Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

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  • Ich hatte ebenfalls Latein zusätzlich als dritte Sprache und bin damit nicht warm geworden. Ich mag ansonsten Sprachen und lerne sie leicht, bei Latein fehlte mir das Sprechen. Ausserdem hat mir niemand gesagt dass ich Vokabeln lernen müsse, ich dachte ernsthaft dass es durch Beschäftigung mit den Texten im Buch getan wäre... Nun ja, spätestens als wir vom französischen nach Latein übersetzen sollten habe ich eingesehen dass das nicht mein Fach ist.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Danke das hilft mir schon weiter. Also kein Unterschied bei den Flüchtigkeitsfehlern. Und bei dem Herstellen von Zusammenhängen? Mal ein Beispiel in Geo: Meine Tochter erklärt prima wie der Chiemsee entstanden ist. Auch das mit den Kerbtal hat sie verstanden. Warum ist der Chiemsee so tief hat sie aber nicht beantworten können. Dann später ahja das hab ich mir schon fast gedacht dass das was mit dem Kerbtal zu tun hat. Sowas meine ich!!!

    In der Grundschule ist mir das in Mathe aufgefallen. War das Diagramm mal andersrum wusste sie nicht was sie anfangen soll.

    Dabei gilt sie als hochbegabt mit ihrem IQ von 144 aber das hat leider nichts mit schulischen Leistungen zu tun.


    Bei Latein steht aber auch der visuelle Typ - der ist sie - wurde mal festgestellt.


    Wir hatten in der 3. Klasse mal eine Coaching-Frau die ihr allerlei Tricks beigebracht hat. Sie hat mit einer Art "Buchstabenlesen" wo sie jeden Buchstaben einzeln lesen musste die Schusselfehler im Diktat ruckzuck weggemacht.

  • Ich will noch hinterherschicken, dass es etliche Studiengänge gibt, die ein Latinum voraussetzen. Da spart man Aufwand, wenn man das schon in der Tasche hat.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Achso: Ich habe aber keine eigene Erfahrung, weder bei mir selbst noch bei meinen Kindern. Viele meiner Mitschüler*innen haben Latein vor allen als Fleißarbeit/Lernfach empfunden.

    Das hört sich wiederum nicht so gut an. Sie beschwert sich schon in Englisch über bisschen Vokabeln abschreiben. Ist aber schon sehr sprachbegabt nur eben mega faul.

  • man begreift, wenn man Lateinunterricht hatte, die Struktur von Sprache ganz allgemein besser.

    zudem lernt man viel über die Herkunft von Wörtern und Ideen.

    Genau das würde ihr gut gefallen - wie : Wo kommt der und der Begriff in der Werbung her. Geschichte hasst sie allerdings. Lt. Lehrerin wäre das bei vielen Kindern in dem Alter so und das mache nur einen geringen Anteil im Lateinunterricht aus. Alles was alt ist, hasst sie auch. Alte Gemäuer. Ich hoffe, dass sich das noch mal ändert. Deswegen hab ich schon Angst, eine Fehlentscheidung zu treffen, an die sie dann 5 Jahre gebunden ist

  • Hier gibt es Latein-Erfahrung auf 2 Seiten:

    1) Ich selbst hatte Latein 9 Jahre lang (bis Leistungskurs), 3 Jahre Französisch und 5 Jahre Englisch

    2) mein Sohn hatte Latein letztes Jahr als erste Fremdsprache auf dem Gym (mittlerweile geht er auf die Realschule..nicht ganz unschuldig daran Latein)


    1) Man lernt definitiv viel über Philisophie und römische Geschichte. Ich bin aber ein sehr mathematisch veranlagter Mensch (habe Physik studiert).. ich denke nicht, dass das irgendwie von der Tatsache kommt, dass ich mich 9 Jahre mit Latein gequält habe. Mit Lernfähigkeit dadurch erwerben hat es meines Erachtens wenig zu tun, eher mit Leidensfähigkeit.. nun komme ich direkt zu 2

    2) Mein Sohn ist kein Kind, das sich leicht auswendig lernt. Das ist aber meines Erachtens schlicht und ergreifend notwendig für Latein. Die vielen verschiedenen Deklinationen und Konjugationen und unregelmässigen Verben muss man schlicht auswendig lernen. Das klappt nur, wenn ein Kind wirklich gern und fleissig lernen mag. Für meinen Großen war das die reinste Qual (die Ansprüche aber auch sehr hoch in Bayern mit Latein als erster Fremdsprache). Englisch hingegen lernt er nun viel viel leichter, wohl weil er dazu viel mehr Bezug hat als zu Latein. Den Wortschatz schaut er sich 1x kurz an und kann alle Wörter (inkl Schreibweise). Latein Wortschatz war die reinste Büffelei und es hat doch nicht geklappt..


    Ich selbst habe es im Studium sehr bereut, nicht mehr und gut Englisch gelernt zu haben in der Schule. Das habe ich dann mittels eines Auslandsjahres in UK nachgeholt. Ich bin definitiv pro lebender Sprache und contra toter Sprache

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Mein Französisch Lehrer an der Uni meinte, dass man Leuten oft anmerkt, in welchem Alter sie mit einer Sprache begonnen hätten - je jünger, umso eher würden sie Aussprache und Intonation gut hinbekommen, ab 9. Klasse hätte man da schon kaum noch eine Chance. Das fände ich u.U. ein Argument für eine lebende Sprache in frühen Jahren und Latein eher später (falls möglich).

  • Ich kann aus meiner bescheidenen Latein-Erfahrung berichten:

    Die Franz- und Latein Schüler haben sich an beiden Schulen, die ich besucht habe, und in den unterschiedlichen Jahrgängen tatsächlich unterschieden. Ich würde das aber keinesfalls auf die Sprache als Ursache zurückführen. Klassischer Fall, von Trugschluss. Es scheint mir eher so zu sein, dass die Eltern, die ihre Kinder in der Latein Klasse gemeldet hatten deren kinder sich freiwillig dafür entschieden haben, schon von vornherein einen anderen Background gaben. Also die Unterschiede der Schüler eher im familiären Hintergrund, dem Temperament und der evtl. geprägten Ausrichtung der Bildungsauffassung des Elternhauses zu finden sind, als in den Schlüsselqualifikationen, die man für Latein benötigt.

    Ich war in Latein immmer schlecht, bin grade so mit vier durch gekommen. In anderen Sprachen bin ich dafür recht begabt und ja, ich muss sagen, dass Latein mir extrem viel beim Verständnis der deutschen Grammatik, und dem Lernen von Englisch, Italienisch und den paar Brocken Spanisch geholfen hat. Und es ist irre, wenn man dann z.B. Französisch, Bulgarisch und sicher auch noch andere Sprachen liest und darin die Lateinischen Worte wiedererkennt. Also als Basis für viele andere mitteleuropäischen Sprachen ist es der Knaller. Aber es ist eine Qual es zu lernen. erst recht, wenn man sich mit stumpfem rein pauken eher schwer tut.

    Ja da wird sie sich schwer tun..... :(

  • Aber es gibt doch nur 1200 Vokabeln??? Steht in unserem Leitfaden zumindest. Naja gut ein Kind in dem Alter erkennt die Nützlichkeit vielleicht noch nicht wirklich und will halt nur machen, was Spaß macht. Wobei meine sowieso unentschlossen ist - das hat sie sicher von mir geerbt ich hab es auch nicht mit Entscheidungen

  • Warum sollte man durch Latein bessere Rhetorik lernen? Das erschließt sich mir absolut nicht.

    Stimmt, das war mir auch aufgefallen: ich hatte 7 Jahre Latein, immer gute Noten, habe mir aber rhetorisch an Cicero echt kein Beispiel genommen. Im Gegensatz zu einer lebenden Sprache spricht man Latein ja auf Schulniveau gar nicht, sondern übersetzt nur.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

    • Offizieller Beitrag

    Das was du oben beschreibst ist Transfer und Abstraktion. Und das sind Fähigkeiten, die viel mit der geistigen Reife zu tun haben, ein sehr "erwachsenes" Lernen. Da würde ich keinen ursächlichen Zusammenhang mit Latein suchen - weder dass man es dadurch lernt, noch dass man es zwingend braucht, um Latein zu lernen.


    Und ansonsten - du merkst schon hier, dass es wirklich eine Bauchentscheidung ist. Diejenigen, die Latein in der Schule nicht mochten, raten ihren Kindern ab. Diejenigen, die es okay fanden oder nicht hatten, raten zu und denen ist es egal.


    Aber dieses kausale Denken der Broschüre (wenn-dann) ist Tineff. Und sollte keine Entscheidungsgrundlage sein.

  • Ja die Ausdrucksfähigkeit und Redegewandtheit soll sich dadurch enorm verbessern. Später lernen Latein wo denn? Da braucht man wohl einen Privatlehrer. In der VHS wird es ja nicht angeboten. Und vielleicht ist es dann noch trockener und wird etwas spielerhafter in der Schule gelehrt? Aber was du schreibst hört sich echt nicht gut an!

  • Aber es gibt doch nur 1200 Vokabeln???

    Der Stowasser, DAS lateinische Schulwörterbuch, hat 80 000 Stichwörter.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Latein hat gegenüber einer lebendigen Sprache den Vorteil, dass man sie nicht sprechen muss. Es geht nur in eine Richtung: aus dem Lateinischen übersetzen.

    Hört sich vielleicht doof an, als Begründung _für_ eine Sprache, war aber bei unserer Tochter der Entscheidungspunkt. Sie hatte schon bei Englisch eher Schwierigkeiten beim aktiven Sprechen, ist aber unschlagbar beim Auswendig lernen und ein Wunder an Hartnäckigkeit :)


    So. Und was die Lehrerin da erzählt hat, halte ich für Blödsinn, bzw. übertrieben.

    Unser anderes Lateinkernkind hat genau gar nichts durch Latein in Sachen Sorgfalt oder Vermeidung von Flüchtigkeitsfehler gewonnen. Ruhiger oder konzentrierter ist sie dadurch auch nicht geworden #augen#banane#lool

    Ok danke das hilft mir doch auch. Ja meine ist wiederum sehr sprachbegabt und mag gerne komplizierte Sachen aussprechen

  • Zitat

    Latein kann man später auch noch lernen, wenn man es braucht.

    Kalliope Da hast du theoretisch zwar recht, ich habe im Studium aber eine ganze Menge Leute bei Latein verzweifeln sehen. Da war ich verdammt froh, dass ich das schon in der Schule erledigt hatte.

    Ja eben das liest man oft

  • Bei uns steht die o.g. Entscheidung an. Ich befürworte Latein, weil man da lt. Lehrerin die einen Vortrag gehalten hat und diverse Inhalte im Internet andere Lerntechniken lernt und sich besser zu konzentrieren. Man muss die Wörter ganz genau lesen und das hilft dann vielleicht auch bei Schusselfehlern in Deutsch oder Mathe?

    In Französisch muss man eher genauer arbeiten. Die Rechtschreibung ist anspruchsvoller.

    Davon abgesehen ist Latein ja auch die Basic-Sprache vieler romanischer Sprachen und man lernt die dann leichter oder kann Italienisch verstehen.

    Latein ist Grundlage der romanischen Sprachen, aber z.B. auch der gehobene Englischwortschatz stammt aus dem Lateinischen. Es ist aber m.M.n. egal, was man zuerst lernt. Mir hat die Kenntnis der Neusprachen beim Lateinlernen sehr geholfen.

    Zitat

    Französisch ist halt eine nette Sprache, wenn man die nicht benutzt, verlernt man die auch wieder. Und Französisch kann man auch auf der VHS lernen.

    Französisch auf einem vernünftigen Niveau an der VHS zu lernen, ist eher schwierig. Französisch ist eine recht anspruchsvolle Sprache. Hier am Gymnasium legen viele Jugendliche auch eine externe Sprachprüfung ab, um nach dem Abitur direkt an einer franzöischen Universität studieren zu können. Auf das Sprachniveau kommst Du mit VHS-Kursen nie.


    Zitat

    Super wären Erfahrungsberichte wer Kinder hat oder kennt die schon Latein haben - gerade bezüglich der Konzentration und besseren Lernfähigkeit!!!! (auf dasWesentliche konzentrieren, besser im Unterricht zuhören, Bezüge herstellen). Ob jemanden da eine wirkliche Verbesserung aufgefallen ist!

    Ich denke, eine gewisse "Lernfähigkeit" sollte schon da sein.


    Zitat

    Kann das jemand bestätigen, wo die Kinder schon 1-2 Jahre in Latein sind? Habe in einem Forum gelesen, dass die Latein Kinder ruhiger wären als die Franz-Kinder.

    #rolleyes Das halte ich für ein Gerücht!



    Letztlich ist es Eure Entscheidung. Ein Kind mit Lese-Rechtschreibschwäche würde ich nicht unbedingt Französisch lernen lassen. Auf der anderen Seite ist es eine gesprochene Sprache, die man anwenden kann, was das Lernen durchaus erleichert. Französisch ist sehr viel sinnlicher als Latein (wenn man bei Latein überhaupt von "sinnlich" sprechen kann). Latein funktioniert eher wie eine Römerstadt - sehr gut durchstrukturiert und logisch aufgebaut, aber irgendwie auch mit wenig Gefühl und ohne "Ecken und Kanten", die eine Sprache liebenswert machen. (Ich habe mehrere Altsprachen gelernt und da ist Latein schon recht speziell.) Ein Kind, dass sehr rational denkt, wird sicher mit Latein glücklich. Ein eher emotionsbetontes Kind kann unter dieser Sprache sicher auch leiden. Letztlich hängt es natürlich auch von der Lehrkraft ab.



  • Aber es gibt doch nur 1200 Vokabeln??? Steht in unserem Leitfaden zumindest. Naja gut ein Kind in dem Alter erkennt die Nützlichkeit vielleicht noch nicht wirklich und will halt nur machen, was Spaß macht. Wobei meine sowieso unentschlossen ist - das hat sie sicher von mir geerbt ich hab es auch nicht mit Entscheidungen

    Oh Wow, jetzt fühl ich mich doch tatsächlich angegriffen ;)


    Also: Keine AHnung, wie viele Vokabeln es gibt. Gemerkt habe ich mir keine (so gut wie keine). Aber es gibt Konjugationen, es gibt Deklinationen, es gibt zig grammatikalische Sonderformen, und wenn einem dann die ersten 400 Vokabeln fehlen, und dann muss man die nächsten 400 lernen, während man den Lehrer vorne hasst (ich habe ihn gehasst, und zurecht), während man dann auch noch irgendwie in Englisch und Französisch parallel abkackt, und die ganze Freizeit geht dafür drauf, die verhasste Lateinnote zu retten - dann hat das NICHTS damit zu tun, dass man nur macht, was Spaß macht. Ehrlich. Ich hab im Alter zwischen 14 und 16 glaube ich nichts gemacht, was Spaß macht, sondern in erster Linie mein Leben und die Schule (und Latein ganz vorne) gehasst, und besser wurde alles erst, als ich die verdammten Fremdsprachen (alles außer Englisch) im Zuge eines Schulwechsels ablegen konnte. Da wurde ich dann innerhalb von 6 Wochen von einer 5er-Kandidatin (außer in Mathe) zu einer 1er-Kandidatin. Ich bin reflektiert genug, um zu wissen, dass Latein mir da einiges verhagelt hat (aber ich gebe zu: Es lag auch am Lehrer).