Psych. Fehldiagnosen bei Vitaminmangel & Co. - die Raben wissen es ja schon längst

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  • oder vergesslichkeit, unkonzentriertheit - ich hör mir das an und weiß, dass im MRT nichts hilfreiches sein wird. Aber die Patienten bestehen darauf

    ich hoffe, Du bestehst in dem Fall darauf, B12 zu testen?

    Ohne mit der Wimper zu zucken bekomme ich eine 4000€ teure Kur bezahlt, aber nicht den 35€ Vitamin D-Wert (der mies war). Damit ist nicht alles weg, aber mir geht es deutlich besser.

    Das finde ich in unserem Gesundheitssystem an so vielen Stellen so krass. Physiotherapie und Osteopathie dürften vielfach auch einiges billiger sein als OPs, ständiges Spritzen, MRT/CT etc.


    Ich hatte vor Jahren mal ein recht unspezifisches Problem im rechten Ellenbogen (bei stundenlanger Conputerarbeit). Wurde von einem Arzt zum anderen geschickt, habe ein CT machen lassen, durfte Fango und Streckbank machen beim Orthopäden mit angeschlossener physikalischer Therapie. Letztlich bin ich dann endlich bei einer guten Physiotherapeutin gelandet, die alle Arztberichte links liegen gelassen hat und eine extrem ausführliche eigene Anamnese/Diagnostik gemacht hat - es lag an der Halswirbelsäule und war nach ca. 3 Behandlungen spürbar besser. Genau das sind so Fälle, die leider das Vertrauen in die Ärzte schwinden lassen.

  • oder vergesslichkeit, unkonzentriertheit - ich hör mir das an und weiß, dass im MRT nichts hilfreiches sein wird. Aber die Patienten bestehen darauf

    ich hoffe, Du bestehst in dem Fall darauf, B12 zu testen?

    Klar mach ich das. Und noch ein bisschen mehr, aber ohne, dass jemand die Dienstleistung von mir fordert. Sondern das, was notwendig ist. Ein MRT gehört nicht dazu. Aber Patienten fordern sich das vehement ein, weil sie es für indiziert halten. Sind schwierige Diskussionen.

  • Versorgst Du selbst eine Familie komplett glutenfrei, auch frei von Spuren? Auch wenn man immer frisch kocht ist es schwierig genug, ganz abgesehen von den ganzen Situationen ausser Haus.


    Nach 2 Wochen gf Diät hat man bei G. original gar nichts bemerkt. Keinerlei Besserung. Die trat erst deutlich später ein! Also nix mit "würde ich nach 2 Wochen..".

    Zum 2.: Wenn dein Kind nach 2 Wochen keine Veränderung merkt, dann wäre dein Kind wahrscheinlich auch in meiner Welt ein Fall für die Blutdiagnostik.

    Ich bin mir aber nicht so sicher, ob das auch schon beim ersten Aufkeimen von Symptomen so lange gedauert hätte.


    Zum ersten: Nein, ich bin hier die einzige, die glutenfreies Essen benötigt, aber gekocht und gebacken wird glutenfrei, weil mir das Risiko sonst zu hoch ist. Pizza gibt es nur, wenn ich außer Haus bin.


    Ich halte mich für recht empfindlich, weil ich hin und wieder von „glutenfreien“ Produkten Symptome gekriegt habe, die angeblich glutenfrei waren, aber dann irgendwie doch nur mit dem früheren britischen Grenzwert oder mit Weizenstärke oder so.

    Aber mit „kann Spuren von Gluten enthalten“ hatte ich halt noch nie Probleme, ebenso nicht mit „von vernünftigen Erwachsenen in einer glutenhaltigen Küche hergestellt“.

    Ich finde gerade bei Zöliakie macht es einen riesen Unterschied ob ich eine Zöliakie (ca. 1% der Bevölkerung) oder eine Unverträglichkeit haben (ca. 10% der Bevölkerung). Im ersten Fall darf ich kein Fitzelchen irgendwas glutenhaltiges zu mir nehmen und im zweiten Fall kann ich wunderbar mit "Spuren von" leben.

    Ich kenne diese Einschätzung, aber ich finde sie seltsam, weil sie dem komplett widerspricht, was ich bisher erlebt habe.


    Auf einer Jugendfreizeit der DZG haben die ganzen diagnostizierte Zöliakiepatient/innen alle (bevor sie diesbezüglich von der Leitung eingenordet wurden) hin und wieder ein bisschen Gluten gegessen (mal ein Hanuta oder ne halbe Pizza wenn‘s sonst nichts gibt oder Brot aus Mehl mit „glutenfreier“ Weizenstärke) und hatten davon keine Symptome.

    Wohingegen meine Freund/innen mit Glutenunvertäglichkeit alle beim kleinsten Krümel laut Aua schreien.


    Was ich für möglich halte, ist dass es auch bei den scheinbar unempfindlicheren Leuten Schäden im Darm gibt, von denen sie halt nichts merken.

    Aber was ich für unwahrscheinlich halte, ist dass die mit den Schmerzen ruhig auch ein bisschen schlampig sein dürfen mit der Diät.

  • Ich wollte noch anmerken, dass psychische Diagnosen von Ärzten aktiv gestellt werden können und nicht nur im Ausschlussverfahren eben "übrig" bleiben, nachdem alles körperliche ausgeschlossen ist. Selbstverständlich müssen je nach Symptom immer körperliche Aspekte untersucht werden, aber welche und wie umfangreich, da kann es durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen Ärztin und Patient kommen.

    Tendenziell wird von Ärzten aus Angst vor juristischen Folgen sehr viel häufiger zu viel apparative (und teure, ggf auch schädliche) (Ausschluss)Diagnostik gemacht als zu wenig, auch wenn man vorab ziemlich sicher ist, dass nichts rauskommen wird. Ist ja viel einfacher, schnell eben Überweisung zum MRT auszustellen, als sich Zeit für 30 Min Gespräch zu nehmen.

    Ich erlebe es im RL als Ärztin aber viel weniger kontrovers als hier im Forum, insbesondere, wenn ein Vertrauensverhältnis da ist. Also körperliches und psychisches gleichermaßen zu beleuchten, aber auch zu sagen, wo ich nicht mehr mitmachen möchte. Eigentlich schade, dass so viele von Euch keinen Arzt gefunden haben, dem sie vertrauen können. Ich würde glaub ich verrückt werden, wenn ich als Laie Fachpersonen (zB meinem Automechaniker) en Detail vorschreiben müsste, was er genau nun bei der Inspektion zu tun hat.

  • Zeit für 30 min. Gespräch hatte bislang kein Arzt. 10 min. ist guter Durchschnitt. Ich dachte, dass könnten die auch gar nicht, weil Wartezimmer immer supervoll und kein Entgelt für soviel Zeitaufwand. Da wird zackzack Symptome abgefragt, Blut abgenommen oder Medikament verschrieben und wieder raus.

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  • hanna , ich hätte liebend gerne paar Ärzte, auf die ich mich verlassen kann.

    Leider sind wir zu oft umgezogen (unser alter kia war gut, beim neuen bin ich froh, dass die Kinder selten was akutes haben, mit j. Geh ich gar nicht mehr hin, aber es gibt weit und breit keinen anderen, der Patienten aufnimmt ) oder die Ärzte haben die Praxis gewechselt (eine Zahnärztin, mit der ich wirklich super zufrieden war, war nur angestellt und ist wieder weg) oder sind in Rente gegangen und blöderweise kann man als Patient ja nicht so lange Praxen durchtesten, bis man jemanden hat, dem man vertraut.

    Bei einer Autowerkstatt ist das viel einfacher. Und da geht es maximal um mehr oder weniger Kosten und nicht um die eigene Gesundheit...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ja, hier auch, selbst oft umgezogen, keine Patientenaufnahme mehr bei den guten Ärzten, viele in Rente oder weggezogen...


    und halt Wartezimmer voll und voller, Termine 6 Monate im Voraus bei Fachärzten.


    Ich musste schon oft einen Aufstand machen, um meine Blutwerte kopiert zu kriegen. Z. B. die FÄ weigert sich standhaft bei sowas.


    Kooperation mit anderen Ärzten ist auch Glücksache.


    Zweite Meinung einholen, da ist man eh unten durch..

  • janos Ich glaube, dass Du sicher wesentliche Faktoren abklärst. Ich glaube auch, dass es in den meisten Kliniken ebenfalls der Fall ist. Ich glaube Dir auch, dass es die "es muss doch was körperliches sein"-Fraktion gibt. Ich bin ja selbst so ein bisschen "hypochondrisch". Das ist bei mir einfach das " Angstventil", bei anderen ist es die Angst vor einem Autounfall oder Versagensängste oder oder oder... Und letzten Endes kann es einem ja auch niemand garantieren morgen keinen Schlaganfall zu haben oder vom Auto überfahren oder entlassen zu werden.


    Nur, im Hausarzt/Psychotherapiebereich, habe ich es bei mir und anderen erlebt, das NICHTS abgeklärt wird. Auch nicht ein einfacher Check des TSH-Wertes bei Depressionen oder Eisenmangel bei Erschöpfung. Und das kann es auch nicht sein. Zwischen nichts und alle Eventualitäten abklären ist ein weites Feld. Und von dem was Du schreibsr, machst Dubdas wahrscheinlich sehr gut.

  • Ich gehe davon aus, dass der Lachs keinen signifikanten Einfluss hat (wobei ich natürlich nicht das Ausmaß deines Konsums kenne) Xenia, aber du kannst ihn bestimmt guten Gewissens weiter substituieren.

    Ich liebe Lachs über alles und gehe leider davon aus daß selbiger signifikanten Einfluss auf mich hat bzgl. Schadstoff- und Plastikbelastung.


    Wer eine Gegenstatistik hat, bitte her damit. Damit ich nicht immer mit schlechtem Gewissen Lachs essen muß.

    • Offizieller Beitrag

    Mit Schule und Kindergarten hast du im Augenblick recht. Da müsste man das Testen in den Ferien machen.

    Zu Hause bedeutet glutenfrei dass man eigene Schneidebretter braucht weil sich im Holz Rillen gebildet haben, der Mixer nicht benutzt werden kann.

    Nein. Man muss mit Krümeln vorsichtig sein, und kann nicht einfach alles durchs gleiche Spülwasser ziehen, aber man kann die Schneidebretter abbürsten und den glutenhaltigen Staub aus dem Handrührgerät und dem Toaster gründlich ausschütteln, bevor man ihn benutzt.

    Spannend...

    Da erzählt doch tatsächlich das hiesige Kinderspital was Anderes. Naja, woher sollen die sich auch auskennen.


    Sorry, aber ich bin gerade etwas zynisch drauf. Zöliakie ist eine potentiell tödliche Krankheit, die lebenslange Diät verlangt. Das ist nunmal schlichtweg etwas anderes als eine Glutenunverträglichkeit (die das nach neueren Forschungsergebnissen wahrscheinlich nicht mal ist, sondern andere Verursacher wie fodmaps haben könnte), bei der geringe Dosen unproblematisch sind.


    Und ja, ich gebe zu, ich verstehe die Genervtheit mancher Fachleute gegenüber den diversen "Lifestyle-Unverträglichen". Auch wenn es fies ist, dass man mit echten Problemen manchmal ein Augenrollen erntet.


    Zur Diagnose gerade bei Kindern, tulan, da habe ich einfach jetzt schon so oft erlebt, dass jegliche Symptome mit "psychosomatisch" abgetan wurden und Jahre später dann doch die Diagnose kam. Deshalb wäre ich froh, wenn immer beide Möglichkeiten gleichzeitig angeschaut werden würden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich gehe davon aus, dass der Lachs keinen signifikanten Einfluss hat (wobei ich natürlich nicht das Ausmaß deines Konsums kenne) Xenia, aber du kannst ihn bestimmt guten Gewissens weiter substituieren.

    Ich liebe Lachs über alles und gehe leider davon aus daß selbiger signifikanten Einfluss auf mich hat bzgl. Schadstoff- und Plastikbelastung.


    Wer eine Gegenstatistik hat, bitte her damit. Damit ich nicht immer mit schlechtem Gewissen Lachs essen muß.

    Ja, das ist nochmal ein anderes (schwerwiegendes) Problem. Aber das ist aus dem Kontext genommen.

    Ich kann mir schon auch vorstellen, dass Lachs (unbelastet) einen Beitrag zur Ernährung leisten kann.

    Dass er gegen Depressionen hilft wiederum, glaube ich so direkt nicht. Also wenn wie oben jemand sagt, sie hätte seit sie Lachs nach Erkältungen isst, keine Depressionen mehr, dann habe ich schon Zweifel ob der Wirksamkeit (oder bezüglich der Depression)- aber wenns ihr hilft, prima, daraus lassen sich nur keine allgemeingültigen Aussagen ableiten.

  • Ein Problem ist sicherlich auch die Budgetierung der Hausärzte. Da braucht es meines Wissens doch dringenden Verdacht, um bestimmte Vitamine zu bestimmen?

    Und so ganz generell sehe ich das auch in einzelnen Fällen etwas kritisch, wenn Patienten auf die Bestimmung von bestimmten Untersuchungen oder Parametern bestehen, weil das eben sehr zielgerichtet und mit einer möglichen Diagnose im Hinterkopf gemacht wird.

  • Meistens ist man dann aber durch schlechte Erfahrungen vorbelastet, wenn man so zielgerichtet vorgeht und hat das Vertrauen schon verloren.


    (Nichtsdestotrotz versuche ich gerade, wieder Vertrauen aufzubauen, obwohl es einem der Hausarzt nicht leicht macht. Dem Radiologen vertraue ich mittlerweile ja. Es ist schwer bei einer unbehandelt tödlichen Sache, ruhig und gelassen zu bleiben, auch wenn das keiner versteht. Und klar machen die schlechten Erfahrungen was mit der Psyche, ganz klar, wenn auch vermeidbar gewesen...)

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  • Ich finde gerade bei Zöliakie macht es einen riesen Unterschied ob ich eine Zöliakie (ca. 1% der Bevölkerung) oder eine Unverträglichkeit haben (ca. 10% der Bevölkerung). Im ersten Fall darf ich kein Fitzelchen irgendwas glutenhaltiges zu mir nehmen und im zweiten Fall kann ich wunderbar mit "Spuren von" leben.

    Ich kenne diese Einschätzung, aber ich finde sie seltsam, weil sie dem komplett widerspricht, was ich bisher erlebt habe.

    Ich finde das nach meinem Verständnis gar nicht seltsam. Zöliakie ist für meine Begriffe eine "Langzeit-Krankheit", wo es sehr lange Zeiträume braucht, bis sich der Darm von einer glutenhaltigen Ernährung erholt und schon kleinste Mengen Gluten dazu führen können, dass sich der Darm wieder deutlich zum schlechten verändert. Zöliakie kann man nach meinem Kenntnisstand ziemlich sicher mit Darmspiegelungn/Biopsie nachweisen (die man bei Kindern gerne vermeidet um sie zu schonen) wo man deutlich sehen kann, dass die Darmwände verändert sind. Die Unverträglichkeiten sind dagegen etwas "Kurzfristiges", ein bisschen ähnlich wie Allergien - d.h. man reagiert sehr schnell. Da dürften die Darmwände nicht so dauerhaft geschädigt sein.

  • Ist es denn so schwarz-weiß?

    Ich finde es schlimm, bei wie vielen eine organische Ursache erst spät oder auf Drängen entdeckt wurde.

    Aber ich setze mich mal in die Nesseln: Ich vermute hinter vielen "handfesten" organischen Diagnosen durchaus auch psychologische Aspekte, also die Ursache in der Psyche.

    Mein Fersensporn z.B. verschwand mit der Panik und in dem Moment, wo ich aus der Stagnation kam. Und ich kenne andere, die ähnliches berichten können. Von daher halte ich eine psychosomatische Medizin, die beides parallel im Blick hat, für ziemlich sinnig.

    Da stimme ich voll und ganz zu.

    Zur Diagnose gerade bei Kindern, tulan, da habe ich einfach jetzt schon so oft erlebt, dass jegliche Symptome mit "psychosomatisch" abgetan wurden und Jahre später dann doch die Diagnose kam. Deshalb wäre ich froh, wenn immer beide Möglichkeiten gleichzeitig angeschaut werden würden.

    Ich habe das noch nicht erlebt. Eher so, dass auch kleinen Kindern eher einmal mehr Blut abgenommen wurde.


    Und ich erlebe es auch ganz oft so, dass wenn Leute zu mir in die Praxis kommen mit Depressionen oder Angststörungen und ich nach der Schilddrüse fragen, dass die dann ganz schnell sagen: Ja, wurde getestet, ist in Ordnung oder ich bekomme Medikamente. Die kommen ja nicht erst zu mir, sondern sind erstmal beim Hausarzt, der dann erstmal Blut abnimmt und die gängigen Sachen checkt.

    Vitamin D ist bei mir tatsächlich auch enorm spät erst gecheckt worden (und die Substitution ändert nicht das Geringste an meinem Befinden), aber als ich letztens so krank war, hat der Arzt auch Blut abnehmen lassen. Und als ich später dann nach den Befunden fragte und schüchtern meinte, ob er nicht doch nochmal Vitamin D und B12 ... da meinte er ganz lapidar: "Hab ich doch alles schon gemacht, schaun Sie mal: Alles im Normbereich."

    Ja, er war vorher nicht drauf gekommen, das hat erst der Facharzt gemacht. Aber als er es wusste, hatte er es mit im Blick.

    Fehler können jedem passieren aber ich geh schon davon aus, dass der Großteil der ÄrztInnen seine bzw. ihre Arbeit ordentlich macht.

    Amen#zwinker


    Zum Schluss kann ich noch hinzufügen, dass, wenn man nur lange genug von Arzt zu Ärztin geht, man irgendwann immer jemanden findet, der was zum Aufschneiden findet. Nur macht das meiner Erfahrung nach die Sache nicht besser. Während meiner Klinikzeit habe ich einige Röntgenbilder gesehen, wo meine ärztlichen KollegInnen meinten, dass da eindeutig erkennbar sei, dass die behandelte Erkrankung nicht existiert habe. Die PatientInnen waren aber oft weiterhin davon überzeugt, dass die OP endlich das Richtige behandelt habe, weil sie ja vorher so lange ... Lieber ließen sie sich drei Mal aufschneiden, als ein Mal zur Psychotherapeutin zu gehen. *seufz*

  • Da erzählt doch tatsächlich das hiesige Kinderspital was Anderes.

    Das ist zwar hier OT, aber ich möchte es doch nochmal erklären, auch Gwynifer und Eiche , wieso ich es wichtig finde zu festzustellen, dass man in einer normalen Küche mit normaler Sorgfalt und glutenfreien Zutaten durchaus glutenfrei Kochen oder Backen kann.


    Als ich noch ständig überall erklären musste, was glutenfreie Ernährung ist („nein, Gluten, nicht Glutamat!“), waren bei Feierlichkeiten in der Verwandschaft immer auch mehrere glutenfreie Kuchen dabei. Die Leute haben teilweise vorher nach Rezepten gefragt, welche bekommen (kopiert per Post ;) lang ist‘s her) und dann gebacken. Ich habe es - obwohl ich wie gesagt sehr empfindlich bin was Verunreinigungen anbetrifft - immer problemlos vertragen.


    Das ist vorbei. Jetzt kriegen die gleichen gutwilligen Verwanden, von „Experten“ wie die in dem Kinderspital und in diversen Facebook-Selbsthilfegruppen erzählt, dass glutenfrei für Laien nicht zu machen wäre und dass „aus Handrührgeräten ganz viel Gluten rauskommen kann - ich hab mal eins aufgemacht, boah war das dreckig“, und dass man also in einer konventionellen Küche keine glutenfreien Gebäcke herstellen könne,


    Man kann also nur noch alles kaufen. Zumindest die Facebook-Gruppe hält Produkte, die in einer professionellen nicht-glutenfreien Küche hergestellt wurden (also die mit dem Hinweis „kann Spuren von Gluten enthalten“) durchaus für OK.


    Das ist kein Fortschritt!

  • Dazu ein paar Anmerkungen..

    Weil _DU_ es verträgst, tun das alle. Das ist eine ziemliche heftige und möglicherweise gefährliche Verallgemeinerung Deinerseits meiner Ansicht nach ;)


    Was heisst: "Man kann also nur noch alles kaufen"? Den Satz verstehe ich nicht.


    Was hat Zöliakie und echt gf mit Fortschritt zu tun? Auch das verstehe ich nicht.


    Ich habe verstanden, dass für DICH gf kein allzu großes Problem darstellt. Für MICH, wirklich ECHT gf, stellt es ein großes Problem dar. ICH möchte es meinem Kind gegenüber nicht verantworten, das so auf die leichte Schulter zu nehmen.

    Die "Facebookgruppe" findet Spuren ok? Schön für die Facebookgruppe. Die aktuellen medizinischen Artikel und Ärzte haben da eine andere Meinung. Ich finde es aber nicht gut, dass Du Deine persönliche Meinung als allgemeingültig hinstellst. Quasi nach dem Motto: stellt Euch mal nicht so an. So wirkt Dein Text auf mich..


    Probleme gibt es nicht zuhause, da kann ich gut drum rum kochen. Fertiggerichte gab es hier nie, hier wird frisch gekocht.

    Probleme bereiten hier:

    - Einkaufen: es gibt hier noch viele Supermärkte, die schlichtweg keine gf Ersatzprodukte im Sortiment haben. Kein einziges.. Oft muss ich viele km extra fahren, was Zeit und Geld kostet und auch für die Umwelt nicht gut ist

    - UNTERWEGS ist es in jeglicher Hinsicht ein Problem. Mittagessen in der Schule? Bei einem einzigen Gericht? Wie soll das gehen? Restaurants? Oft genug sitzt mein Kind mit Tränen in den Augen da und weiß nicht, was es essen soll. Ein einfacher grüner Salat reicht ihm halt nicht ;). Gf Restaurants gibt es hier nicht. Urlaub? schön und gut, wieder das gleiche Thema. Pizza backen mit den Tutoren in der Schule? Wie sollte das gehen? Da mag keiner die Verantwortung übernehmen und Mama mit dabei ist in der weiterführenden Schule definitiv uncool. Geburtstagsparties? Ja gern, nur was Essen? etc etc

    >> das alles verbessert die seelische Verfassung des Kindes, das gerade in der Pubertät ist, nicht gerade. Er hadert sehr mit seinem Körper und seinem Schicksal. Will keine Extrawürste, will nicht immer der sein, der "anders" ist. Aber genau das ist er und das wird ihm immer wieder tagtäglich vor Augen geführt.

    Und dann kommst Du und schreibst, wie easy das Leben mit Zöliakie doch ist.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Gwynifer es tut mir so leid, was dein Kind durchmachen muss. Und es berührt mich sehr, wie du das Leid deines Kindes siehst und mitträgst.

  • Nein, die Facebookgruppe findet Spuren von Gluten nicht OK. Ich auch nicht!


    Aber sie sagt, dass man Produkte verzehren kann, bei denen drauf steht „kann Spuren von Gluten enthalten“, weil das einfach sehr oft draufsteht, und nie mehr bedeutet als dass irgendwann mal eine glutenhaltige Zutat in der entsprechenden Fabrikhalle war.


    Dass Auswärtsessen mit Zöliakie ätzend ist, musst du mir nicht sagen. Und dass es für einen Teenager wirklich, richtig schlimm sein kann, nicht das gleiche essen zu können wie die anderen, weiß ich auch.


    Was ich aber durchaus für recht unproblematisch halte, ist ein zweiwöchiger Test.


    Für glutenfreie Ersatzprodukte fahre ich (mit Ausnahme von Cornflakes) nirgends hin, weil ich denen zuhause ausweiche.

    Was heisst: "Man kann also nur noch alles kaufen"? Den Satz verstehe ich nicht.

    Das ging nicht wirklich an dich, sondern mehr an die Argumentation der Facebookgruppe. Die akzeptiert offiziell gekaufte Produkte mit „kann Spuren von Gluten enthalten“, aber nicht Kuchen aus einer privaten Küche, in der auch schon mal glutenhaltig gebacken wurde. Das führt dann dazu, dass man als nicht-Betroffener nur noch Backwaren kaufen kann, weil man kann ja angeblich in seiner Küche keinen wirklich glutenfreien Kuchen backen.

  • Es macht einen großen Unterschied, ob man als erwachsene Zöliakie-Betroffene Entscheidungen hinsichtlich der Diät trifft, oder ob man als Mama eines betroffenen Kindes die Bürde der Verantwortung trägt, die damit verbunden ist. Wäre eins meiner Kinder auch betroffen, würde ich in vielen Situationen anders entscheiden und auf Nummer Sicher gehen. Ich esse grundsätzlich nichts, wovon ich weiß, dass Gluten enthalten ist aber ich esse z.B. in der Pizzeria Salat, was ich vermutlich einem betroffenen Kind nur sehr ungern erlauben würde.
    Easy ist es nie, aber für Kinder ist es richtig, richtig doof!