Rechtschreibung trainieren

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  • Eigentlich wollte ich aber was anderes sagen: meine Tochter findet es toll, die Übungswörter ans Whiteboard schreiben zu dürfen. Kann man ja auch am Kühlschrank machen. Auch "schreibt" sie sehr gerne mit Wasserfarbe. Es gibt auch Fenstermalstifte, mit denen kann man super am Fenster oder Spiegel üben.

    • Offizieller Beitrag

    @Moewe: Ja, das sind Schritte auf dem Weg dahin. Die Beschreibung wird relativ ausführlich in der sechsten Klasse (hier) gemacht. Die Unterscheidung, welche Teile einer Geschichte für die Inhaltsangabe notwendig sind und welche nicht, bereitet bis in die Oberstufe hinein Schwierigkeiten.


    Und ich bin von einem Tafelanschrieb ausgegangen, der mit den SchülerInnen gemeinsam entwickelt wurde und sie peu à peu abschreiben. Oder meinetwegen auch am Schluss am Stück. Kein Lehrer geht rein und knallt ein Tafelbild umkommentiert hin.

  • Übt man dann die Schreibschriftbuchstaben einzeln in groß und klein und zieht sie dann zusammen? Oder übt man von Anfang an kurze Silben? - Ich kann mir einfach die praktische Umsetzung nicht vorstellen. Wie man das machen kann. Druckbuchstaben sind so herrlich einfach voneinander getrennt, die kann man wunderbar einzeln üben.

    Na ja, ähnlich wie heute auch. Man beginnt mit einem häufigen Buchstaben und übt den klein und groß. Dann nimmt man einen 2. häufigen Buchstaben und kann schon die ersten Wörter bilden, also z.B.


    1. a und A

    2. m und M => am, Am, Mama

    3. i und I => im, Im, Mimi (Name für ein Mädchen)

    4. o und O => Oma, Momo

    ...


    Frag mich jetzt bitte nicht, welche Reihenfolge das wirklich war. Wir haben sicherlich am Anfang sehr viel mehr isolierte Wörter geschrieben, genau wie wir auch sehr ausführlich mit Schwungübungen begonnen haben in der Schule - was ich heute auch schmerzlich vermisse. Woran ich mich nicht erinnere, ist, dass wir sinnlose Buchstabenkombinationen (also z.B. Silben) schreiben mussten - es waren von Anfang an Wörter.

  • Meine Kleine hat jetzt tatsächlich gleich (also ab ca. Herbstferien 1. Klasse) Schreibschrift gelernt und nach den ersten Fibelbuchstaben keine Druckschrift mehr. Finde ich super so, weil ich auch denke, dass es eine unnötige Doppelbelastung ist, wenn erst Druck- und dann Schreibschrift geschrieben wird.


    Ich denke, die Lehrkräfte haben schon sehr viel Gestaltungsspielraum für ihren Unterricht. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass das Wichtigste ist, dass sie den Kindern zeitnah Rückmeldung geben zu dem, was sie gelernt und geübt haben. Das kommt heutzutage leider viel zu kurz, egal, nach welcher Methode Lesen/Schreiben gelehrt wird.

  • Ich denke, die Lehrkräfte haben schon sehr viel Gestaltungsspielraum für ihren Unterricht.

    An unserer GS gefühlt nicht. Zumindest alle Lehrer des Jahrgangs einigen sich ziemlich genau auf das Vorgehen, alle Proben werden parallel geschrieben etc. Die Entscheidung für ein Lehrwerk wurde einmal getroffen und dürfte jetzt auf Jahre stehen (inkl. der Wahl von VA, wobei laut Lehrplan auch SAS möglich wäre)

  • Jette: Reihenfolge ist auch egal. Aber ja, so kann ich mir das auch vorstellen. Hier wurde mit Druckschrift angefangen und irgendwann zwischen Herbst- und Weihnachtsferien kam die Schreibschrift.

    Was mir jetzt kommt - klar bleiben die wenigsten bei einer durchgängigen Schreibschrift. Aber für viele Dinge ist doch die Druckschrift wichtig (allein das Ausfüllen von Formularen), also muss doch beides gelernt werden?


    Hermine: Ich hatte den Beitrag (ich weiß nicht mehr, von wem er war, irgendwann heute gelesen und behalten) so verstanden, dass allein das Abschreiben des Tafelbildes sinnvoll sei und eben heute nicht mehr gemacht würde. Und darin kann ich weiterhin keinen sinnvollen Lerneffekt sehen.

    (Nicht wirklich relevant - aber ich hatte zwei Lehrer, die am Anfang der Stunde das komplette Tafelbild anschrieben, da war nichts mit gemeinsam Entwickeln.)

  • Aber für viele Dinge ist doch die Druckschrift wichtig (allein das Ausfüllen von Formularen), also muss doch beides gelernt werden?

    Die haben wir so ca. 3. oder 4. Klasse ziemlich kurz durchgenommen und durften Formulare ausfüllen üben. Der Weg dahin war für uns aber nach meiner Erinnerung total unkompliziert und das passierte eher nebenbei - weil man die gedruckte Schrift durch das Lesen ja schon total intus hatte und der Transfer von Schreib- zu Druckschrift viel leichter ist als anders herum.

  • Also ich habe mit der Schreibschrift angefangen damals. Wir haben einfach Buchstaben in ein Schreibheft geschrieben und zwischendurch Schwungübungen als Verzierungen gemacht. Keine Ahnung wann ich Druckschrift gelernt habe..... Die halte ich aber auch für wesentlich unwichtiger als eine verbundene flüssige Schrift. Wenn ich manche Kinder (die zu mir ins Training kommen) sehe, die in der 3/4 Klasse mit einer Druckschrift rumwurschteln, dann tut mir das echt weh. Man kann die Mühe beim schreiben mit jedem Buchstaben sehen. Kein Wunder, dass das Schreiben dann zum Problem wird.


    Ich würde mir wirklich wünschen dass die Lehrpläne der GS wieder auf die Kernkompetenzen fokussiert werden. Ein bisschen Projektarbeit kann sicher nicht schaden, aber das könnte man ja fachbezogen machen (also auf Lesen, Schreiben und Rechnen bezogen). Ich frage mich eh, warum das so wenig gemacht wird. Man könnte HSU doch wunderbar mit Rechnen und Lesen kombinieren. Literaturprojekte. Was es alles gibt.

    Versteht mich nicht falsch, mein Kind macht tolle Sachen in der Schule. Hier ist auch relative viel Struktur. Aber es wundert mich NULL dass das ein Eiertanz ist, wenn ich mir den Lehrplan anschaue. Ich würde wahnsinnig werden als Lehrer.

    In der Montessorischule um die Ecke beginnen die Kids übrigens auch mit Schreibschrift.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    Einmal editiert, zuletzt von murkel ()

  • Ich habe mir gerade den Lehrplan 3. Klasse NRW angeschaut. Kein Wunder, dass die Schule so verschwubbelt ist.

    Seitenlange Erläuterungen (165 Seiten), die ich als Nichtpädagoge oft nicht verstehe.

    Letztlich entnehme ich dem aber, dass die Kinder gut lesen, schreiben, rechnen können sollen am Ende der Grundschule und dazu noch unsäglich viel Kompetenzgeschwubbel, dass ich nicht verstehe.

    Ich habe mich daher entschlossen, mich von dem Geschwubbel der Schule zu lösen und meinen Kindern die Kernkompetenzen zu Hause beizubringen. Den Schwubbelrest werden sie dann schon in der Schule lernen.

  • ... und ja mehrere Rechenwege, Erläutern der Rechenwege, Strukturen begreifen, Digitale Kompetenz und blablubb schwubbel ist Alles Teil des Lehrplans. Hilft aber nichts, wenn die Kinder nicht rechnen und schreiben können.

  • Hier werden klassische Aufsätze geschrieben in der Grundschule (ich meine ab der 2. Klasse). Bildergeschichten erzählen, Nacherzählung, Berichte, Vorgangsveschreibungen etc. Analysen kommen später.


    Ab der ersten Klasse schreiben sie regelmäßig (und jeder so wie er es schon kann) Erlebnisberichte.

    • Offizieller Beitrag

    Könnte es evt. daran liegen, dass der Lehrplan nunmal in erster Linie für Fachpersonen geschrieben ist? Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich Fachliteratur in Deinem Beruf auch nicht einfach so verstehen würde?


    Ich verstehe schon so manche Lehrperson, die sich ständig in ihrer Fachkompetenz angegriffen sieht, für mich war (und ist) das der Hauptgrund, warum ich nicht Lehrerin werden möchte.


    Ich mag übrigens den neuen kompetenzorientierten Lehrplan hierzulande sehr - ich glaube diese Vielfalt wird den Kindern viel eher gerecht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich habe nichts sinnvolles beizutragen, aber ich leide mit euch#flehan


    3. Klasse NRW. Erst die unsägliche Ausgangsschrift, die bei meinem Kind komplett unleserlich war. Dann innerhalb kürzester Zeit selbstständig Schreibschrift erlernen (mit so einem Heft..), was dann sofort umgesetzt werden sollte.

    Hausaufgaben sollen in der OGS gemacht werden, werden aber nicht auf Korrektheit überprüft. Lehrerin prüft auch nur auf Vollständigkeit. Kind sieht nicht ein, nachmittags um fünf alles nochmal neu zu machen (kann ich verstehen! hab ich auch nicht!). Und in der Klassenarbeit hagelt es dann schlechte Noten#haare

    Rechtschreibregeln wurden kaum erklärt, nur Lernwörter gelernt, angeblich hört das Kind beim Silbenklatschen, dass bei "kom-men" zwei m in der Mitte sind, bei "ka-men" aber nur eins.. klar.


    Und mein liebes wirklich eifriges Kind ist völlig frustriert, weil es auch bei voller Konzentration nicht über eine Drei im Deutschtest hinaus kommt, weil jede falsche Groß- und Kleinschreibung ein voller Fehler ist (was zu 50% daran liegt, dass er in der Schreibschrift die korrekte Schreibweise bestimmter Buchstaben nicht richtig beherscht, siehe oben!). Argh.


    Ich denke auch, ihm täte viel mehr blödes schnödes Abschreiben von Texten, die in Schreibschrift geschrieben sind gut (oder hätte ihm gut getan). Aber privat lasse ich ihn sicher nicht Texte schreiben (und von selbst hat er auch null Interesse dran).


    An sich alles kein großes Problem. Noten sind mir auch eher wurscht. Aber für meinen Sohn ist es frustrierend und das tut mir leid.

  • Ja, meine Kinder sind auch total frustriert. Sie strengen sich an und sehen keinen Erfolg.

    Ja, hier auch.

    Ich hatte letztens den Großen weinend da sitzen, weil er im Diktat (wohlgemerkt das erste was er hier in NRW geschrieben hat) eine 6 hatte. Der Pubertist war wirklich völlig verzweifelt. Deshalb jetzt Therapie auf eigene Kosten ... Schule macht nichts dran.

    Der Mittlere bekommt trotz Nachteilsausgleich schlechte Noten ... Fehler in einem gedruckten Text finden ... wenn er das könnte, dann wäre ja alles gut. Das frustet ihn auch ungemein.

  • Die Lehrerin meines Sohnes wollte ihn nach unserem letzten Elterngespräch gerne auf Lese-Rechtschreibschwäche testen. Ich hab ihr gesagt, kann sie gerne machen.. der Junge hat jetzt die Harry Potter Bänder 4/5 und 6 alleine durchgelesen, das macht man doch nicht mit LSR? Also, wenn da was rauskommt, fein. Ich denke immernoch, dass die Herangehensweise der Schule einfach völlig ungeeignet für ihn war. Dann und wann mache mir selber leichte Vorwürfe, weil ich nicht mehr hinterher war/bin - aber ich will auch keine Schulstress-Mutter sein und bis letztes Halbjahr wurde ich jedes Mal mit "Ist alles völlig normal, das gehört so" beruhigt. Plötzlich wurde dann LSR vermutet#hmpf. Und dann denke ich wieder "das kommt schon alles von allein, war bei allen Kleinkindthemen ja genau so" .. Ja, nur fürs "Ins Töpfchen machen" oder "selber Pulli anziehen" gibt es halt auch nicht plötzlich Noten#haare


    sorry, total off topic alles was ich schreibe. Ich habe auch vor einigen Wochen so ein 10-Minuten-Rechtschreibtraining bestellt. Find ich auch vom Konzept nicht schlecht... nur weder ich noch Sohn haben da Lust drauf #schäm

  • @ bina: hier ist es ähnlich. Kind ist mit weitem Abstand Antolinkönig und bekommt Förderunterricht in Deutsch.

    Irgendwas läuft da im System gewaltig schief...

  • Mein Sohn liest auch, hat aber eine deutlich ausgeprägte Rechtschreibschwäche. Die hab ich auch aus eigenem Antrieb testen lassen. Die Lehrerin fand es im Rahmen... Also Rechtschreibschwierigkeiten und Lesen schließen sich nicht aus.

    Darüber hinaus hat er eine wenig leserliche Handschrift, die er jetzt in der Ergotherapie trainiert.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Bina, mein Viellesersohn hatte auch eine Rechtschreibschwäche. Im Gegensatz zur Legasthenie hilft da aber Üben und strukturiertes Lernen der Regeln.