"Das trifft den Zahn der Zeit"

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  • Ist nicht „Mund zu Mund“ eben sinnbildlich für „es geht nicht durch den Kopf, sondern wird halt nachgeplappert ohne einmal auf dem Weg von ohr zu Mund durchdacht zu werden“? So habe ich das immer interpretiert und verstehe jetzt nicht, wo ihr den Fehler seht?

  • Mundpropaganda, aber Mund-zu-Mund-Beatmung.

    Mund-zu-Mund-Propaganda scheint beides zu vermischen (und ich sehe auch immer das Bild vor mir, das rhcp gepostet hat). Aber wie gesagt, das Wort ist im Duden angekommen und dann passt es ja auch :)


    Mein Kollege bringt gerne mal was "aufs Trapez".

  • Ich empfinde es als falsch und mir tut es weh wenn ich es höre.

    Schoko

    Ja, genau. Das trifft den strahlend weiß verblendeten Schneidezahn der Zeit.


    Aber aufgrund dieses Links



    Die Formulierung scheint tatsächlich ab und an verwendet zu werden: https://de.m.wiktionary.org/wiki/den_Zahn_der_Zeit_treffen

    bin ich Referenz 5 folgend auf das sehr interessante Thema


    Togism: die Musik Tôgi Hidekis im Zeichen der japanischen Postmoderne


    gestoßen. Und freue mich schon sehr, wenn ich beim nächsten größeren gesellschaftlichen Event (Freitag) beim Smalltalk nebenbei eine sachkundige Bemerkung zur Musik der japanischen Postmoderne fallen lassen aufs Trapez bringen kann:) So en passant natürlich...


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

    Einmal editiert, zuletzt von Marienkaefer ()

  • #stirn Mundpropaganda!

    Der Ausdruck lautet einfach Mundpropaganda.


    Den ganzen Vormittag hab ich jetzt drüber nachgegrübelt, was mich an diesem Mund-zu-Mund-Propaganda so irritiert hat ... #angst

    Und das ist ein ganz normaler Begriff für etwas, das eben nur mündlich weitergegeben wird.

    Mund zu Mund gibt es lediglich im Zusammenhang mit Beatmung ;).


    Mund-zu-Mund-Propaganda gibt es imho genauso wenig, wie an etwas dem Zahn der Zeit entsprechen kann.


    Und nur weil ein Ausdruck an der einen oder anderen Stelle sogar gedruckt wird, wird er dadurch nicht korrekt. Das lässt mich dann höchstens am Sprachgefühl der Verfasser zweifeln #weissnicht



    Edit: Ah, Binom war schneller :D


    Nochmal Edit: warum nimmt der Duden so einen Schmarrn auf? #stirn (Keine Sorge, das ist eine rhetorische Frage. Es muss mir jetzt keiner erklären, dass Sprache lebt und sich wandelt ... ;))

    • Offizieller Beitrag

    Als ich ganz, gaaaaaanz früher mein erstes Praktikum bei der Zeitung gemacht hab, hatte ich mal ein kleines Interview mit einem Fußballtrainer. Der hat dann wortwörtlich gesagt "ich kann nur mit den Pferden tanzen, die ich hab" - was er da alles an Sprichwörtern (müsste es nicht eher Sprichworte heißen?) verwurstet hat, war schon sehr cool. Ich war damals jung und fies und hab ihn nicht darauf hingewiesen, sondern genau so zitiert #angst.

  • Es ist schon über 15 Jahre her, dass ein Kommilitone (ein sprachlich recht genauer, hatte auch Germanistik studiert) zu mir „da bist du nicht am Zahn der Zeit“ sagte. Ich weiß, dass es mich seinerzeit irritiert hat, aber *plöpp* ist es in meinen Sprachgebrauch übergegangen.

    Womöglich hatte er sich auch nur über die Sprichwortvermischung beömmelt, und ich bin ihm auf den Leim gegangen #gruebel

    Edit: als falsch würde ich es trotzdem nicht bezeichnen, denn Sprache entwickelt sich.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Arlo ()

  • Gern stöhnt ein Kollege von mir über das, was ihm unter den Nägeln brennt. Wer findet den Fehler?


    Und bei Hui Buh hieß es immer: Das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.


    Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit fällt mir jetzt nicht mehr ein, aber ich hab einige solcher gemischten Sprichwörter im Sprachgebrauch und gucke gerne, wie mein Gegenüber reagiert. Meistens leider gar nicht, viele scheinen es nicht zu merken, aber einigen steht das Fragezeichen ins Gesicht geschrieben und sie überlegen dann, wie es richtig heißen muss, ich gehe aber gerne darüber hinweg und freue mich heimlich. Ich bin gemein. Ich weiß.

  • Meine Mama sagt immer:" Da kommt er dann aber in die Bretagne!"


    Und ist überzeugt davon, das alle, die Bredouille sagen, vollkommen falsch liegen...

    Kinder brauchen Schatzsucher und keine Fehlerfinder :)