Sie akzeptiert mein "Nein" nicht und ich kann mich nicht durchsetzen

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  • Hallo,


    ich bin kurz vorm Durchdrehen. Meine Tochter akzeptiert seit ein paar Tagen gar kein Nein mehr. Egal, was es ist. Z.B. hat sie heute drei Müsliriegel eingefordert und danach wollte ich nicht, dass sie noch mehr isst (wg ungesund, hab Alternativen angeboten) und dann geht sie mir so lange auf die Nerven, bis ich einlenke oder (im Fall der Müsliriegel) laut und grob werde. Weil sie wirklich minutenlang ihre Forderung wiederholt, mit Geheule, ohne Geheule. Meisten im "Mama, du musst..."-Modus.


    Genau so beim Bilder malen. Sie kann super allein malen und möchte manchmal, dass ich ihr was aufmale. Mache ich dann auch. Nach dem 8. Bild hatte ich aber keine Lust mehr und habe gesagt, dass es jetzt das letzte ist. 5 Minuten später steht sie wieder vor mir. "Mama, du musst mir was malen". Ich daraufhin (ruhig) "Nein, ich habe keine Lust mehr, und ich habe es dir vorhin schon gesagt". Und dann geht die Litanei wieder los. "Mamaaaaa, du musst, du musst, du musst". Ich merke dann nach kurzer Zeit richtig, wie mir die Halsschlagadern pulsieren, weil ich so unglaublich sauer bin, dass sie meine Grenzen nicht akzeptiert und gleichzeitig sauer auf mich bin, weil ich mich anscheinen nicht adäquat abgrenzen kann. Immer steig ich wieder drauf ein, wiederhole 10 oder 20 mal mein "Nein", bis ich irgendwann explodiere. Dann schreie ich sie an und allen geht es schlecht. Ich habe keine Ahnung, wie ich dem begegnen soll. Ich fühle mich nicht authentisch und finde es beschämend, dass ich mich nicht einfach gegen sie durchsetzen kann. Bin vollkommen ratlos und würde mich über Tipps freuen, weil mir dieses ewige Gerangel zunehmend den letzten Nerv raubt.

  • Hallo, wie authentisch bist du denn im ersten nein sagen? ist dir das wirklich total wichtig? Ich erkenne mich in dir wieder. Mittlerweile überdenken ich meine Antwort um wirklich authentisch zu sein. Wenn ich merke ich schwanke nur ein bisschen dann hat kein nein von mir Zweck. Ein klares nein zieht oft noch schlechte Laune mit sich und das gestehe ich dem Kind zu aber ich halte es gut aus.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Denn für mein "Nein" gibt es ja nur den einen Grund, dass ich keine Lust (mehr) habe. ich versuche dann, es ruhig und bestimmt zu sagen, und sie lässt es eiskalt abblitzen und ignoriert das völlig. ich wüsste jetzt nichtmal genau, wie ich überhaupt authentisch sein könnte.


    Manchmal denke ich auch, dass ich da in mir selbst so einen Kampf habe. Einerseits denke ich, dass ein "Nein" nur wichtig ist, wenn akut gefahr oder so droht, andererseits habe ich oft das Gefühl, dass meine Bedürfnisse in allen Lebenslagen zu kurz kommen und von niemandem ( Achtung:Jammergefahr) ernstgenommen werden. Und dann werd ich echt schnell laut, weil ich einfach nicht verstehe, warum sie mein Nein einfach nicht gelten lässt.

  • huhu,


    ich geselle mich mal dazu, wenn ich darf.


    mach aus deiner tochter meinen sohn und wir können uns die hände reichen.
    paul ist auch den ganzen tag auf krawall aus, er hört nicht mehr, macht nur faxen, nein ist sein lieblingswort und er raub uns hier allen den letzten nerv.


    lt.kiga ist er dort absolut freundlich und nett, er spielt mit allen kinder, ist selten richtig laut und absolut sozial.


    keine ahnung, warum es bei uns hier gerade aus dem ruder läuft. er reagiert hier nur noch, wenn ich damit drohe, sein fahrrad in den keller zu packen (ja ich weiss, nicht sehr pädagogisch)


    #weissnicht

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Hallo, kenne solche Endlosschleifen auch.


    Nun meine Frage bzw mein Tipp: Was würde passieren, wenn du 1 Mal! klar und deutlich nein sagst und dann ihr folgendes Jammern usw einfach ignorierst? Sie weiß woran sie ist und auch dir steht ein Nein zu, ohne dass du es 10 Mal wiederholen musst. Das lässt sie nur hoffen, dass beim 11.Mal evtl. ein Ja draus wird, was wohl auch ab und zu vorkommt, oder ;) Ist jetzt nicht bös gemeint oder so.

  • Hallo, kenne solche Endlosschleifen auch.


    Nun meine Frage bzw mein Tipp: Was würde passieren, wenn du 1 Mal! klar und deutlich nein sagst und dann ihr folgendes Jammern usw einfach ignorierst? Sie weiß woran sie ist und auch dir steht ein Nein zu, ohne dass du es 10 Mal wiederholen musst. Das lässt sie nur hoffen, dass beim 11.Mal evtl. ein Ja draus wird, was wohl auch ab und zu vorkommt, oder ;) Ist jetzt nicht bös gemeint oder so.

    Sehe ich auch so.
    Wir wollen zwar unseren Kindern alles immer unbedingt erklären, aber man kann auch ZU VIEL erklären, reden etc.


    Wenn ich merke, dass mein Sohn etwas wiederholt einfordert, kündige ich an: Noch eins/einmal und dann ist Schluss.
    Geht es weiter, ignoriere ich es und wenn ich merke, dass er nicht rauskommt, biete ich höchstens Trost an oder spiegle ihn.


    Aber manchmal reißt mir auch der Geduldsfaden, das passiert denke ich jedem mal.

  • Hallo,


    ich bin kurz vorm Durchdrehen. Meine Tochter akzeptiert seit ein paar Tagen gar kein Nein mehr. Egal, was es ist. Z.B. hat sie heute drei Müsliriegel eingefordert und danach wollte ich nicht, dass sie noch mehr isst (wg ungesund, hab Alternativen angeboten) und dann geht sie mir so lange auf die Nerven, bis ich einlenke oder (im Fall der Müsliriegel) laut und grob werde. Weil sie wirklich minutenlang ihre Forderung wiederholt, mit Geheule, ohne Geheule. Meisten im "Mama, du musst..."-Modus.


    Das von mir fett gemachte, zeigt meiner Meinung nach das Problem.
    Ich kenne das hier von meinen Kindern und meinem Mann.
    Da läuft das ähnlich ab und mittlerweile, meine Kinder sind 10.5 Jahre alt, können die das auch genau beschreiben: Wir müssen nur lange genug quengeln, dann sagt der Papa doch ja. Haben sie doch prima gelernt, oder? Ist allerdings das Problem meines Mannes. Da misch ich mich nicht ein.


    Ich habe das irgendwann erkannt und habe es unterbrochen. Wenn ich heute nein sage, gibts kein Einbrechen.
    Ausnahme: Ich erkenne, dass es meinen Kindern grade seelisch schlecht geht. Dann kann ich ein Nein umändern. Allerdings ist das hier durchaus oft eine Ausnahme, denn das hat sich bewährt. Aber das hat in der Regel auch keine Folgen, weil wir drüber reden.


    Aber auch das laut werden, wenn dir dann die Nerven durchgehen, ist eine klare Botschaft. Sie merkt wahrscheinlich, dass sie erst mal weiterquengeln muss, damit eine klare Reaktion kommt. Sei es Nachgeben oder laut werden.


    Ich will gar nicht behaupten, dass ich in diese Falle nicht auch tappe. Aber zumindest hab ich sie mal irgendwann als das erkannt. Wenn ich heute wieder so runter mit den Nerven bin, merke ich schneller, dass die Kinder sich wieder so benehmen. Aber sie sind schon groß und das kann ich schneller klären mit einem Gespräch.


    Fazit: Ich muss klar sein und nicht erst dann, wenn es mich nervt.


    Gruß

  • Ich glaube, gerade Vierjährige sind darin absolute Meister... auszuprobieren, ob man es echt ernst meint, schauen, ob man nicht doch noch "Einflußmöglichkeiten" hat.


    Unser Vierjähriger kann das auch, bevorzugt, wenn er eh schon müde, hungrig, angestrengt ist.
    Ich lerne immer besser, mich frühzeitig und klar abzugrenzen. Wenn ich müde, hungrig, angestrengt bin, kann ich das aber auch nicht so gut :D


    Mittlerweile sage ich ihm dann auch, dass er bereits eine Antwort bekommen hat und das mir das Gequengel zu laut ist. Er möge bitte aufhören oder in sein Zimmer gehen, sonst gehe ich in ein anderes Zimmer. Ich finde nämlich auch nicht, dass ich mir 10x die gleiche Frage und das Genörgel anhören muss...


    Räumliche Trennung hiflt dann oft sehr schnell... #yoga #yoga

  • Hallo,


    ich denke, es ist für Kinder oft schwer, ein nein zu akzeptieren. Kommt es ihnen doch so willkürlich vor.


    Für UNS ist "keine Lust" ein durchhaus gerechtfertigter Grund - aber für das Kind? Wie hoft hat das Kind zu irgendwas "keine Lust" und muss doch....


    Du schreibst, es ist seit ein paar Tagen so. Hat sich was verändert? Gibt es irgendwas, was sie körperlich oder emotional anstrengt? Oder ist isie im Gegenteil nicht recht ausgelastet und versucht darum, permanent im Kontakt zu dir zu sein?


    Hat sich bei dir etwas verändert? Etwas, was dich beschäftigt, was dir die Kraft nimmt, nicht nur körperlich sondern auch seelisch im jetzt und hier zu sein?


    So was war für meine Kinder oft der Auslöser dafür, nicht so kooperativ zu sein.


    Was passiert, wenn du beim nein bleibst, aber gleichzeitig anderen intensiven Kontakt anbietes. Keinen Schokoriegel mehr - aber weißt du was Schatz, wir können zusammen doch... tun!
    Geht es dann besser bzw. kommt sie dann eher wieder runter? Dann könnte es ein Zeichen dafür sein, daß ihre anderen Wünsche eher Kontaktversuche sind.


    Ich würde versuchen, die Nein, so selten wie möglich zu halten. Nur da, wo sie unumgänglich sind. Dafür alles zu tun, damit das Kind seelisch in seine Mitte kommt, oft rledigen sich solche Sachen damit von selber.
    Das ist manchmal schwer, ohne sich selbst aus dem Blick zu verlieren...


    Andererseits - auch Nachgeben ist absolut kein Problem. Man muss keine Angst haben, daß ein Kind zum Tyrannen wird, nur weil man festgestellt hat, daß ein Nein übereilt gesagt wurde und eigentlich kein echter Bedarf besteht.


    Aber dann sollte es ein Nachgeben aus Stärke und keins aus Schwäche heraus sein.


    Wir neigen dazu, nachzugeben - aber gleichzeitig zu versuchen, dem Kind ein Schuldgefühl zu geben.
    "Wegen deinem Gejammer, sie nur zu wie es dir damit geht, wenn du Bauchweh bekommst... "... oder so.


    Aber das stimmt nicht. Wir geben nicht nach, weil das KIND etwas tut. Denn wären wir ganz überzeugt davon, daß es schadet oder daß wir gerade Pause BRAUCHEN, würden wir nicht nachgeben.
    Oder wir geben nach, weil wir so stark sind, daß wir uns "das leisten" können, weil wir wissen daß wir auch noch 5 vorgemalte Pferde überstehen.


    Noch ein Müsliriegel?


    Auf keinen Fall, ich bin überzeugt davon, daß er dir schadet. Darum erlaube ich ihn dir eben so wenig wie ich dir bei Gebettel Schnaps o.ä. erlauben würde.
    Oder eben:
    Warum nicht, wenn es dir heute hilft, ob nun alle auf einmal oder auf 3 Tage verteilt ist egal. Morgen sind sie dann alle und dann gibt es viel Gemüse. Bitte Kind...


    Ignorieren hätte bei meinen Kindern in solchen momenten nicht viel gebracht. Sie hätten sich allein gelassen und unverstanden gefühlt. Und das wäre fast wieder ein garant dafür gewesen, daß sie weiter unschöne Verhaltensweisen zeigen, um eben in innren Kontakt zu kommen.


    Ignoriert habe ich darum nur dann, wenn ich tatsächlich nicht anders konnte. Ansosnten habe ich versucht, ihre Gefühle ernst zu nehmen, versucht sie in Worte zu fassen, versucht Lösungen zu finden... oder einfach gesagt,. daß sie da auch wütend sein dürfen, daß ich trotzdem nicht XY mache, weil...


    Ich wünsch dir gute Nerven.

  • ich komme, wenn ich gute nerven habe, mit ablenken gut klar. ich kitzel ihn dann durch oder sprech über stofftiere mit ihm. dann kichert er wieder und ist von dem wunsch, den ich ihm nicht erfüllen möchte (aus welchem grund auch immer, ich muss ihm nicht alles erklären) etwas abgerückt.


    wenn ich klar bin (mehr schoko oder gummitiere gibt es nicht), rücke ich auch nicht mehr ab. dann biete ich alternativen, wie geschnittenes obst oder was zu trinken. er hat ja nach einer bestimmten ration nicht wirklich mehr bedarf. und wenn er hunger hat, isst er auch was herzhaftes. tut er dann aber nicht. dann soll er doch bocken und mich für einen augenblick doof finden. ich finde ihn ja auch manchmal doof. das ist für beide erlaubt. er weiß inzwischen auch, wenn ich einen bestimmten ton anschlage, dass er sich alle beine ausreißen kann: er stimmt mich nicht mehr um. das sage ich ihm dann auch. er beruhigt sich dann ziemlich schnell.


    manchmal muss man eben der chef sein. ich denke, dass kinder das dann auch schätzen. man ist eine bank, auf die man sich verlassen kann und kein schwankendes schiff. vielleicht wollen die kinder wissen, mit wem sie es zu tun haben. aber mal alle fünfe gerade sein lassen, ist auch ok. dafür sind wir menschen.


    kauf deiner tochter doch ein paar malbücher oder ihr sucht mal zusammen vorlagen aus dem internet raus - nur für den fall der fälle... ;)

    trudle durch die welt. sie ist so schön.

  • Danke für eure Antworten :)


    Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass sie Kontakt sucht, dann kuschel ich auch mit ihr, oder versuche, sie zu spiegeln (obwohl ich das nicht besonders gut kann, fürchte ich). Manchmal hab ich aber auch das Gefühl, dass sie halt echt Stunk sucht und dann diese Machtspielchen entstehen. Das Problem ist wahrscheinlich echt, dass ich mich da nicht genug abgrenze, weil ich oft (obwohl ich echt kaputt bin) mein "Keine Lust" nicht selbst als echten grund empfinde. Das dann bei eh schon angeschlagener Laune gegen sie zu vertreten, reibt mich dann schnell auf.


    Trin: Wir waren gerade acht Tage allein, ihr Papa war in den USA und am Sonntag morgen ist er wiedergekommen. Nachdem die Woche ganz gut verlaufenw ar (obwohl die Nein-Problematik da auch schon war, mich hat es aber meistens nicht so gestört), ist sie dann am Sonntag total ausgeflippt, vielleicht war es auch einfach die Umstellung. Als mein Mann weg war, hab ich einfach mehr mit ihr gemacht, ihr auch ein paar Sachen öfter erlaubt usw. Vielleicht lag es daran, dass sie plötzlich wieder "weniger" von mir hatte.
    Und du hast Recht, ich neige auch dazu, mein Nein zu revidieren und ihr dann die Schuld zu geben (Ich bin dann wütend, dass sie mich zwingt, dass ich einlenken muss oder laut werden) - obwohl ich eigentlich weiß, dass das allein mein Problem ist. Manchmal glaube ich auch, dass ich zu viel (Rücksichtnahme, Verständnis) von ihr erwarte.


    Ich werde mal versuchen, eure Ratschläge umzusetzen, damit das ganze hier wieder etwas entspannter läuft :) Dankeschön!

  • Vielleicht hilft euch ein Nicht-Schimpf-Tag. :) Den haben wir neulich eingeführt, weil wir auch das Gefühlt hatten, mit dem Großen in eine ganz ungute Spirale aus Fordern (seinerseits) und Meckern (unsererseits) geraten sind. Also haben wir abends mit ihm gesprochen und ausgemacht, dass wir am nächsten Tag nicht schimpfen oder meckern oder Nein sagen. Das erstaunliche war, er hat eigentlich fast weniger eingefordert an diesem Tag als sonst. Und mittags schon waren wir alle so entspannt, dass wir an die "Regel" gar nicht mehr gedacht haben, weil er von ganz allein nicht mehr gemotzt und gefordert hat und wir ganz von allein nicht mehr geschimpft oder gemeckert haben. :) Ein Mal hab ich geschimpft, und dann hat er mich dran erinnert, und ich hab mich entschuldigt und gut war's - mit einem Augenzwinkern auf beiden Seiten.


    edit: ach ja, vergessen: Das hält immer noch an, und der Tag ist schon Wochen her. :) Wir mussten die Spirale nur einfach mal unterbrechen, damit wir alle etwas abkühlen.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    Einmal editiert, zuletzt von Fürchel ()

  • von mir ein kurzer erfahrungsbericht:
    ich war gerade ein paar tage krank, konnte ÜBERHAUPT nicht sprechen. also kein erklärblablabla, kein nochmaldrüberreden, es ging einfach nicht. geflüsterte kurze ansagen, wenn es mir gerade wirklich wichtig war, mehr war nicht möglich.
    und was soll ich sagen? es hat funktioniert.
    da gibt es sicher noch einen mittelweg :-), aber ich werde mal drüber nachdenken, was ich daraus für meine kommunikation lernen kann.

  • Hallo Junora,


    danke für deinen Beitrag. Du hast deine Situation gut beschrieben, finde mich da total wieder, gerade weil du schreibst, du findest dich nicht authentisch, du kannst dich nicht abgrenzen und allen geht es schlecht, wenn du/ihr schreit. Geht mir ganz genau so. Dabei ist meine Tochter erst zwei :/


    Bin auf die Antworten gespannt, die ich mir nun durchlesen werde.

  • Ich hab meiner Tochter abgewöhnt, dass sie "du musst..../Mama muss" sagt. ich muss gar nichts. Ich tue gerne was für sie, aber ich muss es nicht machen. Dieses "Du musst Bilder malen " usw. hat mich innerlich voll auf die Palme gebracht. Auf "du musst" reagiere ich einfach nicht (hab ihr auch erklärt, warum). Auf "Mama, kannst du bitte (malen, ...)" reagiere ich immer. Nicht immer so, dass ich tue, was sie möchte, aber dass ich ihr z.B. sage: Nein, ich möchte gerade kein Bild für dich malen, ich möchte jetzt das und das machen. Wenn ich damit fertig bin, male ich . inder Zwischenzeit kannst du mit mir .... das und das machen.


    Bei uns hat das gnaz gut geklappt. Tochter ist jetzt fünf, die "mama, du musst das und das machen" sind vorbei.


    Zum Glück. hagendeel

  • Hagendeel, ja bei uns ist es auch immer ein "du musst", meistens schon im ersten Anlauf in absolut weinerlichem Quengelton, da drehe ich auch schnell am Rad. Ich handhabe es also auch so, meistens sage ich, dass ich nix muss und sie mich aber gern fragen kann. Wenn sie das macht, komme ich der Bitte gern nach (sofern es nichts total abwegiges ist).


    Jetzt gerade liegt sie übrigens heulend unter dem Stuhl "Mama, du musst ein Bild malen" (obwohl ich vorhin viele Bilder gemalt habe und dann die Ansage gemacht hatte, dass ich jetzt nicht mehr möchte) - und das, obwohl ich echt den ganzen Tag mt ihr rumgetüdelt habe.


    Ansonsten ( Fürchel) find ich das mit dem Nicht-Schimpf-Tag ganz süß. Momentan artet es dann aber aus bei uns, statt weniger Forderungen stellt sie dann einfach immer mehr, bis mir fast der Kopf explodiert.

  • Zu der Müsli-Riegel-Problematik (die ich gut kenne #yoga):


    Ich habe gemerkt, dass die Zwillinge, obwohl beide schon ganz gut zählen können und zumindest meine Tochter auch kleine Zahlenräume schon richtig überblicken kann, bei Süßigkeiten nur denken können "eins" oder "viele/alle". Deshalb half es am besten, vor dem ersten Müsliriegel zu sagen, dass es genau diesen einen gibt und dass es der letzte sein wird. Wenn ich mich auf einen zweiten eingelassen habe, wollten sie hunderte. Wenn vorher klar war, dass es einen oder keinen gibt, wollten sie einen. Als ich das klar hatte, wurde diese Süßkram-Sache schon mal viel viel besser.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Junora, ich finde Dich total authentisch :) wenn Du Dich verstellen würdest und entgegen Deiner eigenen Wünsche noch das 100. Bild malst - das wäre für mich unauthentisch...
    Bei meinem Sohn wars ganz einfach. Ich habe nein gesagt und bin dabei geblieben ;) Und er akzeptiert es die meiste Zeit. Meine Tochter (3) ist da, ahem, etwas anders. Sie macht einen Riesenhallas und kreischt die Bude zusammen. Teilweise mit dicken Wutanfällen, "blöde Mama", kneifen und hauen...
    Es bleibt mir nur eins übrig: Ich muss mein Nein durchhalten. Und ja, ich habe bei der Kleinen öfter mal nachgegeben, das fliegt mir jetzt um die Ohren. Also: Nein sagen und durch. Ich gebe ihr durchaus recht, dass sie das nicht gut finden muss, dass Eltern manchmal ungerecht sind und dass man sie eben auch mal doof findet. Bei Hauen und Kneifen gehts ins Zimmer, bis man sich wieder beruhigt hat. Aber das Geschrei und Rumgewüte, das ignoriere ich. Wenn sie gar nicht runterkommt und ich merke, sie verzweifelt, nehm ich sie auch auf den Arm und tröste sie (denn sie darf ja ruhig auch traurig und frustriert sein, wär ich auch, wenn ich mir was wünsche und es nicht bekomme).
    Und "spiegeln"... häääh, was ist das? Kenn ich so aktiv nicht. Ist auch egal. Versuch nicht so viel nachzudenken, zu hinterfragen. Handle so, wie Du es für Dich für richtig hältst. Das hat mir jedenfalls geholfen.

  • Habt ihr vielleicht so einen gemalten Plan oder sowas in der Art für Familienregeln?


    Da könnte man draufmalen/-schreiben: Wir sagen nicht "du mussst ...", wenn wir etwas voneinander wollen, weil das unfreundlich ist. Wir sagen "kannst du bitte ..." ... - vielleicht kannst du dafür ein Symbol finden oder ein Bild, das sie verstehen kann? Zusammen mit anderen Familienregeln (abends Zähne putzen...).


    Bei uns hat das auch etwas geholfen.


    Wenn es für deine Tochter so schwer zu akzeptieren ist, würde ich auch klare Ansagen machen: Biss dann und dann (auf der Uhr zeigen?) male ich mit dir, danach möchte ich etwas anderes tun. Du kannst mitmachen ... Wahrscheinlich macht ihr das aber auch schon so?


    Hilft deine Tochter eigentolic schon ein bissschen im Haushalt? Fühlt sie sicch als nützliches Mitgleid der Familie? Vierjährige Kinder wollen ja nicht nur bespielt, sondern auch gebraucht werden, groß und wichtig sein .. zusammen kochen oder irgendwas saueber machen kommt ja eigentlich immer ganz gut.


    Hagendeel