Erfahrungen mit der Korrektur von Kieferfehlstellung mittels Delaire-Maske???

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  • Ihr Lieben,

    ich war heute mit meinem Krümel beim Kieferorthopäden und der stellte uns in Aussicht, dass aus seiner SIcht im Herbst eine Beandlung mit einer sogenannten Delaire-Maske erforderlich werden könnte. VIelleicht auch nicht, aber vielleicht doch, und wir sollte uns schon mal mit dem Gedanken beschäftigen, ob wir uns das vorstellen können. Ich habe keine Ahnung von der Materie, aber es sieht ja doch ziemlich abenteuerlich und unbequem aus. Hat jemand von Euch Erfahrung mit so etwas? Vor Allem interessiert mich, wie die Akzeptant bei den Kindern ist, ich kann mir das gerade gar nicht vorstellen...

    Danke, Stina

  • vermutlich ähnliche Diagnose wie bei meinen Kindern (Unterentwicklung des Oberkiefers, dadurch Progenie).

    ich würde es nie machen.

    Ich bin bei einer KFO, die das auch nicht einsetzt.

    schau Dich nach anderen KFO um, zweit-, dritt, ....fünftmeinung!

    Ich wechsel gerade (weil die alte aufgehört hatte), es hat gedauert, aber es gibt auch KFOs, die diese Folterinstrumente nicht anwenden. Genauso wie Kiefersprengung.


    meineKleine bekommt noch einmal ein Gerät nach Fränkel und beim Großen hatten wir Bionator.

    Die KFO steht dazu, dass auch Kieferorthopädie irgendwann an ihre Grenzen kommt.

    Beim Großen ist das Missverhältnis Unter- zu Oberkiefer so gravierend gewachsen, dass man da reinkieferorthopädisch nichts mehr verbessern kann. Ginge nur noch OP im Erwachsenenalter. Da es aber weder funktional noch ästhetisch stört, werden wir mal abwarten.

    liegt in der Familie, niemand hat Probleme.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Als ich selbst ein Kind war, waren die festen Zahnspangen und diese Maske die reinste Folter. Wirklich.


    Und trotzdem habe ich es meinem Kind auch zugemutet. Weil meine Fehlstellung nicht ausreichend behandelt wurde und ich deshalb erhebliche Schwierigkeiten habe.


    Wir haben eine sensible und umsichtige Kieferorthopädin, und mein Kind hatte weder Schmerzen noch Akzeptanzprobleme.

    Interessant war jedoch, dass die Behandlung einer Kopfgelenkblockade (aus ganz anderen Gründen) die kieferorthopädische Behandlung enorm erleichtert und beschleunigt hat. Wo es zuerst nur Zehntelmillimeter voran ging und jede Pause uns sofort einen Zentimeter zurückwarf, flutschte es nach der Behandlung. Es ging dann zügig und nachhaltig vorwärts.


    Eine OP mit Durchtrennung der Kieferknochen im Erwachsenealter wollte und will ich dem Kind in jedem Falle ersparen.

    Jetzt, mit 15 Jahren und vermutlich weitestgehend ausgewachsen (1,76cm) kommt vielleicht noch mal eine vor allem kosmetische Behandlung (je nach dem, wie es nach dem Auslandsjahr so aussieht und wie die Motivation ist), aber vermutlich keine mehr oder weniger zwingend medizinisch notwendige Behandlung mehr. Dafür haben wir die erste Behandlung auch mit zarten 4 Jahren gestartet (war ja auch nötig bei dieser Art von Fehlstellung).

    Mein Fazit heute: So eine Maske muss keine Folter sein und sieht schlimmer aus, als sie tatsächlich ist.

  • Danke, Eiche Wie lange mußte Dein Kind die Maske denn tragen? Und schon mit 4 oder dann später? Und habt ihr zwischendurch auch noch was gemacht oder nur die Frühbehandlung und dann vielleicht noch die kosmetische demnächst? Mit 4 hatte mein Großer "nur" nen leichten Kreuzbiss rechts, jetzt kommt halt der Kopfbiss dazu und auf der anderen Seite sieht es auch nach Kreuzbisstendenz aus. Noch fehlen aber 2 hintere Backenzähne, die der KFO gerne erst hätte bevor er die Behandlung beginnt.

    Magst Du (gerne auch als PN) sagen, welche Schwierigkeiten Du aufgrund der Fehlstellung hast? Wir müssen wohl noch Überzeugungsarbeit leisten, sollte es tatsächlich zu der Maske kommen...

  • Wir hatten mit 4 Jahren die erste Behandlung, ging glaube ich über drei Jahre. Ich hab es echt schon vergessen #schäm und danach noch eine Rutsche, ich glaube, die hieß dann Frühbehandlung, die ging gefühlt etwa von 9-12 Jahre.

    Wir haben schon mit dem Milchgebiss mit der Behandlung begonnen, meine Tochter ist immer noch nicht durch mit dem Zahnwechsel.

    Die Maske hatte sie in der ersten Behandlungsrunde, und etwa ein halbes Jahr getragen. Nur nachts, das aber konsequent. Sie hatte eine, mit dem Bügel in der Mitte über der Nase, das hat auch beim nächtlichen Kuscheln erstaunlich wenig gestört. Sie hat oft noch ein Stirnband drüber gezogen, sonst hat sie die Maske nachts verloren (wilde Schläferin!).


    Der Sohn einer Freundin wird wg. Kreuzbiss auch schon am Milchgebiss behandelt - da wurde und wird ganz behutsam nur etwas an den Zähnen geschliffen, damit Kiefer und Zähne in die richtige Position rutschen können und das Wachstum genutzt wird.


    Ich kann halt nicht vernünftig kauen, weil die Zähne nicht vernünftig aufeinander passen. Leinsamen und Sonnenblumenkerne sind das Schlimmste, weil ich die überhaupt nicht zu Fassen kriege. Ich kann nicht vernünftig abbeißen (da ist schon manchmal ein Salamibrot schwierig, mit Schinken brauche ich gar nicht erst anfangen). Alles was zäh ist, oder Fäden hat - keine Chance.

    Dadurch, dass im Grunde nur weiche Sachen essen kann, fehlt der Druck auf den Zähnen und ich muss Sorge haben, dass die Zähne irgendwann nicht mehr halten.

  • Okay, danke. Das was der KFO uns da gezeigt hat hätte auch nur einen Bügel in der Mitte - mal sehen, was da auf uns zu kommt...

    Danke für Deinen Erfahrungsbericht, scheint ja sonst keiner Erfahrungen zu haben hier. Ist das Problem so selten? Oder kennst Du noch andere Kinder mit einer ähnlichen Fehlstellung?

  • Mein Sohn hat jetzt eine und ehrlich gesagt geht es viel besser, als ich befürchtet hatte.

    Das Ergebnis ist jetzt schon super, er trägt sie jetzt seit Ende Februar. Gesagt wurde, 6-9 Monate, jetzt waren wir Anfang letzter Woche beim KFO und die waren völlig begeistert und stellten in Aussicht, dass er die Maske vielleicht nur noch bis Anfang Juli tragen muß. Das wäre natürlich total toll.

    Entgegen meiner Befürchtungen war das Tragen der Maske bisher kein wirkliches Problem.

    Die Spange, die den Oberkiefer weitet und an der die Maske befestigt wird, machte ihm am Anfang und auch jetzt noch manchmal Probleme beim Essen, weil das Essen manchmal daran hängen bleibt, wenn es faserig ist (Fleisch vor allem) und er dann würgen muß.

    Manchmal klagt er über Kopfschmerzen wegen der Maske, aber ich glaube nicht so recht daran, dass es die wirklich gibt, oder wenn, dann sind sie nicht sehr belastend, denn wenig später ist er auf dem Trampolin oder hört laut Musik oder so - Dinge, die ich nie machen würde, wenn ich Kopfschmerzen hätte.

    Mit der Maske schreiben oder so ist doof, weil er damit manchmal etwas sabbert, aber ansonsten stört ihn die von Anfang an wenig. Die Haut am Kinn ist mal mehr, mal weniger gereizt, aber bis auf wenige Tage, wo wir sie dann mal wirklich den ganzen Tag über ab gelassen haben, damit das ein bisschen abheilen kann, ist das wirklich tragbar. Wenn er sie jetzt auch noch nur bis Anfang Juli tragen müßte wäre das echt ein Traum. Der Kreuzbiss ist weg und der Kopfbiss auch.

    Sicher geholfen hat hier auch die Kontaktsperre - er sollte die Maske mindestens 14 Stunden am Tag tragen, da wir ja wochenlang nirgendwo hin gegangen sind und auch immer noch viel weniger unterwegs sind als sonst, hat er sie die meisten Tage deutlich mehr getragen. Er trägt sie aber auch, wenn er mit Freunden spielt oder so - zum Glück hat da sich noch nie jemand drüber lustig gemacht wie zuerst befürchtet.

    Also, bis hierher von mir durchaus eher positive Erfahrung, und ich war wirklich sehr skeptisch, ob er das Ding aushalten könnte.

  • Danke Stina für deine ausführliche Antwort. ?

    Ich hab jetzt beschlossen noch etwas zu warten und hol mir noch ne zweite Meinung ein.

    Wie war denn der Ausgangsbefund bei deinem Sohn?

  • Er hatte einen deutlichen Kreuzbiss rechts und einen Kopfbiss mit Tendenz dazu, dass die Oberkieferschneidezähne nicht nur auf sondern sogar hinter denen des UK standen. In welchem Grad da was wie bezeichnet wurde weiß ich nicht...

  • Bei meinem Sohn ist die seitliche Verzahnung völlig normal und die 1er Frontzähne stehen mittlerweile zwar im Kopfbiss ,sind aber von alleine ca. 2-3 mm nach vorne gewandert.

    Er ist sieben und ich hoffe, die Frontzähne verschieben sich noch um 1-2 mm. Das würde reichen.

    Ich hab ihm gesagt, er soll möglichst oft mit der Zunge an Gaumen und Zähne drücken.

    Sorry ,ich hab zuviel gelabert....das Thema treibt mich um.:(

    Ich wünsch deinem Sohn, dass er es bald geschafft hat !! :)

  • Das ist ja auch echt irgendwie ne blöde Entscheidung, die man da treffen muß, finde ich. Bei meinem Sohn war irgendwie für mich nie fraglich, ob es nötig sei, sondern nur, ob er das aushalten kann. Die Notwendigkeit sah man deutlich und der Befund wurde vond er ersten Diagnose bis zum Behandlungsstart (dafür mußten die hinteren Backenzähne da sein für die Spange, die den OK weitet) eher immer schlechter, weil er zwischenzeitlich mit Daumenlutschen aufgehört hatte #hammer

  • Ich hole das Thema mal hoch, weil die Entscheidung erneut ansteht. Des Krümels Unterkiefer wächst weiter sehr viel mehr, als sein Oberkiefer, und aus dem überkorrigierten Biss aus der Frühbehandlung ist jetzt mit fast 12 wieder ein Kopfbiss geworden, mit Tendenz zur weiteren Verschlechterung. Wenn müsste man also wieder mit Gaumennahterweiterung und Delaire-Maske versuchen, was zu retten - die Chancen, dass es was bringt, sind aber lange nicht mehr so gut wie bei der Frühbehandlung und die Behandlungsdauer in jedem Fall 4-5 Jahre, vermutlich auch noch länger zum Erhalt. Kosten kommen natürlich auch dazu, die anstehende Behandlung wird nicht mehr komplett von der KK übernommen. Der KFO sprach von Belastungen für das Kiefergelenk bei der Behandlung- und von mit großem Pech im jungen Erwachsenenalter anstehenden Korrektur-OPs, wenn man nicht behandelt oder keinen ausreichenden Erfolg hat. Ein paar Wochen haben wir noch Zeit zu entscheiden, aber irgendwie kommen wir nicht weiter... Habt ihr noch Gedanken dazu?

  • Wir haben ja auch so wahnsinnig früh anfangen müssen (mit 4 Jahren), und hatten zwischendurch nur immer mal 1-2 Jahre frei. Nun ist die Behandlung mit 19 hoffentlich endgültig abgeschlossen (da ist noch fest verbauter Kram der vorerst drin bleibt) und das Ergebnis gut.

    Wir haben neulich darüber gesprochen, welche Zumutung eine so lange und ja auch invasive Behandlung ist, was meine Beweggründe waren und welche Alternativen es gegeben hätte (schlechter Biß und OP im Erwachsenenalter). Mein Eindruck ist: mein Kind ist einverstanden/ausgesöhnt mit der Entscheidung und steht selbst dahinter.

    Immerhin hat sie auch die letzten, bei uns sehr trubeligen Jahre, konsequent durchgezogen.

  • Hallo Sóley,


    meine Tochter ist im gleichen Alter wie dein Sohn und das gleiche Problem. Wir haben uns damals gegen diese Maske und die Kiefererweiterung entschieden, weil sie da absolut nicht mitgemacht hätte. Zwei Kfo wollten uns davon überzeugen, der dritte Kfo arbeitet als ganzheitlicher Kfo und hat uns einen Bionator empfohlen. Das ist eine Art loser Spange. Diese hat sie freiwillig getragen. Der Bionator hat irgendwann nicht mehr ausgereicht, nachdem er am Anfang gute Ergebnisse erzielt hat. Sie hat jetzt für die Nacht eine lose Spange, die sie am Oberkiefer trägt und die sie selbst ein- bis zweimal pro Woche weiter stellt. Dadurch steht der Oberkiefer nun vor dem Unterkiefer. Sie muss die Spange so lange tragen bis der größte Wachstumsschub vorbei ist. Da sie sie nur nachts tragen muss, klappt das sehr gut.

    Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe auch einen ganzheitlich arbeitenden Kfo?

    Liebe Grüße