Innerstädtisches Pendeln mit dem Auto und Parkplätze am Arbeitsort?

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  • Aber es gibt ja auch Park and Ride Parkplätze in den Außenbereichen.

    Das hatten wir ja neulich schon in dem Thread zur Mobilität und Verteilung innerstädtischer Flächen: Park and ride ist genau dann eine gute Sache, wenn ich genau von meinem Parkplatz zu meinem Arbeitsplatz möchte. Wenn ich unterwegs noch was anderes erledige und Kreuz und quer durch die Stadt fahren muss dauert auch der gute ÖPNV schnell länger als der private Pkw.


    Außrdem ist pendeln von einer Stadt in die andere ohnehin schon eine zeitintensive Sache. Ich habe Verständnis für jeden, der bei zwei Stunden pendeln pro Tag (oder gerne auch mehr) wenigstens seine Ruhe in dieser Zeit haben will. Und sich nicht in siffigen s-Bahnen und zugigen bahnsteigen rumstehen will

    Pendeln mit einem überlasteten ÖPNV ist teilweise nicht schön, aber wenn ich mit dem eigenen Auto fahre, darf ich mich mMn dann auch nicht über die fehlenden Parkplätze aufregen.

    Man macht vielleicht seinen afbeitsort davon abhängig, ob es Parkplätze gibt oder nicht.


    Bei meinem vorherigen Arbeitgeber konnte man einfach nicht parken. Es gab mitarbeiterparkplätze, aber die reichten hinten und vorne nicht. Folge war, dass die MitarbeiterInnen, die früh um sechs anfangen mussten oder bis abends um elf gearbeitet haben. Für die war es immer ganz gruselig, nachts mit dem ÖPNV zur Arbeit kommen zu müssen. Oder einen km durch die Dunkelheit zum Arbeitsplatz wandern zu müssen. Das trifft aber die, die in der stadt wohnen genauso wie die Pendler.

  • In Berlin?

    Ja, seit ein paar Jahren geht das auch in Berlin los. Ich kenne einige Familien, die sich einen Umzug nicht leisten können, so sind die Preise gestiegen. Darunter eine, die sich nach dem Auszug der beiden ältesten Kinder gerne verkleinern würde. geht aber nicht, da das teurer wäre als die große Wohnung zu behalten.


    Wer schon länger außerhalb wohnt, wollte aber wohl eher ein Haus mit Garten, Naturnähe oder Ähnliches.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Warum arbeiten denn so viele Leute in einer Stadt, in der sie nicht wohnen?


    Erledigungen in der Stadt müssen ja nun wirklich sehr selten mit dem Auto sein.

    Die mache ich auch und habe kein Auto.

    Weil das kaff, in dem sie wohnen keinen supermarkt hat? Und keine kita, in die die kinder können. Und keinen Sportverein und kein Kino und kein Restaurant und und und


    Aber dafür einen Wohnraum, in dem man auch mehr als mamapapaundzweikinder unter bekommt.

  • Nun, auch in Berlin leben noch Menschen die auch nicht so viel verdienen, und zumindest von Hamburg weiß ich, dass man mit vernünftiger Anbindung an den HVV zu brauchbaren Preisen wohnen kann.
    Stadt ist ja nicht nur Stadtmitte.


    Ich bin ja für Auto freie Städte.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Nun, auch in Berlin leben noch Menschen die auch nicht so viel verdienen, und zumindest von Hamburg weiß ich, dass man mit vernünftiger Anbindung an den HVV zu brauchbaren Preisen wohnen kann.
    Stadt ist ja nicht nur Stadtmitte.


    Ich bin ja für Auto freie Städte.

    Ich wohne ja auch in Berlin und kann nur sagen, dass die Bestandsmieter fein raus sind. Umziehen oder hinzuziehen ist das große Problem.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das wäre ein Traum - und ich wäre auch froh, wenn so mancher grosse Arbeitgeber in meiner Nähe nicht so viele Parkplätze anbieten würden.

    Ich frage mich nämlich, ob all diejenigen Pendler, die Naturnähe und Ruhe so geniessen auch so begeistert wären, wenn der Pendlerstrom durch ihren Vorgarten ginge ;)

    Damit meine ich: klar, der Wohnort darf gerne nach eigenem Wünschen gewählt werden - aber man muss halt auch damit leben, dass die Leute an deren Wohnung man täglich vorbeifährt ihre Begeisterung zu zügeln wissen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Dann schau Dir zum Beispiel mal die Preise von München an. Bezahlbar ist da quasi nur noch ohne Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. In München geht es schon lange nicht mehr darum, dass die Stadtmitte unbezahlbar ist. Aich der Einzugsbereich der S-Bahn ist es mittlerweile (da sprechen wir von einem Gürtel im München mit Entfernung 30-50 km). Was meinst Du, warum so viele hier in kleinen Dörfern wohnen, ohne Anbindung, ohne Supermarkt, ohne irgendwas? Wir haben nicht mal eine vernünftige Busverbindung für die Schulkinder ;) (die stehen oft genug 1.5 Stunden auf der Strasse und warten auf den Bus).

    Kaum vorstellbar? Ist aber so in München.. leider..

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    Falls Du mich meinst: ich glaube, ich weiss was hochpreisige Stadt bedeutet - teurer ist meines Wissens im Moment nur Tokyo, London und Manhattan.


    Wie gesagt: ich habe Verständnis für die Gründe dieser Entscheidungen - aber ich möchte gerne dasselbe Verständnis für mich, wenn ich nicht im Viereck springe vor Begeisterung, wenn ich mein Kind zum Hobby begleiten muss, weil es die Pendler-Einfallsstrasse schlicht noch nicht packt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • In der Schweiz ist aber auch der Verdienst ein klein wenig höher als hier ;). Und nein, ich meinte nicht Dich.

    Es wurde die Frage gestellt, warum man denn überhaupt mit dem Auto fahren wollen würde. Dafür habe ich Gründe genannt. Dann kam die Frage auf, warum man denn in einer Stadt arbeiten, aber nicht wohnen würde. Auch dafür habe ich Gründe genannt.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    Jep, aber genau wie in München bekommt der allergrösste Teil der Menschen hier nicht einen Managerspitzenlohn - sondern es muss dann halt eine Entscheidung getroffen werden: wir haben uns gegen Pendeln und aufs Auto angewiesen sein entschieden, dafür halt deutlich weniger Wohnraum.

  • Irgendwie werden hier immer dieselben Argumente ausgetauscht. Die und er Stadt lebenden sagen, dass man da doch wohnen kann. Die die auf dem Dorf lebend sagen, dass sie nichts gefunden haben.


    Wäre es vielleicht möglich, die lebensrealitäten derer anzuerkennen, die es aufs Dorf verschlagen hat? Aus welchem Gründen auch immer - Mitte Arbeitsstrecke der Ehepartner, Pflege der Eltern oder ganz banal fehlender Wohnraum.


    Ich wäre liebend gerne in der stadt geblieben, aber es gab einfach keinen Wohnraum für uns, obwohl wir damals erst drei Kinder hatten. War nicht mal eine Frage des Geldes sondern einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Es gab keine Wohnungen und keine Häuser.


    Wir haben ein altes Haus saniert in einem Dorf, das vor sich hin zerfällt und langsam stirbt.

  • Gwynifer s Stadt ist Mietpreistechnisch der Hammer. So sehr dass ich dort ein Jobangebot ausschließen würde.

    Das Problem ist dass man dann soweit in die peripheren Dörfer ziehen muss dass man von der Stadt nix mehr hat.

    Das Phänomen dass ein S-Bahn Anschluss die Preise explodieren lässt haben wir hier auch.

    Manchmal geht es auch nur wenn man ein Auto hat. Wenn ich rufbereitschaft habe sollte ich schon innerhalb kalkulierbarer Zeit aufschlagen. Das ist nachts und am Wochenende nicht möglich, es sei denn man rechnet mehrere Stunden.

    Dazu kommt dass selbst ich nicht gerne nachts um drei auf eiskalten bahnsteigen rumstehe und auf S-Bahnen warte (mit sehr interessanten Fahrgästen um die Uhrzeit)

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Naja, hier tut es sich nichts


    Günstigere Miete draußen + 2. Auto + Parkplatzmiete bei Firma = Miete in der Stadt + ÖPNV-Ticket


    Ich glaube, dass die meisten die Autokosten unterschätzen.


    Anders sieht es natürlich aus, wenn man sowieso zwei Autos braucht, auch in der Großstadt.

  • Ich arbeite in einer Stadt wo ich mir die Miete nicht leisten kann. Und Wohnungen die ich mir leisten könnten gehen unter der Hand weg. Es geht ja nicht mal darum zu sagen in einer kleineren Wohnung zu wohnen ich bekomme nichts. Die Stadt in der ich arbeite ist eine der teuersten in Deutschland, verkehrstechnisch herrscht hier Super Gau. Die Nähe zur Schweiz macht es nicht besser.

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)

  • MIR ist es egal ob ein ÖPNV Ticket billiger kommen würde als unsere zwei Autos. Aber mit Auto bin ich in 11 Minuten auf Arbeit im besten Fall und nicht in 45 mit 2x umsteigen.

    Mein Mann wäre sogar fast 2h einfach für eine Strecke von 8km unterwegs mit den Öffis.


    Zeit ist unbezahlbar.

  • Ja, klar in diesem Fall ist das so. Aber es ging ja hier auch um "Ich kann mir das in der Stadt nicht leisten" und wenn man ehrlich ist, ist hier in erträglicher Pendeldistanz außerhalb nicht billiger - wenn man denn durch in der Großstadt wohnen ein Auto einsparen kann.


    Jetzt ist es bei uns so, dass meine Ersparnis, wenn es hoch käme bei 5 Minuten liegen würde. Auto vs. ÖPNV

    Bei Autokosten all in von 400-500€/Monat (davon 100€ Parkplatzmiete) vs. 73€ Ticket ist die Entscheidung klar.

  • Wäre es vielleicht möglich, die lebensrealitäten derer anzuerkennen, die es aufs Dorf verschlagen hat?

    Wäre es viellicht möglich anzuerkennen, dass der Pendlerstrom für die Menschen die in der Stadt leben eine ernsthafte Einbuße an Lebensqualität bedeutet?




    Was die Preise angeht: Die zahlen wir und dafür sparen wir an anderer Stelle.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    • Offizieller Beitrag

    #weissnichtWie gesagt, ich habe die unterschiedlichsten Gründe und Entscheidungen gehört, gelesen, verstanden und anerkannt.

    Nur wünsche ich mir dieselbe Anerkennung meiner Gründe und Entscheidungen - und auch ein bisschen Verständnis dafür, dass ich nur mässig gerne die Zufahrt zum Parkplatz für all die Auto-Pendler darstelle (ich muss bei meinem täglichen Arbeitsweg über drei dieser Einfallsstrassen mit dem Rad, wunderbar).


    Und deshalb, auf die Ausgangsfrage geantwortet: ich (!!!) wäre froh über weniger Parkmöglichkeiten in der Stadt.


    Liebe Grüsse


    Talpa