Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

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  • @Nur eine Richtung übersetzen: das ist zumindest für Bayern als erste Fremdsprache NICHT RICHTIG!! Mein Sohn hat regelmässig beide Richtungen übersetzt, auch Deutsch-Latein. In Hausaufgaben und am Ende der 5. Klasse sogar in Schulaufgaben!!


    Dass Latein die Ausdrucksfähigkeit und Redegewandtheit fördern soll halte ich für ein Gerücht. D.h. stimmen wird das schon, aber nur bei denen, die dazu Zugang haben. Ich bin Naturwissenschaftler(ITler durch und durch). Trotz 9 Jahren Latein hat das bei mir nicht viel gefördert. Ich hab zwar kein Problem, mich vor ein Publikum zu stellen und was zu präsentieren, aber das hat nichts mit Latein zu tun. Ich schreibe nicht gern Texte und bin auch nicht sonderlich redegewandt. Ich denke es ist einfach ein Trugschluss, dass man ein paar Jahre Latein lernt und dann fliegt einem das zu..

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich hatte Latein als erste Sprache, dann Englisch und dann Französich. Ich habe Latein sehr gerne gemacht, hätte aber noch lieber eine dritte "lebende" Fremdsprache gelernt. Ja, Latein ist von Grammatik und Wortschatz eine gute Grundlage für alle romanischen Sprachen. Aber diese Sprachen ähneln sich doch untereinander in ähnlicher Ausprägung wie jede Latein ähnelt. Später habe ich noch Italienisch gelernt und kann nicht sagen, dass mir dabei Latein mehr geholfen hätte als Französich.


    Daher rate ich meinen Kindern von Latein ab. Sie dürfen das natürlich machen, wenn sie wollen. Aber ich rate ab, wenn Kinder ohnehin schwer zum Pauken zu motivieren sind (das ist bei meinen der Fall), weil für Latein die Motivation einfach abstrakter ist als für eine Sprache, die man direkt mit Muttersprachlern sprechen kann. Und man verbringt damit eine Menge Zeit in der man auch eine andere Sprache lernen könnte.


    Was logisches oder eher analytisches Denken angeht glaube ich eher, dass Freude daran eine gute Voraussetzung für Latein ist als dass Latein das fördert. Dafür kenne ich zu viele intelligente Menschen, die an Latein verzweifelt sind.

    naja mit Logik und Analytik haut es einigermaßen hin denke ich. Sie spielt auch gerne Memory oder dieses Kofferpackenspiel was auch förderlich sein könnte. Und sie liebt das Spiel Machi Koro, sich da immer wieder neue Strategien auszudenken.

  • Meine Einschätzung ist nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt, sondern auf persönliche Beobachtungen: Ich denke, dass diejenigen, die ohnehin recht gute Fähigkeiten im Beobachten, Analysieren, Strukturieren und Herstellen von Zusammenhängen haben, diese Fähigkeiten mit Latein weiter vertiefen und erweitern können, und dass Latein dann richtig Freude machen kann. Wenn irgendeine dieser Fähigkeiten nicht oder kaum vorhanden ist, kann Latein schnell zur Qual werden. Ohne Zweifel erlernen auch diejenigen, die sich Jahre durch Latein quälen, einige Fremdwörter und Basics für das Erlernen weiterer romanischer Sprachen, aber das Kosten-Nutzen-Verhältnis würde ich in dem Fall als ungünstig betrachten, da die Freude an Sprachen abhanden kommen kann, wenn eine davon als echte Qual empfunden wird. Zur Philosophie gibt es aus so ziemlich jedem anderen Fach heraus Bezüge, inwiefern die hergestellt werden, dürfte sehr von der jeweiligen Lehrkraft und vom persönlichen Interesse an Philosophie abhängen.

    Die Lehrkraft hat mir erzählt, dass sie schon neue Lerntechniken lehren, wie die Kinder sich etwas merken können. Z.B. das Wort Eingang auf Lateinisch dann sollen sie sich eine Tür vorstellen, wo das drüber steht. Sowas in der Art.

  • @Nur eine Richtung übersetzen: das ist zumindest für Bayern als erste Fremdsprache NICHT RICHTIG!! Mein Sohn hat regelmässig beide Richtungen übersetzt, auch Deutsch-Latein. In Hausaufgaben und am Ende der 5. Klasse sogar in Schulaufgaben!!


    Dass Latein die Ausdrucksfähigkeit und Redegewandtheit fördern soll halte ich für ein Gerücht. D.h. stimmen wird das schon, aber nur bei denen, die dazu Zugang haben. Ich bin Naturwissenschaftler(ITler durch und durch). Trotz 9 Jahren Latein hat das bei mir nicht viel gefördert. Ich hab zwar kein Problem, mich vor ein Publikum zu stellen und was zu präsentieren, aber das hat nichts mit Latein zu tun. Ich schreibe nicht gern Texte und bin auch nicht sonderlich redegewandt. Ich denke es ist einfach ein Trugschluss, dass man ein paar Jahre Latein lernt und dann fliegt einem das zu..

    Es geht eher um die bessere Ausdrucksweise, vielleicht meinen die damit die Fremdwörter die man dann auch deuten kann und sich einfach etwas eleganter ausdrücken kann. Die Fremdwörter lernt man lt. Lehrerin sonst in keinem Schulfach. Wenn man Glück hat in Deutsch ein bisschen, das käme aber auf die Lehrkraft an. Philosophie auch. Höchstens noch in Ethik. Ja altgriechisch das glaub ich. Das wird bei uns nicht angeboten

  • Es ist und bleibt auf alle Fälle eine Tatsache: Latein ist die ersten Jahre eine elendige Büffelei. Die verschiedenen Deklinationen und Konjugationen und Zeiten (die Endungen sind sich wahnsinnig ähnlich und doch leicht anders, oder gleich und meinen aber was anderes), die ganzen unregelmässigen Verben.

    Lerntechniken wurden bei meinem Sohn keine gelernt ;). Da hiess es nur pauken pauken pauken..Vokalen und Grammatik gleichermassen..

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    Wunder 1: 07


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    Einmal editiert, zuletzt von Gwynifer ()

  • Die Lehrkraft hat mir erzählt, dass sie schon neue Lerntechniken lehren, wie die Kinder sich etwas merken können. Z.B. das Wort Eingang auf Lateinisch dann sollen sie sich eine Tür vorstellen, wo das drüber steht. Sowas in der Art.

    ;) Was meinst Du, mit welchen Lerntechniken die Französischlehrerin arbeitet?

  • Puhhhh. Philosophie ist toll, römische Geschichte kann meine Tochter gut drauf verzichten. Den Teil müsste sie dann "schlucken". Ja Englisch fällt ihr auch sehr leicht, da schreibt sie nur maulend die Vokabeln und Sätze dazu ab, jeden Tag seitenweise ins Heft. Hab gesagt das gleiche wird ihr dann mit Französisch blühen. Neuer Lehrplan Plus in Bayern. Es gibt immer viele Sätze dazu zu den Vokabeln. Latein hat auch ein neues Buch jetzt.


    Und man kann nicht nach 1 Jahr sagen ich wechsel jetzt doch wieder????

  • So wie siech das für mich anhört, hat die Lehrerin eine Werbeveranstaltung gemacht und etwas schön geredet. Das finde ich nicht fair ehrlich gesagt.

  • Mein Französisch Lehrer an der Uni meinte, dass man Leuten oft anmerkt, in welchem Alter sie mit einer Sprache begonnen hätten - je jünger, umso eher würden sie Aussprache und Intonation gut hinbekommen, ab 9. Klasse hätte man da schon kaum noch eine Chance. Das fände ich u.U. ein Argument für eine lebende Sprache in frühen Jahren und Latein eher später (falls möglich).

    Das ist ein Argument. Aber wo Latein lernen? Nur an der Uni oder? Und da solls heftig sein. Latein wird eben nicht mal bei der VHS angeboten. Dann wohl eher mit teuren Privatlehrer

  • Aber in Latein wird ihr das doch genauso blühen?? Das Argument versteh ich jetzt nicht! G. musste in Latein genauso alles ins Vokabelheft abpinseln...

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    • Offizieller Beitrag

    Na ja @Trüffel von einer Lateinlehrerin erwarte ich schon, dass sie ihr Fach gut findet und anpreist. Nur muss man es halt als "Werbeveranstaltung" wahrnehmen.


    Edit: Ich fand den Lateinkurs an der Uni machbar. Blöd war nur, dass er in der Mittagspause war, in der man mit den neuen Freunden essen gehen wollte. Aber in vielen Unistädten gibt es auch Privatschulen, die Lateincrashkurse anbieten.

  • Hermine okay. Wenn ich jemanden in eine Chemie-Werbeveranstaltung bitte, kann ich vor Begeisterung sprühen und die Wichtigkeit betonen, Chemie zu verstehen und zu können, und wie sehr mir das hilft, alltägliche Zusammenhänge zu begreifen, angefangen damit welche Reinigungsmittel ich zusammen in ein Klo kippe bis hin zur Frage, warum Methangas so viel klimawirksamer ist als CO2. Aber zu behaupten, ich würde dabei irgendwelche ominösen Skills bekommen oder das es gäbe ja nur eine Anzahl X auswendig zu lernender Strukturformeln, fände ich nicht richtig. Weil falsch :D

    Einmal editiert, zuletzt von Trüffel ()

  • Das was du oben beschreibst ist Transfer und Abstraktion. Und das sind Fähigkeiten, die viel mit der geistigen Reife zu tun haben, ein sehr "erwachsenes" Lernen. Da würde ich keinen ursächlichen Zusammenhang mit Latein suchen - weder dass man es dadurch lernt, noch dass man es zwingend braucht, um Latein zu lernen.


    Und ansonsten - du merkst schon hier, dass es wirklich eine Bauchentscheidung ist. Diejenigen, die Latein in der Schule nicht mochten, raten ihren Kindern ab. Diejenigen, die es okay fanden oder nicht hatten, raten zu und denen ist es egal.


    Aber dieses kausale Denken der Broschüre (wenn-dann) ist Tineff. Und sollte keine Entscheidungsgrundlage sein.

    Aha!! Das hilft mir auch weiter.

    Geistige Reife also. Das kann man gar nicht beeinflussen?

    Naja es stand noch dabei wer gerne knobelt..........Mathe ist zwar nicht so ihr Fall - es sei denn sie kann etwas besonders gut wie das 1x1 was ich mit ihr in den Ferien VORHER gelernt hatte, da war sie dann richtig motiviert - aber sie macht gerne diese Rätsel, wo man Buchstaben einfügt, Hangman, diese wo man Wörter aus einen Wirrwarr suchen muss.

  • OHA sie ist sehr sehr sehr emotionsbetont

  • Aber es gibt doch nur 1200 Vokabeln??? Steht in unserem Leitfaden zumindest. Naja gut ein Kind in dem Alter erkennt die Nützlichkeit vielleicht noch nicht wirklich und will halt nur machen, was Spaß macht. Wobei meine sowieso unentschlossen ist - das hat sie sicher von mir geerbt ich hab es auch nicht mit Entscheidungen

    Oh Wow, jetzt fühl ich mich doch tatsächlich angegriffen ;)


    Also: Keine AHnung, wie viele Vokabeln es gibt. Gemerkt habe ich mir keine (so gut wie keine). Aber es gibt Konjugationen, es gibt Deklinationen, es gibt zig grammatikalische Sonderformen, und wenn einem dann die ersten 400 Vokabeln fehlen, und dann muss man die nächsten 400 lernen, während man den Lehrer vorne hasst (ich habe ihn gehasst, und zurecht), während man dann auch noch irgendwie in Englisch und Französisch parallel abkackt, und die ganze Freizeit geht dafür drauf, die verhasste Lateinnote zu retten - dann hat das NICHTS damit zu tun, dass man nur macht, was Spaß macht. Ehrlich. Ich hab im Alter zwischen 14 und 16 glaube ich nichts gemacht, was Spaß macht, sondern in erster Linie mein Leben und die Schule (und Latein ganz vorne) gehasst, und besser wurde alles erst, als ich die verdammten Fremdsprachen (alles außer Englisch) im Zuge eines Schulwechsels ablegen konnte. Da wurde ich dann innerhalb von 6 Wochen von einer 5er-Kandidatin (außer in Mathe) zu einer 1er-Kandidatin. Ich bin reflektiert genug, um zu wissen, dass Latein mir da einiges verhagelt hat (aber ich gebe zu: Es lag auch am Lehrer).

    Ohje