Kindergarteneingwöhnung super schüchternes Kind

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Heute bin also das erste Mal gegangen. Ich hatte ein gutes Gefühl, dass es klappen wird und war eine halbe Stunde mit dem Hund spazieren. Es lief alles wunderbar, sie hat nicht geweint, nicht nach mir gefragt, war fröhlich, geredet hat sie immer noch nicht #haare


    Als ich wiederkam hat sie mich erstmal gar nicht bemerkt, also hab ich mich nochmal 5 Minuten hingesetzt. Als sie mich dann irgendwann sah, war sie etwas klammernd, war dann aber irgendwann ok (bzw. wäre schneller ok gewesen, wenn sie zwischenzeitlich nicht hätte weinen müssen, weil ein Bub als ich grad außer Sicht war sie wo weggeschubst hat).


    Das mache ich nun also ein paar Tage so und ab wann bleibe ich länger weg?


    Am Freitag muss die Oma mit ihr in den Kindergarten, die soll aber bei ihr bleiben oder?


    Danke nochmal für all die Hilfe und Ideen, das ist so hilfreich bei meinem Nicht-Standard-Kind #danke

  • Heute kam ich leider zu einem weinenden Kind zurück. Sie hat sich dann von mir recht schnell trösten lassen und ist jetzt auch wieder mit der Erzieherin unterwegs, also fand sie es wohl nicht sehr traumatisierend.


    Mache ich morgen genauso weiter? Solid Ground hast du einen Rat?

  • Hallo,


    Sind das die ersten Trennungen? Dann fände ich eine halbe stunde ziemlich lang. Warum nicht erst mal kurz? (2- 5 Minuten...)


    Mein Ziel (als Mutter und als Erzieherin) wäre, daß die Bezugsperson zurück kommt BEVOR das Kind weint.


    Denn sonst kann es sich ganz schnell ritualisieren. "Mama kommt erst, wenn ich richtig dolle weine..." bzw. "Kindergarten = verlassen werden = weinen müssen".

    Das macht kein Kind mit Absicht (auch wenn es ihnen manchmal unterstellt wird), das sind unbewusste Lernerfahrungen. Aber solche Verknüpfungen sind dann nur sehr schwer wieder zu löschen.


    Ich würde die Zeit erst mal drastisch kürzen, wenn man in den Flur kommt und hört da Kind fröhlich spielen, kann man immer noch kurz draußen warten. Aber auch nicht zu lange, damit eben jene Verknüpfung "Mama kommt erst, wenn ich traurig bin" gar nicht erst entsteht sondern "Mama geht, aber ich spiele fröhlich" die Haupt-Lernerfahrung ist. .


    Meine Erfahrung ist sowieso, daß es bei vielen Kinder weniger auf die konkreten Zeiten ankommt, sondern mehr auf die Situation. Für eine gelungene Eingewöhnung fände ich 2-10 fröhliche Minuten sehr viel voranbringendere als 20 -30 von einen ein Teil bekümmert oder gar mit Tränen verbracht wird.


    Perfekt wird man das nie hinbekommen, aber es wäre mein Ziel.

  • Trin Es war die erste längere Trennung, 2-5 Minuten war ich schon weg aufm Klo und zum Auto, das dauert ja im Wald länger.


    Gestern war die Ablenkung wohl besser bzw das Spiel spannender, da wäre sie auch länger geblieben. Sie geht auch immer wieder außer Sicht mit der Erzieherin.


    Findest du trotzdem die 30 Minuten zu lang? Was würdest du vorschlagen?

  • Ich unterschreib vollumfänglich bei Trin. Ich würde erstmal auf 20 min. zurückgehen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich mach immer 2 - 3 und dann steigern. Je nachdem wie das Kind sich verhält würd ich danach auf 30 oder auf 40 min gehen.

    Was ich gemerkt hab: Exakt ne Stunde scheint so ne magische Grenze zu sein. Da bleib ich gern mal ein, zwei Tage länger weil die Kinder sich da am schwersten tun wenn man steigert. Wenn die Stunde mal gefestigt ist kann ich in der Regel schnell auf 1,5 Stunden und dann direkt auf 3 verlängern. Das geht dann recht zügig normal.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Hallo,


    Ich würde wie gesagt wenn irgend möglich für die nächsten Tage gar nicht auf die Uhr schauen, sondern idealerweise aufs Kind. Das geht natürlich schlecht, wenn man selber draußen ist. Ideal wäre es, wenn die zweiter Erzieherin der Gruppe einem dann den Tipp geben würde "Alles noch OK, aber langsam scheint die Grenze sich zu nähern, kommen sie mal liebr rein, ehe es kippt...". Leider ist es selten ideal, da bleibt einem dann nur die Uhr (und das Gehör) als Orientierung...


    In den nächsten Tagen würde ich sehr kurz treten, so daß man sicher bei guter Stimmung wiederkommt und dann nächste Woche weitersehen.


    Wie gesagt, da gibt es keine Regeln, dazu sind Kinder zu verschieden. Das kann man nur erfühlen (und wird sicher dabei auch mal falsch liegen).

    Es gibt Kinder, für die wäre es kein Problem gewesen von 5 Minuten auf 3 Stunden zu gehen, weil der Schitt "Ich kann alleine hierbleiben und das ist OK" für sie damit getan war. Andere bei denen gaaaaaanz lange schon kurze Trennungen kritisch waren und jede Steigerung nur ganz vorsichtig vorgenommen werden konnte.


    Wieder andere, die sich eher an Situationen orientiert haben. "Mama kommt, wenn wir rausgehen/reingehen/das Mittagessen anfängt/wir fertig mit essen sind... und die Gesamtzeit war ziemlich egal. Aber wehe, wenn die Gruppe eher rausging und Mama noch nicht da war, wie erwartet... da war´s dann egal, daß es erst 7 1/2 Minuten waren und nicht wie gestern problemlos 45.


    Die Tagesform spielt auch mit rein, waren gestern bei bester Gesundheit und guter Laune 45 Minuten überhaupt kein Problem, können heute nach einer schlechten Nacht 20 Minuten schon sehr grenzwertig sein. Bei Erzieherin Gabi geht eine Stunde prima, Lisa, so lieb sie auch ist, ist noch etwas suspekt, da geht noch gar nichts ...


    Wichtig fände ich, daß ich als Mama in der Nähe bin und schnell kommen kann, wenn es zu kippen droht, damit mein Kind eben nicht erst die Verknüpfung erlebt: "Ich muss erst gaaaaaanz lange und dolle weinen, bis Mama kommt".


    Alles Gute.

  • Trin vielen Dank für die ausführliche Antwort, das ist echt gut das mal so detailliert zu lesen und dadurch auch Argumente an der Hand zu haben.


    Die haben glaube ich so ein schüchternes Kind noch nicht gehabt. Der Waldkindergarten ist ganz neu und fast alle anderen Kinder sind von Anfang an dabei und quasi ohne Eingewöhnung, weil die sich schon fast alle kannten.

  • Hallo,


    Ah, Waldkindergarten hatte ich überlesen #schäm

    Da ist "direkt vor der Türe warten" natürlich keine Option... Hm...


    Ich hoffe, ihr findet eine gute Lösung.

  • Nun sind wieder zwei Wochen vergangen und wir haben in Bezug auf Trennung leider keine großen Fortschritte gemacht.


    Dafür in Bezug auf Reden und zwar hat sie mit der Haupterzieherin geredet, im Rollenspiel mit Tieren, dh sie hat mit dem Tier geredet. Das ist schonmal ein großer Fortschritt.

    Leider war dann letzte Woche die Erzieherin 3 Tage krank und nun ist leider mein Kind schnupfig und wir bleiben zumindest morgen und übermorgen daheim.


    Jetzt hätte ich noch ein paar Fragen an euch Solid Ground und Trin und natürlich alle anderen. Hoffe das ist ok #hmpf


    Wir haben jetzt keine großartigen Trennungen probiert, weil für mich die Vertrauensbildung zur Erzieherin an erster Stelle stand. Ich bin also höchstens aufs Klo und sie konnte aus dem Fenster gucken und mich gehen und kommen sehen.

    Dann saß ich letzte Woche Donnerstag 15 Minuten außer Sicht. Am Freitag war sie schon angeschlagen und schlecht drauf und ich konnte nichtmal aufs Klo und ich habe es aufgrund ihrer Stimmung auch dabei belassen.


    So viel zur Vorgeschichte. Nun kommt nächste Woche der Sohn einer Freundin auch in unseren Kindergarten. Mit dieser Freundin machen wir 3-4 Mal die Woche nachmittags etwas, dh die Kinder kennen sich gut, mögen sich und sprechen die gleiche Muttersprache (nicht deutsch). Er ist das einzige Kind mit dem sie bisher spricht, obwohl sie deutsch genauso spricht.


    Jetzt setzen alle inklusive mir die Hoffnungen auf den Sohn meiner Freundin und wir hoffen, dass sie durch ihn mutiger wird.


    Was sollten wir denn beachten, wenn er auch in den Kindergarten kommt?


    Was mache ich in den Fällen, wenn sie beim Gehen und nach Erklärungen meinerseits, dass ich nur kurz weg bin, sagt, dass ich dableiben soll und weint? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht nur 2 Minuten weint, sondern sich lange nicht trösten lässt, wenn überhaupt.


    Danke schonmal für eure Antworten, ihr wart mir bisher wirklich so eine gute Hilfe ohne die ich sicher viel falsch gemacht hätte #crying

  • Hallo,


    Ich finde es schön, daß ein Kind mit kommt, daß dein Kind kennt.,


    Aber ich würde ganz bewusst keine "Hoffnung" darauf setzen. Das gibt sowohl deinem als auch dem anderen Kind zu viel Verantwortung, selbst dann, wenn ihr gar kein aktives Handeln erwartet. Dein Kind ist dein Kind und das andere Kind ist das andere Kind. Genau so gut kann nämlich es sein, daß sie im Kiga gar nichts miteinander zu tun haben wollen, weil es eine andere Situation ist als private Treffen - oder sie sich gar in ihrem Kummer anstecken, weil es mit dem anderen mitfühlt. auch dsa ist normal.


    WENN es beiden rein zufällig hilft, anzukommen - fein. Darauf hoffen oder gar rechnen und es so in den weiteren Eingewöhnugsverlauf einplanen würde ich aber nicht. Sondern nur auf das jeweilige Kind schauen. Du mit der Erzieherin auf deins, die andere n Begleitpersonen auf ihres.


    Wie ihr mit den Trennung weitermachen sollt, ist von hier aus schwer zu sagen,. Ich würde es immer wieder probieren, schauen, wann günstige Momente sind und in welcher Form es gut klappt. Wenn sie nicht möchte, daß du gehst (was ja völlig normal ist) - was macht die Erzieherin in dem Moment?

  • Trin Danke für deine Antwort. Ok, dann werde ich die anderen Hoffenden mal drauf vorbereiten. Ich denke, dass sich die gleiche Erzieherin auch um ihn kümmern wird.


    Was die Erzieherin macht: Sie hat versucht abzulenken, ohne Erfolg. Gefragt, ob es was hilft, wenn ich was dalasse, auch ohne Erfolg. Das wars. Aber da es am Tag nach der missglückten Trennung vor 3 Wochen war, haben wir es danach nicht forciert und aufs Klo war bis auf Freitag auch nie ein Problem. Hast du Ideen, was sie dann probieren könnte?

  • Hallo,


    Ich denke, sie könnte versuchen, sich aktiv einzubringen. Also nicht du gehst vom Kind weg, sonder sie mit dem Kind von dir weg. Um etwas zu holen, etwas zu spielen, aus dem Fenster zu schauen, ob die anderen Kinder schon im Garten sind... ein Lieblingsspielzeug aus dem Nachbarraum hereinholen, das Mobile anpusten und sich gemeinsam dran freuen, ...


    So daß sie jemand ist, der fürs Kind als Kontaktperson attraktiv ist, weil es in ihrer Nähe interessante Sachen gibt, während du langweilig und still in der Ecke hockst oder noch besser "gerade etwas zu tun hast". (In der Eingewöhnungszeit waren die Buntstifte aller Gruppen immer ganz wunderbar gespitzt z.B.)


    Wenn das mehrmals geklappt hat, kann man versuchen, das "zeitgleich" zu schalten. sie geht mit der Erzieherin Bastelzeug holen und du sagst, daß du mal kurz XY erledigst und auch gleich wider da bist.


    Das wäre aus meiner Sicht ein ganz guter Weg,. aber ist leider auf Grund der schlechten Betreuungsschlüssel oft nicht so möglich, weil sie ja auch noch auf andere aufpassen muss. Aber vorschlagen kann man es ja mal.

  • Ja so ungefähr haben wir es versucht, nur geht sie nicht immer alleine mit und dackel in einigem Abstand hinterher. Und in so einer Situation war es, dass ich als sie an der tollen Baumschaukel ankamen gesagt habe, dass ich jetzt mal kurz zum Auto gehe. Aber dann probieren wir es lieber so, dass sie sie zu spannenden Sachen mitnimmt, was dann nächste Woche eventuell besser klappt mit ihrem Freund.


    Was ist ein guter Betreuungsschlüssel? Sie sind auf 20 Kinder zu dritt: eine Erzieherin, eine Kinderpflegerin und eine vom Bundesfreiwilligendienst. Und an einem Tag der Woche eine Auszubildende und einmal die Woche eine Erzieherin. Ab September mit 25 Kindern kommt noch eine Erzieherin, dafür fällt die 1x-die-Woche-Erzieherin weg.

  • Bei Sohni im Kiga sind auf 25 Kinder (pro Gruppe) zwei Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin. Wobei in einer Gruppe die Gruppenleitung zugleich die Kiga-Leitung ist, d.h. sie ist zwischendurch auch mal länger im Büro. Ab und zu haben sie noch ne Praktikantin dazu.

    Also ich find, so dauerhaft anwesend in der Gruppe drei Personen schon gut. Bzw. eigentlich Mindestbesetzung. Sind im Durchschnitt 8 - 9 Kinder pro Erwachsenem.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • So jetzt machen sie uns Druck. Bis Ende Juni soll es klappen, sonst sollen wir ab September probieren.


    Und ich sitz nur hier und heule und weiß nicht was ich machen soll.


    Wir hatten krankheitsbedingt eine Woche Pause und nächste Woche sind Ferien. Und nach einer Woche Pause klammert sie wieder total.


    Was macht das denn für einen Sinn bei schönstem Wetter Pause zu machen (die Eingewöhnung war jetzt entweder in der Kälte oder im Regen, so richtig tolles Wetter war nie), wo sie die Erfahrung machen könnte, wie toll es ist auch mal ohne Regen?


    Alternativen gibt es hier natürlich nicht.


    Was mache ich denn nun?

  • Was macht das denn für einen Sinn bei schönstem Wetter Pause zu machen

    Gar keinen. #angst


    Also ja, ne etwas längere Pause und dann ein Neustart KANN manchmal sinnvoll sein. Aber jetzt nicht so mit diesem Wetter-Hintergrund. Regenwetter oder kalt macht einfach keinen Spaß und auch die anderen Kinder sind dann ja doch etwas weniger aktiv wie bei Sonnenschein. Von daher hatte sie ja echt noch keine Chance, es im Normalzustand zu sehen.


    Wobei die Chance gut ist, dass Ihr jetzt schon bis Ende Juni doch einige richtig tolle Tage vom Wetter her habt, fängt ja grade an schön zu werden. Und ich denk, wenn dann ne deutliche Verbesserung zu sehen ist wird das auch gelten.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.