Innerstädtisches Pendeln mit dem Auto und Parkplätze am Arbeitsort?

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  • Doch, das Einrichten von Parkplätzen ausserhalb bei Veranstaltungen kann schon gut funktionieren. Dafür gibt es hier genügend Beispiele (Pferd International in MUC zum Beispiel). Da kann auf dem Gelände der Olympiareitanlage nicht geparkt werden. Zuschauer müssen einen ca 3 km entfernten Parkplatz anfahren und den Shuttlebus nutzen, das klappt auch ausnahmslos bei allen. Das ist auf den Eintrittskarten vermerkt, An den Einfahrten zum Gelände stehen Parkwächter, die auch gnadenlos jeden wegschicken, der keinen Einfahrtsschein hat. Als Teilnehmer mit Pferd bekommt man vorher einen Parkausweis und Einfahrtsschein zugeschickt. Genauso natürlich die Einsteller, die auf dem Gelände ihre Pferde dauerhaft stehen haben. Je mehr Zufahrtsstrassen die Gegend hat, desto schwieriger wird es allerdings. Für einzelne Veranstaltungen braucht man auch kein fest installiertes Parkleitystem, da reichen bewegliche Schilder, die auf- und wieder abgebaut werden. und genügend Info im Vorfeld.

    Solche Regelungen finde ich sehr sinnvoll, das Zugeparke von Siedlungen durch große Veranstaltungen ist den Anwohnern kaum zumutbar.

    Hier bei einer Großveranstaltung gilt das Eintrittsticket im Umkreis auch immer für den örtlichen Nahverkehr (Zug und Bus).


    Bei Großveranstaltungen funktioniert das aber oft noch leichter, als bei kleineren Veranstaltungen, von denen es jeden Tag in der Stadt jede Menge gibt, wo auch irgendwie Leute hinkommen wollen.

  • Weißt du, hier ist mittlerweile zwei mal im Jahr ne riesige Kirmes, einmal Sommer, einmal Weihnachtszeit.

    Dadurch ist bei uns in der Straße/im Viertel und auch kilometerweit drumherum alles komplett zugeparkt. Wenn ich als Anwohner nachmittags oder abends nach hause komme habe ich gar keine andere Wahl als im Absoluten zu parken (so das niemand behindert wird!)und das Knöllchen in Kauf zu nehmen, falls ich denn das Glück habe zumindest da einen Platz zu bekommen.

    Das kann aber ja auch nicht die Lösung sein. Korrekt wäre zb, die Straßen in dieser Zeit komplett zu sperren und nur für Anwohner freizugeben. Mit hohen Strafen für Verstöße.


    Zusätzlich irgendwo eine große Parkmöglichkeit mit Zubringer. Ich kenne das so aus einem Viertel in der Nachbarstadt, das wird für alle außer Anwohner gesperrt wenn Fußballspiel ist. Das klappt ganz gut.

    ich kenne es von der Frankfurter Dippemess so, dass die umliegenden Wohngebiete abgesperrt sind, Barken plus Kontrollen.

    Wie da jetzt exakt kontrolliert wird, weiß ich nicht.

    (vor 30 Jahren reichte es wohl, dass man sagte "ich möchte Familie xy in der ABC-Straße 5 besuchen. Berichtete ein Freund, dessen Schwester im gesperrten Gebiet wohnte)

    Einen Großparkplatz gibts nicht, das Dippemessgelände IST der Großparkplatz dort in der Gegend....

    Dafür fährt eine U-Bahn aus der Stadt zum Dippemessgelände.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

    • Offizieller Beitrag

    Und wer soll das machen? In den Kommunen und bei der Polizei gibt es viel zu wenig Personal.

    Bei uns muss der Veranstalter ein Verkehrskonzept vorlegen, wenn er eine Bewilligung will für einen Anlass, der vorraussichtlich Mehrverkehr auslöst.

    Er muss auch für Personal sorgen, dass den Parkverkehr leitet, bzw. Gebiete absperrt. Und wenn es nicht funktioniert, dann bekommt der Veranstalter Ärger, bzw. er bekommt keine Bewilligungen mehr für Veranstaltungen.


    Wieso soll die Öffentlichkeit die Unkosten des Veranstalters tragen?

  • wir kommen mit einem auto gut klar, weil derjenige, der nur sich selbst zu transportieren hat und beruflich unterwegs ist, den öpnv nimmt. mein mann ist pro tag manchmal an 4 verschiedenen standorten, die zt. hunderte km von unserem wohnort weg sind, das geht gut mit bahn und co. - bzw. er bevorzugt das auch.


    wir haben das auto eigentlich nur zum transport von familie, tieren, reisegepäck und einkäufen. und manchmal campen wir drin. auf letzteres möchte ich ungern verzichten.

  • Und wer soll das machen? In den Kommunen und bei der Polizei gibt es viel zu wenig Personal.

    Bei uns muss der Veranstalter ein Verkehrskonzept vorlegen, wenn er eine Bewilligung will für einen Anlass, der vorraussichtlich Mehrverkehr auslöst.

    Er muss auch für Personal sorgen, dass den Parkverkehr leitet, bzw. Gebiete absperrt. Und wenn es nicht funktioniert, dann bekommt der Veranstalter Ärger, bzw. er bekommt keine Bewilligungen mehr für Veranstaltungen.


    Wieso soll die Öffentlichkeit die Unkosten des Veranstalters tragen?

    ja, das ist immer der hammer in der CH. sowas habe ich noch nie in dieser form woanders gesehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte festhalten, dass ich es nicht schlimm finde, wenn man sagt, "so wie es jetzt ist, ist Auto fahren für mich am einfachsten, schnellsten, günstigsten, bequemsten...usw".


    Mein Wunsch wäre es, das die Alternativen zum Autofahren eben auch einfach, bequem, günstig...usw." sind.


    Das Fahrpläne sauber getaktet sind, genügend Busse/ Züge zu den Hauptverkehrszeiten zur Verfügung stehen, die Züge sauber sind, einfach zum einsteigen ob mit Rollstuhl oder Kinderwagen. Ich finde es gut, wenn es in den Städten grosse, saubere Parkhäuser hat, die die ganzen Autos tief in den Boden versenken, wo Anwohner günstig Jahresparkplätze mieten können. Ich finde das auch als Dorfbewohnerin super, dann muss ich nämlich nciht rumkurven und einen PP suchen, ich fahre direkt dorthin, weiss wo ich es abstellen kann, das spart mir auch Zeit.


    Das es nicht nur Autoparkplätze gibt, sondern auch überdachte Fahrradparkplätze, in den Innenstädten und an den Zubringerbahnhöfen.


    Ich bin mir wirklich sicher, dass man da ganz viel machen kann, ohne jemanden das Auto "wegzunehmen", der es braucht.


  • Daroan - ja und nochmal ja.

    Wären die Alternativen brauchbar, würde ich sie definitiv öfter nutzen. Aber die Taktung ist eine Zumutung.

    Und sie müssten preislich eine echte Alternative darstellen.

    Ich fahre mit den kids gern mit dem Zug zu meinen Eltern, das sind 500km, es gibt hier einen bezahlbaren p&r, die Verbindung ist gut, wir müssen im Normalfall nicht mal umsteigen. Und vor Ort gibt es auch ein Auto, wo wir alle reinpassen - ohne würden wir dort nicht wirklich irgendwohin kommen.

    Aber ich hab neulich 200 Euro bezahlt, für mich und die Kinder, mit BahnCard. Käme noch mein Mann dazu, wären es 300 Euro geworden. Mit dem Auto sind wir dann wesentlich günstiger, da es eh da ist und angeschrieben wird, egal ob genutzt oder nicht. Und lange im voraus buchen ist meist nicht möglich.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich denke vieles ist auch eine Frage der Perspektive. Ich hatte z.B. noch nie ein Auto, kenne mich entsprechend nicht aus und finde es dann auch recht kompliziert und ganz schön aufwändig wenn es um KFZ-Versicherungen, Winterreifen, TÜV und all die anderen Themen, die an Autos dranhängen, denke. Den lokalen ÖPNV dagegen kenne ich gut, ich weiß genau wann was eine Kurzstrecke ist oder nicht, kann ohne Nachdenken sagen, ab wie vielen Streifen sich eine Tageskarte lohnt, wo die nächste Zone beginnt und plane meine Fahrten automatisch so, dass sie gerade keine Rundfahrten oder Rückfahrten sind, für die ich zweimal bezahlen müsste. Insofern denke ich, dass es wahrscheinlich auch eine Frage der Gewöhnung ist ob man nun den ÖPNV oder Autos als kompliziert wahrnimmt.


    Jenseits der persönlichen Vorliebe finde ich es aber aus klimapolitischen Gründen wichtig, private PKWs langfristig zu Ausnahmen zu machen, auch indem Auto fahren teurer und der ÖPNV besser und billiger wird und die Fahrradinfrastruktur besser wird.

  • Peppersweet : ja, das erlebe ich auch so. Zugfahren ist voll easy. Und wenn es mal nicht so passt, nehme ich ein Taxi, dafür brauche ich kein eigenes Auto...


    Selber Auto fahren verbinde ich mit anstrengend, teuer und aufwändig. Die Anschaffung ist schon voll teuer (der teuerste Gegenstand, den ich je gekauft habe, hat 2450 Euro gekostet, dafür kriegt man kein gescheites Auto). Ständig müssen die Dinger in die Werkstatt und das kostet meist mindestens dreistellig. Wenn man es einmal dabei hat, muss man es auch wieder mit zurücknehmen, egal, wie man sich fühlt. Immer wieder muss man Parkplätze suchen und dann doch laufen. Was habe ich schon genervt in Autos gesessen, während der Fahrer einen Platz suchte... man kann als Fahrerin nicht lesen, fernsehen oder schlafen. Ob und wann man Hilfe bekommt, wenn etwas schief läuft, ist Glückssache. Es gibt kein Klo. Man muss es selber sauber halten. Immer muss man die blöde Tankanzeige im Auge behalten. Ständig muss man aufpassen, dass man nicht stirbt oder versehentlich jemanden umbringt. Wenn man einen Unfall hat, ist es gleich voll teuer und oft auch eine ziemliche organisatorische Katastrophe, weil man ja auf ein Leben mit Auto eingerichtet ist.


    Meine Familie, in der auf 6 Leute 5 oder 6 Autos kommen, sieht das natürlich anders. Wobei manche langsam umschwenken und dann doch mal den Zug nehmen.

  • Ich komme aus einer Autofahrerfamilie und war einigermaßen konsterniert, als meins vor drei Jahren die Grätsche machte und ein neues nicht finanzierbar war.

    Heute sage ich: Zum Glück. Ich falle vor dem Haus in die U-Bahn und wenige Schritte vor der Arbeit wieder heraus. Parkplätze und Stau haben keine Bedeutung mehr. Winterreifen und die jährlichen Steuer- und sonstigen Rechnungen fallen weg. Ich kann unterwegs lesen. Und abends ein Glas Wein trinken. Im Rückblick habe ich früher viel zu viele Wege mit dem Auto zurückgelegt, für die absolut keins notwendig gewesen wären. Allerdings ist meine Berliner Wohn- und Arbeitssituation auch sehr luxuriös, was die Öffentlichen angeht.

    Als das Kind im ersten Jahr Kindergarten war und noch im Buggy saß, war das allerdings nicht so komfortabel, damals hatte ich auch gerade kein Auto: Keine Aufzüge zur U-Bahn (die bauen sie jetzt...). Das hieß jeden Tag viele Treppen hoch und runter mit Kind und Buggy, und nur selten findet sich jemand, der hilft.

    Heute teile ich mir das Auto mit einem Freund, bei dem es nur herumsteht, ich nehme es allerdings nur, wenn das Kind zum Golfen gefahren wird, denn da fährt original nichts hin, ohne Auto kein Golf. Wir sind da wahrscheinlich die einzigen ohne Auto.

    Und wenn ich morgens vor fünf zum Frühdienst fahre, nehme ich mir eins vom Carsharing von der Straße. Nach etlichen echt unschönen Begegnungen um diese Zeit in der U-Bahn meide ich die um diese Uhrzeit, vor allem, wenn es aufs Wochenende zugeht.

    Aber wenn es für alle so einfach wäre, den Alltag mit Öffentlichen und gegebenenfalls einem Leihauto zu meistern, hätten vermutlich ganz viele kein privates Auto mehr. Mein Kind ist nicht mehr klein, ich bin gut zu Fuß, lege keine ewig langen Strecken zurück und muss nur selten was Sperriges transportieren.

    Mein Ziel für dieses Jahr ist ein funktionstüchtiges Fahrrad - allerdings scheue ich mich vor dem Weg zur Arbeit damit. Es geht lange bergauf, und ich muss meistens kurz nach dem Ankommen vorzeigbar sein, da möchte ich ungern keuchend und verschwitzt loslegen (und hab kein eigenes Büro, von einer Dusche ganz zu schweigen...)