Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

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  • Jede Sprache besteht aus Wortspielen und Knobeleien. Aber ja, ich kann es nun auch nicht mehr hören.


    Und wow, mir war das total schnuppe was meine Kinder wählen und hätte nie Lust gehabt mich da so daran aufzureiben. Also ganz egal ist es mir natürlich nicht, aber das war hier nie so übertrieben Thema.

  • Also mein Sohn liest im 1. Lernjahr bereits seit 3 Lektionen über den Soldaten, der das Pferd töten will. Und dann sind da zwei Sklavinnen, die das Pferd retten wollen.

    Und natürlich ist Latein sehr Kriegs- und Gewaltlastig, auch schon deutlich vor dem 5. Lernjahr. Is klar, geklötert haben die die Barbaren nicht.

    Lass mich raten, das Pferd heisst Incitatus und ihr habt auch das Roma Lehrbuch. :D

  • waschbär

    Genau!

    Und dann kommt die Göttin Minerva und mischt sich auch noch ein. Bin ganz gespannt, wie es weiter geht. #freu

    Aber 1000 mal besser als früher bei mir, wo in Lektion 1 Cornelia kreischend im Garten stand, weil sie eine Schlange sah. Und Markus und Großvater (avus) sie retten mussten. Und wir mussten den Text auswendig lernen, die ersten Zeilen verfolgen mich bis heute.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • Hab meiner Tochter (jetzt 5. Jahr Latein) gerade deinen Text zu lesen gegeben. Sie kann sich an keine Wortspiele und viel Spass erinnern. Aber Zitat meiner Tochter: "Das Wortfeld "Tod und töten" ist schon sehr umfangreich in Latein. Vielleicht hat da ja jemand Spass daran." Es geht halt auch viel um Kriegsführung usw.

    Aber erst im 5. Jahr oder?

    Die Freundin meiner Tochter hatte jetzt 1 1/2 Jahre Latein und bereits 7 Wörter für töten gelernt ;)


    Mein Sohn ist jetzt ja im 1. Jahr. Sie haben das Buch Cursus A. Die erste Hälfte des Buches ungefähr besteht aus erfundenen Geschichten, die im Alten Rom und Umgebung spielen, also das Leben einer Familie dort. Dabei lernen sie zwei Familien kennen. Die eine davon macht eine Schiffsreise, dabei werden sie von Piraten überfallen. Die Männer entkommen, glaube ich, irgendwie, die Frauen werden von den Piraten entführt und dann auf dem Sklavenmarkt nach Gallien verkauft. Dem Mädchen gelingt es dann irgendwie einen Brief an ihren Liebsten in Rom oder ihren Vater zu schicken und die kommen dann und holen die Frauen wieder zurück. Wie's weiter geht, haben sie noch nicht gelesen ;) Dann ab ungefähr der Mitte des Buches fängt es an mit irgendwelchen Sagen und Göttergeschichten aus dem Alten Rom.

    Nach 6 Lektionen haben sie ungefähr 150 Wörter gelernt, dazu natürlich die Konjugation der Verben, 4 Fälle und KNG-Kongruenz der Adjektive. "Wortspiele" gibt es da durchaus im Sinne von "Ordne zu: canem- canes - canibus - canis - cani - canum - canis - canes ("der Hund" in den 4 Fällen Nominativ, Genetiv, Dativ und Akkusativ im Singular und Plural) magno - magni - magnos - magnis - magnus - magnorum - magni - magnum ("groß" in den 4 Fällen sowie Singular und Plural). Man kann das natürlich als Spiel auffassen, es ist aber nicht wirklich spielerisch sondern wird ernsthaft unterrichtet, weit ernsthafter als die gesprochenen Sprachen.

    Mit einem guten Gedächtnis sind diese ganzen Konjugations- und Deklinationstabellen offensichtlich aber kein Problem. In der Klasse meines Sohnes ist Latein das Lieblingsfach der meisten Kinder. Das Buch ist gut aufgebaut, der Lehrer unterrichtet ernsthaft aber mit viel Freude an der Sache, die er den Kindern auch vermitteln kann, und sehr strukturiert. Mein Sohn liebt auch die ganzen Sagen und Göttergeschichten, die auch vorher immer mal wieder in den Unterricht mit einfließen. Letztens haben er und sein Freund freiwillig ein Referat über Schifffahrt im alten Rom gehalten. So etwas, was klassisch unter "Bildung" verstanden wird, wird wohl tatsächlich am ehesten im Lateinunterricht vermittelt.


    Im Französischunterricht geht es mit den Vokabeln - wie auch in Englisch - wesentlich schneller voran, dafür mit der Grammatik nicht ganz so schnell. Die Bücher sind - finde ich - so chaotisch aufgebaut wie im Englischunterricht, mit mehr Bildern als Text. Die Themen sind aus dem aktuellen Leben gegriffen, zunächst aus der Schulwelt der Kinder in Frankreich, dann auch allgemeines über Frankreich, zum Beispiel ein Besuch in den Katakomben von Paris. Die Sprache soll wohl etwas lebensnaher und spielerischer vermittelt werden, wobei ich feststelle, dass zumindest für meine Tochter der spielerische Ansatz nicht gut ist. Dafür kann man mit der Sprache theoretisch zumindest praktisch was anfangen: Schüleraustausch mit Frankreich, Urlaub in Frankreich, Brieffreunde in Frankreich, Flüchtlinge aus Kamerun... wogegen man Latein im echten Leben wirklich nicht braucht, auch wenn man, wie ich, Biologie studiert hat ;)


    Bei meiner Tochter an der Schule haben sich die Kinder aber eigentlich nicht für eine Sprache sondern für einen Zug entscheiden. Die, die in der 6. Klasse mit Latein angefangen haben, sind im "sprachlichen Zug", d.h. sie werden ab Klasse 8 dann mit Französisch weiter machen - die Frage ist hier also nicht Französisch ODER Latein, sondern Latein oder nicht, denn die Kinder, die in der 6. Klasse mit Französisch angefangen haben, sind im naturwissenschaftlichen Zweig und werden in der 8. Klasse verstärkt mit NwT weitermachen. Ich weiß, es gibt auch Schulen, bei denen das anders ist, aber falls es bei euch auch so wäre, wäre es ja vielleicht auch eine Überlegung wert, daran zu denken, welches Profil deine Tochter später mal machen will. Wenn sie NwT wollte, wäre zumindest in unserem Fall Latein kontraproduktiv. (Auf der Schule meines Sohnes ist es z.B. anders. Er hat mit Englisch und Latein gleichzeitig angefangen und muss nun erst wieder zur 8. Klasse sein Profil wählen, wobei er sowohl NwT als auch diverse Sprachen oder sogar Kunst nehmen kann.)

  • Jemand hier, der diese Worte noch im Kopf hat?

    "Ecce. Illic Casa parva est. Illic est Ager lapidosus. Illic hirtus fecundus est."

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • mamaraupe Dann hatten wir beide auch das gleiche Latein-Buch (wir sind auch fast ein Jahrgang #freu), an die kreischende Cornelia erinnere ich mich auch lebhaft...


    Ich fand die Lektüre dann später aber schon spannend, klar war da viel Kriegsgedöns und -taktiken und Reden (De Bello Gallico und so) dabei, aber ich hab vor allem Texte wie die Odyssee und die Metamorphosen in schöner Erinnerung. In der Oberstufe hatte ich auf jeden Fall mehr Spaß an Latein als an Französisch, notenmäßig war es lustigerweise immer umgekehrt.

  • zartbesaitete Mädels die auf Pferde stehen, sollten dann besser kein Latein nehmen.


    Genderklischeekiste wieder zu;)

    Aber das Pferd gibt's als voll süüüßßßen Schlüsselanhänger: https://www.ccbuchner.de/titel…anhaenger_incitatus-7233/ und sogar eine Häkelanleitung kann man beim Verlag runterladen. Damit ist es doch wieder voll Mädchentauglich #hammer:D

    Das ist ja süüüüß #love

  • Danke das hat mir sehr viel geholfen. Genauso meinte ich das mit den Wortspielen, eben es ist nicht mal spielerisch sondern Lehrplan. so hat es unser Lehrer auch gesagt. Bei uns ist es so, dass man in der 8. noch mal wählen kann zwischen NuT und Spanisch. Französisch steht zwar auch aber das kam die letzten Jahre nie zustande weil es zu wenig Kinder gab die das wollten. Meine Tochter tendiert da auch eher zu Spanisch dann.

  • Ich hätte das Plüschpferd für kleiner Donner gehalten :D

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

    What the world needs now is love, sweet love

    No, not just for some, but for everyone.

  • Ich zitiere mich der Einfachheit halber selbst:


    Latein ist was für Schüler, denen eine regelbasierte Herangehensweise an eine Sprache liegt, Französisch ist was für Schüler, denen eine sprachkompetenzbasierte Herangehensweise liegt.

    Vokabeln verfolgen Dich hier wie da, die Grammatik ist meiner Meinung nach gleich komplex, und es gibt hüben wie drüben ein gerüttelt Maß an Ausnahmen.

    Wer auf Geschichte der Antike steht, dem bieten lateinische Texte interessante Inhalte, wer sich eher in der Gegenwart bewegen möchte, für den ist Französisch interessanter.

    #top

    Genau so empfinde ich es auch.

    Ich tue mir mit Sprachen schwer, bin gut in Natutwissenschaften und habe ein gutes Latinum ;)

  • Jemand hier, der diese Worte noch im Kopf hat?

    "Ecce. Illic Casa parva est. Illic est Ager lapidosus. Illic hirtus fecundus est."

    :)


    Und das hier hab ich auch noch im Ohr:


    Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur.


    Kann ich heute noch auswendig.


    Und


    qui quae quod

    cuius

    cui

    quem quam quod

    quo qua quo

    qui quae quae

    quorum quarum quorum

    quibus

    quos quas quae

    quibus


    Wer das in einem Atemzug auswendig runterrasseln konnte, bekam von der Lehrerin Schokolade geschenkt ^^


    Hab ich meiner Tochter vor ein paar Wochen erzählt, als es bei ihr um die Wahl zwischen Latein und Französisch ging. Vielleicht hätte ich das mit der Schokolade weglassen sollen #heul

  • Respekt, wenn das mal nicht Bildung ist #zwinker#knuddel

    Erinnert mich jedoch etwas an Lirum larum Löffelstiel 8o