meine Tochter will plötzlich nicht mehr in den Kiga, was tun?

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  • Hallo Ihr Lieben,


    meine Tochter ist fünfeinhalb und geht seit Dezember in den Kindergarten. Von Anfang an lief es super, sie hat einen halbtags Platz, das heißt bis zwölf und dann nochmal ab zwei bis fünf. Am Anfang wollte sie ein paar mal auch ab zwei nochmal hin, dann nicht mehr, was für uns vollkommen ok ist. Sie sagt morgens reicht und mittags will sie gerne zu Hause sein. Kann ich verstehen.


    Nun ist es so seit zwei Wochen so dass sie immer wenn die Sprache auf den Kiga kommt sagt:" oha, immer dieser Kindergarten!" in einem ganz ganz genervten ton.


    Frage ich sie mittags wie es war hatte sie viel spaß, die machen tolle Ausflüge mit der vorschulgruppe und so. Also sie sagt nie dass irgendwas doof war, auch nicht, wenn ich genauer Nachfrage.


    Heute morgen hat sie schon daheim gesagt sie will nicht. Ich ha sie trotzdem bissl ünerredet, mein Mann ist heut unterwegs und bis spät abends weg und wir haven noch ein baby hier, also etwas langweilig für die große, ich dachte, wenn sie mal da ist hat sie Spaß. In der Garderobe zieht sie sich um und steht dann plötzlich auf mit Tränen in den Augen, ich beug mich runter so gut das mit baby umgebundne geht und knuddel sie und frag was los ist, da weint sie immer mehr und sagt "immer dieser Kindergarten".

    Ich war etwas ratlos, hab och erklärt dass ich sie dann etwas früher hole und wir Montag Kiga ausfallen lassen und einen Ausflug machen können. Dann kam ne Erzieherin und hat sie bissl überredet mit ihr spielen zu gehen, fand sie dann OK, hatte aber immer noch Tränen in den Augen.


    Ich weiß damit gar nichts anzufangen. Sie ist ja schon fünf - würde sie mir nicht sagen wenn da was doof wäre? Kann es sein, dass sie es schon cool da findet aber diese Verpflichtung des jeden Tag hingehens blöd? Wenn ja, wie wird das dann erst in der Schule?


    Jetzt ne halbe std später habe ich ein schlechtes gewissen dass ich sie nicht einfach wieder mit heim genommen habe, wenn sie sagt sie will nicht sollte ich das ernst nehmen. Andererseits habe ich ein bisschen Angst davor, dass sie das dann alle zwei tage sagt, und diese vier Stunden vormittags sind so ein bisschen mein Refugium das ich brauche, um.nochmal zu schlafen, um aufzuräumen, bissl Sport zu machen, alleine Zeit mit dem baby zu haben etc.


    Denkanstöße?

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

    • Offizieller Beitrag

    Denkanstoss insofern, dass ich dies für ein völlig normales Verhalten halte. Fast alle Kinder durchlaufen diese Phase, wenn das Neue, Aufregende abgeklungen ist und der Kindergarten zur Routine werden sollte...

    Wir haben im Kita-Alter manchmal Faulenzertage eingeschoben, wenn es ganz lustlos war. Im Alter Deiner Tochter war da nix mehr zu rütteln, da war es schon Schulpflicht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Soweit ich mich erinnere, ist das eine ziemlich normale Phase bei der Eingewöhnung. Am Anfang ist alles neu und spannend, aber irgendwann dann wird es Routine und ein bisschen langweilig. Ich glaube, es ist wichtig, dass du dir selber klar wirst, ob und warum sie in den Kiga gehen soll. Wenn sie merkt, du stehst da selber nicht ganz dahinter, wackeln ihre Gefühle diesbezüglich natürlich auch.


    @edit: Haha, Talpa. Schlag ein. ^^

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    Einmal editiert, zuletzt von Fürchel ()

  • ah echt?ok danke, das beruhigt mich schonmal dass das eine normale Phase ist und ich mir nicht zwingend Gedanken darüber machen muss, ob was vorgefallen ist!

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Bei uns wurde das direkt beim ersten Elternabend für die neuen angesprochen: selbst wenn die Eingewöhnung super läuft, sollten wir uns auf den Durchhänger nach sechs bis acht Wochen einstellen. :)

  • Eigentlich ist das relativ normal.


    Ich kenne das von vielen Eingewöhnungen so.

    Wenn das Neue erstmal weg ist, der Alltag da ist, dann wollen viele Kinder nicht mehr.


    Bei Kindern, die anfangs kaum Probleme haben, kommt der Einbruch dann nach einigen Wochen.

    Nicht immer, aber oft.


    Dazu kommt, dass sich die anderen vermutlich schon einige Jahre kennen und sie jetzt ganz neu dazu kommt.

    Und ja auch noch garnicht weiß, wie es im Kindergarten so läuft.


    Also einerseits ist sie die Große, die bekommen hier schon eine Sonderstellung, auch mit dem was sie dürfen und wo sie helfen.

    Quasi die erfahrenen Kindergartenkinder, die den jüngeren auch mal helfen.


    Auf der anderen Seite ist sie aber neu und muss selber erstmal die Abläufe lernen.


    Und es ist vermutlich schon mit mehr Regeln, als zu Hause verknüpft.


    Ich stelle es mir schon schwer vor ein halbes Jahr vor der Einschulung in einen Kindrgarten zu kommen.

  • hmm ja, das was du sagst mondschein macht Sinn, das ist sicher alles irre anstrengend.

    Aber was mache ich jetzt? Weiter machen wie bisher und es gibt sich wieder?

    Übermorgen ist Gespräch mit den Erziehern im Kiga, gutes timing, da werde ich das dann auch mal ansprechen.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Du bestärkst sie darin, dass es okay ist, nicht super happy zu sein und vielleicht lieber daheim bleiben zu wollen. Aber dass der Kindergarten nunmal sein muss (sofern du das so siehst!) und sie die paar Stunden sicher gut schafft. Die Großen haben auch nicht immer Lust auf die Arbeit, dann freut man sich eben aufs Wochenende und kriegt die Woche schon irgendwie rum. #ja

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • hmm ja, das was du sagst mondschein macht Sinn, das ist sicher alles irre anstrengend.

    Aber was mache ich jetzt? Weiter machen wie bisher und es gibt sich wieder?

    Übermorgen ist Gespräch mit den Erziehern im Kiga, gutes timing, da werde ich das dann auch mal ansprechen.

    Du musst entscheiden, ob sie in den Kindergarten soll oder nicht.

    Dann solltest du das durchziehen. Ohne schlechtes Gewissen.

    Klar sind Pausen auch mal okay.


    Allerdings würde ich jetzt nicht zu viele machen.

    Außer es ist für dich okay, dass sie oft nicht geht.

    Allerdings wird sie dann vermutlich auch nie so ganz richtig in den Gruppenalltag rein kommen.

  • Ich unterschreib bei meinen Vorschreiberinnen.


    Auch wenns unangenehm ist, sie sollte schon vormittags konsequent hin. Und in dieser Phase jetzt auch erstmal keine Ausnahmen. Lieber von Anfang an nur drei (wichtig: zusammenhängende!) Vormittage pro Woche und die auch einhalten als wenn täglich die Frage ist "muss ich oder nicht?".

    Im Herbst fängt die Schule an, da gibts keine Option mehr. Bevor sie da hart in der Realität aufprallt besser jetzt sanft dran gewöhnen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Meiner war ja erst 3,5 als er in den Kindergarten kam, aber das war ähnlich.

    Zum ersten März in den Kiga. Schnell eingewöhnt. Ende April hatte ich dann von jetzt auf gleich ein panisch schreiendes Kind im Radanhänger. Der auf keinen keinem Fall in den Kiga wollte.

    Also ihn wieder mit nach Hause genommen.

    Dann ein paar Tage zu Hause gelassen und in Absprache mit ihm langsam wieder angefangen.

    Und ein gemeinsames Ritual ausgedacht zum Abholen, erstmal Mittwochs zu Gause bleiben.

    Und nach und nach wurde es wieder besser.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Ich würde sie schon weiter hinbringen damit sie Routine bekommt. Aber ihr eben soweit es geht entgegen kommen. Lieber jeden Tag kurz als zwei Tage Pause.


    Vielleicht kannst du sie auch fragen, was ihr das ankommen dort erleichtern würde? Mein Dreijähriger durfte heute das Kuschelpferd mitnehmen, obwohl es im Wald sehr unpraktisch ist. Oder ein Foto von zu Hause? Ein besonders leckere Vesperbox?


    Mit den Erzieherinnen würde ich auch sprechen. Vielleicht haben die auch noch Ideen, was manachen kann? Oder sie können zumindest nochmal mehr nach ihr schauen und sie integrieren.

  • ich könnte mir vorstellen, dass das neue Geschwisterchen zu Hause und die Angst dass dort was spannendes passiert ohne sie, die Motivation im Kiga zu bleiben nicht gerade erhöht.


    Wenn sie daheim bleibt würde ich ganz bewusst langweiligen Alltag laufen lassen und keine Extraaktionen.

    Das war zumindest bei meiner jüngsten - auch ohne kleines Geschwister - ein wichtiger Faktor. Ich habe sie 2x oder 3x gleich daheim gelassen, den Vormittag aber mit Haushalt - putzen, bügeln, staubwischen - verbracht. War ihr bald zu blöd und der Kiga dann auch keine Diskussion mehr.


    Im Kiga wieder mitgenommen habe ich nie, denn dann hätte ich jeden Morgen dort stundenlang mit ihr diskutiert. Aus Prinzip...

    (Wir haben auch im Winter mehrere Wochen lang jeden Morgen diskutiert, ob Sandalen okay sind. Im Sommer haben wir die Diskussion nur 1x geführt. Klar durfte sie Winterstiefel anziehen. Wollte sie dann aber doch nicht, es ging echt nur ums Grenzen abstecken und austesten)

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Mein jüngster war vier Jahre (nicht sehr gern) im (wunderbaren) Kindergarten, deswegen war‘s eine andere Situation. Aber gerade im Jahr vor der Schule haben wir die „noch-nicht-Schulpflicht“ sehr ausgenutzt und sind im Winter zb. gerne mittwochs zu zweit zum Skifahren gegangen. Das hätte ich mit den älteren Geschwistern nicht machen können, da war dann ja immer noch ein Tragling dabei.


    Ihr müsst für euch klar kriegen, ob sie jetzt Routine trainieren soll, oder ob das in der Schule dann reicht...

  • Hallo Reeza,


    hier auch noch eine Stimme für „total normal“ und „für sich klarkriegen“


    Bei unseren beiden Kindern kamen solche Hänger, wenn der Reiz des neuen verflogen war uns klar wurde, dass man da jetzt wirklich immer hingehen und ohne Mama oder Papa bleiben soll.


    Wichtig bei uns war, dass wir Eltern uns sicher waren und da feste Regeln und Riten für Ausnahmen gab. Wie löuftves denn beim Abholrn? Holst Du überspitzt ein kreuzunglückliches Kind ab, das apathisch in einer Ecke wartet, dass Du es endlich erlöst oder macht sie da dann einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck?

  • Diese Phase haben sicher fast alle Kinder. Vielleicht ist ihr der Kindergarten auch zu langweilig geworden? Bestimmt sind auch bei Euch viele kleinere Kinder, die viel Kümmerung brauchen. Bei uns blieb für die Älteren dann nicht soviel Zeit, bzw sollten sie vernünftig sein und den Kleineren auch helfen usw. Kommt sie dieses Jahr in die Schule?

    Ich weiß noch, das ich selber das letzte Jahr im Kindergarten unfassbar langweilig fand, das aber nicht so in Worte fassen konnte und dann einfach nicht mehr hin wollte. In meinen Augen unsinnige Regeln, die ich vorher einfach hingenommen hatte, konnte ich nicht mehr aushalten, immer Rücksicht nehmen und Vorbild sein ?

  • Diese Phase haben sicher fast alle Kinder. Vielleicht ist ihr der Kindergarten auch zu langweilig geworden? Bestimmt sind auch bei Euch viele kleinere Kinder, die viel Kümmerung brauchen. Bei uns blieb für die Älteren dann nicht soviel Zeit, bzw sollten sie vernünftig sein und den Kleineren auch helfen usw. Kommt sie dieses Jahr in die Schule?

    Ich weiß noch, das ich selber das letzte Jahr im Kindergarten unfassbar langweilig fand, das aber nicht so in Worte fassen konnte und dann einfach nicht mehr hin wollte. In meinen Augen unsinnige Regeln, die ich vorher einfach hingenommen hatte, konnte ich nicht mehr aushalten, immer Rücksicht nehmen und Vorbild sein ?

    Hier unterschreibe ich. Meine 2 Großen fanden das letzte Kindergartenjahr auch unsagbar langweilig. Und die Bohne jetzt auch. Sie wird in 3 Wochen 6 und hat hier zu Hause einfach mehr Freiheiten. Sie kann basteln, was und wann sie will, wir spielen anspruchsvollere Brettspiele als im Kindergarten vorhanden sind, sie darf alleine draußen Fahrrad fahren oder auf den Spielplatz.... Und im Kindergarten wird sie wie ein Baby behandelt, sagt sie.

  • Was mir auch einfällt: Wenn ich recht in Erinnerung hab seid Ihr bisher ja ganz bewusst kindergartenfrei gewesen. Könnte natürlich auch mit ne Rolle spielen. "Bisher fand Mama Kindergarten nicht gut für mich. Oder fand ihn vielleicht generell nicht gut, auch für andere Kinder. Und jetzt soll ich da trotzdem hin?"

    Plus, dass die Anderen sich natürlich schon Jahre kennen. Im Jahr vorm Vorschuljahr bilden sich ja ganz viele Freundschaften. Wenn ein Kind dann erst im letzten Halbjahr vor der Einschulung neu dazu kommt muss es erstmal seinen Platz in der Gruppe finden. Ist natürlich auch nicht so einfach.

    Kann ich mir gut vorstellen, dass es das einfach nochmal deutlich schwerer macht als eh schon.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • danke für all eure denkanregungen. Ich les es morgen in Ruhe und antworte auf alles, wenn die Tochter im Kiga ist ;)

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...