Innerstädtisches Pendeln mit dem Auto und Parkplätze am Arbeitsort?

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  • Ich wohne im Vorort weil wir nicht in der Stadt wohnen wollten und habe jeden Tag den Stau vor der Tür vom Durchgangsverkehr . Auch net schön.

  • Bei uns in Dorf kommen die Leute in ihren Autos am Wochenende vorbei um die grüne Natur zu genießen.


    Und im eigenen Urlaub ist es dann aich für die städter ok, wenn es menschen gibt, die in der Pampa felder bestellen, Infrastruktur für Tourismus aufrecht erhalten und Dörfer am Leben halten. Aber diese Menschen sollen bitte nicht so unverschämt sein, von den kulturellen Vorteilen der Städte und den Arbeitsplätzen, die ein dünner besiedeltes Areal naturgemäß nicht bieten kann, was abhaben zu wollen.


    Solange ich in der stadt gelebt habe, habe ich mich auch gefragt, warum all die Menschen Autos brauchen. Aber da sind eben die großen Laster der Supermärkte gekommen und haben gebracht, was wir brauchen. Die Autos bringen eure Lehrer, eure Busfahrer und eure Pflegekräfte zu euch. Die fangen früh um vier an zu Arbeiten. Oder bis abends um elf. Ich denke nicht, dass man von denen erwarten kann, dass sie sich zu solchen Zeiten in den Bus setzen.


    Interessant wäre es herauszufinden, warum zB Menschen innerorts mit dem Auto fahren. Wie man denen den ÖPNV schmackhaft machen kann.


    In Berlin sind 20% der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Pendler aus dem Umland. In meiner Stadt sogar 40%.

  • Dass es zu wenig Wohnraum in den Städten gibt, sollte hier wirklich niemand bestreiten. Warum sonst sollte es soviele Nachverdichtungsbauprojekte geben? Das wollen die Städter dann aber auch nicht, dass im Hinterhof ein weiteres Mietshaus hochgezogen wird #weissnicht.



    Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass ein guter öffentlicher Nahverkehr, sowie eine gute Fahrradinfrastruktur viele Leute zum Umstieg bewegen könnte. Denn letztlich ist es auch nicht schön, mit dem eigenen Auto im Stau zu stehen und dann noch einen Parkplatz suchen zu müssen.

  • Wenn man ein Auto hat und im Alltag nutzt ist der öpnv relativ teuer. Eine einzelne Fahrt kostet hier ein schweinegeld. Ich versuche solche Fahrten mit der Monatkarte des gatterichs zu machen, aber wenn ich das nicht kann nehme ich das Auto.

    Bei Ausflügen am Wochenende ist es immer toll mit der Bahn hinzufahren, aber abends mit müden Kindern zurück kann einem echt die Laune verderben, aber das wird ja langsam besser.

    Hier ist öpnv generell sehr kostspielig.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

    • Offizieller Beitrag

    Janos, ich bin ein Landkind - aber so richtig - ich kenne beide Seiten.

    Und, ganz unabhängig von den individuellen jetzigen Entscheidungen bin ich überzeugt, dass das zukünftige Modell tatsächlich eher mehr städtischer Wohnraum sein wird. Inkl. Verdichtung, Astarte - gerade grosses Thema bei den meisten Wohngenossenschaften dieser Stadt - wenn wir weiterhin in kurzer Zeit im Grünen sein möchten - ich bin in 5 Minuten im Wald - geht es nur mit verdichtetem Bauen.

    In der Schweiz ist das im Moment ein sehr grosses Thema, weil halt echt der Platz langsam beschränkt ist, wenn alle ein Einfamilienhäuschen haben wollen...


    Und bessere Lösungen im Öpnv müssen auch her, ja.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das wollen die Städter dann aber auch nicht, dass im Hinterhof ein weiteres Mietshaus hochgezogen wird .

    Wird aber trotzdem.


    janos Wer in der Pampa die Felder bestellt pendelt nicht in die Stadt.


    Und was die Besucher auf dem Land angeht: Meine Eltern leben auf dem Dorf, da ist nie auch nur ein Bruchteil dessen an Verkehr, von dem was wir in der Stadt täglich haben.

    Wer von den Stadtbewohnern kann ich denn überhaupt regelmäßigen Urlaub oder Wochenenden auf dem Land leisten?

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Das wollen die Städter dann aber auch nicht, dass im Hinterhof ein weiteres Mietshaus hochgezogen wird .

    Wird aber trotzdem.


    janos Wer in der Pampa die Felder bestellt pendelt nicht in die stadt

    na klar - wo meinst du denn, dass die Kinder zur Schule gehen? Die Ehepartner arbeiten? Die Partner der Angestellten beschäftigt sind?

  • janos - ich kenne einige StädterInnen mit Auto und die sind in der Hinsicht einfach bequem und ans Auto gewöhnt.


    Wenn hier alle von hohen Mietpreisen reden, was meint ihr dann eigentlich?

    Ich zahle 13,50/m2 kalt (also ohne jegliche Nebenkosten, dazu kommen 200 Euro Betriebskosten für Wasser, Müll, Heizung, Aufzug und so, und 50 Euro Strom) in einem Neubau in einem innenstadtnahen Viertel in Frankfurt. Ein Stellplatz würde 80 € im Monat kosten. Man braucht aber kein Auto. Meine Freundin in Berlin-Mitte zahlt 15/m2 kalt im sanierten Altbau; keine Stellplätze, braucht man aber auch nicht.

  • Astarte - gerade grosses Thema bei den meisten Wohngenossenschaften dieser Stadt - wenn wir weiterhin in kurzer Zeit im Grünen sein möchten - ich bin in 5 Minuten im Wald - geht es nur mit verdichtetem Bauen.

     

    ...dann kann man nur hoffen, dass der Wald der "Verdichtung" nicht zum Opfer fällt.

  • janos - ich kenne einige StädterInnen mit Auto und die sind in der Hinsicht einfach bequem und ans Auto gewöhnt.

    genau die sind als potentielle öpnv-nutzer interessant, sofern sie nicht irgendwelche Familienkonstellationen fernab des Durchschnitts oder Jobs außerhalb der 8-17Uhr-zeiten haben. Bei denen ist es interessant, warum sie das Auto nutzen und mit welchen Veränderungen man sie davon weg bekommt.

  • Das wollen die Städter dann aber auch nicht, dass im Hinterhof ein weiteres Mietshaus hochgezogen wird .

    Wird aber trotzdem.


    janos Wer in der Pampa die Felder bestellt pendelt nicht in die stadt

    na klar - wo meinst du denn, dass die Kinder zur Schule gehen? Die Ehepartner arbeiten? Die Partner der Angestellten beschäftigt sind?

    Zumindest zu meiner Schulzeit fuhren die Kinder die auf dem Land lebten mit dem Bus.


    Und wenn dann nur noch die Ehepartnern der Bauern und ihrer Angestellten mit dem Auto pendeln, wird sich das Problem in Luft auflösen.

    Denn die Masse der Leute die täglich in die Großstadt und wieder zurück fahren hat mit Bauernhöfen herzlich wenig zurück.


    All das ändert aber auch nichts daran, dass Autos schlichtweg stinken und eine Gefahrenquelle darstellen was für Leute in der Stadt nicht sonderlich schön ist.

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  • kommt drauf an wie gut der ÖPNV im Umland ist. Und jetzt fängst du an, meine Zitate zu zerpflücken, wie du es mir im anderen Thread gerade vorgeworfen hast: hier gibt es - wie du sicher weißt - nicht nur Bauernhöfe auf dem dorf, sondern auch andere Arbeitgeber. Ein kleines rehaklinikum in einer 5000-Seelen-gemeinde. Diverse Handwerksbetriebe. Eine Kita (mit halb so vielen Plätzen wie es Kinder gibt, weswegen die Kinder von ihren Eltern in die Kita in der stadt gebracht werden). Eine Grundschule (und wer nicht genau so eine Schule möchte muss die Kinder in die Stadt Karren).


    Mancher der Einwohner arbeitet hier, mancher woanders. In einem Dorf mit 5000 Menschen gibt es logischerweise nur für einen Teil Jobs. Und bei 10 Dörfern dieser Größe sind es dann schnell ein paar tausend, die aus og Gründen pendeln.


    Schulbus gibt es weiterhin. Aber natürlich nicht wenn du vor Ort die Schulform hast um die es geht. Willst du waldorf musst du aufs Auto umsteigen.

  • Ich zerpflücke garnichts Janos, ich schreibe nur, dass Autos eben stinken und gefährlich sind.


    Und ich wundere mich schon, wenn es doch so oft ist, dass am auf dem Dorf wohnt, weil doch der Ehepartner dort arbeitet, warum das noch nicht als Grund angegeben wurde.

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    (Big Bang Theory)

  • Ich zerpflücke garnichts Janos, ich schreibe nur, dass Autos eben stinken und gefährlich sind.


    Und ich wundere mich schon, wenn es doch so oft ist, dass am auf dem Dorf wohnt, weil doch der Ehepartner dort arbeitet, warum das noch nicht als Grund angegeben wurde.

    Es ist einer der Gründe. Die anderen zähle ich jetzt nicht nochmal auf.


    Mich ärgert an diesem ganzen Thema, dass es denen, die bereits aufs Auto verzichten nicht sehr wehgetan hat. Offensichtlich ist es in deren Alltag kein allzu großes Opfer gewesen aufs Auto zu verzichten. Und deswegen sollen es bitte auch die anderen machen. Weil Autos stinken.


    Ist ungefähr so wie wenn eine normalgewichtige sagt, übergewichtige sollen bitte weniger essen, sonst kostet die Krankenversicherung zu viel. Oder wenn der kinderlose sagt, dass die Familien doch bitte selbst für sich sorgen können sollen, er sieht nicht warum hier so viel von seinen Steuern finanziert wird, was ihm nichts bringt.


    Wem es selbst nicht wehtut fällt es naturgemäß sehr leicht Forderungen zu stellen.

  • Zum einen: Im Ausgangsbeitrag ging es doch um rein innerstädtisches Pendeln und da kann ich nicht nachvollziehen, warum man das mit dem Auto machen muss und vom Arbeitgeber auch noch einen Parkplatz zur Verfügung gestellt haben möchte.


    Zum anderen meine ich, dass über die Jahre in der Breite zu wenig in den Ausbau des ÖPNV investiert wurde. Eine meiner Nachbarinnen stammt aus einer der Umlandgemeinden. Die Landstraße dorthin wurde in den letzten dreißg Jahren zwei mal ausgebaut, ist mittlerweile vierspurige Schnellstraße. Die Auf dieser Strecke verlaufende Busverbindung ist noch genau so mau (1x pro Stunde mit Umsteigen) wie zu ihrer Schulzeit.


    Jemand schrieb, dass der Mann für acht Kilometer zwei Stunden mit dem ÖPNV brauche. Das ist eine Strecke, die man in 30min bequem mit dem Fahrrad fahren kann, wenn man denn möchte.

  • Zum einen: Im Ausgangsbeitrag ging es doch um rein innerstädtisches Pendeln und da kann ich nicht nachvollziehen, warum man das mit dem Auto machen muss und vom Arbeitgeber auch noch einen Parkplatz zur Verfügung gestellt haben möchte.


    Zum anderen meine ich, dass über die Jahre in der Breite zu wenig in den Ausbau des ÖPNV investiert wurde. Eine meiner Nachbarinnen stammt aus einer der Umlandgemeinden. Die Landstraße dorthin wurde in den letzten dreißg Jahren zwei mal ausgebaut, ist mittlerweile vierspurige Schnellstraße. Die Auf dieser Strecke verlaufende Busverbindung ist noch genau so mau (1x pro Stunde mit Umsteigen) wie zu ihrer Schulzeit.


    Jemand schrieb, dass der Mann für acht Kilometer zwei Stunden mit dem ÖPNV brauche. Das ist eine Strecke, die man in 30min bequem mit dem Fahrrad fahren kann, wenn man denn möchte.

    Elektra


    Das war ich.


    Im Winter im dunklen bei Schnee über die Landstraße? Sicher nicht. Im Sommer macht er das schon ab und an. Aber nach 9-10 Stunden Arbeit will er einfach nur schnell nach Hause um seine Kinder wenigstens noch 1 Stunde zu sehen.


    Du siehst, das ist ein sehr komplexes Thema.

  • Und ich wundere mich schon, wenn es doch so oft ist, dass am auf dem Dorf wohnt, weil doch der Ehepartner dort arbeitet, warum das noch nicht als Grund angegeben wurde.

    Dann gebe ich mal an: wir wohnen auf dem Land, weil:

    wir meine Vater pflegen mussten

    Meine verwitwete Mutter sonst hier allein verkümmert wäre.

    Weil hier mein lagebedingt unverkäufliches Elternhaus steht, dass sonst irgendwann als Ruine enden würde.

    Weil wir nicht in der gleichen Stadt Arbeit finden und irgendwo trotzdem Leben müssen.

    Weil die Kinder hier ein Umfeld haben, aus dem wir sie nicht bei jedem Jobwechsel reißen könnenwollen (wäre 4 mal in den letzten 10 Jahren gewesen).


    Ich finde deine Sicht bereichernd, wenn auch mir nicht unbekannt. Ich muss mir regelmäßig von meinen Kolleg*innen vorwerfen lassen, dass ich es wage, in ihre Stadt zu pendeln und dort zu atmen. Das ist auch kein schönes Gefühl...

    Arbeiten möchte ich aber bitte trotzdem. Dass ich einen Nischenberuf gewählt habe, ist natürlich meine Entscheidung. Hier könnte ich toll als unterbezahlte Friseuse, Kellnerin oder Verkäuferin ein paar Stunden nebenher jobben und mir von diesem besseren Taschengeld hin und wieder einen neuen Pullover kaufen.


    Ich habe allerdings das riesige Glück, dass ich super mit PR zur Arbeit komme - WENN morgens auf dem einzigen Pendlerparkplatz am Bahnhof noch ein Platz frei ist.

    Das Auto hätte ich sogar beinahe schon verkauft, aber mit der letzten Fahrplanumstellung im Dezember fielen alle Buslinien abseits der Hauptverkehrswege weg. Bus fahren hieße nun: Sommer wie Winter (im Schnee und bei vielen Minusgraden) 5 km zu Fuss laufen, um 4 Uhr morgens los, damit ich es auf 8 ins Büro schaffe. So bleibt nur Auto, im besten Fall nur bis am den Stadtrand. Falls die Idee schon genug andere hatten, muss ich mich leider in diese irrsinnige Verkehrsschlange einreihen.


    An einem Verkehrskonzept arbeitet meine Stadt übrigens seit den 1970ern. Das ist mittlerweile schon ein Running Gag. Man kann sich nicht einigen, ob Stadt oder Bundesland für die Beförderungsmittel der Pendler zahlen muss.


    Kurz: ich verstehe den Frust der Stadtmenschen sehr. Es ist nur auch echt frustig, wenn es einfach keine Alternativen gibt.