Wie komme ich vom eigenen Druck weg

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  • Heute ist wieder so ein Tag, wo ich mich am liebsten irgendwo vergraben würde. Ich komme nicht damit klar, dass meine Kinder ihre Schulsachen nicht zu meiner Zufriedenheit machen. Und da geht es jetzt nicht nur um nicht ordentlich gemachtes, sondern um eine komplette Verweigerung.


    Mein kleiner Sohn (13) ist in der 7. Klasse. Er kam gestern nach der 5 tägigen Klassenfahrt zu mir und sagte, er müsse noch eine Ballade bis Montag lernen und ein Comic dazu malen #kreischen#kreischen#kreischen

    Also versuche ich mit ihm einen Plan aufzustellen um das Gedicht noch halbwegs zu lernen. Und er blockiert. Sitzt da und weint und seit gestern geht nichts zu lernen. Er möchte aber auch nicht zur Lehrerin gehen und seine 6 abholen.


    Ich würde alles dafür tun, noch was zu retten und so viel wie möglich zu schaffen. Nein, es geht nichts. Und mich macht das so fertig. Ich kann ja nichts dafür. OK ich hätte vor zwei Wochen selbst das Hausaufgaben Heft kontrollieren können. Aber sowas sollte doch ein Kind in der 7. Klasse wissen, dass das eine große Aufgabe ist die nicht in 2 Tagen erledigt werden kann. Wieso vergisst er sowas?


    Mein großer Sohn (15) ist da ähnlich. Er kommt auch einen Tag vor seinem Referat zu mir und braucht Hilfe. Aber er tut alles dafür dass es klappt und schafft meist einen guten Abschluss. Auch den Zauberlehrling hat er in 2 Tagen gelernt. #haare


    Wie komme ich nur von meinem inneren Druck los, die Kinder selbst machen zu lassen und für ihre Dinge nicht immer einzustehen? Es ist nicht meine Schule. Aber ich schaff das nicht und leide hier am Meisten #crying

  • Das stelle ich mir schwer vor.

    Hier ist es in solchen Situationen so, dass ich auch Hilfe anbiete, aber wenn dann geheult und blockiert wird, dann mache ich auch dicht und sage, dass er dann selber klarkommen muss.


    Fühlst dich anderen gegenüber verantwortlich? In Sinne von: andere denken, dass du dich nicht genug kümmerst? Oder hast du Angst, dass aus deinem Sohn nichts wird? Woher kommt der Druck?

    LG lucky

    Einmal editiert, zuletzt von lucky ()

  • Hier ist es so, dass ich eher "Mut zur Lücke" propagiere. Mein Kind macht sich selbst schon genug Druck, und wenn eine Anforderung oder Aufgabe sehr groß erscheint, geht zu Beginn dann gar nichts.


    Vokabeln, Auswendiglernen funktioniert oft gut in Bewegung. Habt ihr heute auch so tolles Wetter? Vielleicht rausgehen und das Ding draußen Stück für Stück durchgehen. Nicht perfekt, aber wahrscheinlich besser als 6. Und da auch alle anderen Schüler auf Klassenfahrt waren und es dem einen oder anderen vielleicht ähnlich gehen mag ;), darauf hoffen, dass die Frist verlängert wird.


    So würd ich das machen.

  • Also versuche ich mit ihm einen Plan aufzustellen um das Gedicht noch halbwegs zu lernen. Und er blockiert. Sitzt da und weint und seit gestern geht nichts zu lernen. Er möchte aber auch nicht zur Lehrerin gehen und seine 6 abholen.


    Ich würde alles dafür tun, noch was zu retten und so viel wie möglich zu schaffen. Nein, es geht nichts. Und mich macht das so fertig. Ich kann ja nichts dafür. OK ich hätte vor zwei Wochen selbst das Hausaufgaben Heft kontrollieren können. Aber sowas sollte doch ein Kind in der 7. Klasse wissen, dass das eine große Aufgabe ist die nicht in 2 Tagen erledigt werden kann. Wieso vergisst er sowas?

    Meine Kinder sind auch so. Q eigentlich erst seit dem letzten Schuljahr, aber T schon immer. Der brauchte noch bis zur 8. Klasse Unterstützung dabei, seine Hausaufgaben zuverlässig zu notieren, seine Zettel nicht zu verschlampen, angekündigte Proben auf dem Schirm zu haben, usw. Ihm war eigentlich auch immer sehr daran gelegen, keinen Ärger zu bekommen, also die Hausaufgaben gemacht zu haben usw., aber seine massive Verpeiltheit stand ihm im Weg... Ab der 9. ging es dann ganz selbständig. Er ist zwar oft spät dran, aber meistens kriegt er es noch hin. So längere Projekte - nunja, da wird die Zeit oft schon recht eng...


    Bei Q ist das auch gerade ein großes Thema, am Freitag rief die Deutschlehrerin an. Die ist wirklich nett und sucht nach Möglichkeiten, die Q dabei helfen, in D voranzukommen. Wie er die Hausaufgaben zuverlässig notieren kann (sie prüft und zeichnet ab, ich kontrolliere, ob der die HA gemacht hat und zeichne gegen). Aktuelles Problem war, dass er die ausgeteilten Arbeitsblätter zu Hause nie findet. Sie wird dann in Zukunft schauen, ob er sie in seinen Hefter einsortiert, und nicht einfach irgendwo in den Ranzen steckt. Ihm ist es tendenziell zwar egaler als T, ob er bei den Lehrern aneckt, und er würde auch schmerzfrei ohne HA zur Schule gehen. Ihm ist es aber wichtig, versetzt zu werden, und gerade in D ist er da gefährdet (ebenso in Mathe). Deshalb wünscht er sich schon Hilfe.


    So ein Fall, wie du ihn beschreibst, hätte bei beiden Kindern auch hier passieren können. Was hier vielleicht anders gewesen wäre (weiß ich aber nicht, wie das bei euch gelaufen ist, du schreibst ja auch was von einem Plan, den du aufgestellt hast): Ich arbeite selbst immer sehr "Deadline-oriented" und habe daraus mitgenommen, dass man in 1-1,5 Tagen noch jede Menge reißen kann. Deshalb hätte ich wohl gesagt: Ist blöd, wird jetzt ein bisschen stressig, aber das ist kein Ding. Ein Tag ist doch mehr als genug, um eine Ballade zu lernen. (Wie ist das eigentlich mit der Klassenfahrt? Da hätte er doch eh alles wieder vergessen, wenn er sie vorher gelernt hätte. Klar, auffrischen ist leichter als neu lernen, aber so von der Organisation her finde ich es schon etwas ungeschickt, so eine Auswendiglernsache direkt nach der Klassenfahrt abzufragen). Falls das bei dir eher rüberkam als "das wird doch bis Montag nichts mehr. Vielleicht klappt mit dem Zeitplan noch die erste Strophe, aber dafür kriegst du dann immer noch 'ne 5" kann ich verstehen, dass er verzweifelt ist und nicht so die Lust hat, sich noch reinzuhängen.

    Das mit dem Comic finde ich eine nette Idee. Vermutlich würde ich meinen Sohn den malen lassen und nebenher die Ballade vorlesen/wiederholen lassen.


    Hast du das Gefühl, dass du für deine Kinder mehr erreichen willst, als sie selbst wollen?


    Zumindest für mich ist das der Unterschied zwischen "die Kinder unterstützen, das zu erreichen, was sie möchten" (was für mich auch manchmal belastend war/ist, was ich aber in Ordnung finde. Ich denke, dafür bin ich Mutter) und "die Kinder antreiben, etwas zu erreichen, das sie selbst nicht wollen" (und dementsprechend möglicherweise unter etwas zu leiden, was das Kind nicht interessiert). Letzteres versuche ich zu vermeiden und habe den Eindruck, das funktioniert ganz gut. Dein aktueller Fall würde bei mir in die erste Kategorie fallen (Sohn möchte nicht ohne Hausaufgabe gehen und die 6 abholen).

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Und wenn du den Comic vormalst und er malt ihn nur noch ab? Oder wäre der große Bruder bereit, ihm beim malen zu helfen/das zu übernehmen? Dann müsste er sich nur noch aufs auswendig lernen konzentrieren und du wärst auch beschäftigt und bringst ihn voran?


    Ich finde das auch schrecklich, wenn ich meine Kinder so antreiben muss, kommt aber immer mal wieder vor. Dankbar ist in dem Moment keiner (hinterher aber schon).

  • Gedicht kann man auf kurzzeitgedächtnis lernen.

    Das reicht bis Montag.

    Comic Gestalten ist aufwendig, es sei denn er macht es minimalistisch. Nur im Strichmännchenstyle.

    Ich würde mich mit Kind hinsetzen und zusammen lernen.,auch das Gedicht.

    Es gibt Phasen da braucht Mensch einfach Hilfe.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich schaffe es auch nicht, mir keinen Druck zu machen. Bei mir triggert mich meine Kindheit, in der ich mir gewünscht hätte, jemand hätte mir geholfen und mich unterstützt, meine Verpeiltheit etwas zu ordnen. Anscheinend übertrage ich das auf meinen Sohn. Glücklich bin ich damit nicht, aber ich kann ihn einfach nicht sehenden Auges ins Unglück rennen lassen. #crying

  • Ich übe auch mit meiner großen bruchrechnen. Der mathelehrer hat nämlich schon angekündigt dass die Kinder alle Schwierigkeiten damit haben werden. Ausserdem haben die zur Zeit Vertretung in Mathe weil der Lehrer mit einer anderen Klasse auf Klassenfahrt ist.

    So langsam merkt meine Tochter dass es ihren Noten guttut wenn wir zusammen üben und ist am Ende auch froh drüber.

    Schule macht dann nämlich Spaß wenn man die Sachen kann.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Schule macht dann nämlich Spaß wenn man die Sachen kann.

    Das kann ich für mich zwar nicht unterschreiben. Schule hat mir nie Spaß gemacht, obwohl ich die Sachen konnte. Aber ich gebe dir dabei Recht, dass sie ziemlich sicher keinen Spaß macht, wenn man die Sachen nicht kann.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Okay, es gibt sicher auch andere Gründe als schlechte Noten um die Schule nicht zu mögen. Aber es ist keine Alternative nicht hinzugehen

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Was heißt es denn für euch, ein Kind "sehenden Auges ins Unglück rennen zu lassen"?

    Mein Großer hat ja "nur" Hauptschulabschluss, in unserem Umfeld - obwohl eher nicht-akademisch geprägt - hielten viele das für das Unglück schlechthin. Er hat auch da "nur" einen durchschnittlichen Notendurchschnitt.

    Jetzt macht er eine Super-Ausbildung (Logistik), hat in der Ausbildung richtig nette Jugendliche kennen gelernt, ihm macht die Ausbildung an sich auch Spaß.

    ich bin total froh, weil die familiensituation letztes Jahr schon schwer war und auch oft noch ist.

    Also, wenn das Kind nicht lernen mag - befürchtet Ihr, dass es den Hauotschulabschluss nicht packt oder so? Der ist aber eigentlich ziemlich einfach (kam uns jedenfalls so vor).

    Ich würde ältere Kinder/Jugendliche gegen ihren Willen glaube ich nicht antreiben und hätte auch keine Angst, wenn sie nicht lernen mögen.

  • Hagendeel, ich sehe das wie du (ich denke, das kam auch schon rüber, deshalb ist meine Antwort wohl auch nicht so spannend, und deine Frage war sicher auch eher an andere gerichtet).


    T steuerte ja lange auch "nur" auf den Hauptschulabschluss zu, und für mich war das auch total in Ordnung.


    Es gab zwar gelegentliche Stimmen, die das kommentierungswürdig fanden: Die SchwieMu, die das irgendwie traurig fand, weil er ja mehr könne und mit Abi mehr Wahlmöglichkeiten hätte, und Freundinnen von mir, die meinten, das fänden sie ja toll, dass ich damit gelassen umgehe, obwohl ich selbst studiert habe (und mein Partner auch). Finde ich beides ziemlich schräg. Denn meine SchwieMu weiß, dass es nicht an einem Mangel an angebotener Unterstützung lag, dass T in der Schule immer mau war, und ich frage mich, wieso ich von meinem Sohn wollen könnte, dass er Abi macht oder studiert oder promoviert, bloß weil ich das gemacht habe. Ist doch sein Leben. Er muss damit glücklich werden.


    Jetzt arbeitet er auf die Mittlere Reife hin, was ich weniger wegen des höheren Abschlusses toll finde, sondern hauptsächlich deshalb, weil er es für den Ausbildungsberuf macht, den er unheimlich gerne lernen möchte, und wo das gefordert ist.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ja, was sind meine Befürchtungen? Eigentlich die Angst, dass sie schlechte Noten bekommen und ein "schlechtes" Zeugnis. Und wenn ich ich neutral nachdenke, ist es eigentlich gar nicht schlimm, dann hat er eben eine schlechte Note. Aber wahrscheinlich habe ich noch meinen eigenen Druck mit beiden Eltern Lehrer/Schulleiter.


    Aber auch, dass sie mit 4en auf dem Zeugnis keine Lehrstellen bekommen. Gerade beim Großen kommt es drauf an, da er sich mit dem Zeugnis bewerben muss.


    Aber der Kleine hat sich heute morgen noch gefangen und wir haben heute den "Handschuh" fast geschafft. Gestern war, trotz meiner angebotenen Hilfe einfach nicht drin. Nurn paar kleine Hänger hat er noch. Den Comic hat er angefangen. Er versucht, sollte er morgen dran kommen, mit der Lehrerin zu reden. Aber ich denke er hat ein bisschen mehr als das Gedicht an diesem Wochenende gelernt und unsere Beziehung ist auch ein Stück gewachsen. #blume

  • wir haben heute den "Handschuh" fast geschafft

    Oh, den Handschuh! Eines meiner Lieblingsgedichte :)


    Wie schön, dass es doch noch ganz gut gelaufen ist, besonders zwischen euch beiden.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich kann das auch nur schlecht. Hier ist es zum Glück nur eins der Schulkinder,das viel Unterstützung braucht und gefühlt immer auf Kante lernt/macht. Und ich habe wirklich keine hohen Ansprüche, aber aktuell ist es z.B. so, dass er aus wirklich doofen Gründen in Religion auf 5,5, steht. Und in Mathe ist die 4 sehr wacklig, das ist einfach seine Schwachstelle. Nun hat er noch nicht wirklich überrissen, dass Reli zwar nur Nebenfach,aber trotzdem versetzungsrelevant ist. Im schlimmsten Fall müsste er also wegen der miesen Reli-Note wiederholen, was er so gar nicht will.


    Also buttere ich enorm viel Zeit und Energie rein, dass wenigstens in Mathe die 4 stabil ist. Er selbst ist da eigentlich tiefenentspannt, weil er aber die Konsequenzen nicht wirklich überblickt.

  • Elfie - ich hätte da nicht so viel Angst, kenne aber auch mehrere Jugendliche, die trotz schlechter Zeugnisse und schlechter Noten eine Lehrstelle bekommen und ihren Weg gemacht hatten.

    Kennst du vielleicht auch solche Beispiele in deiner Umgebung, viellecht würde dir das helfen, den Druck für dich rauszunehmen? Oder leben in deiner Umgebung eher perfekte Schulkinder, 1er-Abiturienten usw.?das macht glaube ich viel aus.

    Die Jugendlichen , die ich vor Augen habe, waren/sind in ihren Ausbildungen motiviert, zuverlässig, anstrengungsbereit, pünktlich, höflich .... obwohl sie in der Schule stinkend faul waren.

    Mein Sohn ist allerdings immer total gerne zur Schule gegangen, war da auch fleißig und alles und hat trotzdem "nur" Hauptschulabschluss. Wir haben hier Verwandte/Bekannte, für die das ein Problem war/ist. Mein Bruder ist überzeugt, dass der Junge mehr geschafft hätte, wenn ich da mehr hinterher gewesen wäre, mehr mit ihm geübt hätte usw.


    @huenchen69: Stimmt, ich hatte nicht direkt dich gemeint. Freut mich, dass dein Junge für seine Ausbildung etwas tut - alles Gute für die Prüfungen.

    Und ich denk auch: Die Kinder werden schon durchkommen, ihrn Weg machen, auch ohne das wir uns ständig Druck machen deshalb.

  • Ich stolpere immer mehr darüber, wieviel Eltern mit Hausaufgaben etc involviert sind.

    Nach dem Motto, „wir müssen noch Hausaufgaben machen“ oder wir müssen noch für die Arbeit lernen“.

    Das hat sich irgendwie so seltsam entwickelt und der Stress beginnt schon in der Grundschule.


    Mein Sohn braucht auch ab und an Unterstützung. Aber es bleibt sein Job.


    Ich kenne Eltern, die machen Hausarbeiten, Referate etc. für ihre Kinder.

  • Mir geht es da wie Tannemarie...

    Mir hat „nie“ jemand geholfen. Ich war komplett auf mich gestellt und total überfordert. Hab immer schnell schnell auswendig gelernt und dann wieder alles vergessen und irgendwann keine Basis in bestimmten Fächern gehabt und schlechte Noten kassiert - hat kein Schwein interessiert...

    Bei meinem Mittleren gerate ich da auch sehr schnell an meine Grenzen. Es Triggert mich ungemein, da ich nicht möchte, das es ihm so ergeht wie es mir ergangen ist....

    Leider verweigert er jegliche Arbeitsanstrengung... Ich kann froh sein, wenn er seine Hausaufgaben erledigt und die macht er nur minimalistisch... schreibt z B nur die Lösung auf und den dazugehörigen Term nicht...

    Entspannt kann ich da nicht sein, da er so auf die schiefe Bahn geraten würde.

    Mein Sohn ist nämlich handwerklich total desinteressiert und unbegabt...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Meine Kids brauchen Hilfe bei der Schule. Sei es dass ich schaue wo noch Wissenslücken sind die das Kind nicht sieht, sei es um die Verlockung des spielengehens etwas zu bändigen. Und ja, ich erkläre auch gerne zum hundertsten mal die mathe Aufgaben. Es ist toll wenn andere Kinder es ohne diese Hilfe schaffen oder sich ohne diese hart durchkämpfen müssen, meine würden sich abgehängt fühlen und resignieren wenn sie nicht mehr mitkommen.

    Ich sehe es als eine Anleitung zum lernen, die meine Kinder brauchen.

    Ich wünsche mir für meine Kinder dass sie nicht hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Ich habe einige Leute erlebt die aufgrund des nicht ausreichenden Schulabschlusses nicht die Ausbildung /Studium machen konnten die sie wollten.

    Natürlich gibt es immer auch diejenigen die zunächst einen Hauptschulabschluss machen und später noch alles andere absolvieren und denen auch alles offen steht, das verlangt aber eine extrem hohe Intrinsische Motivation.

    Die mittlere Reife ist ein Schulabschlusses mit dem man schon mal ganz gut dasteht, der einem auch viele Berufe ermöglicht, das würde ich für meine Kinder in jedem Fall anstreben. Hier in NRW kann man die mittlere Reife auch auf der Hauptschule machen.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Es ist ja auch völlig o.k., den Kindern in der Schule zu helfen, wenn es passt und für alle gut funktioniert. Sowas finde ich auch gut. ich hab hier auch Vokabeln abgehört, im Grundschulalter lesen geübt usw. - aber es war für mich nie "Druck" oder hat mich "getriggert". Ab da wirds glaube ich nicht mehr gut. Die Ausgangsfrage war ja eher, wie man vom "eigenen Druck" wegkommt, dass man denkt, dass man die Kinder auch unterstützen muss, wenn sie ständig auf den letzten Drücker ihre Aufgaben machen, oder gleich gar keine Lust dazu haben, und dann den eigenen Sonntag dafür draufgibt, das Kind abzufragen usw., dass einen als Elternteil das Lernverhalten des Kindes triggert.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich das vielleicht sogar bedingen kann (nicht muss): Dass das Kind den Druck der Eltern spürt, dass die Eltern sich wünschen, dass es sich anstrengt in der Schule, dort Erfolg hat, dass die Eltern sich mit den hausaufgaben der Kinder stressen, und dass genau das das Kind möglicherweise lähmt.

    Ich bin mir wirklich sicher: Ein Kind wird schon nicht auf die schiefe Bahn kommen, wenn es in der 5. Klasse oder wann auch immer schlechte Noten hat.

    Auf die "schiefe Bahn" - da stell ich mir drunter vor, dass es straffällig wird, obdachlos, was auch immer, Auch wenn ein kind handwerrklich nicht begabt ist - es gibt zig Bürojobs, Berufe im sozialen Sektor, so viele Möglichkeiten ... die Kinder werden schon was finden und auch zurecht kommen.