Volksbegehren Artenvielfalt - Bayern, seid ihr dabei?

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  • Yolotzin ich versuche ja meinen Kindern Einkaufen mit Vernunft und Verantwortung beizubringen.

    Und da bin ich dann drauf gestoßen, dass ich gerne auf Bio verzichte, wenn sie so weit hergekarrt werden. Das steht in keinem Verhältnis.


    Auch in Plastik eingeschweißte Gurken.


    Ich merke aber wirklich, dass meine mit den ganzen "wenn und aber" beim Einkaufen oftmals überfordert sind.

  • Ich unterschreibe auch. Die Landwirte können ja nicht gezwungen werden, die Flächen bereitzustellen, es geht meines Wissens um Vertragsnaturschutz wie bisher.

    Ich zitiere mal von der Homepage des Volksbegehrens Artenschutz:

    • So müssen dann zehn Prozent des Grünlands künftig zu Blühwiesen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Bayerische Staatsregierung den Landwirten ein gutes Angebot unterbreiten müssen.
    • Ähnliches gilt für den geforderten Biotopverbund. Auch hier wird der Bayerische Staat Flächen benötigen und allen Landwirten ein wirtschaftlich lukratives und langfristiges Angebot über geeignete Förderprogramme machen müssen.
    • Neben der Tatsache, dass die Nachfrage nach Biolebensmitteln in der bayerischen Bevölkerung ständig wächst, kann die Bayerische Staatsregierung nicht zuletzt von Österreich lernen. Gute Förderprogramme kombiniert mit einem massiven Ausbau des Nachfragemarktes haben dort dazu geführt, dass bereits 27 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Insbesondere die Umstellung aller Kantinen in Behörden, Schulen, Universitäten und Krankenhäusern hatten den Absatzmarkt gestützt. Hier hat Bayern einen enormen Nachholbedarf.
    • Das Argument, dass wenn diese Maßnahmen geltendes Recht würden, die Förderungen dafür auslaufen ist schlicht nicht wahr. Der Freistaat kann Anreize setzen, ohne auf Brüssel zu warten. Das ist genau der Grund, warum wir mit dem Volksbegehren in Bayern beginnen. Bei den Gewässerrandstreifen ist Bayern übrigens das einzige Bundesland, in dem bis an die Gewässer gedüngt und gespritzt werden darf. Diese Ausnahme wird ohnehin keine rechtliche Zukunft haben.
  • Ein gelungenes Volksbegehren heißt ja noch lange nicht, dass das genau so gesetzlich umgesetzt wird.

    Doch, das kann es schon heißen. ;) Wenn sich 10% eintragen dann ist das quasi schon erledigt. Der Landtag kann es entweder gleich so annhemen oder sie machen einen Volksentscheid draus und geben zusätzlich ihr eigenes Gesetz ins Rennen. Dann wird entschieden durch das Volk welches Gesetz gewählt wird. Oder sie bieten nur das Gesetz der initiative zur Entsxheidung an. Glaub ich aber nicht, der Entwurf der bayerischen Regierung is schon fertig in der Schublade.


    Ich Trag mich ein wenn ich auf Arbeit bin wieder. ?

    Einmal editiert, zuletzt von Lucille ()

  • Ich trage mich NICHT ein.. das Kleingedruckte macht mich in bestimmen Punkten zu sauer.. (unsere Landwirte hier gehen auch schon auf die Barrikaden btw)

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Danke Jot Dhyan!

    Auf Facebook werben etliche Biobauern für das Volksbegehren.

    Ich wette, der Bauernverband unterstützt hier die Interessen der industriellen Landwirtschaft. Er stellt einfach die Behauptung auf, dass die Bauern weniger Fördermittel bekämen für das was im Volksbegehren als Ziel von der Staatsregierung gefordert wird.

    Wie soll denn die Staatsregierung mit weniger Fördermitteln die Artenschutzziele besser erreichen? Ist doch völlig unlogisch. Die neuen Förderprogramme liegen wahrscheinlich schon in den Ministeriums-Schubladen. Bayern hat momentan Geld übrig, zumindest tut Söder so und die Landwirte sind Stammwähler der CSU.

  • Rechne es auf 14 Tage hoch, das wird auf jeden Fall was. Mein Kollege leitet das Wahlamt bei uns und er meinte auch, so aus Erfahrung, das das bestimmt was wird.

  • Ich sehe bei uns im Ort wie um jeden Meter FFH- Gebiet gekämpft wird. Es muss unbedingt bis an den letzten Meter zum Bach hingepflügt werden, auch wenn man da fast absinkt. Ich habe mit eigenen Ohren gehört wie Bauern gesagt haben, da spritzen wir dann so viel, dass die Libellen nicht überleben und dann kommt das #flop FFH Gebiet wieder weg. Die anderen haben dazu geklatscht...

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Danke Jot Dhyan!

    Auf Facebook werben etliche Biobauern für das Volksbegehren.

    Ich wette, der Bauernverband unterstützt hier die Interessen der industriellen Landwirtschaft. Er stellt einfach die Behauptung auf, dass die Bauern weniger Fördermittel bekämen für das was im Volksbegehren als Ziel von der Staatsregierung gefordert wird.

    Wie soll denn die Staatsregierung mit weniger Fördermitteln die Artenschutzziele besser erreichen? Ist doch völlig unlogisch. Die neuen Förderprogramme liegen wahrscheinlich schon in den Ministeriums-Schubladen. Bayern hat momentan Geld übrig, zumindest tut Söder so und die Landwirte sind Stammwähler der CSU.


    Da möchte ich kurz Stellung nehmen.


    Es gibt aktuell in Bayern das KuLaP, ein freiwilliges Kulturlandschaftsprogramm vielen verschiedenen Nachhaltigkeits- und Ökobausteinen. Landwirte, die Bio zertifiziert sind, werden dadurch gefördert und auch konventionelle Landwirte erfüllen Bausteine und erhalten Fördermittel.

    40 % der landwirt. Flächen in Bayern sind aktuell im Programm, freiwillig.

    Wenn es eine gesetzliche Pflicht für alle gibt, fällt dieses sehr erfolgreiche Programm weg.


    Industrielle Landwirtschaft - wie ist das definiert? Der größte Biobauer in dem Landkreis in dem ich studiert habe bewirtschaftet 800 ha Fläche und ist Mitglied im BBV (=bayerischer Bauernverband)

  • Wenn es eine gesetzliche Pflicht für alle gibt, fällt dieses sehr erfolgreiche Programm weg.

    Mal angenommen, das wäre wirklich so, dass das Kulap wegfiele. Dann würden die Landwirte wieder mähen, wann sie wollen.

    Im Volksbegehren heißt es nämlich nur, dass verboten werden soll, "ab dem Jahr 2020 auf 10 % der Grünlandflächen der Landesfläche Bayerns die erste Mahd vor dem 15. Juni durchzuführen".


    Wie dieses Ziel erreicht werden soll, muss sich die Staatsregierung überlegen: Also die Regierung kann nicht per Verordnung 10 % der Landwirte oder Flächen auswählen, auf denen nach dem 15.Juni gemäht wird. Eine Verordnung, dass jeder Landwirt 10 % seiner Grünflächen später mäht, hätte einen immensen Verwaltungsaufwand zur Folge und die Durchführung ließe sich vermutlich nie komplett kontrollieren. Nähme die CSU dies in Kauf, wäre es immer noch politisch unklug.


    Also ist doch das Naheliegendste, das Ziel über Förderprogramme zu erreichen, oder? Kulap gibt zT 1.7. als Schnittzeitpunkt vor, also später als Volksbegehren, was bedeutet, KULAP kann bleiben wie es ist oder sogar gelockert werden auf 15.6.. Die Regierung kann sich freuen, wenn durch die 40 % KULAP-Flächen das Mähzeitpunkt-Ziel des Volksbegehrens schon erreicht wird.


    Danke für den Link! Interessant, aber am Ende wird nicht 100%ig klar, dass es bei den letzten Bedenken der Befürworter ausschließlich um das Walzverbot auf Grünflächen nach 15.3. geht. Das soll dem Schutz der Wiesenbrüter dienen und müsste ggf. über eine Ausnahmeverordnung verfeinert werden.



    Es ist letztlich wie überall mit Neuem. Eine Gruppe versucht, was zu verbessern. Die Miesepeter suchen Schwachstellen und stellen das ganze Projekt dann in Frage statt konstruktiv die Schwachstellen mit ein bisserl Phantasie zu korrigieren.

  • So, ich habe mich heute eingetragen. ☺️

    Es ist letztlich wie überall mit Neuem. Eine Gruppe versucht, was zu verbessern. Die Miesepeter suchen Schwachstellen und stellen das ganze Projekt dann in Frage statt konstruktiv die Schwachstellen mit ein bisserl Phantasie zu korrigieren.

    Das ist auch mein Eindruck. Und es erinnert mich ein wenig an das Volksbegehren damals für den Nichtraucherschutz. Hatten da nicht sehr viele Lokalbesitzer die Befürchtung, dass die Gäste ausbleiben? Ich freue mich jedenfalls sehr, dass es diese verrauchten Räume zum Essen nicht mehr gibt, das ist eine echte Verbesserung. Kaum vorstellbar heute die Zustände von damals... ich würde wahrscheinlich nie mit meinen Kindern essen gehen.


    Danke für die Links, das Video konnte ich noch nicht ansehen, mache ich aber noch. Bei Quer kam letzten Donnerstag natürlich auch ein erhellender Beitrag.


    Edit (vergessen):


    Bis gestern haben sich 160.000 eingetragen. Der Drops is eh schon gelutscht.

    Das verstehe ich nicht? Geht man davon aus, dass sich viele erst ganz zum Schluss eintragen? Wenn man die 160.000 auf die zwei Wochen hochrechnet, kommt man jedenfalls nicht auf 1 Mio. #gruebel

    LG, Yolotzin :)


    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)

    Einmal editiert, zuletzt von Yolotzin ()