Berufswahl, wie informiert sich ein Jugendlicher heutzutage?

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  • Ihr Lieben,


    mein Sohn geht gerade in die 9.Klasse. Sein Berufspraktikum steht noch aus, das kommt im Frühling bald dran. Aber er tendiert im Moment dazu nach der Klasse 10 die Schule verlassen zu wollen und möchte dann eine Lehre beginnen.

    Eigentlich ist meine Frage allgemein und weniger auf meinen Sohn bezogen.


    Als ich damals in dem Alter war, konnte man sich im BIZ informieren, mal zum Berufsberater gehen und es gab ein Buch, indem alle Berufe geschildert wurden (gibt es das noch?).

    An unserer Schule gestaltet sich das aber alles etwas zäh. Die Lehrer wollen eigentlich gerne möglichst viele Kinder in die Oberstufe übernehmen (Gesamtschule) und sehen meinen Sohn da wohl auch. Das Thema Berufswahl dümpelt also etwas vor sich hin, es läuft aber schon auch.

    Und mein Sohn sagte mir vorhin, ihn stresst das. Weil er noch gar keine Ahnung hat, welche Berufsausbildung wohl zu ihm passen könnte. Fast alle seine Freunde haben schon eine mehr oder minder genaue Vorstellung, die meisten wollen ohnhin das Abitur anstreben. Er wünscht diesbezüglich doch eine gewisse Hilfestellung durch uns, was es noch so alles an Berufen gibt.


    Wir Eltern wollen uns aufgrund von Befangenheit aber nicht übertrieben stark involvieren, sondern eher unterstützen. Ich suche also nach externen Möglichkeiten sich frei zu informieren und erstmal eigentlich einen groben Überblick zu bekommen. Bei mir scheitert es in der Hilfestellung schon daran, dass mir sehr viele Berufe überhaupt nichts sagen. Mir selber würde vermutlich dieses Berufebuch helfen, was wir damals vom BIZ bekommen haben, weil da eine gewisse Gliederung drin war. Gibt es das noch?


    Das BIZ selber fand ich als Jugendliche nur mässig hilfreich. Berufsberatung fand ich schon besser. Da muss ich mal herausfinden, wie mein Sohn da mal dran kommt. Das wird wohl primär mehr den 10.Klässlern angeboten. Macht aber für mich keinen Sinn, weil man sich eigentlich doch Anfang Klasse 10 schon bewerben kann/sollte.


    Kennt ihr noch andere gute Informationsquellen? Gibt es gute Bücher oder vielleicht auch Youtube Channels? Oder Webseiten, die ein wenig Struktur reinbringen in das Feld der Möglichkeiten?

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ähnliches Problem, meine Tochter ist in der 10. und weiß es auch noch gar nicht.

    Was mir gut gefällt, sind die Filme vom BR über die Ausbildungsberufe, aber da geht es eher um Informationen.

    Hier: „Ich mach‘s“


    Ansonsten habe ich mich damit abgefunden, dass meine Tochter vermutlich nicht nahtlos nach der Schule eine Ausbildung beginnen wird... trotz Berufsmessen und Berufsberatung ist sie noch völlig ratlos.

  • Bei uns gibts eine Messe: Fit for Job, da gehen die Klassen geschlossen hin, man kann aber auch privat hingehen. Dort stellen alle großen Ausbildungsbetriebe ihren Betrieb und die Ausbildungen dort vor, immer mit Azubis dabei, die man fragen kann.

    Bewerbungsunterlagen und Infos zum Betrieb kann man direkt mitnehmen oder Praktikas vereinbaren.


    In der Schule meines Sohnes (Gymi) organisieren wir als EB einen Berufsinfoabend für die 10. und Q11 in dem verschiedene Berufe von Leute die darin arbeiten vorgestellt werden. Ist immer sehr gut besucht.

  • Meine Tochter hat von der Schule "Beruf aktuell" , Ausgabe 2016/17, herausgegeben von der Bundesagentur für Arbeit bekommen. Ein Lexikon mit Kurzbeschreibungen von etwa 500 Ausbildungsberufen. Das ist zum Einstieg gut. Unter http://www.planet-beruf.de kann man sich das anscheinend auch als ebook herunterladen.


    Eigentlich sollte es an der Schule doch einen (oder mehrere) Lehrer geben, die Ansprechpartner für den Übergang von Schule zu Beruf sind.

  • Super! Danke schön!!!!


    Genau dieses Buch meinte ich. Ob mein Sohn darin lesen will, weiß ich nicht. Aber mir hilft es ihm Strukturhilfe an die Hand zu geben, indem ich selber erstmal einen groben Überblick gewinne. Mein Mann ist da leider keine Hilfe, weil er sich selber nie einen Beruf aussuchen durfte und auch fast nur die ganz klassischen Berufe kennt.


    Jobmessen gibt es hier auch. Da sind wir auch schon mit ihm gewesen. Da hat er eine Anregung für die Praktikumswahl bekommen.

    Ich finde eigentlich, er kann das Praktikum im Frühjahr erstmal machen und dann kann man weitergucken. Nach dem Praktikum kann er sicherlich sagen, ob ihm der Arbeitsbereich grundsätzlich gefällt oder so gar nicht. Aber ich will ihn da eben auch nicht komplett stehen lassen. Er tut mir schon leid, ich fand diese Phase auch sehr belastend, wenn der Umbruch sich ankündigt, aber der Weg noch verschlossen ist.


    Die Webseiten Ichmachs und PlanetBeruf werde ich ihm mal zeigen!

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Mein Mann wurde von seinen Eltern dazu ermutigt, in verschiedenen Bereichen ein Schnupperpraktikum zu machen. So wusste er dann schonmal, dass er NICHT Orthopädietechniker oder Automechaniker werden wollte. ;) Er hat dann nach der Mittleren Reife erstmal Industrie-Mechatroniker gelernt, dann aber noch einen Techniker gemacht und studiert jetzt Berufspädagogik Technik.


    Also, ich finde es total sinnvoll, verschiedene Praktika zu machen, und wenn es nur eine Woche in den Ferien ist, einfach um mal einen Einblick ins Arbeitsleben in verschiedenen Bereichen zu bekommen. Ich hab leider nur das Pflichtpraktikum gemacht damals, in der Bücherei. Und wusste dann, dass das nix für mich ist. Und hab dann, weil ich mich nicht wirklich informiert habe, Erzieherin gelernt. Gefällt mir schon, aber im Nachhinein ärgere ich mich schon, dass ich mich nicht besser informiert habe.

  • Bei uns gibts eine Messe: Fit for Job, da gehen die Klassen geschlossen hin, man kann aber auch privat hingehen. Dort stellen alle großen Ausbildungsbetriebe ihren Betrieb und die Ausbildungen dort vor, immer mit Azubis dabei, die man fragen kann.

    Auf dieser Messe (oder einer ähnlichen) war ich mit T, als er in der 8. Klasse war. Ich weiß noch 100%ig, dass ich da irgendwo einen Infozettel zu Fachinformatiker rausgefischt habe und ihm unter die Nase gehalten habe, ob das nicht was wäre. Ging zum einen Ohr rein und zum anderen raus, und sich mit den Azubis usw. zu unterhalten war ihm viel zu peinlich. Eigentlich finde ich solche Veranstaltungen klasse. Aber entweder war er da noch zu jung, oder generell zu schüchtern.


    Das Berufebuch gibt es noch, hat T aber nicht interessiert.


    Wo er letztendlich auf Fachinformatiker gestoßen ist war im Internet, irgendein Youtube-Video. Aber auf welchen Seiten er rumgesucht hat, dass er darauf gestoßen ist - keine Ahnung. Wird er selbst wohl auch nicht mehr nachvollziehen können.


    Ich hatte jedenfalls bei ihm den Eindruck, dass es ihm wichtig war, dass es etwas ist, das er komplett selbst gefunden hat, und nicht irgendwas, das ein Lehrer oder Mama ihm auf's Auge drücken will.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Das ist schon seit der. 8 Dauerthema. Es gab schon 4. Termine im Biz. oder Ausbildungsmessen.Jeder konnte sich auch noch einen oder mehrere Einzeltermine geben. Wir waren auch schon auf einer Ausbildungmesse, auch mit Studium Möglichkeiten (DualesStudium uä ). Die Ausbildungmesse am Sa. wurde von einer Kollegschule veranstaltet, da waren über 3000 Schüler. Dazu ehr viele Betriebe die hier ausbilden und auch die Hochschule insgesamt über 100 Anwerber. Das war wirklich toll. Meine T. will gerne Lehramt Grundschule machen und da wurde von einer Niederländischen Schule ein Internationales Studium angeboten.

  • Ich habe T gefragt. Er meint, das sei doch total simpel. Man gibt bei Google ein, welche Themen einen interessieren, setzt noch "Berufe" dahinter, und klickt sich durch die Videos, die es ausspuckt.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Hier gab es in der Schule eine Berufsmesse.

    Dazu eine Woche in der lernwerkstatt.


    Besuch beim Test vom Arbeitsamt, welche Stärken und Schwächen Sohn hat.


    Dann noch mal ein Besuch beim Berufsberater.


    Wirklich geholfen hat das alles meinem Sohn nicht da er sich was anderes in den Kopf gesetzt hatte, als die Beratung/Lehrer empfahlen


    Er schaute viel YouTube und informierte sich auch so im Netz.

  • Also doch YouTube, ich ahnte es doch fast schon :)

    Dann dürfte es ja genügen den Großen zu ermutigen sich einfach weiter zu informieren.


    Ich habe ihm das heute Nachmittag mal gesagt, was ihr alles so vorgeschlagen habt. Und ihm gesagt, dass ich es auch völlig okay finde, wenn er erstmal das Praktikum macht. Dann hat er immer noch genug Zeit sich ggf. um weitere Praktika zu kümmern.


    Danke jedenfalls!

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)