Hypnobirthing - wer hat Erfahrungen mit oder ohne Kurs?

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  • Vielen Dank für eure Erfahrungen.

    Entspannt mit der Geburt umgehen. Genau das möchte ich. Wenn die Geburt wieder nicht komplikationsfrei sein wird, ist das zwar schade, aber es soll mich nicht wieder komplett verunsichern und hilflos machen.

    Es ist verrückt, aber umso mehr ich mich damit beschäftigte umso mehr freue ich mich wieder auf die Geburt. Nicht nur auf mein zweites Kind, sondern auch darauf es auf die Welt zu bringen. Es soll ja auch die letzte Geburt in meinem Leben sein. Zwei tolle Jungs reichen mir.

  • wichtig scheint mir allerdings auch, trotz vorbereitung ohne überhöhte erwartungen in die geburt zu gehen und sich nicht selber druck zu machen, eine "perfekte" geburt hinlegen zu wollen.

    das finde ich ganz wichtig. ich habe mit zwei frauen geredet, die zumindest das buch gelesen hatten. ich erinnere mich nicht, ob die beiden auch kurse belegt hatten. beide haben gemeint, sie hätten das während der geburt einfach nciht hinbekommen. die eine hat es rein deskriptiv erzählt, die andere wirkte so, als fühlte sie sich als versagerin. das scheint mir eher ungesund.

    Ich habe auch nur das Buch gelesen. Das hat mir wirklich nichts gebracht - es irritiert eher, weil man danach denkt, man hätte jetzt das Rezept für eine entspannte Geburt

    . Bei der zweiten Geburt haben mir aber eigene Bilder geholfen - eigene Erfahrungen, die vergleichbar anstrengend waren.

  • Entspannt mit der Geburt umgehen.

    Ich sehe die Geburt eher als harte Arbeit, die sehr viel körperlichen Einsatz erfordert - das kann auch schön sein - aber es ist auf jeden Fall anstrengend. Bei diesen "entspannte Geburt"-Konzepten habe ich schlicht die falschen Assoziationen. Ein "Hängemattengefühl" wird sich nicht einstellen.

    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass manche das auch sehr meditativ angehen können. Aber dafür muss man der Typ sein / entsprechende Vorerfahrungen haben. Ich kenne Frauen, die sehr erfahren in Qi Gong waren und ihre Kinder damit gut auf die Welt gebracht haben. Ein Buch während der Schwangerschaft dazu lesen, reicht aber ganz sicher nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand genau das den Trick für die "Entspannung": wenn ich weiss, es ist Arbeit (ich fand das Bergsteigen ein tolles Bild) und weiss, wie ich mich in grosser körperlicher Anstrengung verhalte, kann ich mich entspannter fühlen und meine Energie auf die Arbeit lenken - und nicht auf die Angst.


    Ich mag deshalb den englischen Begriff "labour" - gebären ist Arbeit, Millimeter für Millimeter.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich hatte mit Freestyle Entspannung tatsächlich sehr wenig schmerzen unter der Geburt. Mir hat die Vorstellung geholfen mich maximal zu entspannen trotzdem ich schmerzen habe. Dabei war der Schmerz so ein Phänomen, dass ich betrachten konnte. Ich habe Schmerz, ich bin nicht Schmerz.

    Irgendwann hatte ich mich in einen Rhythmus begeben aus atmen und bewegen und dann war da kein Schmerz mehr. Total faszinierend und überraschend. Ich denke, es kommt viel zusammen in der Situation. Mir half auf jeden Fall auch, dass ich eher wenig schmerzempfindlich bin, bekomme Verletzungen manchmal nicht mit und sowas. Ein weiterer Punkt war die Sicherheit der Situation. Ich hatte mehrere Begleiter/innen und da konnte ich mich nur um den Prozess kümmern, der Rest wurde erledigt. Das war, glaub ich heute, sehr entscheidend um sich so weit weg in Trance zu begeben.

    Ich drück die Daumen für alle!

  • Für mich hat Hypnobirthing im Kern eigentlich nichts mit Esoterik zu tun. Im Gegenteil, ich finde es alles sehr logisch und nachvollziehbar.

    Im Grunde ist es ja so, dass man sich durch das häufige (tägliche) Üben selbst konditioniert dazu seine Muskeln zu entspannen. Bei entspannten Muskeln wird der Schmerz gemindert. So einfach, so logisch. Kennt auch jeder - wenn ich mich bei einer Sache, z.B. Blut abnehmen oder Spritze oder was weiß ich, verkrampfe, tut es viel mehr weh, als wenn meine Muskeln entspannt sind.

    Das ist ein bisschen so wie autogenes Training - richtig angewendet, kann ich innerhalb eines Augenblicks meine Muskeln entspannen.

    Schwierig ist nur die Tatsache, dass man Wehen einfach nicht simulieren kann. Was mir aber z.B. geholfen hat, die Methode in anderen Situationen anzuwenden, bei denen ich mich verkrampft habe, z.B. beim Zahnarzt.

    Trotzdem ist Geburt immer noch "Arbeit". Eine sehr kraftvolle Arbeit. Aber der Unterschied ist eben, ob ich dabei Schmerzen empfinde, bzw. mich von dem Schmerz auch überrumpeln lasse, oder ob ich mit/in dieser Kraft arbeite.

    Egal, wie die Geburt letztendlich ausgeht, ich würde Hypnobirthing auf jeden Fall versuchen - denn man kann ja eigentlich nichts dabei verlieren.

    • Offizieller Beitrag

    Das trifft es recht gut, diotima: ein Gewinn ist es immer, wenn ich Entspannungstechniken beherrsche - egal wie sie heissen.


    Ob ich dann jemand bin, die auch unerwartete, neuartige Schmerzen gut "verarbeiten" kann oder nicht, ist aber auch ein Stück Typsache.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich muss mich noch den Stimmen anschließen, die das Buch kritisierten. Nicht die Entspannungstechnik oder Meditation an sich, sondern den Schreibstil und einige Aussagen.

    Mir kam es so vor, dass viel mit Angst gearbeitet wird bzw. Dauernd eine unnatürliche Angst der Frauen vor dem sehr natürlichen Vorgang einer Entbindung angeprangert wird.

    Außerdem der Anspruch, wenn man nur genug übt/ sich einlässt/ seinen Körper kennt/..., dann läuft das schon. Und wenn nicht, war die Frau zu ängstlich (s.o.), verspannt, hatte zu wenig vertrauen und zu wenig vorbereitet. Das hatte mich so gestört damals, gerade auch mit meiner ersten Entbindung im Hinterkopf, dass ich mich letztendlich gar nicht weiter auf das Thema hypnobirthing einlassen konnte.

    Aber irgend jemand hat noch ein weiteres Buch dazu empfohlen; vielleicht schaue ich da mal rein.

  • Ich fand das Buch auch latent aggressiv. Den Gedanken dahinter, Entspannungstechniken zu üben, aber natürlich total überzeugend. Bei meinen Geburten haben mir Yoga-Techniken sehr geholfen, die in einem guten Kurs vermittelt wurden - letzten Endes ist es wohl fast egal, welche Technik man verwendet, aber ich glaube, dass ein guter Kurs etwas helfen kann. Mir haben außerdem die Bücher von Ina May Gaskin sehr viel geholfen, wirklich sehr, sehr viel.

  • Ich hatte vor meiner zweiten Geburt ein bisschen über Hypnobirthing gelesen und für mich nur ein Bild mitgenommen: wie sich eine Blume öffnet, bei jeder Wehe ein bisschen weiter. Dieses positive Bild hat mir tatsächlich sehr geholfen und die Geburt war wirklich bis zu den Presswehen sehr schmerzarm und insgesamt sehr entspannt.


    Allerdings war ich auch bei der ersten Geburt schon Recht entspannt bzgl. Geburten. Wir waren im Geburtshaus und alle waren ruhig und es war kein Stress dort. Also insgesamt gute Voraussetzungen würde ich sagen.


    Solange es keine größeren Komplikationen im Geburtsverlauf gibt, glaube ich dass möglichst viel Entspannung echt das Beste ist dass frau während der Geburt für sich tun kann. Denn es dauert lange und es ist schmerzhaft und Arbeit, aber das sollte uns dabei idealerweise nicht in Panik versetzen. Schreibt sich so einfach, ich weiß aber alles was du zur Vorbereitung in diese Richtung tust ist sicher keine verschwendete Zeit.


    Ich hatte dieses Bild im Kopf, sobald die ersten Wehen begannen und alles noch total machbar war. Das hat sicher auch geholfen, mich später im Verlauf wieder darauf zurück zu besinnen.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Ich muss sagen, dass mich das Buch mittlerweile auch nicht mehr so überzeugt. Ich fand den Grundgedanken am Anfang interessant. Allerdings sagt mir die CD überhaupt nicht zu. Auch finde ich diesen Hass gegen Krankenhäuser ungünstig, weil unser Geburtshaus demnächst schließt und mir somit nur das Krankenhaus bleibt.

    Ich habe mir jetzt doch den Onlinekurs von Kristin Graf – DIE FRIEDLICHE GEBURT gegönnt und bin bis jetzt zufrieden. Die Audiotrancen sind toll, weil ihre Stimme auch sehr angenehm ist. Es gibt Aufnahme für jede Situation von Schwangerschaft bis Wochenbett. Ihre Methode ist auch sehr viel einfacher als die im Buch. Dort gibt es einfach zu viele Möglichkeiten und ich glaube unter der Geburt wäre ich mit der Auswahl überfordert.

    Nun ja, ich hab ja noch 3 Monate zum Üben.

  • Hallo in die Runde, und pauschal erstmal danke für eure Einlassungen dazu, ich fühl mich schon wieder ein Stück weiter (bin ja noch sowas von Frischling hier, aber sehr angetan von den "Raben" #top)


    Ich erwarte - eher unerwartet, aber mit Freude - unser, mein erstes Kind, im Juli solls soweit sein. Hätte man mich früher gefragt, hätte ich Geburt als etwas Gruseliges empfunden, etwas das mir viel zu groß scheint und viel zu viel Angst macht. Wie das so ist mit Dingen, zu denen man selbst auch noch keinen Bezug hat. Jetzt musste ich diesen Bezug wohl herstellen :)


    Ich falle nur so hier und da im Internet rum, eigentlich suche ich nichts gezielt, aber je mehr ich das auf mich wirken lasse, fällt mir auf: Das wird in meinem Kopf passieren. Wie alles im Kopf stattfindet. Ich bin nicht besonders "esoterisch", ich hab einfach nur in meinem Leben oft gesehen, dass das "Mindset" der eigentliche Schlüssel ist und Angst etwas ist, das man ohne Vorbehalte einfach annehmen und damit arbeiten kann, und nicht fürchten muss. Genauso wie Schmerz, mit dem ich auch auffällig anders umgehe als die meisten Menschen die ich getroffen habe. Atemübungen, Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und noch so ein paar andere Dinge sind mir im Leben schon begegnet und habe ich mehr oder weniger geübt. Ich glaube, für die Geburt scheint mir Progr. Muskelentsp. dienlicher als Autogenes Training... fange langsam an, das wieder regelmäßiger in meinem Tag unterzubringen um wieder in eine Routine zu kommen.

    Da hab ich doch voll das Zeug dazu, die Geburt gelassen und wertfrei anzunehmen und mich einzulassen, oder? Jetzt bin ich aber doch irgendwie Kopfmensch und hey, es ist mein erstes Kind!! So n bisschen hätt ich dann doch gern ne Leitschnur, ne Orientierung, n fertigen Gedanken.


    Wenn ich jetzt die Erfahrungen hier so lese, kann das aber das genannte Buch/Konzept wohl nicht sein, das scheint mir zu starr. Ich will nicht mich in etwas reinquetschen, ich will das, was ich habe, weiterentwickeln und unterstützt sehen durch so ein Konzept. Wenn es sowas gibt.


    Rohrspatz In die Podcasts (soweit frei verfügbar) von Kristin Graf "Die friedliche Geburt" habe ich jetzt auch mal reingehört, das sagte mir schon eher zu, weil sie einen Rahmen schafft und erklärt, z. B. dass sich Säugetiere für die Geburt eher zurückziehen wollen, der Weg ins Krankenhaus zu den fremden Menschen aber für den Körper ein Alarmsignal bedeutet. Diese Art von "Faktenwissen" finde ich hilfreich, um mit diesem Vertrauen dann eben wieder in das Spüren und Annehmen hineinzugehen.


    JamieSue84 so wie du den Vorbereitungskurs beschreibst, hoffte ich, laufen sie alle ab - tun sie nicht?? Wozu sollen sie dann gut sein. Ich bin echt noch skeptisch.


    Meine Hoffnung ist gerade, dass die eine in Frage kommende Hebamme, mit der ich hoffentlich bald ein Kennenlerntreffen habe, mir da individueller weiterhelfen kann, evtl. was zusammen mit mir herausarbeitet. Sie hatte im ersten Telefonat zwar auch das Buch erwähnt. Ich weiß aber noch nicht, ob sie auch danach arbeitet oder ob sie mir damit nur erstmal was an die Hand geben wollte, womit ich mich beschäftigen kann.


    Ähm, danke fürs Lesen erstmal. Wenn jemand Denkfehler findet, mich auf etwas aufmerksam machen will, mir seine Erfahrung schildern, bin ich dankbar. In meinem Kopf ergibt ja immer alles Sinn. Das ist aber nicht immer ein Indikator :P