Wie komme ich vom eigenen Druck weg

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  • Vielleicht benutze ich das Wort Druck auch falsch. Meine Kinder sind sehr selbständig und unabhängig von mir. Das heißt wenn sie nicht wollen, könnte ich schon seit Jahren nichts machen. Einfach zwingen , jetzt das und das zu tun, geht nicht.

    Wir haben aber ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Das heißt daran liegt es vielleicht auch, dass sie abends kommen und um Hilfe für den nächsten Tag bitten. Klar nerve ich auch vorher schon regelmäßigen und erinnere freundlich ins Hausaufgabenheft zu schauen oder zu lernen, aber für mich ist das schon Druck machen. Die Entscheidung etwas zu tun und wann lasse ich in ihren Händen. Deshalb auch die Aussage, dass ich mich selbst extrem unter Druck setze und das manchmal nicht aushalte sehenden Auges zuzusehen.


    Aber was mir wieder aufgefallen ist, unsere Beziehung wird intensiver und wieder inniger wenn wir zusammen lernen und wenn auch noch gute Ergebnisse rauskommen umso schöner. Aber wie gesagt, in mir ist dieser Druck und die Angst vor schlechten Noten.

  • Ich sehe es auch wie Trin.


    Es geht ja auch gar nicht darum, dass man dem Kind nicht helfen soll oder ihm keine Unterstützung geben soll. Klar soll man das tun. Aber wie soll das gehen, gegen den Willen des Kindes? Wenn Ihr das so schreibt, klappt das wirklich? Was macht es mit der Beziehung zum Kind? Und mit der Selbstständigkeit des Kindes?


    Und ich finde die Frage von Janos spannend: Bis wann ist mein Verhalten "Unterstützung", ab wann ist es "Druck"?

    Ich hab meinem Sohn z.B. auch in der Schule geholfen - wenn er wollte. Solche Situationen, in denen ich ihn quasi nötigen muss, etwas für die Schule zu tun, habe ich vermieden. Ich hab mir vorgestellt, dass das ohnehin nichts gebracht hätte.

    Für mich selbst habe ich in Bezug auf die Kinder keinen Druck gefühlt. Ich kann allerdings auch nicht mit Sicherheit sagen, dass ich genau weiß, in welchen Berufen mein Sohn unglücklich werden würde und in welchen nicht. Das weiß ich schlicht und einfach nicht. Glücklich werden in einem Beruf hängt ja oft auch von ganz anderen Faktoren ab: Ob die Kollegen nett sind, ein gutes Miteinander besteht, ein angenehmes Arbeitsklima. das kann ich ja sowieso nicht beeinflussen. Aber "beruflich glücklich" wird man doch am ehesten wenn das alles gegeben ist.


    Ich hab nochmal über den Thread "Deppenschule" nachgedacht. Mein Sohn hat auch nicht "mehr" geschafft als das. Aber er hat immer nette Mitschüler gehabt, nette Lehrer, eine familiäre Gesamtschule, er hatte nie Angst in der Schule oder wurde gemobbt oder ausgegrenzt. Und er hat dort gutes Sozialverhalten gelernt, in einer Schule mit sehr hohem Migrationsanteil unter den Schülern. Er ist jeden Morgen von sich aus aufgestanden und pünktlich dort erschienen. Hat Kumpels mit nach Hause gebracht, die auch jetzt noch anrufen, die zu ihm halten. Er hat gern gelernt und tut dies auch jetzt noch. Riesen-Erfolge, finde ich. Für mich o.k. Mehr als o.k.


    Meine eigene Schulgeschichte: Das kann man irgednwie schecht mit der der Kinder verglechen, finde ich. Sie machen eben ihren Weg. Sie haben auch das Recht, was falsch zu machen, das sehe ich auch so (hat gluabe ich auch Trin geschrieben). Lässt sich ja auch wieder korrigieren.

  • Elfie : Ich würde das Praktikum als große Chance sehen. Er könnte sich über die Firma ja informieren, was er benötigt, um dort eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Dann hat er ein ganz konkretes Ziel. Die restliche Zeit bis zum Abschluss 10. Klasse ist ja überschaubar.

    Un er wird sicher ganz schnell merken, dass es auch in der IT nicht reicht, eine schnelle Auffassungsgabe und strukturiertes Denken zu haben. Sondern, dass man z.B. ganz gut Englisch können muss, weil ganz viel an Fachartikeln nur englisch verfügbar sind, eMails, Dokumentationen, Angebote schreiben erfordert einigermaßen ordentlichen Ausdruck und Rechtschreibung, Präsentation der eigenen Ideen in ansprechender Form, Teamwork inkl. Zuverlässigkeit ... das Fachliche ist da nur ein kleiner Teil. Da gibt es ganz viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln.