Halal-Fleisch in Schulkantine

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  • Und genau bei dem Ansatz der Nachfrage habe ich ein wenig Bauchschmerzen. Ich gebe Dir recht, man muss nicht krampfhaft bis ins Detail über unbelegte Eier philosophieren. Aber ich habe Probleme damit, wenn in einer Einrichtung beispielsweise 7 muslimische Kinder sind und 2 Hindi-Kinder, und vegetarisches Essen nicht machbar ist, schweinefleischfrei aufgrund der Nachfrage aber kein Problem. So ist es z.B. in unserer Kita und den indischen Familien ggü finde ich das nicht so ganz fair.

    • Offizieller Beitrag

    Okay, ich gebe zu, das ist wirklich sehr fern von meiner Lebensrealität - Vegetarisch ist hier wirklich keine Ausnahme, sondern überall erhältlich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • An der Schule meine Tochter gibt es täglich Pasta mit eine kleinen Auswahl an Soßen.

    Dazu kommen noch ein oder zwei zusätzliche Gerichte, von denen häufig eines vegetarisch ist.


    Das ist recht einfach. Pasta ist nicht gerade kompliziert und dazu ein paar Soßen geht auch und bietet schon mal Auswahl.

    Kinder die das nicht essen können sind meines Wissens sehr selten.


    Und die weiteren Gerichte wechseln halt. Wenn es da was gutes Vegetarisches gibt, nimmt meine Tochter es, wenn nicht, dann nimmt sie Nudeln.


    Zu sehen, dass man eine Möglichkeit findet, dass jedes Kind etwas zu essen bekommt, finde ich wichtig, aber ich hätte etwas dagegen, wenn die Schule meiner Tochter auf religiöse Vorgaben für alle umsteigt,

    Man kann immer mal Halal-Fleisch anbieten, und ansonsten eben so etwas wie Pasta oder vegetarisches Essen.


    Ich fände es auch nicht richtig in der Schule kein Fleisch mehr anzubieten, bin aber sehr dafür, dass es jeden Tag eine vegetarische Variante gibt.


    Liebe Grüße


    Shevek

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • An der Schule meine Tochter gibt es täglich Pasta mit eine kleinen Auswahl an Soßen.

    Dazu kommen noch ein oder zwei zusätzliche Gerichte, von denen häufig eines vegetarisch ist.


    Das ist recht einfach. Pasta ist nicht gerade kompliziert und dazu ein paar Soßen geht auch und bietet schon mal Auswahl.

    Kinder die das nicht essen können sind meines Wissens sehr selten.

    Soo selten sind diese Kinder gar nicht (mehr). Durch verschiedenste Gründe nimmt die Zahl derer, die kein Gluten vertragen immens zu. Es gibt auch genügend, die keinen Weizen vertragen. All diese Menschen können keine Nudeln essen (es sei denn diese sind glutenfrei, die hab ich bisher aber weder im Restaurant noch in Kantinen gesehen). - spezielle gf Restaurants ausgenommen, die soll es geben, nicht aber hier wo ich wohne.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    Geschnetzeltes in Rahmsoße mit Nudeln ist eben auch nicht ausgewogen, oder Schnitzel mit Pommes. Oft fehlte bei den Fleischgerichten die Gemüsekomponente (und Kartoffeln oder Nudeln zähle ich nicht dazu ) vollständig.

    Da stimme ich dir absolut zu - ich war wie gesagt doch eher enttaeuscht von den Schulmenüs, die ich gelesen habe. Kloesse mit Sosse zähle ich auch nicht als ausgewogene Mahlzeit.


    Die offizielle Empfehlung ist doch hauptsächlich Gemuese - Fleisch oder Proteine eher weniger. Und bei vielem vegetarischem, gab es weder Gemuese noch Proteine.

  • Hier gibt es in der Grundschule ein Essen mit drei Komponenten, in der weiterführenden 2 zur Auswahl, plus Nudeln mit 3 Saucen plus 3 Sorten Salat und zusätzlich Snacks. Ich finde, es muss kein Halal-Fleisch angeboten werden, aber es sollte die Möglichkeit geben, dass ein Kind schweinefleischfrei oder vegetarisch essen kann und auch so, dass es nicht täglich das gleiche Gericht bekommt.

  • Was mich an dem Anspruch auf halal Schulessen auch stört ist die zunehmend in die Öffentlichkeit getragene Religiosität.

    Es interessiert mich schlicht nicht welchen Glauben Kind x oder y hat und ich möchte damit auch nicht belästigt werden.

    Der Trend zur strengeren Auslegung der essensvorschriften löst bei mir ein etwas unbestimmtes Unbehagen aus.

    Die Moslems die ich besser kenne, unter anderem in meiner Familie, leben das gar nicht so offensiv. Ich muss sagen dass ich bei der Forderung nach halal in der Schule (nicht Schweinefleischfrei) ein bisschen Mißtrauen habe ob der Radikalität der Eltern. Da ist oft eine Ideologie hinter die ich zutiefst ablehne (zum Beispiel dass einer Frau nicht die Hand gegeben wird, das Wort einer Frau weniger zählt).

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Hallo,


    Für mich misst jeder, der sich aus tierrechtlichen gründen gegen halales Fleisch in der Schule einsetzt, gleichzeitig aber NICHT mit der gleichen Vehemenz um die Abschaffung der "normalen" Fleischgerichte im Schulessen ringt, mit zweierlei Maß.


    Denn hier kostet ein Essen 3-4€ und man kann, je nach dem, welches Menü man bestellt, dafür sorgen, daß das Kind problemlos bis zu 5x in der Woche etwas Fleisch-haltiges bekommt. Nun kann mir keiner erzählen, daß für den Preis auch nur ansatzweise darüber nachgedacht wird wo das Fleisch herkommt, wie das Tier gehalten und geschlachtet wurde (inkl. Transport dort hin).


    Das ist das billigste vom billigen und mit sehr viel Tierleid verbunden. (Ob meine Ausführungen dazu bzw. zur Betäubung in üblichen Schlachthöfen dienen, sich da besser zu fühlen - ich musste jahrelang täglich an einem ganz "normalen" Schlachthof vorbei - wage es zu bezweifeln)



    Was mich an dem Anspruch auf halal Schulessen auch stört ist die zunehmend in die Öffentlichkeit getragene Religiosität.

    Es interessiert mich schlicht nicht welchen Glauben Kind x oder y hat und ich möchte damit auch nicht belästigt werden.

    Der Trend zur strengeren Auslegung der essensvorschriften löst bei mir ein etwas unbestimmtes Unbehagen aus.

    Die Moslems die ich besser kenne, unter anderem in meiner Familie, leben das gar nicht so offensiv. Ich muss sagen dass ich bei der Forderung nach halal in der Schule (nicht Schweinefleischfrei) ein bisschen Mißtrauen habe ob der Radikalität der Eltern. Da ist oft eine Ideologie hinter die ich zutiefst ablehne (zum Beispiel dass einer Frau nicht die Hand gegeben wird, das Wort einer Frau weniger zählt).

    Schoko


    Das ließe sich ganz einfach regeln, wenn es mehrere leckere und halbwegs gesunde Gerichte gibt aus denen die Familien wählen können. Hier interessiert es die Kinder nämlich üblicherweise überhaupt nicht, WARUM das andere Kind Hühnchen, Rührei oder was auch immer gewählt hat. Ob es ethische Gründe sind, gesundheitliche oder religiöse oder "Ich mag eben gerne XY", wird da nicht wirklich diskutiert.


    "Ich hab meine Brotdose mit, denn ich kann heute nicht mitessen, weil es nur Schwein gibt" bietet aus meiner Sicht da viel mehr Gesprächsanlass. Wobei ich persönlich auch Gespräche über das "wer warum wie " allerdings auch überhaupt nicht schlimm fände.

  • Ich bin ja durchaus dafür dass es immer eine Schweinefleischfreie Alternative gibt. Mich stört lediglich die religiöse Motivation die so hoch gehangen wird. Ich wünsche mir auch Bio Fleisch, es gibt es aber nicht weil nicht alle die Mehrkosten tragen wollen oder es für meine persönliche Macke halten. Wenn ich um jeden Preis verhindern möchte dass mein Kind Fleisch aus massentierhaltung isst muss ich darauf bestehen dass es die vegetarische Alternative nimmt bzw Beilagen isst.

    Es ist für muslimische Kinder hier möglich Schweinefleischfrei zu essen, bei uns ist Geflügel die Regel. Das ist auch gut und richtig so. Aber dieses bestehen auf halal bedient imho religiöse Befindlichkeiten weniger und wiegt meiner Meinung nach weniger schwer als mein Wunsch nach Biofleisch.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Hallo,


    Ich bin ja durchaus dafür dass es immer eine Schweinefleischfreie Alternative gibt. Mich stört lediglich die religiöse Motivation die so hoch gehangen wird.


    Hochgehängt wird sie nur, wenn man überhaupt erst ein Drama drumrum macht.#weissnicht WEnn es einfach eine normale Auswahlmöglichkeit ist, wird nix hochgehängt, dann spielt die Motivation für die Auswahl im Schüleralltag in der Regel einfach keine Rolle.


    Wenn an den Auswahlmöglichkeiten bekannt ist "Menü B ist immer für Familien tauglich, die halal essen möchten oder wenn neben den anderen kleinen Nummern, die besagen "vegetarisch", "eifrei", "milchfrei-" "glutenfrei" eine weitere kleine Nummer steht, die besagt "halal", dann wird es für die, für die das kein Thema ist, keine Rolle spielen. Ob dann, weil es Fleisch ist, daß den Regeln entspricht oder es ein vollwertiges (!) Essen ist, in dem eben kein verbotenes Fleisch drin ist, ist dann etwas anderes (wie gesagt, wenn es nach mir gehen würde, wäre Schulessen aus ethichen und gesundheitlichen Gründen am besten ganz fleischfrei)


    Es diskutiert zumindest hier auch keiner, warum es Kartoffelsuppe in vegetarisch geben muss oder Rührei mit Spinat oder... Da höre ich auch kein "Warum wird das so hochgehängt, nur weil es solche Fanatiker gibt, die für ihr Kind vegetarisches Schulessen wollen. " Es ist eben eine Auswahlmöglichkeit und fertig. Das wäre vermutlich mit anderen Versionen ähnlich.


    Wie gesagt, selbst mitgebrachtes Essen wenn alle anderen Schulessen haben, würde mit großer Wahrscheinlichkeit eher zum nachfragen und erklären Anlass geben.

  • Also, so richtig halal, mit entsprechender Herkunft von Halal Metzger mit Gebet sprechen etc.?

    Meist hat es unseren muslimischen Kindern gereicht, vegetarisch oder vegan (falls angeboten) mitzuessen, bzw. die meisten eben kein Schweinefleisch (diese Option gibt es inzwischen denke ich in jeder Kantine).

    Ich weiß nicht, ich bin da zwiegespalten. Irgendwie müsste man es eben so ummodeln, dass es "ökonomisch" ist.

    Meiner Erfahrung nach betrifft das wirklich nur wenige Familien, und wenn es, wie gesagt, die Möglichkeit eines vegetarischen oder veganen Essens gibt und man sich auch selbst was mitbringen kann, finde ich das eigentlich ausreichend. Aber ich hab das Problem ja auch nicht. Also müsste man wohl einfach mal eine Umfrage bei den Betroffenen machen, wer das in Anspruch nehmen würde.

  • Hier: kleine Grundschule am Rand einer Großstadt ohne Mittagsessen. Im Kiosk werden keine Süssigkeiten verkauft. Die ganze Grundschule ist aufgrund eines Allergikerkindes erdnussfreie Zone. Es darf nichts mitgebracht werden, was auch nur Spuren von Erdnüssen enthält. Denn die Erdnussbestandteile könnte über die Luft (Klimanlage?) verteil werden und das betroffene Kind erreichen.

    Ich muss leider sagen, dass da inzwischen meine Toleranzgrenze schon fast erreicht ist. Es ist sehr schade für das betroffene Kind, dass es so sehr unter seiner Allergie leidet. Andererseits habe ich ein Kind hier, dass (fructoseintolerant) fast jegliches Obst und Gemüse verweigert. Das zur Schule ausschließlich selbstgebackenes Brot mitnimmt. Das oft genug Mittags die erste Mahlzeit einnimmt, weil zu spät fürs Frühstück dran und kein selbsgebackenes Brot da. Abgepacktes Schokocroissant würde es zur Abwechslung essen, darf es aber nicht mitnehmen. Dito Nüsse. Mein Kind ist extrem wählerisch beim Essen und dann noch obendrauf auf die Allergie eines anderen Kindes achten, ist einfach anstrengend.


    Mit dem Schulwechsel im Sommer haben wir ein Jahr Pause, danach wechselt das Allergikerkind. Ich hoffe, bis dahin findet sich eine andere Lösung als die Oberschule mit weit über 1000 Schülern erdnussfrei zu halten.

    Das ist natürlich schon eine Einschränkung für alle anderen Kinder, absolut! Aber es gibt halt Erdnussallergien, die so schlimm sind, daß es reicht, wenn jemand im gleichen raum oder vorher auf dem Flur etc. Erdnüsse gegessen hat, um schwere Reaktionen hervorzurufen. mein Sohn bekommt Quaddeln und sein ganzes Gesicht schwillt zu, wenn neben ihm jemand Pinienkerne verarbeitet...das ist echt nicht witzig, zum Glück aber viieel seltener als mit Erdnüssen.

    LG, LilliMarleen


    *`74 + Mädchen*7/03 + Junge*5/06 + Junge *5/08

  • Hallo,

    Hier: kleine Grundschule am Rand einer Großstadt ohne Mittagsessen. Im Kiosk werden keine Süssigkeiten verkauft. Die ganze Grundschule ist aufgrund eines Allergikerkindes erdnussfreie Zone. Es darf nichts mitgebracht werden, was auch nur Spuren von Erdnüssen enthält. Denn die Erdnussbestandteile könnte über die Luft (Klimanlage?) verteil werden und das betroffene Kind erreichen.

    Ich muss leider sagen, dass da inzwischen meine Toleranzgrenze schon fast erreicht ist. Es ist sehr schade für das betroffene Kind, dass es so sehr unter seiner Allergie leidet. Andererseits habe ich ein Kind hier, dass (fructoseintolerant) fast jegliches Obst und Gemüse verweigert. Das zur Schule ausschließlich selbstgebackenes Brot mitnimmt. Das oft genug Mittags die erste Mahlzeit einnimmt, weil zu spät fürs Frühstück dran und kein selbsgebackenes Brot da. Abgepacktes Schokocroissant würde es zur Abwechslung essen, darf es aber nicht mitnehmen. Dito Nüsse. Mein Kind ist extrem wählerisch beim Essen und dann noch obendrauf auf die Allergie eines anderen Kindes achten, ist einfach anstrengend.


    Mit dem Schulwechsel im Sommer haben wir ein Jahr Pause, danach wechselt das Allergikerkind. Ich hoffe, bis dahin findet sich eine andere Lösung als die Oberschule mit weit über 1000 Schülern erdnussfrei zu halten.

    Das ist natürlich schon eine Einschränkung für alle anderen Kinder, absolut! Aber es gibt halt Erdnussallergien, die so schlimm sind, daß es reicht, wenn jemand im gleichen raum oder vorher auf dem Flur etc. Erdnüsse gegessen hat, um schwere Reaktionen hervorzurufen. mein Sohn bekommt Quaddeln und sein ganzes Gesicht schwillt zu, wenn neben ihm jemand Pinienkerne verarbeitet...das ist echt nicht witzig, zum Glück aber viieel seltener als mit Erdnüssen.


    Ja, man kann es für übertrieben halten oder ironisch darüber schreiben...


    Eine Geschichte aus dem wahren Leben meines eigenen Kindes:


    Ich hole mein Kind aus dem Hort ab, er war in einer anderen Gruppe als sonst.


    Beim Abholen schon sieht er "krank" aus und atmet schwer. Kommt vor bei seinem Asthma, der Weg nach Hause ist nicht weit, zu Hause ist das Inhaliergerät usw.

    Unterwegs schwillt alles zu, Kind wird kreidebleich und schwitzig und ich muss nciht rüberfassen um zu wissen, daß vermutlich das Herzt rast.


    ich überlege panisch, ob ich stehenbleibe und um Hilfe rufe (Handy hatte ich noch keins) oder mit zu hoher Geschwindigkeit die 30er Zohne entlang nach Hause brettere. Da weit und breit niemand da war, der einen Notarzt hätte rufen können (der ja auch erst mal Zeit gebraucht hätte, bis er da ist) entscheide ich mich für letzteres. Wir jagen heim, schaffen es, aber inzwischen japst das Kind aber schon massiv und hat blaue Lippen. Cortison in verschiedener Form (Tablette, inhalieren...) bewirkte immerhin, daß er nicht komplett zusammenklapperte.

    Obwohl wir gut mit Notfallmedikamenten ausgestattet waren, blieb die Fahrt zum Arzt natürlich nicht aus....


    Später erzählte das Kind, daß ein Kind am anderen Ende des großen Zimmers wohl Nüsse gegessen hat... Es war nicht seine Klasse und entweder haben die Erzieher und Kinder nicht dran gedacht, da er ja sonst nicht in dieser Klasse ist - oder das Problem für übertrieben gehalten und daher nicht ausreichend ernst genommen...


    Doch, ich bin sehr dankbar, daß in der Schule (übrigens tatsächlich auch in der weiterführenden) die Bitte, die Umgebung nussfrei zu halten, ansonsten respektiert wurde. Klimaanlage gibt es keine, von daher hatten wir das Problem nicht.

    Auch auf Klassenfahrten waren z.B. an mitgenommenen Knabbereien Erdnussflipps usw., unerwünscht und bisher (inzwischen ist er in Klasse Klasse 10) hat es immer geklappt.

    Sonst hätte er tatsächlich zu Hause bleiben müssen und so ein sozialer Ausschluss macht das verzichten müssen 10x so schlimm.


    Was wäre denn eine andere Lösung als die (schulische) Umgebung möglichst nussfrei zu halten? Hausunterricht? (Mein Großer hätte sich dann dafür sicher gerne eine Allergie zugelegt, aber ausgerechneet das betroffene Kind war ganz gerne in der Schule unter Kindern)


    Natürlich ist es schade, wenn ein Kind, daß sehr gerne Nüsse isst und ansonsten in seinem Essen ebenfalls eingeschränkt ist, in dieser Situation keine mit zur Schule nehmen kann. DAs kann ich gut verstehen. Aber ich gebe zu, in dem Falle geht für mich "Luft bekommen" für das Nuss-Allergiekind tatsächlich ganz egoistisch vor...

  • Fur mich gibt es da eine Rangfolge, irgendwie...

    1. Rücksicht auf Allergien und Unverträglichkeiten

    2. Religiöse, ethische, weltanschauliche Aspekte auf in etwa der gleichen Stufe wie "das Kind ist aber nur das und das weil es hat ein picky Eater" ist

    3. Mag ich nicht so gerne und es lieber was anderes

    4 es muss alles den individuellen gesundheitlichen Ansprüche genügen


    Punkt vier ist bestimmt strittig, mein Kind isst halt Nudeln und Rohkost. Gemüse gibt es abends. Ich habe noch nie erlebt, dass alle glücklich waren mit dem Essen. Für irgendeine Gruppe passt es immer nicht und schlussendlich ist es mir wichtig, dass kein Kind satt durch den Achtstundentsg kommt und nicht fastet. Von daher mache ich da Abstriche, gesund gekocht wird abends.

    Und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr bin ich für fleischfreie Mensen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Für übertrieben halte ich die erdnussfreie Schule nicht. Es ist ja wirklich wichtig, sonst würde man nicht drauf bestehen. Es ist nur eben anstrengend für alle Beteiligten.


    Aber wo schon mal Fachfrauen hier sind: Erdnüsse zählen doch zu den Schalenfruechten. Wenn Schalenfrüchten in der Spurenliste der Zutaten nicht drin steht, dann müsste das Produkt doch ok sein? Und hat Soja was mit Erdnüssen zu tun oder ist das ein komplett anderes Allergen?

  • Für übertrieben halte ich die erdnussfreie Schule nicht. Es ist ja wirklich wichtig, sonst würde man nicht drauf bestehen. Es ist nur eben anstrengend für alle Beteiligten.


    Aber wo schon mal Fachfrauen hier sind: Erdnüsse zählen doch zu den Schalenfruechten. Wenn Schalenfrüchten in der Spurenliste der Zutaten nicht drin steht, dann müsste das Produkt doch ok sein? Und hat Soja was mit Erdnüssen zu tun oder ist das ein komplett anderes Allergen?


    Klar, anstrengend ist es, für mich klang es nur so, als ob du es für eine Frage der Toleranz ist, ob man auf so etwas Rücksicht nimmt oder nicht (Zitat: "Ich muss leider sagen, dass da inzwischen meine Toleranzgrenze schon fast erreicht ist. Es ist sehr schade für das betroffene Kind, dass es so sehr unter seiner Allergie leidet. ")

    Nein es ist keine Frage der Toleranz, ob man so etwas respektiert und es ist auch nicht nur "schade" für das Kind, es kann ganz real lebensbedrohlich sein.


    Was geht und was nicht geht.... Normalerweise sollten Erdnüsse in der Zutatenliste aufgeführt sein, wenn welche drin sind, Oder halt "Kann Spuren von... enthalten." drauf stehen. Steht es nicht drauf, würde ich davon ausgehen, daß es OK ist.


    Wie es mit dem Soja ist, weiß ich nicht, es gibt halt Menschen, die reagieren auf einzelne Sachen, andere auf bestimmte Stoffgruppen oder in Kombination zu anderem... .


    Es gibt Kuhmilchallergiker, die können Schafsmilch oder Ziegenmilch trinken - bei meinem Sohn können wir das vergessen. Dafür reagiert er zwar hochgradig auf Hühnerei, so stark, daß minimale Spuren für wochenlang blutig offene Wunden (bevorzugt im Gesicht...) reichen - Wachteleier oder Gänseeier sind dagegen selbst in größeren Mengen absolut kein Problem.

    Mein Mann kann Äpfel meist recht problemlos essen, fliegen die Birkenpollen, sollte er das aber unbedingt vermeiden, dann reagiert er auch auf Äpfel deutlich.


    Es kommt ja immer darauf an, auf welchen Bestandteil des Lebensmittels der Körper reagiert. Da kann man nie sagen "SO ist das bei Menschen mit Allergie XY..". Leider.

  • Was geht und was nicht geht.... Normalerweise sollten Erdnüsse in der Zutatenliste aufgeführt sein, wenn welche drin sind, Oder halt "Kann Spuren von... enthalten." drauf stehen. Steht es nicht drauf, würde ich davon ausgehen, daß es OK ist.

    Ok, danke. Dann kann ich da auf der sicheren Seite sein. Es war auch immer nur von Erdnüssen die Rede und das es eben auch schon in der Luft gefährlich ist.

  • Ok, dann bräuchte es wohl eine weitere Glutenfreie Variante. Das sollte machbar sein.

    Wobei ich mal davon ausgehe, dass es deutlich mehr allgemeine Akzeptanz findet, wenn aufgrund medizinischer Einschränkungen bestimmte Möglichkeiten beim Essen geboten werden, als wenn diese auf Überzeugungen oder Relgionen zurückgehen.

    Geht mir im übrigen auch so: Gesundheit geht vor, da wird nicht drüber diskutiert.



    Spannend finde ich in dem Zusammenhang, dass hier zwar relativ grosszügig Speisegebote ermöglicht werden - aber beim Händeschütteln oder Schwimmunterricht Nulltoleranz gefahren wird.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Das Drama ums Händeschütteln kann ich auch nicht nachvollziehen, beim Schwimmen ist es was anderes, da gibts ja gute Gründe, dass das alle Kinder lernen sollen.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)