Beim Denken Helfen - (holländisches) Gymnasium

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  • ich gehöre zu denjenigen, die beruflich Latein benutzen und brauchen.

    und finde es sinnvoll, eine Ahnung davon zu haben. Weil es eine Art Sprachbasis bietet. Und weil es hilft, textliches Denken zu verstehen. Und weil es ein wichtiger Teil europäischer Kulturgeschichte ist.

    In meinem konkreten Fall könnte ich vieles nicht machen, wenn ich kein Latein gelernt hätte, etwa so etwas wesentliches wie meine Quellen lesen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich wäre so froh um das Latinum gewesen. Ich konnte eben nicht studieren was ich wollte. Und bei meinem Studium (Geschichte, Germanistik) hätte es mir auch an so mancher Stelle viele erleichtert.

    Warum nicht?


    Bei uns haben ganz viele Latein in der Uni nachgeholt.

  • Ich wäre so froh um das Latinum gewesen. Ich konnte eben nicht studieren was ich wollte. Und bei meinem Studium (Geschichte, Germanistik) hätte es mir auch an so mancher Stelle viele erleichtert.

    Warum nicht?


    Bei uns haben ganz viele Latein in der Uni nachgeholt.

    Das hätte ich nicht gepackt bzw. habe es mir neben dem Studium nicht zugetraut. Und habe auch einige daran scheitern sehen.

  • So ist die Welt ungerecht.. ich hatte 9 Jahre Latein und im Studium fehlten mir Mathe LK und Chemie. Meine großes Latinum konnte ich quasi in die Tonne kloppen ;)


    (doofe frühe Schulwahl..)

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich wäre so froh um das Latinum gewesen. Ich konnte eben nicht studieren was ich wollte. Und bei meinem Studium (Geschichte, Germanistik) hätte es mir auch an so mancher Stelle viele erleichtert.

    Warum nicht?


    Bei uns haben ganz viele Latein in der Uni nachgeholt.

    Das hätte ich nicht gepackt bzw. habe es mir neben dem Studium nicht zugetraut. Und habe auch einige daran scheitern sehen.

    Ach so.

    Aber es wäre möglich gewesen.


    Ich wusste mit 12 auch noch nicht, was ich studieren wollte.

    Ich würde das gerne rückgängig machen und jetzt wenigstens etwas französisch verstehen.

    • Offizieller Beitrag

    So ist die Welt ungerecht.. ich hatte 9 Jahre Latein und im Studium fehlten mir Mathe LK und Chemie. Meine großes Latinum konnte ich quasi in die Tonne kloppen

    Ich hatte 9 Jahre Latein, dennoch Physik studiert und mir fehlte nichts im Vergleich zu meinen Kommilitonen, nicht in Mathe und nicht in Physik. Das muss nicht so sein, wie es bei dir lief.

  • dacarrot

    Hilft dir der Thread denn weiter? Jede hat so ihre eigenen Latein- und vereinzelt Altgriechisch-Erfahrungen, aber was nun die passende Entscheidung speziell für deine Tochter ist, kann man daraus doch nicht übertragen, oder?


    Es klingt so, als sei das niederl. System jetzt nicht so, als sei der Werdegang mit der Schulwahl schon eingeengt und vorgezeichnet.

    Ich würde wohl die Tochter entscheiden lassen :) Oder ist sie derzeit schon am Schwimmen mit der Mehrsprachigkeit? (Ich erinnere mich durchaus an Schüler, die konnten wirklich keine Sprache richtig - insbesondere bei Eltern mit unterschiedl. Elternsprachen, im dritten Land lebend).

  • Eine ganz wichtige Frage wurde hier zwar anfangs mal gestellt, ist dann aber untergegangen: auf welchem Niveau bzw. in welchem Tempo und bis zu welchem Level werden die alten Sprachen denn vermittelt?

    Meine Söhne hatten Latein als erste Fremdsprache, die Spracherwerbsphase war auf vier Jahre angelegt, danach nur noch Lektüre. Sie mussten in der 5. Klasse ungefähr 700 Vokabeln lernen, incl. Grammatik und Gedöns. Insgesamt waren es über die vier Jahre verteilt etwas über

    2000 Vokabeln, also von Jahr zu Jahr immer weniger zu lernen. Wenn man von Anfang an am Ball blieb, dann war das durchaus machbar, ansonsten anstrengend. Und nur in der 8. Klasse, als die dritte Fremdsprache dazu kam, waren drei Sprachen gleichzeitig zu lernen, in Latein kam da nicht mehr viel Neues, war also OK.

    Ich selbst hatte Latein als 2. Fremdsprache. Spracherwerbsphase 3 Jahre, im ersten Jahr waren es mehr als 1000 Vokabeln zu lernen. Ich war stinkfaul, konnte mich durch die ersten beiden Jahre so durchmogeln, aber ab der 9. Klasse war es echt Hölle. Ich habe es so gehasst!

    Und ich mag Sprachen, hab Französisch als dritte Fremdsprache gehabt und ab der 10. noch Italienisch freiwillig (wobei mir Latein ehrlicherweise schon geholfen hat). Aber die schiere Menge an sturer Paukerei war mir in Latein einfach viel zu viel. Und mir hat zu Hause auch keiner gesagt, dass ich mich mal hinsetzen und lernen soll, das hab ich bei meinen Söhnen anders gemacht.


    Und zum Thema Mathe und Latein:

    Sprachgefühl nützt bei Latein nicht viel. Und ich hatte es bis zum Abitur. Ich bin eher der Mathe Typ. Klare Abläufe und lernen.

    Ich bin auch super in Mathe, aber eben genau darum, weil ich das immer alles auf Anhieb kapiert habe und nie was lernen musste für dieses Fach. Im Grunde auch im Studium nicht. Da musste ich mir das Kapieren vielleicht mal erarbeiten und ein paar Fakten lernen, aber viel Aufwand war das nie.

    Lernen im Sinne von Aufpassen und mir viel merken (wenn‘s interessant ist) kann ich auch gut.

    Aber im Büffeln bin ich schlecht. Und in Latein ist es halt viel Büffelei, das bleibt einem leider nicht erspart.

  • dacarrot

    Ah ok, verstehe, vwo.

    Ich habe nicht ganz gelesen was genau für Gymnasium spricht deiner Meinung nach, außer dass sie es wegen der Empfehlung jetzt machen kann. Mir wäre das nicht Grund genug vom ursprünglichen Plan abzurücken (aber ich verstehe dass der Thread dazu dient genau das zu eruieren).


    Aber das wäre doch wahrscheinlich nur so, wenn altsprachliche Bildung allgemein noch immer höher angesehen ist, oder? Ist das in den Niederlanden echt so?

    Auch in D sind humanistische Gymnasien doch nicht mehr das Nonplusultra, so mein Eindruck.

    Nee, meiner Meinung nach sind "die Niederlande" mit ihrer liberalen Grundhaltung zu ungefähr allen Lebensfragen eher weniger an klassischer humanistischer Bildung interessiert als "Deutschland". (Was auch immer das jeweils sein soll ;) ) Hier dreht sich alles um den Marktwert, bzw. im Bildungssystem um die 'Employability'.

  • Die Frage ist eben, muss ich ihr dann noch Latein und Griechisch antun? Die sind nämlich nur an einer Schule wichtig.

    Ich würde wohl das Kind entscheiden lassen, sie ist ja auch schon etwas älter beim Übertritt als die meisten Kinder hierzulande.


    Wir Eltern hatten übrigens weder Latein noch Altgriechisch, beim Vokabeln abhören habe ich so noch einiges gelernt. :D


    Ich wollte noch schreiben, dass die beiden Sprachen ja nicht nur Spracherwerb sind, sondern dass es auch eine Auseinandersetzung mit dem damaligen Weltbild ist, gerade beim Altgriechisch. Z. B. welche Rolle spiele ich als Einzelner in der Gemeinschaft, was ist Glück, wie funktioniert Demokratie, Sinn von Regeln und Gesetzen, etc..., immer der Vergleich mit heute. Mein Sohn liebte diese Diskussionen und vermisst sie sogar ab und zu.

    Die SuS werden bei den philosophischen Texten mit Grundfragen der menschlichen Existenz und Kultur konfrontiert. Interesse an Kultur und Geschichte sollte mitgebracht werden. Bei uns wurde bei Elterngesprächen vor der Entscheidung auch zu- oder abgeraten, aber das kommt für Euch ja nicht in Frage.

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    LG Rune mit Junior 11/99

    Einmal editiert, zuletzt von Rune ()

  • Ich wollte noch schreiben, dass die beiden Sprachen ja nicht nur Spracherwerb sind, sondern dass es auch eine Auseinandersetzung mit dem damaligen Weltbild ist, gerade beim Altgriechisch. Z. B. welche Rolle spiele ich als Einzelner in der Gemeinschaft, was ist Glück, wie funktioniert Demokratie, Sinn von Regeln und Gesetzen, etc..., immer der Vergleich mit heute. Mein Sohn liebte diese Diskussionen und vermisst sie sogar ab und zu.

    Das ging mir auch so!


    Ich verstehe schon jeden, der sich fragt, wozu denn bitte Altgriechisch gut sein soll. Aber wir hatten auch so tolle Diskussionen im Unterricht und ich habe dabei so viel gelernt.

    Der Altgriechisch- Unterricht war der, der mir nach dem Abi echt gefehlt hat.

    Ich habe das schon als Luxus empfunden, sich mit solchen Dingen beschäftigen zu können, auch wenn es für eine künftige berufliche Tätigkeit "nichts bringt", sondern "nur" für die Persönlichkeitsbildung.

  • Der “Marktwert“ ist mit Stempel Gymnasium ja am höchsten. Ob man das will oder nicht.


    Das Kind hat sich schon fürs Haganum entschieden. Sie wollte die andere Schule jetzt gar nicht mehr besuchen.

    Laut meinem Mann lief sie ins Gebäude mit ihrem Ravenclaw Schal und würde gleich als Ravenclaw erkannt.

    „Die Schule ist wir Hoghwarts, Mama!“

    „Und dass, obwohl du dann auch noch 2 Sprachen extra machen musst?“

    „Isst doch egal, Mama. Ich muss für die anderen ja nicht so viel üben. Und außerdem ist Latein ja voll cool!“


    Na dann. Ein glückliches Kind, ist doch auch ein Kind was sich dann durchboxen wird, wenn es mal schwieriger wird?!


    Dann wird das wohl ihre erste und einzige Wahl und ich werde sie zum Bewerbungsgespräch anmelden.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist doch die Hauptsache, oder? Das Kind möchte es.


    Ich finde es immer sehr schwierig, wenn Schulstoff nur nach "sinnvoll" und "unnütz für die Zukunft" bewertet wird. Erstens ist jedes Wissen sinnvoll und zweitens weiss doch kein Mensch heute, wo dieses Kind in 10 Jahren sein wird oder in 20 oder in 30...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich finde es immer sehr schwierig, wenn Schulstoff nur nach "sinnvoll" und "unnütz für die Zukunft" bewertet wird.

    allerdings.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ein glückliches Kind, ist doch auch ein Kind was sich dann durchboxen wird, wenn es mal schwieriger wird?!

    davon darfst du ausgehen. die motivation ist eine andere, wenn es ihre entscheidung war und wenn sie ein gutes gefühl hat dabei.


    wir haben hier gerade etwas ähnliches: mogli (7. klasse) ist seit einem halben jahr am gym mit deutsch/französisch/englisch/latein. seine muttersprache ist schweizerdeutsch, er muss also für die sprachen ziemlich viel arbeiten. das tut er ganz massgeblich, weil es seine entscheidung war, an diese schule mit diesen fächern zu gehen.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)


  • Es freut mich zu lesen, dass es tatsächlich so eine nachhaltige, positive Wirkung hat.

    Noch ein Punkt fällt mir dazu ein, alle anderen Sprachen kann man auch noch nach Beendigung der Schule lernen, man macht ein Auslandsjahr, etc..., aber wer besucht später schon Altgriechisch-Kurse (wenn überhaupt im Ort vorhanden) zum reinen Vergnügen.

  • Na dann. Ein glückliches Kind, ist doch auch ein Kind was sich dann durchboxen wird, wenn es mal schwieriger wird?!


    Dann wird das wohl ihre erste und einzige Wahl und ich werde sie zum Bewerbungsgespräch anmelden.

    Besser kann der Einstieg doch nicht sein! Ich drücke feste die Daumen für das Bewerbungsgespräch! Ist das eigentlich nur pro forma oder gibt es da Wartelisten?

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    LG Rune mit Junior 11/99

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  • Ich denke auch, dass es so (erstmal) der richtige Weg ist. Wir haben solche Entscheidungen immer sehr intensiv mit dem Kind besprochen und es dann entscheiden lassen (z.B. das Thema Sportgymnasium bei unserem Sohn).

    Aber wir haben auch ganz klar mitgegeben, dass es, sollte sich die Entscheidung später als problematisch herausstellen, wir das Kind auch unterstützen, andere Wege zu finden. Ich denke das ist ebenfalls wichtig, denn man kann es eben in dem Alter noch nicht abschätzen, wohin das Kind sich entwickelt.