Brei oder BLW

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  • Hallo,

    Unsere Kleine ist jetzt 6 1/2 Monate. Immer wieder giert sie nach unserem Essen. Ab und zu hat sie sich auch schon was schnappen können. Ich habe dann angefangen Möhre, Pastinake zu dünsten aber das war nur einen Tag interessant. Dann habe ich eben Brei daraus gemacht aber auch der ging nur minimal. Dann kaufte ich ein Gläschen Kürbis. Sie aß mehrere Löffel und so entschied ich einen Kürbis zu kaufen und selbst Brei zu kochen. Gesagt - getan aber auch den aß sie nur 1x.

    Vor 2 Wochen fing ich dann ihr unser Essen ungewürzt hinzulegen, das geht recht gut auch wenn es eine riesen Sauerei ist. Dennoch essen wir oft Sachen, die sie nicht unbedingt essen sollte.

    Gestern Abend hat sich die Große Sandwich gewünscht. Die Kleine saß auf meinem schoß. Ich schaute nur mal eine Sekunde nicht hin und schon hatte sie mein Sandwich im Mund. Sie gierte dann natürlich und schimpfte als es leer war.

    Ich bin nun verunsichert was ich machen soll.

    Probiert haben wir als Brei Pastinake, Kürbis, Karotte, Kartoffel, Süßkartoffel und Süßkartoffel, Zucchini, Lachs Menü.

    Als BLW hatte ich bisher Karotte, Kartoffel, gekochtes Gehacktes. Sonst Stille und voll - stündlich

  • Was spricht den gegen Sandwich (also was war drauf)?


    BLW bedeutet ja, dass sie euer Essen bekommt. Evtl leicht modifiziert, aber eben Familienkost. Auch für die absoluten Ess-Anfänger ist eigentlich bei jeder (selbst zubereiteten) Mahlzeit etwas dabei. Was esst ihr denn zb, was du für nicht geeignet hast? Vielleicht kann man das relativ leicht abwandern, sodass es für alle passt?

  • Am Wochenende gab's zum Beispiel Leber, Kartoffelbrei - da habe ich ihr dann nur eine Kartoffel hingelegt. Kürzlich gab's Königsberger Klopse mit Kartoffeln - da habe ich einen Klops und Kartoffeln angeboten.

    Beim Sandwich war Toast, Jagdwurst und Käse - ich war mir nicht sicher ob sie das essen soll/darf/kann.


    Heute gibt es Eierkuchen. Müsste ich vor dem Salz und Vanillezucker was raus machen?


    Ansonsten gibt es oft Nudel Bolognese oder gerne Kartoffelbrei.

    Bei gebratenen (Fleisch, Geflügel, Gehacktes) bin ich auch immer unsicher.

  • Unsere Tochter hat im ersten Jahr nichts gegessen, außer Sushi (mit rohem Fisch) ... - vielleicht waren das bei ihr die Gene :D


    Von daher wäre ich ganz entspannt und würde kosten lassen, was Baby will (eventuell beim Kochen weniger stark salzen und erst am Tisch nachsalzen)

  • Das geht aus meiner Sicht alles (ggf. leicht gewandelt). Leber hätte ich einfach weg gelassen, aber Kartoffelbrei (oder eben stuckige Kartoffel) ist gut geeignet (evtl. vor dem Salzen etwas abnehmen).


    Wurst und Käse gehen, aber eher in kleinen Mengen wegen Salz bzw Eiweiß, aber da könntest du ja auch einfach nur Brot oder Brot mit Butter anbieten.


    Eierkuchen sind auch gut geeignet, wir machen den Teig immer ohne Zucker (und dann ggf. später welchen oben drauf), Salz kannst du weglassen oder die geringe Menge ignorieren. Apfelmark dazu mögen meine Kinder sehr gerne.


    Nudeln gehen gut, Bolognese auch.


    Bei gebratenem Fleisch etwas abwägen ob man zb evtl die Panade entfernt oder dunklere Stellen. Prinzipiell geht Gebratenes.


    Letztlich kommt es auf die Mischung im Sinne eines ausgewogenen und abwechslungsreichen Angebots an.


    Es gibt nur wenige Lebensmittel, von denen strikt abgeraten wird (meist bis zum Alter von einem Jahr): zb rohe tierische Produkte, Honig, ganze Nüsse (Nüsse länger als bis zu einem Jahr), manche Pseudogetreidesorten wie Quinoa


    Und ein paar mehr, bei denen es auf die Menge ankommt: Salz, Zucker, Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt wie Käse, Quark etc


    Und dann noch solche, wo man wegen der Konsistenz vorsichtig sein sollte: Blattsalate und anderes Blattgemüse, Körniges wie Reis, prall elastisches wie Cocktail-Tomaten, Trauben, Würstchen (kann man alles halbieren, dann geht es)

  • Ich würde es entspannt sehen und das Baby kosten lassen. Bis jetzt ist es ja nur ein Probieren und Kennenlernen und keine richtige Ernährung.


    Die erste Beikost von Kind 1 waren (kräftig gewürzte) Merguezwürtschen aus Schaffleisch. Er hat sie praktisch inhaliert.


    Bei Kind 2 war es eine Hand voll Kürbissuppe.

  • Hier ging übrigens eine Kombination aus gekauften Gläschen, vor allem bei sehr sehr großem Hunger, wenn es schnell gehen musste nach Babys Meinung (selbst gekochte Breie wollten sie nicht) und BLW (teilweise das, was sie gematscht/püriert verschmäht hatten).

    Einmal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()

  • Wir haben das auch so gemacht und versucht mit wenig Salz zu kochen und süßkram heimlich zu essen.

    Besonders wenn du noch viel stillst, dann gehts ja nur ums probieren.


    Grundsätzlich muss man sich ja auch nicht vollständig entscheiden ob Brei oder BLW. Unserer mochte Brei nicht, wegen der Konsistenz vielleicht, daher gab es nur BLW und nie Brei aber wenn das Kind theoretisch beides isst, muss man das ja nicht dogmatisch trennen, denk ich.


    Der Vorteil an BLW ist halt, du musst nix extra kochen und nur wenig wegschmeissen. Wenn wir was gekocht haben, was gar nicht ging, zB ganz scharfes oder so, dann gabs halt mal ein Brötchen oder so, ist ja nur zur Ergänzu ng in dem Alter.

  • Ich stimme erstmal Salamander zu und möchte dazu anmerken, dass BLW (baby-led-weaning) nicht unbedingt heißt, dass man keinen Brei oder Püree anbietet, sondern einfach, dass man sich nach dem Kind richtet (kindgeleitetes vs elterngeleitetes Abstillen). Also: weiterhin nach Bedarf stillt und nicht gezielt Mahlzeiten ersetzt.


    Es spricht auch nichts dagegen, je nach Situation das Beikost Angebot zu variieren. Das Essen soll ja schließlich Freude machen und nicht in Stress ausarten ;)

  • Ich würde ihr das Essen geben was Ihr esst. So klein ist sie ja auch nicht mehr.

    Mein 3. Sohn hat mir als er knapp 4 Monate war, mein Leberwurstbrot regelrecht aus der Hand genommen und abgebissen und gekaut. Ja, ab dem Zeitpunkt durfte er dann mitessen. Kinderarzt fand es früh, aber wir sollten ihn machen lassen.

  • Meine Tochter habe ich damals mit Brei gefüttert (oder es zumindest versucht).

    Meine Söhne waren beide konsequente Breiverweigerer, die haben von Anfang an das mitgegessen was es halt gab.

    Kind vier werde ich gar keinen Brei mehr anbieten... Da wird maximal mit der Gabel zerdrückt.

    In dieser Ausprobierphase geht es ja auch nicht unbedingt um Nahrungsaufnahme, das wird noch durchs stillen abgedeckt. Nach meiner Erfahrung essen die Kleinen auch nichts was ihnen nicht gut tut (stark gewürzt oder so wurde bei uns immer ausgespuckt), nur den Zucker muss man regulieren, aber das schadet dem Rest der Familie meist auch nicht.

  • Bei uns ist Kind2 meist mit, wobei ich für sie immer etwas abnehme bevor ich würze. Bei uns ist das Essen aber oft vegan (immer vegetarisch). Fleisch und Wurst sowie generell sehr verarbeitete Lebensmittel würde ich einem Baby eher noch nicht geben. Obst und Gemüse ist denke ich unproblematisch. Manchmal füttere ich sie durchaus auch mit Brei. Wenn es zum Beispiel Kartoffelbrei oder Griesbrei gibt, füttere ich sie teilweise (also biete immer wieder einen Löffel mit Brei an). Im Gegensatz zu Kind1 die das nicht mochte, isst sie sehr gerne ein paar Löffel Brei, dann möchte sie jedoch meist selber essen. Zucker versuche ich auch möglichst lange zu vermeiden. Kind2 sitzt inzwischen bei fast jeder Mahlzeit dabei, aber den Großteil der Kalorien bekommt sie auf jeden Fall noch durchs Stillen.

  • Ich war mir anfangs auch unsicher, ob Brei oder BLW am besten und praktischsten ist. Es wurde dann eine Mix-Lösung: beim Zubereiten von unserem Essen habe ich einen Teil (ungewürzt) abgenommen. Manchmal eine Zutat separat in einem Topf gedünstet. Und wenn ich zu faul war, gab es Gläschen. Es hat aber fast bis zum 10. Monat gedauert, bis wirklich nennenswerte Mengen gegessen wurden.


    Viel Spaß beim Ausprobieren!

  • hier auch eine Stimme für ausprobieren und ENTSPANNEN! #baden


    Bei mir war es so, dass ich mich mit fortschreitendem Baby-Alter auch immer mehr entspannen konnte, was das Essen anging.


    Das erste Essen der Kleinen war ein Stück Flammkuchen mit 5 Monaten. Direkt aus meiner Hand geklaut und mega verschluckt. Oh je, was hatte ich ein schlechtes Gewissen, dem Kind essen anzubieten, wo ich doch 6 Monate voll stillen wollte.


    Was mir am Konzept von BLW gefällt, ist dass hierbei keine Stillmahlzeiten "ersetzt" werden, und auch nicht nach einem festen Schema erst am Mittag Essen, später dann Abends, etc. Das war mir zu kompliziert, da kam mir BLW gerade recht.


    Ich habe zu Beginn Kartoffeln und Karotten in Streifen gekocht und zu jedem unserer Essen angeboten. Oder mal was von dem, was es bei uns gab. Den Rest habe ich im Kühlschrank bis zum nächsten Tag aufbewahrt. Ich war da nicht so empfindlich.


    Und dann ist die Kleine total auf Fleischwurst abgefahren und auf alten Käse. Tja, beides ziemlich salzig. Also habe ich versucht es einzudämmen. Aber meistens habe ich sie doch essen lassen. Denn die Beobachtung zeigte, dass es gar nicht jeden Tag und ja auch nicht bei jeder Mahlzeit war.

    Und ehrlich gesagt lag die Kalorienzufuhr durch Essen am Ende des ersten Lebensjahres bei höchstens 20%. Der Rest war Stillen. Und deshalb habe ich mir auch wegen Salz etc. nicht so viele Gedanken mehr gemacht, weil die Beikost in unserem Fall ja gar nicht die Hauptnahrung war. Wenn natürlich Brei eine ganze Mahlzeit mit wirklich relevanten Mengen darstellt, sieht das doch nochmal ganz anders aus, als bei einer kleinen Hand voll Käsewürfeln am Tag.


    Hier haben auch die Vorlieben munter gewechselt. Eine Zeit lang musste es z.B. immer Butter vom Löffel sein. Tja, dann gab es eben 2 EL Butter zu einer Mahlzeit.


    Nur beim Zucker war ich sehr vorsichtig. Das habe ich so lange es ging vermieden bzw. sehr reduziert.


    Ich finde, BLW entstresst das ganze Thema Beikost enorm. Ob du nun Brei gibst, oder Stücke ist doch Geschmacksache.


    Klar dachte ich teilweise, sie könnte ja mal etwas mehr essen. Aber oft war ich froh, dass ich nicht um x Uhr genau dem Kind irgendwie Essen besorgen musste. Denn bei Hunger wurde einfach gestillt.


    Und noch was: Mein Mädchen, das im ersten Jahr Brei absolut verschmäht hat, und alles selber essen wollte, lässt sich nun liebend gerne füttern. Am besten mit Breiartigem. Denn das geht schnell und ist nicht so viel Aufwand #stirn Tja.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Vielen Dank.

    Sie isst nun zu jeder Mahlzeit was mit. Oft schon große Mengen, stillt aber anschließend trotzdem noch. Gestern hat sie plötzlich ein halbes Gläschen verschlungen ? aber selbst püriertes mag sie trotzdem nicht. Ich habe ihr jetzt oft Möhren - oder Süßkartoffelpommes gemacht. Fand sie gut. Putenfleisch mochte sie auch. Ich bin etwas entspannter dennoch habe ich immer Angst das sie sich verschluckt.

    Sie stopft oft zu viel in den Mund und dann weiß ich nicht ob ich sie lassen soll. Bisher habe ich es dann wieder rausgeholt wobei sie mich anknurrte wie so ein giftiger Hund ?

    Wie handhabt ihr das mit Milchprodukten? Ich aß kürzlich Naturjoghurt mir Erdbeere drin, da habe ich sie probieren lassen. Fand sie lecker. Oder ich habe ein Rezept von Quarkbrötchen, die isst sie auch.

    • Offizieller Beitrag

    Lass sie probieren, auch wenn sie sich den Mund vollstopft. Ich weiß, das ist oft schwer auszuhalten, aber der würgereflex ist bei so kleinen recht weit vorne auf der Zunge und das Zuviel kommt eigentlich sehr zuverlässig wieder raus.


    Wegen den Milchprodukten: ab und zu ein bisschen ist kein Problem, sie isst ja keine riesen Mengen davon. Du sollst nur keine Flasche mit Kuhmilch geben.

  • Meine Kleine hat es immer schon gehasst, wenn ich ihr in den Mund gefasst habe. Zu Beginn habe ich es ein paar Mal gemacht. War aber irgendwie doof.


    Wir haben folgendes probiert und für gut gefunden. Wenn Sie etwas nicht kauen / schlucken kann, wenn der Mund zu voll ist, etwas eklig schmeckt, etc, halte ich meine Hand unter ihren Mund und sage ihr, sie kann es ausspucken. Ich weiss nicht mehr, wann wir das angefangen haben, aber es funktioniert recht zuverlässig. Mittlerweile nimmt sie auch meine Hand und spuckt die Sachen rein. Gut, evtl. etwas eklig, aber zielgerichtet, und die Sauerei ist nicht auf dem Boden oder sonst wo. Ausserdem scheint es mittlerweile auch für Sie ein Hinweis zu sein, dass Sie etwas eben ausspucken soll. Das macht sie dann auch.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • ich hab wie gesagt keine Brei-Erfahrung aber ich hab mal gelesen, dass die Kinder sich viel eher verschlucken oder würgen, wenn man sie mit Brei füttert, weil man dann ja von außen das Essen reinschiebt und wie almarna schon geschrieben hat, der würgereflex recht weit vorn ausgelöst wird.


    Wenn die selber das Essen in den Mund nehmen, passiert das daher angeblich nicht so schnell.


    Ich würd mich da auch nicht so stressen, mein sohn hat sich eigentlich nicht so oft verschluckt und wenn, dann kommts ja meist zuverlässig wieder raus.


  • Beim ersten Mal verschlucken ist mir fast das Herz stehen geblieben. Aber es wird besser #taetschel

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)