Innerstädtisches Pendeln mit dem Auto und Parkplätze am Arbeitsort?

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  • Das ist doch nicht zielführendes Aufrechnen. Die Bauern sind im übrigen hochsubventioniert ? und etliche Gemeinden hier im Umland genießen sprudelnde Steuereinnahmen, die die Stadt nicht hat aber dank Infrastruktur erst die Menschen anzieht.


    Erde ist fast matsche. Städte im Kollaps. Es muss sich was tun. 1-2 Personen im Auto und individuell, das ist nicht mehr leistbar. Also muss das so verteuert werden (im Gegenzug alternative Fortbewegung angepasst) . Ebenso ist es ja bei Flugreisen. Schlicht zu günstig

    Dann sollte aber VORHER der Nahverkehr so ausgebaut werden, dass er auch nutzbar ist. Hier im Umland München ist es den Kindern nicht möglich, die Nachmittagsbetreuung der Sprengelschule zu nutzen wenn sie nicht abgeholt werden. Die Schule endet um 16 Uhr, der Bus geht um 15 Uhr 40. Der nächste dann um 17 Uhr 30. Die Kinder stehen also von 16 Uhr bis 17 Uhr 30 Sommer wie Winter auf der Strasse. Im winter ist es dann aber dunkel. Die Kinder sind 10 Jahre alt, wer lässt sein Kind bei Dunkelheit so lange auf der Strasse rumstehen?

    Gleiches Problem Schulende 11 Uhr 15 (das kommt regelmässig vor). Bus geht um diese Uhrzeit gar keiner, der nächste geht um 12 Uhr 40.

    Wartemöglichkeiten in der Schule gibt es keine. Die Kinder stehen schlicht und ergreifend knappe 1.5 Stunden auf der Strasse.

    So läuft das hier im Umland München (50 km von MUC entfernt in Orten ohne Sbahn-Anschluss). Und da wundert sich tatsächlich jemand, dass der Nahverkehr nicht genutzt wird wenn ca 4x am Tag ein Bus geht? Schulbusse gibt es nämlich nur für die Grundschule und die Mittelschule, nicht aber für Realschule und Gymnasium, auch wenn es sich bei diesem um die Sprengelschule handelt.


    Wohnungen IN München sind schlichtweg nicht zu finden, selbst wenn man gerne dorthin ziehen würde. Bezahlbare Wohnungen gehen unter der Hand weg, für zigtausende Menschen fehlt Wohnraum.

    Quadratmeterpreise um die 25 Euro sind keine Seltenheit.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich glaube, dass wir hier in die falsche Richtung galoppieren.

    Natürlich muss der ÖPNV ausgebaut werden. Das ist aber Sache des Landkreises (der ja zum Beispiel im Fall von Gwynifer durchaus finanziellen Spielraum hat), nicht Sache der bösen Großstadt, und müsste daher von den dortigen Wählern eingefordert werden. Solange da derart schwarz gewählt wird, dauert das noch eine Weile...


    Anyway, es hilft nichts, sich gegenseitig zu beschuldigen. Es gibt genügend Städter, die ohne Auto klar kämen, aber trotzdem nicht darauf verzichten. Da sind einfach drastische Maßnahmen wie z.B. die City Maut nötig.


    (Sehr lustig neulich eine Schulfreundin von mir, die bei einer Verabredung im innenstädtischen Ausgehviertel plötzlich feststellte, dass es da ja gar keine Parkplätze für ihren SUV gäbe. Als ich daran erinnerte, dass sie ja auch die Trambahn fast von ihrer Haustür bis zum Treffpunkt hätte nehmen können, sagte sie: "ich habe halt erst gesehen, wo ich hinmuss, als ich das Ziel ins Navi eingegeben habe". #haare Da fällt mir dann auch nichts mehr ein.)

  • Eine Freundin von mir macht alles mit dem Auto. Obwohl es zu ihrer Arbeitsstelle eine gute öpnv Verbindung gibt. Sie hat nämlich einen Parkplatz in der Firma. Die liegt so zentral dass freie Parkplätze dort nicht existieren und das Mitarbeiterparkhaus quasi dazu verführt mit dem Auto zu fahren. Zumal sie es ja auch außerhalb ihrer Arbeitszeit nutzen kann um in der Innenstadt einzukaufen.

    Aber sie fährt auch innerhalb unseres Dorfes mit dem Auto (okay Fahrrad fühlt sie sich unsicher drauf) wo man auch viel zu Fuß erreichen kann

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Geld wäre natürlich schon eine Stellschraube, aber dann sind wir schnell beim "Gelbwestenproblem". Außerdem ist auf dem Land der ÖPNV so schlecht, dass die Leute dort ein Auto haben müssen, um überhaupt irgendwo hinzukommen.

    Sehe ich auch so. Man könnte das viele Geld, das Pkw kosten soll bestimmten Personengruppen erlassen. Wer einen plausiblen Grund hat, ein Auto regelmäßig zu nutzen (Nachtschichten, kindertransport, fehlender öpnv) könnte zB höhere pendlerkosten von der Steuer absetzen oder direkte Zuschüsse erhalten.

    Und wer die Mehrkosten eine Stadtwohnung auf sich nimmt, könnte das dann auch von der Steuer absetzen.

    Ich habe jetzt schon dreimal geschrieben, dass ich auch in der stadt aufs Auto angewiesen war. Es wurde ja jetzt schon mehrfach darauf himgewiesen, dass es eigentlich in der aushangsfrage um den innerstädtischen Verkehr ging.


    Wenn du nicht wahrhaben willst, dass es auch in der stadt Menschen gibt, bei denen ohne Auto nichts geht wird es einfach schwierig mit der Diskussion.


    Es ist auch wenig hilfreich immer wieder in dieselbe Richtung zu argumentieren, dass es einfach jedem möglich sei, aufs Auto zu verzichten. Nein, ist es nicht. Da hilft es auch nichts, das 20 mal zu wiederholen.


    Hilfreicher wäre es zu schauen, warum Menschen nicht aufs Auto verzichten wollen. Und zu versuchen, diese Gründe gezielt anzugehen.


    Die Idee oben mit der ÖPNV-abgabe unabhängig davon, ob man den nutzt oder nicht. Das würde die Schwelle, wenigstens dann, wenn es passt den öpnv zu nutzen deutlich senken.

  • janos

    Und weil DU nicht ohne Auto auskommst, auch wenn du in der Stadt lebst, darf das Leben in der Stadt nicht unterstütz werden? Andere Leute leben sehr gut ohne Auto in der Stadt und zahlen dafür höhere Mieten. Aber das wird nicht unterstützt, dafür kannst du Fahrten mit dem Auto zur Arbeit von der Steuer absetzen. Das finde ich nicht gerecht.


    Es ist nun mal einer der Gründe die hier genannt wurden: Wohnungen in der Stadt sind zu teuer, also ziehen die Leute aufs Land und fahren Auto. Und tatsächlich ist es teurer in der Stadt ohne Auto zu leben, als mit Auto auf dem Land. Das ist unsinnig, wenn man bedenkt wie schädlich Auto fahren ist (Ja, du kannst nicht anders, das ändert nichts daran, dass es schädlich ist. Das ist ja wie mit Rauchern, die partout nicht hören mögen, dass der Qualm stinkt).


    Was man haben will muss man unterstützen, und entsprechend begünstigen: Also, wie schon geschrieben, Öffentliche Verkehrsmittel von der Steuer finanziert, Wohnungen in der Stadt in ausreichender Menge und Größe und wahlweise bezahlbar oder subventioniert und Auto fahren bleibt eben teuer. KiTas und Schulen so in der Stadt verteilen, dass sie ohne Auto erreichbar sind (in Hamburg klappt das, wir hatten immer eine gut erreichbare KiTa in der Nähe, und Schulen so wie so)

    Anders wird es nicht gehen.


    Vergünstigungen ab 3 Personen pro Auto könnten auch noch was bringen, das wesentliche Problem sind ja die Leute die alleine oder zu zweit im Auto sitzen. Würden die sich alle zusammentun könnte man den Verkehr halbieren.
    Aber dass das Leben mit Auto günstiger ist, als ohne Auto sorgt nun mal dafür, dass die Leute Auto fahren.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

    2 Mal editiert, zuletzt von Shevek ()

  • Es ist nun mal einer der Gründe die hier genannt wurden: Wohnungen in der Stadt sind zu teuer, also ziehen die Leute aufs Land und fahren Auto. Und tatsächlich ist es teurer in der Stadt ohne Auto zu leben, als mit Auto auf dem Land. Das ist unsinnig, wenn man bedenkt wie schädlich Auto fahren ist


    (Ja, du kannst nicht anders, das ändert nichts daran, dass es schädlich ist. Das ist ja wie mit Rauchern, die partout nicht hören mögen, dass der Qualm stinkt).

    Sorry, jetzt aber mal halblang. Teil eins des Zitats ist weitgehend nicht richtig und Teil zwei empfinde ich schlicht als frech.


    Bist du nur aus Umweltschutzgründen in die teure Stadt gezogen? Nobles Motiv, aber theoretisch hättest du genauso gut in ein billiges Dorf ziehen können und dort fußläufig in einem Niedriglohnjob arbeiten. Das alles sind unser aller individuelle Lebensentscheidungen und ich finde, da muss man keine als besonders toll hervorheben und sich benachteiligt fühlen.

    Sorry wenn ich dir unrecht tue, aber so - als sich benachteiligt fühlend wegen der hohen Wohnungskosten trotz ökologisch durchdachter Entscheidung - kommt es bei mir schon den ganzen Tag an.

  • Nun ja, ich lese Neid und "du kannst ja nicht mitreden als Städter" zwischen den Zeilen. Interessanterweise ziehen hier vor allem die mit wenig Geld in die Stadt, die können sich den Speckgürtel und das dort nötige Auto nicht leisten. Das ist mit ein Grund für die so hohe Arbeitslosigkeit hier.

    Abgase sind schädlich, das ist Fakt. Und das es Leute gibt, die nicht ohne Auto können, ist auch Fakt. Warum die aber so hier aufs Thema anspringen, (es gbit nämlich etliche, die es könnten, aber nicht wollen), versehe ich nicht. Und auch die, die es könnten, aber nicht wollen, können ja weiterfahren. Nur so tun, als sei das kein Problem, das finde ich schwierig.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Nun ja, ich lese Neid und "du kannst ja nicht mitreden als Städter" zwischen den Zeilen. Interessanterweise ziehen hier vor allem die mit wenig Geld in die Stadt, die können sich den Speckgürtel und das dort nötige Auto nicht leisten. Das ist mit ein Grund für die so hohe Arbeitslosigkeit hier.

    Abgase sind schädlich, das ist Fakt. Und das es Leute gibt, die nicht ohne Auto können, ist auch Fakt. Warum die aber so hier aufs Thema anspringen, (es gbit nämlich etliche, die es könnten, aber nicht wollen), versehe ich nicht. Und auch die, die es könnten, aber nicht wollen, können ja weiterfahren. Nur so tun, als sei das kein Problem, das finde ich schwierig.

    Ich sehe das ja genau wie du. Meine auch, das heute schon so in die Richtung geäußert meine ich. Wenn also wo "als Städter kannst du nicht mitreden" überkam, tut es mir leid.


    Mich ärgert gerade einfach der Vergleich mit dem Rauchen sehr. Das suggeriert nämlich gerade nicht ein Anerkennen der verschiedenen Lebensrealitäten.

  • Ach so, dich meinte ich gar nicht, sondern insgesamt der Eindruck, aber vielleicht ist auch da noch was von dem anderen Thread übergeblieben.

    Das mit dem Rauchen habe ich nicht als Vergleich Auto fahren - rauchen verstanden, sondern als Vergleich: Raucher sagt, ist nicht schlimm, Autofahrer sagt: ist nicht schlimm. Und beides ist halt eher ungesund.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Das Beispiel von @gy

    Dann sollte aber VORHER der Nahverkehr so ausgebaut werden, dass er auch nutzbar ist. Hier im Umland München ist es den Kindern nicht möglich, die Nachmittagsbetreuung der Sprengelschule zu nutzen wenn sie nicht abgeholt werden. Die Schule endet um 16 Uhr, der Bus geht um 15 Uhr 40. Der nächste dann um 17 Uhr 30. Die Kinder stehen also von 16 Uhr bis 17 Uhr 30 Sommer wie Winter auf der Strasse. Im winter ist es dann aber dunkel. Die Kinder sind 10 Jahre alt, wer lässt sein Kind bei Dunkelheit so lange auf der Strasse rumstehen?

    Gleiches Problem Schulende 11 Uhr 15 (das kommt regelmässig vor). Bus geht um diese Uhrzeit gar keiner, der nächste geht um 12 Uhr 40.

    Wartemöglichkeiten in der Schule gibt es keine. Die Kinder stehen schlicht und ergreifend knappe 1.5 Stunden auf der Strasse.

    So läuft das hier im Umland München (50 km von MUC entfernt in Orten ohne Sbahn-Anschluss). Und da wundert sich tatsächlich jemand, dass der Nahverkehr nicht genutzt wird wenn ca 4x am Tag ein Bus geht? Schulbusse gibt es nämlich nur für die Grundschule und die Mittelschule, nicht aber für Realschule und Gymnasium, auch wenn es sich bei diesem um die Sprengelschule handelt.

    Das ist schon wirklich unglaublich, dass bei euch die Schulbusse so grottenschlecht fahren. Da würde ich meine Kinder auch mit dem Auto abholen. Der Landkreis bzw. die Kommune ist übrigens nur für den Transport zur den wirklichen Sprengelschulen verantwortlich, und das sind nur Grund- und Mittelschulen. Bei Realschulen bzw. Gymnasien hast du ja freie Wahl, wo dein Kind hingeht.


    Ich glaube, es dauert einfach noch 10 bis 20 Jahre bis der Bewusstheitswandel in der Bevölkerung angekommen ist, dass man auch ohne Auto manche Ziele (nicht alle) erreichen kann. Interessanterweise kenne ich mehr Frauen als Männer, die nicht auf ihr Auto verzichten wollen. Das sind jetzt schon Frauen ohne die Kinderbringholdienste. Ich kenne viele Männer, die teilweise 20 km einfach mit dem Rad in die Arbeit fahren und so ihren Sport gleich mitmachen. Ein Bekannter von mir ist Trainer in einem Fitnessstudio und er fragt die Kunden am Anfang immer wie sie denn ins Studio gekommen sind (5 Minuten vom Bahnhof entfernt). Da macht er sich schon bei einigen Kunden unbeliebt.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Warum die aber so hier aufs Thema anspringen, (es gbit nämlich etliche, die es könnten, aber nicht wollen), versehe ich nicht. Und auch die, die es könnten, aber nicht wollen, können ja weiterfahren. Nur so tun, als sei das kein Problem, das finde ich schwierig.

    Ich glaube aufs Thema anspringen, obwohl sie speziell wenig an ihrem Fahrverhalten ändern können tun hier deswegen so viele, weil das hier ein elternforum ist und es gerade mit Kindern schwierig sein kann, ohne eigenen Pkw klar zu kommen. Je nach Job kinderzahl und lokalen Gegebenheiten ( Shevek: hier ist eine Schule um die Ecke. Aber die will ich nicht für meine Kinder).


    Würde man in einem Forum für kinderlose rumfragen, warum jemand Auto fährt käme wahrscheinlich sehr häufig ein "weil es so bequemer ist". So aber muss man sich nicht wundern, wenn auf die Frage danach, wie es ohne Auto gehen könnte in erster Linie die Antwort kommt "keine Ahnung , ich kann nicht ohne auto".



    Ich denke übrigens nicht, dass es kein Problem mit dem überhand nehmenden privatverkehr gibt. Aber ich sehe mich nicht imstande, meine eigene pkw-nutzung zu reduzieren. In zehn Jahren (und vor zehn Jahren) sieht das ganz anders aus. Jetzt ist es so, wie es ist.

  • Aber dass das Leben mit Auto günstiger ist, als ohne Auto sorgt nun mal dafür, dass die Leute Auto fahren

    Aber das stimmt doch gar nicht. Wenn ich überlege, was ich im Jahr für mein Auto bezahle (Kredit, Versicherung, Steuer, Benzin, Wartung/Reperatur, etc), dann komme ich auf eine Summe, die deutlich über dem liegt, was ich für ein Monatsticket in vermutlich jeder beliebigen deutschen Stadt zahlen würde. Selbst wenn ich in regelmäßigen Abständen Zugfahrten zu entfernten Freunden und Familie unternehmen würde, wäre mein Auto immer noch deutlich teurer. Oder habe ich jetzt irgendwo einen Denkfehler? #gruebel

  • Nein, ich glaube nicht an einen Denkfehler. Auto fahren ist deutlich teurer als ÖPNV - da widerspreche ich anderslautenden Behauptungen.


    Der Kerngrund, warum wir alle gerne Auto fahren, ist Bequemlichkeit. Ich wohne mitten in der Großstadt. Ca. 4 km Arbeitsweg. Den ich mit Rad oder Straßenbahn fahre. Aber - schneller wäre selbst ich mit meinen guten Rahmenbedingungen mit dem Auto. Unabhängig von Uhrzeiten auch. Ich bräuchte nicht zur Haltestelle laufen und dort nicht warten. Ich könnte auf dem Weg leichter Erledigungen machen.


    Achtung: Ich schrieb "Kerngrund". Dass es auch andere gibt, ist mir klar. Ich glaube aber nicht, dass die anderen Gründe Mehrheiten haben.


    Allein, mir will nicht einfallen, welches Kraut gegen Bequemlichkeit gewachsen ist. Deshalb ist meine Vermutung, dass teurer Zwang ein Teil der Lösung sein wird.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

    Einmal editiert, zuletzt von schilf ()

  • Allein, mir will nicht einfallen, welches Kraut gegen Bequemlichkeit gewachsen ist. Deshalb ist meine Vermutung, dass teurer Zwang ein Teil der Lösung sein wird.

    Na ja, es hilft halt schon, wenn es auch brauchbaren ÖPNV gibt, der nicht so exorbitant teuer ist. Frankfurt (RMV) finde ich da schon grenzwertig, wenn ich mir vorstelle, dass man das von einem normalen Gehalt bezahlen soll. Wobei man immerhin das Rad mitnehmen darf, dafür musste man im VRR extra Zuschlag lösen.


    In Hessen wurde auf Betreiben der Grünen eingeführt, dass zumindest die Bediensteten im öffentlichen Dienst stark verbilligte Hessen-Tickets bekommen. 365 Euro im Jahr. Das hat zumindest meinen Vater als überzeugten Autofahrer dazu gebracht, ab und zu den Zug zu mir zu nehmen. #top 


    Ich denke, eine Mischung aus günstigem, gut angebundenem ÖPNV und teuren Parkplätzen und Stau-Maut in der Stadt würde schon einiges bringen.

  • Und Bewusstseinswandel:

    Damit meine ich ausdrücklich nicht alle, die hier Auto fahren, weil sie damit pro Tag eine Stunde Zeit sparen oder die Kinder nicht 1,5h auf den Bus warten lassen wollen oder oder oder


    Ein Beispiel: In Düsseldorf gibt es eine Nobeleinkaufsstraße, die Königsallee "Kö". Es gibt eine Gruppe, die möchte diese Straße autofrei gestalten. Nettes Bummelerlebnis, mehr Platz für alle... Verkehrstechnisch kein Problem, die Kö ist keine Durchgangsstraße, die irgendwo hinführt, Parkhäuser gibt es auch. U-Bahn sowieso

    Die Gruppe der dort ansäßigen Geschäftsleute ist dagegen. Sie befürchtet Umsatzeinbußen. Denn es gehöre dazu mit seinem schicken Auto auf der Kö zu cruisen und es zu zeigen.

    Da müssen also viele auf angenehmes Einkaufen verzichten, wegen ein paar Angeben?

    Ganz ehrlich. Ich würde mir wünschen die Politik zeigt denen einen Vogel und erklärt die Straße für autofrei.

  • Der Kerngrund, warum wir alle gerne Auto fahren, ist Bequemlichkeit.


    Achtung: Ich schrieb "Kerngrund". Dass es auch andere gibt, ist mir klar. Ich glaube aber nicht, dass die anderen Gründe Mehrheiten haben

    Nein, manchmal geht es einfach nicht anders.


    Und zu den mehrheiten: ich weiß nicht, wie viele Menschen in einer durchschnittlichen Großstadt in Schichten arbeiten und somit regelmäßig darauf angewiesen sind, vor morgens um sechs oder nach abends um zehn mit dem ÖPNV zu fahren. Ich weiß nicht, ob man die Abneigung zu diesen unangenehmen und gefühlt nicht ungefährlichen Zeiten ÖPNV zu fahren als "Bequemlichkeit" bezeichnen kann.

  • ich fahre jeden morgen vor 6. Bin schon im Büro... Guten Morgen. Aufgrund von Diensten auch gern mal nach 22 oder noch später wieder heim. Gerade das antizyklische macht den ÖPNV attraktiv, da ist es nämlich leerer. Richtig leer ist er nie.


    Ich bleib dabei: in Berlin!!! ein Auto zu haben, ist reine Bequemlichkeit.


    Wir haben auch eins, steht klassischerweise nur vor der Tür. Mein Mann ist noch nicht soweit. Der fährt zwar nur Rad, aber braucht noch dieses... Ich könnte, wenn ich wollte. Mich ärgern tatsächlich die Kosten und damit ist nicht mal die Anschaffung gemeint.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Kurzfristig wäre das schwierig für Schichtdienstler. Aber langfristig wäre der ÖPNV nachts nicht mehr gruselig, wenn ihn auch viele normale Menschen zu Unzeiten nutzen. Denn auch tagsüber sind ja eichlich schräge Gestalten unterwegs. Es ist das Mehrheitsgefühl, was einen das dann ignorieren lässt.

    Und manche Dinge sind weniger schlimm, wenn man sie mal probiert. Ob das für den ÖPNV auch passt, weiß ich nicht. Aber ich bin jahrelang im stockdustern mit dem Fahrrad in die Stadt gerauscht. Straßenbeleuchtung gibt es hier draussen nicht. Verkehr auch nur sehr wenig auf dieser Route (es gibt aber auch eine unbeleuchtete Alternative als Radweg neben einer Hauptstraße, wenn das bevorzugt wird). Das halten viele Leute aus meiner Umgebung für ein absolutes NoGo. Aber ich musste halt und hatte defacto dann nie Angst. War eigentlich sogar schön. Ich vermisse es zumindest, weil ich jetzt Auto fahre auf einer anderen Strecke, die weiter ist.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • holly Nein, Realschule ist hier auch Sprengel.. Wir hatten keine Wahlmöglichkeit. Es ist genau eine Realschule zuständig. Bei den Gymnasien hat man insofern Wahlmöglichkeit, dass die Stadt vorgegeben ist. Nur bei besonderen Fachrichtungen könnte man das Gymansium einer anderen Stadt (genauso weit entfernt) auswählen.

    Trotzdem gilt das Schulbussystem nur für Grund- und Mittelschulen. Alle Kinder, die Realschule oder Gymnasien besuchen müssen mit dem mehr schlecht als recht ausgebauten Linienbusnetz fahren.


    Was aber die zusätzlichen Abgaben für Autofahrer anbelangt, die schon mehrfach hier angesprochen wurden. Die zahlen wir bereits mit der 1999 eingeführten und mehrfach angepassten (erhöhten) Energiesteuer auf Kraftstoffe. Sie beträgt bei Diesel: 47,04 Cent/Liter, bei Benzin: 65,45 Cent/Liter, also ca 47% des aktuellen Benzinpreises.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11