Beim Denken Helfen - (holländisches) Gymnasium

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  • Hier gibt es übrigens in der 5. Klasse mehrmals Probeunterricht, wenn die Wahl zur 2. Fremdsprache (Erstsprache ist Englisch) ansteht. Das fand meine Tochter hilfreich. Zum Beispiel die Aussage des Lateinlehrers, Latein müsse man nur übersetzen, nicht aktiv sprechen. War ein gaaaanz wichtiges Argument pro alte Sprache.

  • Es mag sein, dass die Schnuppertage woanders wirklich gut laufen.

    Hier ist das nichts anderes, als eine 20-Minütige Werbeveranstaltung.


    Da hat niemand eine Basis für eine Entscheidung.


    Ich finde da tatsächlich nicht, dass ein Kind eine gute Entscheidung treffen kann.

  • Hier gab es auch Schnupperunterricht zur 2. FS für die Kinder und einen extra Elternabend für die Eltern. So konnten alle ein Gefühl dafür bekommen, was sie in den verschiedenen Sprachen erwartet. Meine Tochter hat sich daraufhin auch nochmal umentschieden (für Latein). Aber am Ende hängt sicher auch viel an der Lehrperson.

    Trotzdem ist 5! Fremdsprachen ja nochmal eine ganz andere Dimension.

  • Irgendwann lasse ich mir mal erklären wo genau Latein logisch ist #angst.


    Ehrlich, ich liebe Mathe und denke auch ziemlich logisch. Aber Latein war für mich immer das unlogischste Fach der Schulzeit.

    Ich finde das echt spannend, dass ich die Logik da nie gefunden habe...

    Geht mir ganz genauso, und ja, auch ich bin ein sehr logisch denkender Mensch, ich hab wie gesagt Physik studiert (und 4 Semester Mathe Diplom zusätzlich).

    Man muss vor allem methodisch vorgehen, Latein ist für mich in erster Linie Methodik. Nicht aber Logik. Das wird aber häufig in einen Topf geworfen. Für mich als Physiker sind aber Methodik und Logik zwei verschiedenen Dinge.


    Der Artikel fasst kurz zusammen, wofür Latein laut Forschern gut sein soll:

    https://www.focus.de/familie/l…rs-lernen_id_2716782.html

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Beim Probeunterricht fand G. Latein noch gut (waren auch 20 min reinschnuppern). Dann aber, im Alltag an der Schule, hat sich das schnell gewandelt ;)


    Gerade das nicht sprechen und anwenden können fand G. immer furchtbar. Drum liebt er Englisch so sehr.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich habe Latein und Griechisch auch zeitgleich gelernt und finde das sogar ganz sinnvoll. Die Sprachen haben einige Parallelen und die konnte ich für das Lernen gut nutzen.

    Ring the bells that still can ring
    Forget your perfect offering
    There is a crack in everything
    That's how the light gets in.
    -Leonard Cohen-

  • Mein Sohn lernt Altgriechisch und erfreut sich sehr daran, wie schön differenziert man sich in dieser Sprache ausdrücken kann. (Vor allem im Vergleich zum Lateinischen)


    Und ich finde generell schon, dass man auch in den toten Sprachen mit gutem Sprachgefühl besser klarkommt als wenn man da rein strategisch rangeht.

  • Huch, so eine Empfehlung gibt's bei uns meines Wissens gar nicht, hier gibt's nur vwo und nichts drüber.

    Oh, gut, ich kannte auch nur vwo bisher.


    Ich würde noch überlegen wo ihr eure Tochter von der Schülerschaft eher seht. Ich vermute, dass man Gymnasium eher die gut geförderten, blitzgescheiten, leistungsbereiten Kinder landen. Es kann sein, dass eure Tochte da gut reinpasst und (endlich?) auf Leute stößt mit ähnlichen Interessen oder aber dass sie das Gefühl hat, in einer Klasse voller Nerds zu sein, die sich nicht für die wichtigen Dinge im Leben wie Youtube interessieren und mit denen sie nichts anfangen kann.



    Meine persönliche These ist ja, dass Latein mitnichten logischer ist als andere Sprachen, dass aber a) Latein seit ewigen Zeiten gelehrt wird und sich so ein sehr systematischer Ansatz herausgebildet hat und b) der Fokus in der Vermittlung auch sehr darauf ausgelegt ist, dieses System zu lehren.


    Man könnte das auch mit anderen Sprachen so machen. Ich glaube zum BEispiel auch nicht, dass Latein viel weniger Ausnahmen hat. nur dass man für die Ausnahmen eigene Regeln gebaut hat. Während man in Englisch eine Liste mit den 100 häufigsten unregelmäßigen Verben lernt, würde man in Latein sagen, dass es die -ake, -ook Konjugation gibt, zu der die Verben shake (shook, shaken), take (took, taken) und forsake (forsook, forsaken) gehören. Zack, bumm, keine Ausnahme mehr, sondern eine eigene Konjugation. Aber weil man im Englischunterricht vor allem Wert darauf lernt, dass man bald Dinge versteht und ausdrücken kann ist es sinnvoll take ziemlich bald zu lernen während man sich mit forsake eher Zeit lassen kann. Also wird eher in BEdeutungsfamilien als nach grammatikalischer Struktur unterrichtet. (Finde ich auch sinnvoll).


    Man kann auch auf Englisch Spaß mit Sätzen haben, bei denen das Subjekt erst nach geraumer Zeit und drei Verben auftaucht ("Holding the speech that would be considered a milestone for peace in the Middle East for generations to come, the president...") aber während man das in Latein relativ bald macht, lässt man sich Englisch doch mehr Zeit für solche Stilmittel weil es für die Verständigung nur mäßig hilfreich ist wenn man erst eine halbe Stunde lang das Subjekt sucht. Ich würde also zustimmen, dass Latein strukturierter unterrichtet wird, aber nicht dass die Sprache selbst strukturierter oder logischer ist.

  • Ich habe mich gestern Abend mit meinem Sohn darüber unterhalten, der die alten Sprachen sehr erfolgreich lernt. (ansonsten ist er nur noch in Mathe gut, das liegt aber nicht an seinem logischen Denken, sondern daran, dass er sehr gut und schnell rechnen kann)


    Er sagte, wenn er einen Satz übersetzt, dann sieht er einfach, welche Wörter zusammengehören. Da ist also kein stupides - erst das Prädikat suchen, dann das passende Subjekt dazu usw... - mittels Endungen vergleichen; das machen wohl die meisten und genau das wird wohl auch den meisten keinen Spaß machen.


    Er wusste übrigens schon in der Grundschule, dass er alte Sprachen lernen möchte und dementsprechend haben wir die Schule ausgesucht. Ich glaube, wenn man da nicht für brennt (oder es sinnlos findet) dann ist das reine Quälerei. Die meisten Kinder in seiner Klasse haben da keine Freude dran.

  • Ich vermute, dass man Gymnasium eher die gut geförderten, blitzgescheiten, leistungsbereiten Kinder landen.

    Aber das wäre doch wahrscheinlich nur so, wenn altsprachliche Bildung allgemein noch immer höher angesehen ist, oder? Ist das in den Niederlanden echt so?

    Auch in D sind humanistische Gymnasien doch nicht mehr das Nonplusultra, so mein Eindruck.

  • Ich habe mich gestern Abend mit meinem Sohn darüber unterhalten, der die alten Sprachen sehr erfolgreich lernt. (ansonsten ist er nur noch in Mathe gut, das liegt aber nicht an seinem logischen Denken, sondern daran, dass er sehr gut und schnell rechnen kann)


    Er sagte, wenn er einen Satz übersetzt, dann sieht er einfach, welche Wörter zusammengehören. Da ist also kein stupides - erst das Prädikat suchen, dann das passende Subjekt dazu usw... - mittels Endungen vergleichen; das machen wohl die meisten und genau das wird wohl auch den meisten keinen Spaß machen.


    Er wusste übrigens schon in der Grundschule, dass er alte Sprachen lernen möchte und dementsprechend haben wir die Schule ausgesucht. Ich glaube, wenn man da nicht für brennt (oder es sinnlos findet) dann ist das reine Quälerei. Die meisten Kinder in seiner Klasse haben da keine Freude dran.

    Und da könnte dann der Zusammenhang mit Mathe sein.

    Ich gucke mir Aufgaben an und sehe direkt die Zahlenverbindungen und das Ergebnis im Kopf.

    Hat bei Latein leider nicht funktioniert #tuppern .

  • witzig, ich bin auch eher der mathe-und Physik-Typ.

    Und Latein war einfach nur eine Qual- dann hatte ich Altgriechisch-und mochte es! irgendwie hat es da Klick gemacht.

    Aber fleißig sein muss man auf alle Fälle.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Haben die Kinder dann neben Niederländisch Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Griechisch?

    Ab wann kann man die ersten Sprachen abwählen #angst ??

    Ja.

    Ab der 10. kann man dann Latein oder Griechisch und Französisch oder Deutsch abwählen.