Fläche fairteilen - Petition zur Umverteilung öffentlichen Raums

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  • Naja, und ich wiederhole mich da nur immer, dass es in einem elternforum, in dem es strotzt vor Beiträgen, in denen User mit ihrem aktuellen Alltag schon an ihren Grenzen und darüber hinaus sind schwierig ist, eine sinnvolle Diskussion über den großen gesellschaftlichen wurf zu führen.


    Weil alles, was Verzicht heißt, für viele hier nicht vorstellbar ist. Und alle Vorschläge, die den Verzicht von anderen fordern, während man selbst weiter macht wie bisher, sich mau und falsch anfühlen. Wer bin ich zu entscheidend, dass mein recht auf ein Auto ok ist, aber Peter Müllers nicht.

  • Aber wer beurteilt das denn, Janos? Ich lese hier niemanden, der sagt: ich darf ein Auto haben, die anderen nicht. Nur Menschen die schreiben: ich brauche mein Auto, weil ich dezentral wohne/derÖPNV schlecht ist, die Arbeitszeiten schwierig sind, da mögen doch bitte die anfangen, denen es leichter fällt. (also solche wie ich). Und ich finde, die haben Recht.

    Ich gehe davon aus, und habe es erst vergangenen Woche in langen Beiträgen auf einer Tagung immer wieder gehört, dass es so, wie es derzeit ist, dauerhaft nicht funktionieren wird. Von daher finde ich ist es ein Thema, dass alle betrifft. Wir werden verzichten müssen, irgendwann zwangsweise, dann trifft es ggf genau die, für die es richtig hart wird. Da kümmere ich mich lieber im Vorfeld und denke mit an Konzepten etc

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Ich befürchte, es gibt kein Konzept, das ohne Verzicht einzelner auf individuellen Nahverkehr auskommt.


    Allein über eine finanzielle Steuerung kann ich mir vorstellen, eine Reduktion des PKW-Verkehrs in den städten zu erreichen. Also ÖPNV billiger, Auto teurer. Aber das findet mein soziales Gewissen nicht tragbar.


    Aber vielleicht gibt es ja andere Ideen, da hast du recht.

  • Gerade eben: Wir wohnen im Dorf. Von fast überall bis zur Multizweckhalle ist der Weg maximal 1km. Heute ist Probe für Kinderfastnacht. Es regnet schon seit ein paar Stunden nicht mehr.

    Aus meiner Sicht: gut zu Fuß/ Fahrrad /Roller machbar, machen wir dauernd. Aber: der Parkplatz rappelvoll und der Straßenrand auch. Kinder, die zu Fuß kamen, sah ich 2.


    Und noch eine Kleinigkeit, die mich vor ein paar Tagen sehr erfreut hat: Am Bahnhof gibt es tolle neue Fahrradständer, die alten haben nicht gereicht. Installiert wurden sie auf den 7 Parkplätzen, die dem Bahnhoftunnel am nächsten sind. (Nur Behindertenparkplätze sind näher)

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Nein, ohne Verzicht wird es nicht gehen. Und alle Lösungen werden nie für alle passen, es wird immer jemand bleiben, für den das so nicht machbar ist.

    Neue Wege im CarSharing und im ÖPNV müssen da gegangen werden. Neubausiedlungen in Bahnhofsnähe, Ausbau von Bahnhöfen, Einbeziehung des Luftraums zB mit Seilbahnen in den stark belasteten Gebieten, bessere Taktung, besserer Service, günstiger. Es muss sich lohnen, den ÖPNV zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden.dafir braucht es Anreize. Hier fahren morgens und nachmittags Autokolonnen vorbei, die alle die ersten 15 km das gleiche Ziel haben. Und es fahren viele gleichzeitig. Wäre schick, wenn man das gemeinsame fahren ordentlich subventionieren würde. Könnte 75 Prozent der Pendlerautos, die zur gleichen Zeit fahren, einsparen. Und Parkplätze. Aber eigentlich ist das ot

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Und bevor die Diesel abgeschafft werden, bitte die total überflüssigen Kreuzfahrtschiffe abschaffen, die sind richtige Dreckschleudern, aber das ist gut betuchtes Wählerklientel, da trauen sich die Politiker nicht ran.

    Unterschreib - selbst wenn inzwischen auch Familie sich das leisten können - aber darüber wird viel zu wenig gesprochen, weil der Dreck halt rausgelassen wird wo wenig Leute sind. Trotzdem schädigt es die Atmosphäre.


    Apropos Jobs und pendeln: ich suche ja auch gerade einen neuen Job, umziehen kommt nicht in Frage. Ich finde es wahnsinnig schwierig, die Jobsuchmaschinen sinnvoll einzugrenzen weil man immer nur Abstände in km angeben kann. Viel wichtiger wäre für mich aber die gute Erreichbarkeit - entweder per ÖPNV oder auch Auto. Ich würde gerne ausserhalb von MUC bleiben, aber sobald ich mit meiner Suche MUC zu nahe komme, bekomme ich Suchergebnisse der ganzen Grossstadt angezeigt. Das hat echt Verbesserungspotential und würde Pendelei reduzieren wenn man gezielter suchen kann.


    Eine andere Frage, die man staatlich optimieren könnte, wäre die Verteilung mancher Beamter, z.B. Lehrer. Im Zusammenhang mit dem Schneechaos in diesem Winter habe ich z.B. mitbekommen, dass hier an der Grundschule offenbar reichlich Lehrer eingesetzt sind, die relativ weite Wege haben. So war dann hier bei uns im Ort gar nicht so sehr wie die Kinder in die Schule kommen sondern wie die Lehrer durchkommen... Andersherum kenne ich genug Lehrerinnen hier im Ort, die in andere Orte pendeln. Kann man da nicht versuchen, die Lehrer möglichst wohnortnah einzusetzen?

  • damit wäre doch überhaupt nicht gelöst, dass man für eine so große familie keine bezahlbare und gleichzeitig menschenwürdige bleibe in der stadt findet.

    Es ist ja eh nur Spinnerei. Un dich gebe zu: alle großen Familien, die ich kenne, haben ihre Stadtwohnungen seit Jahren. Wie man aktuell eine finden könnte, schon allein für vier Personen, ist mir schleierhaft.

    Und genauso wenig, wie ich mich rechtfertigen muss, das Auto zu nutzen sollte das auch für andere gelten. Ich maße mir nicht an, darüber zu urteilen, ob jemand gestresst genug ist für einen eigenen Pkw. Und wüsste auch nicht, welche Motivation für ein Auto legitim ist.


    Ein elternforum ist meines Erachtens die falsche Plattform für solche Forderungen, so sehr Eltern auch daran interessiert sein sollten, ökologisch zu agieren.

    Ich verstehe nicht, warum du meinst, doch rechtfertigen zu müssen. Ich lese hier niemanden, der das gefordert hat. Für mich ist es so, dass die Diskussion gerade in einem Elternforum geführt werden muss, weil wir doch unseren Kindern diese Erde überlassen.

  • rechtfertigen in dem Sinne, dass ich darlegen will, warum jegliche Einschränkung meiner autonutzung problematisch ist

    naja, deine Autonutzung schränkt ja im Zweifel auch andere ein. Da finde ich es schon gut, zu überlegen, weshalb man es tut, denn ab dem Moment genügt "das macht man halt so" einfach nicht mehr als Rechtfertigung.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Hier in Berlin, immerhin nur noch auf Platz vier bei den Schuldenländern, wird ab dem neuen Schuljahr das Schülerticket für den öpnv kostenlos sein. Mein jobticket übernimmt der Arbeitgeber auch. Dann also keine Kosten (außer natürlich überteuerter Wohnraum) mehr für Transport.

    Find ich gut mit den Schulkindern. Mal schauen ob es langfristig ihr Fahrverhalten ändert.


    Auf dem Dorf hätten wir wohl auch 1-2 Autos, das hat ja nichts mit Komfort zu tun, sondern mit Realismus. Und in einer Kleinstadt wäre wohl ein Auto nötig, wenn der öpnv quasi nicht vorhanden ist und eben nicht alles per Fahrrad erreichbar ist. Hier in Berlin nehme ich spontan ein möbeltaxis, wenn wir was großes kaufen. Sowas gibts in einer Kleinstadt nicht und es ist schon schwer genug mit Vorankündigung 5 Personen per taxi zu transportieren.


    Hier ging es doch aber um Großstädte.

  • ich verzichte darauf, aufs Land zu ziehen, weil ich dann Pendel müsste.

    Na, dann such mal bezahlbaren Wohnraum für acht Leute. Oder überhaupt Wohnraum....

    Im Moment ist es schwierig, ja. Als hier die große Welle war, dass alle raus zogen in die Neubaugebiete, war es anders. Es geht ja nicht darum, dass alle das gleiche tun. Zur gleichen Zeit. Wenn die Kids älter werden, geht dann ggf wieder mehr, Park and rail etc.

    Es geht doch darum, was jeder einzelne tun kann.


    Wir tun relativ viel von dem, was wir tun können.

    Und doch, es geht darum, dass möglichst alle das Gleiche tun: aufs Auto verzichten.


    Ich lasse mir aber nur ungern von Säufern predigen, dass ich gefälligst Wasser zu trinken habe - während sie Flugmeile um Flugmeile sammeln und andere umweltschädliche Dinge zum Spass betreiben.






    Ja... und es wird auf Verbote und/oder Verteuerung hinauslaufen ...

    Ich verstehe das Problem nicht. Die Luft ist so sauber wie seit Jahrzehnten nicht.

    Die Leute ziehen freiwillig in Großstädte, wollen aber gern große Wohnungen mit viel Grün drumherum. Dann passt es ihnen dort nicht weil: Großstadt. Das heißt nunmal auch viel Verkehr. Und dann - obwohl bewußt in die Großstadt gezogen (wenig Grün und viel Verkehr war vorher schon so) - fängt das Nimby-gejaller an.

    Und weil es ihnen, die sie einen gut ausgebauten ÖPNV haben, nicht in den Sinn kommt, dass der ÖPNV eben nicht die Bedürfnisse aller anderen abdeckt und weil sie als Großstädter etwas Besseres als die dummen Landeier sind, auf die sie heimlich oder ganz offen verachtend herabsehen, können sie ganz locker Verbote und Einschränkungen für die anderen fordern. Sollen die vom Land doch mit ÖPNV fahren.

    Nur ist der ÖPNV auf dem Land eben nicht so gut ausgebaut. Das wird m.E. aufgrund immenser Kosten auch nicht passieren.

    Also bleibt nur Individualverkehr.


    Fahrgemeinschaften wären schön, sind aber aufgrund unterschiedlicher Arbeitsorte und Arbeitszeiten völlig unrealistisch.


    rechtfertigen in dem Sinne, dass ich darlegen will, warum jegliche Einschränkung meiner autonutzung problematisch ist

    naja, deine Autonutzung schränkt ja im Zweifel auch andere ein. Da finde ich es schon gut, zu überlegen, weshalb man es tut, denn ab dem Moment genügt "das macht man halt so" einfach nicht mehr als Rechtfertigung.



    Es gibt jede Menge Dinge, die mich mehr einschränken als Janos' Autonutzung.


    Leute, die mir vorschreiben wollen, wie ich zu leben habe, zum Beispiel.



    Quark, auch wenn es um Großstädte ging, betrifft es auch die Landbewohner.

    Wird z.B. der Individualverkehr in Stuttgart verboten - und es hieß ja: wir werden um Verbote nicht herumkommen - komme ich mit dem ÖPNV nicht zu jedem Zug, der vom Stuttgarter Hauptbahnhof fährt.

  • Ich glaube genau das!

    Und zusätzlich: Städte müssen so gebaut werden, dass in maximal 15 Minuten zu Fuß Grundschule, Kindergarten und Krippe erreichbar sind. Die Kinder sollten nahe zur Wohnung einen Platz bekommen.

    Außerdem halte ich die Anschaffung von Quartiersgaragen für sinnvoll - zusammen mit einer Reduktion des öffentlichen Parkraumes (und meinetwegen 10€ Laternengebühr). Ein Parkhaus für zwei oder drei Häuserblöcke. Ich glaube, wenn man a)60€/Monat für den Stellplatz zahlen muss und b) 5 Minuten zu Fuß gehen muss, dann lässt man das Auto eher stehen als wenn es direkt vor der Haustür steht.

    Ein- und Ausladezonen sollten natürlich kostenfrei zur Verfügung stehen.

  • Ich würde es befürworten, wenn es deutlich weniger attraktiv wäre, Auto zu fahren und deutlich attraktiver, Fahrrad oder ÖPNV zu nutzen. Ich glaube, es hat sehr viel mit Stadtplanung zu tun und möchte in dem Zusammenhang auch den Film "The Human Scale" von Andreas Dalsgaard empfehlen, der sich mit menschlicher Stadtplanung beschäftigt. Ich fand den sehr interessant und anschaulich (bei einem Kinofilm über Stadtplanung denkt man ja u.U. erst mal, der könnte langweilig sein ;) ). Hier ist der Trailer:

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  • Ich sprach von dem, was vor meiner Tür abgeht. Da fahren viele Menschen von drei Ministädten in diese hier. Massen, in einem Zeitraum von einer Stunde. Es gibt Park and Rail Stationen hier in der Stadt, da ist man mit der Straßenbahn schneller als mit dem Auto im Stau. Wenn der ÖPNV kostenlos wäre beispielsweise, wäre das eine durchaus realistische Möglichkeit für viele (nicht für alle).


    Spannend, die Sicht auf die Großstädter, das Wort liest sich fast wie ein Schimpfwort. Ich kenne viele, die aus der Großstadt aufs Land ziehen mit ihrer Kleinfamilie und dann meckern, dass in der Großstadt die Straßen nicht gut genug ausgebaut sind, weil sie im Stau stehen müssen als Pendler. Vermutlich liegt die Wahrheit da, dass es von allen welche gibt?


    Und das sind nicht Forderungen an irgendjemanden hier, sondern allgemein Ideen. Die hier in unserer Stadt ggf umsetzbar wären um es den Menschen leichter zu machen .



    Wen meinst du mit "den Leuten, die dir erzählen wollen, wie du zu leben hast"?

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    2 Mal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

  • Ich glaube ein Problem ist auch, dass heute zwei Leute/Familie arbeiten. Nun kann man halt nicht gleichzeitig in der Nähe beider Arbeitsstätten wohnen.


    Aber viel ist auch vor 40 Jahren stadtplanerisch falsch gelaufen, z.B. dass man im großen Stil Straßenbahnschienen abgeschafft hat.

    Das ist nicht so leicht wieder zu ändern.

  • Die autogerechten Stadt war Thema der Stadtplanung (BRD) in den 1960ern.

    Seit den 1980ern bemüht man sich in der Stadtplanung um Rückbau der Autostrassen und Förderung der Rad- und Fusswege.

    Die Verkehrsplanung des ÖPNV ist in der Regel nicht in der kommunalen Hand sondern wird aus Sicht der privaten Verkehrsbetriebe gemacht, die wirtschaftlich arbeiten müssen. D.h. sie verbessern das Strecken Netz da, wo es rentabel ist.

    Und wo die Leute lieber Auto fahren, lohnt der Streckenausbau nicht.

  • ich verzichte darauf, aufs Land zu ziehen, weil ich dann Pendel müsste.

    Irgendwo muss man wohnen, Wohnraum finden und die Miete bezahlen können.

    Ich glaube ein Problem ist auch, dass heute zwei Leute/Familie arbeiten. Nun kann man halt nicht gleichzeitig in der Nähe beider Arbeitsstätten wohnen.

    ...und selbst, wenn das nicht das Problem ist, stellt sich die Frage, ob man die Miete in der Nähe das Arbeitsplatzes bezahlen kann - oder bei Arbeitsplatzwechsel eine neue Wohnung findet und den Umzug finanziell gestemmt bekommt usw.. Wir wissen alle, dass der Wohnungsmarkt im Moment katastrophal ist und es für Familien schlicht schwierig ist, etwas ausreichend großes und bezahlbares zu finden. Je weiter ab vom Schuss und je weiter entfernt von öffentlichem Nahverkehr und anderen Versorgungseinrichtungen, desto günstiger wird das Wohnen.

  • Astarte, ja, muss "man". Klar. Daher schrieb ich "ich". Ich ziehe seit 13Jahren aus dem Grund auch innerhalb der Stadt nicht um. Und zum Glück musste ich es nicht, sonst wäre es echt bitter. Ein Auto könnte ich mir schlichtweg auch nicht leisten.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).