Fläche fairteilen - Petition zur Umverteilung öffentlichen Raums

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  • Ja, ich würde lieber auf dem Dorf leben. Aber dann müsste ich ein Auto haben und das will ich nicht. Also hock ich in der Stadt und hoffe, dass irgendwann die dörflichen Regionen wieder besser angebunden sind und dann zieh ich nach Sachsen oder Brandenburg.

    Ist mir klar, dass ihr mit dem Aufruf nach Verzicht nicht primär die Dörfler meint. Von der forderung naxh Abschaffung vom Parkraum in der Stadt sind die aber auch sehr konkret betroffen, weil es einfach für die typischen User hier (sprich: mit Kind und kegel) nicht realisierbar ist, von dorf zu einem peripheren Parkplatz zu pendeln und dann dort auf den ÖPNV umzusteigen.

    Ich versteh das nicht, vielleicht fehlt mir da Einfühlung und Wissen. Warum ist das nicht realisierbar?

  • tulan, das klappt prima mit park&ride, solange man alleine reist. Und zeitlich entspannt sein kann, weil zB kita- und hortzeiten gut zu den Arbeitszeiten passen. Und man nicht den Aufenthalt in der Stadt für die eigene Arbeit nicht dafür nutzen möchte, einzukaufen.


    Wenn ich aber nicht direkt zur Arbeit fahre, sondern zwei kiga-kinder zu ihrer Einrichtung bringen muss, das Grundschulkind In der ersten Klasse vielleicht auch noch vorbei bringen muss und dann zu meiner Arbeitsstelle mit dem ÖPNV bin ich lange unterwegs.


    Das hat in der Stadt wohnend aber auch schon Probleme bereitet. Wir haben unser erstes Auto gekauft, weil die Schule, auf die Kind gehen sollte, mit dem ÖPNV nicht erreichbar war


    Falsch, war erreichbar. Aber mit zweimal umsteigen. Und einfache Fahrt 45 Minuten statt 15 Minuten Auto. Und die Kita in eine andere Richtung. Das hätte ivh mit den wirklich großzügigen kitazeiten bei meiner arveitszeit von 8 bis 17Uhr einfach nicht geschafft.


    Es waren zu viele Menschen, deren Bedürfnisse berücksichtigt werden mussten.

  • Nur mal als Gedankenexperiment: Wir hättet ihr die Situation gelöst, wenn ein Auto zu kaufen keine Option gewesen wäre?

  • ich verzichte darauf, aufs Land zu ziehen, weil ich dann Pendel müsste.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Wir haben es versucht ohne auto, wie gesagt, bis dahin waren wir beide aggressive autovermeider....


    Ich hatte mir eine Studentin gesucht, die das Kind morgens in die Schule begleitet und nachmittags abgeholt hat. Hat leider nur acht Wochen funktioniert, dann war sie schwanger und konnte das nicht mehr machen. War eben auch eine unattraktive Arbeit, mit nörgeligem Erstklässler morgens und nachmittags zu doofen Zeiten bis ans ende der stadt zu fahren. Zumindest haben wir dann niemanden mehr gefunden.


    Wenn wir uns kein Auto hätten leisten können, wäre ich dann eben morgens um sechs aufgebrochen, hätte Kinder auf kita und Schule verteilt und mein mann hätte schauen müssen, dass er wirklich schon um vier von der Arbeit loskommt und die Kinder einsammelt, damit sie dann um sechs zu Hause sind.


    Problematisch bis unmöglich wäre es an den ein bis zwei Tagen pro Woche gewesen, an denen einer von uns beiden Dienst gehabt hätte und seinen Part nicht hätte übernehmen können.


    An der schulwahl gab es meiner Einschätzung nach wenig zu rütteln, an unserer Wohnung auch nicht, weil wir die gekauft hatten.

  • Na, dann such mal bezahlbaren Wohnraum für acht Leute. Oder überhaupt Wohnraum....

  • Ist damit Großstadt gemeint? Nicht mal in Kiel wäre es möglich gewesen, da Arbeitsplatz Mann zu weit draußen und unmögliche Zeiten, auch nachts (Bundeswehr).

    Einmal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()

  • Ich kann nur sagen, dass wir unseren Alltag sehr danach einrichten, was machbar ist. Einkäufe für acht oder sechs Leute würde hier keiner alleine machen, da müssten die Kinder oder Teens mit ran. Ebenso wäre es beim Zurschulebringen. Allerdings ist das rein fiktiv, weil ich keine vier oder sechs Kinder habe. Aber ich gehe davon aus, dass, wenn ich sie hätte, dann eben Geschwister einander bringen müssten, damit es klappt. Das wäre natürlich an manchen Stellen eine Zumutung, aber das fände ich vertretbar. Ich kann aber verstehen, dass andere Menschen anders entscheiden.

  • ich verzichte darauf, aufs Land zu ziehen, weil ich dann Pendel müsste.

    Na, dann such mal bezahlbaren Wohnraum für acht Leute. Oder überhaupt Wohnraum....

    in der innenstadt mit 6-7 kindern, wie bei euch, zu wohnen ist doch utopisch.

    ich weiss gar nicht, warum das ernsthaft vorgeschlagen wird.

  • Ich kann nur sagen, dass wir unseren Alltag sehr danach einrichten, was machbar ist. Einkäufe für acht oder sechs Leute würde hier keiner alleine machen, da müssten die Kinder oder Teens mit ran. Ebenso wäre es beim Zurschulebringen. Allerdings ist das rein fiktiv, weil ich keine vier oder sechs Kinder habe. Aber ich gehe davon aus, dass, wenn ich sie hätte, dann eben Geschwister einander bringen müssten, damit es klappt. Das wäre natürlich an manchen Stellen eine Zumutung, aber das fände ich vertretbar. Ich kann aber verstehen, dass andere Menschen anders entscheiden.

    damit wäre doch überhaupt nicht gelöst, dass man für eine so große familie keine bezahlbare und gleichzeitig menschenwürdige bleibe in der stadt findet.

  • Im Moment ist es schwierig, ja. Als hier die große Welle war, dass alle raus zogen in die Neubaugebiete, war es anders. Es geht ja nicht darum, dass alle das gleiche tun. Zur gleichen Zeit. Wenn die Kids älter werden, geht dann ggf wieder mehr, Park and rail etc.

    Es geht doch darum, was jeder einzelne tun kann.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Ich glaube, ehrlich gesagt, dass die Familien mit sechs Kindern wirklich nicht diejenigen sind, bei denen die Vermeidung des Individualverkehrs anfangen sollte. Oder diejenigen, die dann stundenlang unterwegs sind, weil Job und Wohnraum nicht zueinander passen.


    Ich sehe aber schon zB bei der Arbeit eine Reihe von Kollegen ohne Care Verantwortung, bei denen ich weiss, dass sie a) normale Arbeitszeiten und b) gut ausgebauten Zugang zu Nahverkehr haben (plus ein wirklich hochsubventioniertes Jobticket), bei denen ich solche Zwänge nicht sehe, und die einfach lieber Auto fahren und das auch so sagen. Finde ich individuell auch vollkommen verständlich. Ich habe definitiv meine eigenen Klimaschwächen. Aber gesamtgesellschaftlich fände ich es trotzdem besser, wenn auf den Ausfallstrassen dann nicht für diese Pendler (ein Mensch pro Auto) wieder Doppelspuren eingeführt werden, wie die FDP es bei der letzten Landtagswahl gern gehabt hätte, sondern der Fahrradweg und das Bahnnetz besser ausgebaut wird, und das Autofahren für die, die es sich leisten können (!), etwas mehr erschwert wird, damit sie doch mal die S-Bahn ausprobieren.

    • Offizieller Beitrag

    Dann erkläre das mal den Leuten, die ständig nach mehr Wohnraum in der Stadt rufen, weil sie unbedingt dort wohnen wollen.

    Das kommt nicht an.

    Ist bei uns genauso. Und als bereits im Speckgürtel der Stadt Lebende schlag ich bei vielem was an Nachverdichtung geplant ist oder auch schon durchgeführt wird die Hände über dem Kopf zusammen.


    Allerdings ist mir auch völlig klar, warum andere auch unbedingt lieber in der Stadt als im Umland wohnen. wollen Wenn ich sehe, wieviel Zeit eine befreundete Mutter aufwenden muss ihre Kinder zu kutschieren, weil sie zwar nur 5 km Luftlinie entfernt wohnen, aber allein nirgends in vertretbarer Zeit hinkommen. Während wir bei der Wahl der weiterführenden Schule die volle Auswahl haben, weil alle Schulen in vertretbarer Zeit mit dem ÖPNV erreichbar sind gibt es für sie eigentlich nur eine mit dem Schulbus erreichbare Alternative. Und wenn die Kinder mal später Schule haben müssen sie trotzdem so früh los, weil danach fährt keiner mehr. Oder sie müssen halt mit dem Fahhrad fahren, wo ein Teil der Strecke in meinen Augen so gefährlich ist, dass ich mich da nicht trauen würde mit dem Rad zu fahren, geschwiege denn 10 Jährige da fahren lassen würde.



  • Ich glaube, ehrlich gesagt, dass die Familien mit sechs Kindern wirklich nicht diejenigen sind, bei denen die Vermeidung des Individualverkehrs anfangen sollte. Oder diejenigen, die dann stundenlang unterwegs sind, weil Job und Wohnraum nicht zueinander passen.

    Das steht hier immer wieder, auch ich habe das geschrieben. Aber irgendwie wird es nicht wahrgenommen.

    Mir geht es vielmehr darum, dass es gut wäre wenn jeder schaut, was er im Rahmen seiner Möglichkeiten tun kann.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Ich denke , dass hier im Forum alle ihre Gründe für ihr Auto haben. Mag sein, dass meine Familienkonstellation nicht Durchschnitt ist. Aber alle hier haben Kinder. Vielleicht schaffen die den Schulweg nicht? Vielleicht sind die Eltern getrennt und Kinder müssen regelhaft weite Strecken zurück legen? Oder Eltern sind ohnehin am Limit und es ist eben nicht komfort, eine halbe Stunde Fahrzeit zu sparen sondern hält das fragile mobile am laufen?


    Und genauso wenig, wie ich mich rechtfertigen muss, das Auto zu nutzen sollte das auch für andere gelten. Ich maße mir nicht an, darüber zu urteilen, ob jemand gestresst genug ist für einen eigenen Pkw. Und wüsste auch nicht, welche Motivation für ein Auto legitim ist.


    Ein elternforum ist meines Erachtens die falsche Plattform für solche Forderungen, so sehr Eltern auch daran interessiert sein sollten, ökologisch zu agieren. In meinem Umfeld nutzen die Eltern in meinem Umfeld ihre Autos sehr restriktiv, aber durchaus täglich. Die zentral lebenden besitzen fast immer Autos, nutzen sie aber nur zu besonderen Anlässen

  • ich verzichte darauf, aufs Land zu ziehen, weil ich dann Pendel müsste.

    Na, dann such mal bezahlbaren Wohnraum für acht Leute. Oder überhaupt Wohnraum....

    in der innenstadt mit 6-7 kindern, wie bei euch, zu wohnen ist doch utopisch.

    ich weiss gar nicht, warum das ernsthaft vorgeschlagen wird.

    Schlägt das jemand vor? Und dann noch jemand mit 1-2 Kindern?


    janos ich habe hier an keiner Stelle dir Forderung gelesen, dass irgendwer konkretes hier das Auto abschaffen soll. Ich lese nur, dass es gesamtgesellschaftlich so vermutlich nicht mehr lange weitergehen wird und es andere Lösungen braucht.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    Einmal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass man gedanklich das Pferd vom anderen Ende her aufzäumen muss.


    Zum einen: in den Innenstädten sollten mehr Auto unter der Erde verschwinden. Grössere Bauprojekte wie Einkaufszentren, Hochschulen, usw. bei denen auch eine Tiefgarage gebaut wird, müssen so gross geplannt werden, dass Anwohner/ Pendler dort Parkplätze fix mieten können.

    In den Garagen, die mir so einfallen werden meist 2 Etagen für Mieter reserviert.

    Es gibt viele Autofahrer, die das begrüssen, weil sie einen fixen Parkplatz haben, keine Scheiben kratzen müssen, keinen Vogeldreck auf dem Auto haben. Die zahlen das gerne. Ganz ohne Zwang.


    "Laternengebühr", da wo ich gross geworden bin, muss man eine "Laternengebühr" bezahlen, wenn man keinen Parkplatz für sein Auto nachweisen kann. Das ist nicht extrem viel, aber es verdeutlich, dass ich als Privatperson regelmässig öffentlichen Grund benutze und da halt die Öffentlichkeit auch etwas entschädigen muss.


    Parkplätze bewirtschaften. In den meisten Städten bei uns besteht der Zwang zur Bewirtschaftung von Parkplätzen. In Zürich bin ich für den Parkplatz an einem Tag schnell 40.- los...da überlegt man es sich, ob man nicht doch den Zug nehmen möchte... #zwinker


    Anlässe mit Gratisanreise: bei uns gibt es bei vielen Laufveranstaltungen das sogenannte "Runnerticket". Gegen Vorzeigen der Anmeldung, bzw. der Startnummer kann ich kostenlos zum Lauf hinfahren und wieder zurück. Kostenlos, relaxed, ohne PP Suche. Das ist grossartig. Das sollte es noch mehr geben.


    Und ja, ÖV verbessern. Ich persönlich finde den ÖV in Deutschland zum heulen (so ganz grob verallgemeinert) Auch habe mal eine Vereinsreise nach Süddeutschland organisiert, ich musste einen Reisebus mieten, mit den ÖV war es nicht möglich. Und das beim Abklappern von Touristenattraktionen...

  • Salino das lustigste Gespräch war mal mit einer Frau, die sich so auf das Neubaugebiet gefreut hat.

    Endlich könne sie auch dorthin ziehen, dorthin, wo so viel grün ist und so viel Platz.

    Auf meinen Hinweis, dass das Neubaugebiet sehr eng auf exakt diesem grün gebaut werden soll und damit kein Grün und auch kein Platz mehr da sei, kam nur ein:

    "Trotzdem"


    janos genau das.


    Daroan hier gibt es Anwohnerparkausweise und parken kostet viel Geld.

    Gratis ist nahezu nichts mehr an Abstellmöglichkeiten.

    Ich bin froh, dass wir einen Stellplatz haben.