Rechtschreibung trainieren

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  • Oder wenigstens einzelne Wörter, die sie oft falsch schreiben. Ich würde sie echt nicht zum freien Schreiben zwingen wenn sie das noch nie gemacht haben.


    Ich finde auch immer wieder spannend wie unterschiedlich das ist. Hier werden die Kinder schon in der ersten Klasse genötigt, frei ihre Gedanken aufzuschreiben.

  • Also ich finde es nicht verkehrt, frei zu schreiben, aber ich glaube, das muss man eben erstmal aufbauen und nicht zu hoch ansetzen. Das ist ja dann nicht Thema Rechtschreibung, sondern Thema Aufsatz. Ich würde erstmal über etwas Konkretes schreiben lassen: Also z.B. was habe ich heute Schönes erlebt? Zwei oder drei Sätze, der letzte Satz ist immer ungefähr: Das war schön.

    So würde ich anfangen.

    Und dann könntest Du mit einem Aufsatz-Heft weitermachen, ich hab das Deutsch-Helden Aufsatzheft von Klett. Da werden dann zB Satzanfänge, interessante Adjektive etc. geübt, ganz kleinschrittig. Ich finde für freies Schreiben braucht man gutes Handwerkszeug.

    Dann kommt natürlich die Schwierigkeit mit der Rechtschreibung dazu. Wenn ich etwas frei schreiben will, dann muss ich ja schon ungefähr wissen, wie ich die Wörter schreibe.

  • Aber eben auch nur "ungefähr", denke ich.

    Wenn man die Kinder zum freien Schreiben bekommen will und gleich von Anfang an jeden (!) Fehler korrigiert, wäre hier die Lust vermutlich vor der Schule wieder weggewesen.

    Oder man darf eben doch nur vorgefertigte Satzelemente verwenden, von denen die Kinder wissen, wie sie geschrieben werden.

  • Wenn man die Kinder zum freien Schreiben bekommen will und gleich von Anfang an jeden (!) Fehler korrigiert, wäre hier die Lust vermutlich vor der Schule wieder weggewesen.

    Ja, deswegen würde ich das auch trennen. Nicht beim Aufsatzschreiben an der Rechtschreibung arbeiten. Aber man kann ja so einen Aufsatz gut dafür verwenden, Fehlerwörter rauszufischen, das muss das Kind gar nicht mitbekommen. Und dann kann man diese Wörter separat üben / besprechen, wie auch immer. Man bekommt so einen Anhaltspunkt, wo die Fehlerschwerpunkte liegen.

  • Danke, das ist ein toller Artikel! Vielen Dank! Das verdeutlicht mir jetzt nochmal den Weg, den ich gegangen bin, allerdings habe ich ihn durch Versuch und Irrtum gefunden.

    Inzwischen habe ich mir durch das Karteikartendiktieren nämlich genau die Fehlerschwerpunkte rausgesucht, wie es beschrieben ist. Am Wochenende habe ich nun für einen der Punkte (eu / äu) ein schönes Poster gebastelt, das jetzt auf der Toilette hängt, dazu haben wir zusammen noch das Symbol für die Rechtschreibregel gehängt. Nun klebe ich nach und nach noch Übungen ("Rätsel") dazu, die ich aus verschiedenen Übungsheften zusammengebastelt habe und nehme verstärkt Wörter aus diesem Gebiet in die Karteikarten auf. Damit muss er nicht viel schreiben und nimmt doch einiges auf. Ich habe jetzt jede Woche ein neues Thema geplant, aber nachdem ich den Artikel gelesen habe, werde ich da wohl etwas flexibler vorgehen.

    Was mir in dem Artikel ein bisschen fehlt, sind so die Fälle, für die keine Regel gilt, die muss man ja auch irgendwie üben. Also zB die Wörter: ob, ab etc. (nur ein Konsonant nach kurzem Vokal) oder Wörter mit Doppelvokal.

  • jede Woche eine Regel ist aus Erfahrung viel zu ehrgeizig.

    Eine Regel, solange bis sie sitzt. Dann die nächste Regel. EIn ordentlicher Rechtschreibaufbau benötigt Zeit und Ruhe, wenn er nachhaltig sein soll.



    Wörter, für die es keine Regeln gibt, sind Merkwörter und müssen auswendig gelernt werden. Doppelvokale sind eine Kategorie, die wird dann auf einmal durchgenommen.

    Ich schreibe regelmäßig falsch geschriebene Wörter aus den Schulheften auf die Karteikarten, die werden als erstes durchgenommen.


    In dem oben verlinkten Artikel ist auch der Lernserver erwähnt. Der bietet im übrigen ein nettes Elternpaket an, da schreibt das Kind ein Lückendiktat und dann werden daraus die Fehlerkategorien ermittelt, inklusive Fördervorschlägen. Sie schlagen auch eine Förderreihenfolge vor und haben (zumindest in den Therapeutenmaterial, aber ich schätze, das ist im Elternpaket gleich) auch immer einen "informellen Abschlußtest", mit dem man dann sieht wieviel verstanden wurde. Es sind auch eine Menge spielerische Übungsvorschläge für die einzelnen Themengebiete dabei. Ich finde die Materialien super für den "professionellen" Einstieg, klar und deutlich und genug Material um sich das richtige für einen rauszusuchen, ebenfalls gut erklärt.


    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Danke. Wir werden dennoch einen eigenen Weg gehen. Ich habe viel nachgedacht und denke, dass mein Anliegen ein Anderes ist. Ich möchte, dass meine Kinder Spass am Schreiben und an Sprache haben. Ich will sie nicht zum Regeln lernen oder Wörter lernen zwingen. Ich gehe das Risko ein, dass es nicht funktioniert. Wir schreiben jetzt jeden Tag und es wird besser. Wir lesen auch Gedichte aus dem Lesebuch und schreiben darüber und ich verbessere sie. Mir geht es damit einfach besser als mit Arbeitsblättern und Regeln. Wir werden sehen, ob es klappt. Es ist ja zusätzlich zur Schule. Schaden wird es schon nicht.

  • Kajak kennst Du den Heinevetterverlag? Das ist die Seite von Reichen, der "Lesen durch Schreiben" propagiert. Die haben viele Materialien und auch eine ausführliche Beschreibung der Methode. Dennoch gebe ich zu bedenken, das das Programm ein LESEN durch schreiben ist und nicht "schreib wie Du sprichst". Aber darüber gibt es ja diverse Diskussionen, die wir hier nicht führen müssen :) Dir geht es ja nicht mehr ums Lesen, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Vor allem, wenn Du sie erst mal in den Schreibfluß bekommen möchtest, finde ich Dein Vorgehen gar nicht verkehrt - Vor allem weil sie ja ganz offensichtlich einen "Blick" für Rechtschreibung haben (davon gehe ich aus, wenn sie sich nicht trauen, weil es falsch sein könnte).

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
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  • Ich verbessere sie weiterhin während des Schreibens. Ich finde, sie müssen lernen, dass sachliche Kritik nichts Schlimmes ist. Es ist wichtig, mit eigenen Fehlern umgehen zu können und aus ihnen zu lernen.

    Sie sollen Fehler positiv begreifen als Weg, es nächstes mal besser zu machen.

  • Danke Murkel, sie lernen in der Schule nach der Reichen-Methode (tlw.). Lesen können Sie schon gut. Das ist kein Problem. Ich guck mir die Seite mal an.

  • murkel Danke fuer die Infos. Da werd ich mich auch mal umschauen.


    Wir sind sehr zufrieden mit dem 10-Minuten Heft. Es macht uns beiden Spass und ich werde definitiv noch den zweiten Teil kaufen. Das Kind laesst sich fuer solche Sachen zum Glueck leicht begeistern (sie hat heute extra ein falschgeschriebenes Wort in ihr Hausaufgabenheft geschrieben, damit es auf eine Karteikarte kommt) und die Merksaetze zu den Wortarten sind schon ganz gut drin und sie hat sie auch bei den Hausaufgaben benutzt. :)

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • Wir werden in den nächsten Tagen fertig mit den 100 Wörtern und der Test vom Lernserver liegt jetzt hier.


    murkel Du scheinst dich auszukennen, wenn ja: Welchen Test wähle ich denn sinnvollerweise, wenn das Kind jetzt Ende der zweiten Klasse ist, aber dank jahrgangsübergreifendem Unterricht in Mathe und Deutsch bei Klasse 3/4 mitmacht? Mir erscheint der 2/3 Test da etwas leicht und der 3/4 Test vielleicht passender?

    Kannst du da etwas zu sagen? Spricht irgendwas gegen den 3/4 Test? Sie ist sehr motiviert und es macht ihr Spass.

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • Hier gehen beide Kinder seit einem Monat zur LRS- Therapie. Das kostet uns 340 Euro pro Monat.

    Aber es zeigt erste Erfolge.

    Der Große hat in der letzten Deutsch-Arbeit eine 3 geschrieben und hatte einen sehr begeisterten Kommentar vom Lehrer drunter (Text, Schrift, Rechtschreibung wesentlich besser als vorher).

    Der Mittlere hat in der letzten Deutsch-Arbeit eine 1 gehabt. Und er schreibt plötzlich ordentlicher und mit weniger Fehlern.

    Ich bin ausgesprochen froh, dass wir uns das alles leisten können.

    Mittlerweile wundere ich mich kein bisschen mehr über die Tatsache, dass Kinder aus ärmeren Haushalten so massiv benachteiligt sind. Die Schulen hier kommen ihrem Bildungsauftrag nicht ordentlich nach.


    LG

  • Das hört sich super an. Ist das einmal in der Woche? Wie lange dauert eine Unterrichtseinheit?

    Und ihr habt eine entsprechende DIagnose und es wird nicht übernommen?

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • 340 Euro im Monat #haare Oh je. Aber wenn es hilft und es deinen Kindern gut tut..


    Ich hatte ja nochmal mit der Lehrerin gesprochen. Sie hatte ihn (wie auch immer) nochmal testen lassen. Wenn überhaupt ist die Schwäche bei ihm so schwach ausgeprägt, dass eine handfeste Diagnose keinerlei Einfluss auf Notengebung oder whatever hätte, von daher hält sie weitere Diagnostik für nicht nötig.


    Sinnvoll findet Sie aber bei meinem schlauen und systematisch denkenden Kind eine stringente Herangehensweise, das klare Aufzeigen von Rechtschreibregeln und Üben. Ach. Dass das eventuell für sehr viele Kinder, Schwäche oder nicht, eine gute Herangehensweise sein könnte, hab ich nicht kommentiert. Für die Gruppe der LSR-Kinder ist er auf jeden Fall völlig ungeeignet (die üben nämlich lesen). Notentechnisch ist es wohl überhaupt kein Problem, er steht in Deutsch auf einer soliden 2 und Rechtschreibung wird nur mit 20% bewertet (dabei hatte ich das gar nicht gefragt).


    Wir machen jetzt mit den Kartei-Karten weiter und ich versuche regelmäßig zu verbessern. Spaß macht es uns beiden nicht.



    Hat jemand von euch vielleicht einen Tipp für ein Poster mit den wichtigsten Rechtschreibregeln, das ich ins Klo hängen könnte? So frische ich bei meinen Schwiegereltern immer meinen Spanisch-Grundwortschatz auf:D

  • Wir werden in den nächsten Tagen fertig mit den 100 Wörtern und der Test vom Lernserver liegt jetzt hier.


    murkel Du scheinst dich auszukennen, wenn ja: Welchen Test wähle ich denn sinnvollerweise, wenn das Kind jetzt Ende der zweiten Klasse ist, aber dank jahrgangsübergreifendem Unterricht in Mathe und Deutsch bei Klasse 3/4 mitmacht? Mir erscheint der 2/3 Test da etwas leicht und der 3/4 Test vielleicht passender?

    Kannst du da etwas zu sagen? Spricht irgendwas gegen den 3/4 Test? Sie ist sehr motiviert und es macht ihr Spass.

    Es spricht nichts dagegen, im Gegenteil. Es die Förderung die dann herauskommt ist eben auf einer 3/4 Lineatur und auf "höherem" Niveau.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
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    (mascha kaleko)

  • Okay, danke. :)

    So hatte ich das auch gedacht. Das "Schlimmste" was passiert ist, dass man mehr Übungsmaterial bekommt.

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)