik.

    Allerdings gibt es viele Möglichkeiten den Inhalten, um die es geht geht, Ausdruck zu verleihen. Seien es Demos, Aktionen oder der Tisch in der Kantine an dem die Geschichte des 8. März und vergangener (Frauen*)Kämpfe thematisiert wird.

    Besonders im Bereich privater Sorgearbeit ist es ja schwer zu streiken und es kann nicht Sinn der Sache sein diejenigen, die uns brauchen im Stich zu lassen. Schön wäre es jedoch, wenn Räume geöffnet würden, um über alternative Verteilungen von Care-Work ins Gespräch zu kommen. Das kann ein Anfang sein, die Isolation, die besonders "sorgende" Frauen* trifft, symbolisch und natürlich reell zu überwinden.

    Ich denke, es gibt vielfältige Formen gerade die Verbindung von profitorientierter Wirtschaft und unbezahlter Arbeit zu thematisieren, Analysen zu teilen und Solidarität wachsen zu lassen.

    Für alle, die Lust haben auch auf der theoretischen Ebene nochmal was zu lesen, habe ich hier noch ne ganz gute Textsammlung gefunden (auch wenn queere Perspektiven in vielen Texten leider eher wenig Raum haben) : https://care-revolution.org/debatte/

  • Das Problem mit dem Frauenstreik ist, dass wir nicht in einem Betrieb sind und diesen lahmlegen, sondern ganz unterschiedlich arbeiten.

    darin sehe ich kein problem, sondern eine chance.


    ich arbeite im mini-job in einem sehr kleinen betrieb, dem ich nicht durch von-der-arbeit-wegbleiben schaden möchte. aber ich werde an diesem tag für unsere kund*Innen einen kleinen flyer auslegen, in dem ich formuliere, welche unsichtbare und unbezahlte frauen*arbeit dazu beiträgt, daß sie so komfortabel und günstig genießen können.