Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Sprech doch mal mit ihren Englisch- und Deutschlehrern, wie sie Deine Tochter einschätzen. Ansonsten, wie schon oben gesagt, auch nach Lehrersympathie entscheiden lassen.

  • Huhu,


    Letzter Gedanke: Wenn deine Tochter selbst wählt, übernimmt sie eher Verantwortung fürs Lernen. Sprich, gib ihr Infos an die Hand und sag ihr dann, dass sie sich entscheiden muss. Vielleicht Lehrbücher in Französisch und Latein?

    Sprech doch mal mit ihren Englisch- und Deutschlehrern, wie sie Deine Tochter einschätzen. Ansonsten, wie schon oben gesagt, auch nach Lehrersympathie entscheiden lassen.

    Genau so! Die ENtscheidung muss sie selbst treffen und diese sollte auch unbedingt etwas mit "Lust" zu tun haben. Wenn sie so gar keine Orientierung hat, würde ich auch bei den anderen Lehrer*innen - auch bei der Klassenleitung - nachfragen.



    Leider wahrscheinlich Wunschtraum. Es geht im Lateinunterricht nicht um den Inhalt der Texte, sondern die werden tatsächlich Wort für Wort, Satz für Satz übersetzt. Für das Inhaltliche bleibt so gut wie keine Zeit. Der Schwerpunkt liegt auf der Grammatik.

    Nein, eigentlich nicht. Das Kerncurriculum listet eigentlich sehr viel mehr Kompetenzen auf als Wortfürwort-Übersetzen. Dekodierung und Rekodierung sind ein Teilaspekt, eine vernünftige Vorerschließung nimmt z.B. in den KC sehr viel mehr Raum ein und hat auch ziemlich viel praktischen Nutzen für andere Fächer.



    Aktuellen Lateinunterricht kenne ich nicht, aber ich nehme mal an, die Möglichkeiten, das an der aktuellen Lebenswelt der Kinder auszurichten, sind doch eher beschränkt. Meine Erinnerung sagt, dass es bei uns damals in den Texten viel um den römischen Imperialismus, Machtgerangel und Kriege ging. Frauen kamen quasi gar nicht vor.

    Nein, die sind gar nicht beschränkt. Mein Ref ist fast 20 Jahre her und schon damals war der Lebensbezug immer der absolute Pflichtteil jeder Stunde. Ausgangspunkt für jede Textarbeit. Das hat sich - zumindest in meinem Bundesland - auch nicht geändert.


    Liebe Grüße


    roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag

    Klar kann man Latein auch später noch lernen, allerdings ist so ein Latinumkurs an der Uni doch was anderes als langjähriger Unterricht an der Schule. Und abgesehen von den wenigen, die es fürs Studium nachlernen mussten kenne ich niemand, der es nachträglich gelernt hätte, dafür viele die Französisch später noch gelernt haben.

    Ich finde das halt überhaupt kein Argument für oder gegen eine Sprache. Zum einen ist da viel anekdotische Evidenz drin: bei mir ist es umgekehrt. Ich kenne jede Menge Leute, die an der Uni oder an der VHS recht problemlos den Latinumkurs gemacht haben, einige tatsächlich just for fun und einige, die an Französisch im Erwachsenenalter verzweifeln. Und bei den Französischsprachlern bin ich die einzige, die die Sprache grundlos und ohne Hintergedanken lernt (die anderen brauchen es in irgendeiner Form beruflich). Man weiß es einfach nicht.

    Wenn man eine Sprache nach der Schule wirklich lernen MÖCHTE, dann wird man das auch tun. Deshalb sollte ein "später wirst du nie mehr Latein/Französisch gut lernen" mMn in der Entscheidungsfindung eine äußerst geringe Rolle spielen. Man weiß es einfach nicht. Und gerade bei einem hb - Mensch kann das Interesse, das vielleicht mit Mitte 30 wach wird, dazu führen, dass doch die jetzt nicht genommene Sprache gelernt wird.

  • Als jemand, die im ersten Jahr Latein grandios gescheitert ist, behaupte ich, dass voll und ganz auf die Lehrkraft ankommt. In jeder Sprache.

    Wir hatten in Latein einen Lehrer, der sich nur um die Einser-Schüler bemüht hat, der Rest war Friss-oder-stirb.


    Die Behauptung, dass Latein die Konzentration fördert halte ich für Quatsch.

    Latein ist erstmal Pauken, pauken, paucken. Wer die Grammatik nicht versteht, kann gleich einpacken.


    Der einzige Vorteil von Latein vor Französisch ist, dass man die Wörte schreibt, wie man sie spricht.


    Laß sie selbst entscheiden. Sich kann sich nicht falsch entscheiden was die Sprache angeht. Ich würde aus heutiger Sicht lieber schauen, wer die jeweiligen Sprachen unterrichtet, und wie das Kind mit diesen Lehrkräften klar kommt. Und dann die Sprache wählen, die mehr Lehrkräfte bietet, die sie als toll bis ok für sich einschätzt.


    Auch Französisch- und Englischlehrkräfte können mit neuen Lernmethoden arbeiten - wenn sie wollen. Das hat die Latein-Lehrerin nicht für sich gepachtet.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Und: Kein Mensch versteht Italienisch, weil er am Gymi Latein gelernt hat, behaupte ich mal #zwinker)

    ich hatte, bevor ich Latein lernte mal folgendes Erlebnis. Ich war mit einer älteren Urlaubsbelannten in Italien/Südtirol unterwegs, als wir jemanden nach dem Weg fragten. Der Mann sprach überraschenderweise kein Deutsch und antwortete auf Italienisch. Meine Bekannte verstand ihn und antwortete auf Latein... da war ich baff.

    Ave Aure ;)


    Ich möchte noch die Frage in den Raum werfen, bei welcher Lehrerin deine Tochter denn lieber Unterricht haben wollen würde?


    Das hat zumindest bei mir auch Auswurkungen auf die Motivation.

    leider ist es ja meist nicht klar, welche Lehrer sie Klassen übernehmen. Außerdem kann es sich in den 4 bis 5 Lateinjahren auch noch öfter ändern.


    Ich hab hier ein Kind, was Latein hatte, das Latinum vorgezogen hat, um Spanisch zu nehmen und eine Tochter, die Französisch lernt.


    Beides muß gelernt werden.


    Ich hab bei Aury s Beschreibung ihrer Tochter das Gefühl, Französisch passt besser. Ich würde ganz klar das Kind entscheiden lassen, ist natürlich jetzt etwas schwieriger, nachdem Aury schon soviel in Richtung Latein gearbeitet hat.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • zwei Entscheidungswege für die Fächerwahl aus meiner Familie:


    "damals" bei mir stand in Klasse 6 die Entscheidung an für die zweite Fremdsprache (nach Englisch): Latein oder Französisch. Wer Französisch wählte, war damit automatisch im naturwissenschaftlichen Profil und konnte keine weitere Sprache wählen. Wer Latein wählte, konnte ab Klasse 9 noch Französisch dazu nehmen und damit im sprachlichen Profil sein. Meine Wahl fiel deshalb auf Latein, weil ich nicht in Klasse 6 schon festlegen wollte, welches Profil ich später nehme. Letztlich habe ich mich dann in Klasse 8 gegen Französisch entschieden und hatte dadurch Physik als Hauptfach in der 11. Klasse und kam mit 2 Fremdsprachen aus der Schule. Latein habe ich nach der 11. Klasse nicht weiter gemacht, ich fand es auf Dauer langweilig. Französisch zu können fände ich heute manchmal praktisch, aber es fehlt mir nicht wirklich, für mich sind solide Englischkenntnisse am Wichtigsten und interessehalber habe ich 2 Semester Schwedischkurs an der Uni gemacht.



    meine Tochter hat sich in der vierten Klasse dafür entschieden, den bilingualen Zug zu nehmen am Gymnasium, hatte also ab Klasse 5 Französisch und Englisch. Ab Klasse 7 gibt es in je einem Fach Unterricht auf Französisch, in Klasse 10 wird es dann in drei Fächern sein und sie kann das französische Abitur parallel zum deutschen machen. (Französisch ist teils Familiensprache bei ihrem Vater, daher ist es für sie im Alltag sehr relevant).

    Nun soll ab Klasse 8 noch ein Fach dazu kommen, entweder Latein oder Spanisch oder NWT (Naturwissenschaft und Technik, mit Inhalten aus Biologie, Chemie, Physik, Technik). Meine Tochter hat sich die Entscheidung bis zuletzt aufgehoben und sich viele Gedanken gemacht und meine Rückmeldung an sich war hauptsächlich "Du kannst dich nicht falsch entscheiden, es ist alles davon auf seine Weise interessant und brauchbar". Sie hat sich nun gegen eine weitere Sprache und für NWT entschieden. Nicht weniger ihrer Klassenkameradinnen haben Latein gewählt, aus verschiedenen Gründen.

  • Leider wahrscheinlich Wunschtraum. Es geht im Lateinunterricht nicht um den Inhalt der Texte, sondern die werden tatsächlich Wort für Wort, Satz für Satz übersetzt. Für das Inhaltliche bleibt so gut wie keine Zeit. Der Schwerpunkt liegt auf der Grammatik.

    Nein, das war bei G. letztes Jahr definitiv anders. Jedes T-Stück (oder auch mal 2) hatte einen bestimmen thematischen Inhalt, der genauso besprochen wurde wie die Grammatik. Und zwar genau die Themen, die ich weiter oben aufgezählt hatte (Staatsformen, Familie, Bauwerke, Götter, Unterwelt, Sagen, Gründungsgeschichte etc etc etc).

    Dieses Thema wurde über den Text erarbeitet und musste auch gelernt werden (wurde in Schulaufgaben im Zusatzteil abgefragt - und zwar detailliert).

    Bei meinem Sohn war es auch wie bei Gwynifer und er war von den Themen begeistert. Sie haben Ausflüge zu römischen Ausgrabungsstätten gemacht, etc....

    Er hatte ab der 5. Klasse Latein und Französisch, Französisch hat er sobald es ging abgewählt (nach 4 Jahren mit Delf-Prüfung), obwohl er es schon in der Grundschule hatte (damals noch "Rheinschiene") und wir häufig in Frankreich sind und auch französische Freunde haben.

    Ich habe ihn vorhin gefragt, er würde auf jeden Fall wieder Latein wählen, Französisch bereitete ihm viel mehr Mühe, schon alleine das Hörverständnis. Und Vokabeln muss man bei allen Sprachen pauken. Ab der 7. Klasse hatte er dann Englisch und ab der 8. Klasse Altgriechisch. Philosophische Aspekte findet man dann übrigens eher bei den Griechen.


    Gibt es denn bei Euch die Möglichkeit einer Schnupperstunde? Aber wie überall steht und fällt es natürlich auch mit der Lehrkraft. Seine Lateinlehrerin der ersten drei Jahre war seine Lieblingslehrerin der ganzen Schulzeit überhaupt. #super

  • Das ist jetzt doch mal eine ganz andere Meinung. Also doch eine Verbesserung. Habt ihr nebenbei noch Coaching gemacht irgendwas mit Konzentrationstraining oder so? Ansonsten hat es wohl einfach klick gemacht oder es kam doch vom Latein. Warum hat ihre Tochter unbedingt Latein wählen wollen? Motiviert ist meine nur wenn sie das Interesse an was hat.

  • Danke, sehr interessanter Beitrag. Warum hat dir latein mehr gebracht? Wegen dem Herleiten der Fremdwörter nur? Weil die Grammatik durchschaubarer wurde?

  • Also welche Lehrer sie bekommen, steht noch nicht fest. Auch nicht ob die Klasse zusammenbleibt oder getrennt wird. Ja wir haben mit 2 Mädchen gesprochen, eins in Franz eins in Latein und jede von ihrer Sprache überzeugt und glücklich. Eine Freundin von ihr die Schwester war in Latein, die hatte sich nach einer Stunde bei einer Nachhilfelehrerin dazu entschlossen.


    Nee die Möglichkeit einer Probestunde gibt es leider nicht, hatte ich schon gefragt.

    Lt. den Lehrern würde das auch nichts bringen.

    Aber ich frag mich, ob ein Kind in dem Alter das überhaupt einschätzen kann für sich und die Vorteile der jeweiligen Sprache auch noch gar nicht erkennen kann. Es kann doch nicht alles nur nach Spaß gehen.


    Lt. den Lehrern ist sie für beides begabt.

  • Könnte mal einer paar Beispiele von gängigen schweren Vokabeln machen die man so lernen muss? Hab leider das Buch nicht mehr da.

    Also was so richtige Brocken sind zum Verzweifeln?

    Das man mal so einen Anhaltspunkt hat?

  • Nein, die sind gar nicht beschränkt. Mein Ref ist fast 20 Jahre her und schon damals war der Lebensbezug immer der absolute Pflichtteil jeder Stunde. Ausgangspunkt für jede Textarbeit. Das hat sich - zumindest in meinem Bundesland - auch nicht geändert.

    Das klingt schön. Kannst Du das ein bisschen beschreiben? Aufgrund meiner eigenen Erfahrung von vor gut 30 Jahren kann ich mir das schwer vorstellen. Wir haben De Bello Gallico u.ä. übersetzt oder irgendwelche Reden. Wie gesagt, in meiner Erinnerung ging es zu mind. 90% um Krieg und patriarchales Machtgerangel. Frauen und Kinder kamen nicht vor. Zum selber lesen gab es zwar so Bücher wie "Caius, der Junge aus dem alten Rom" oder ein Buch über private Gebäude, die ich verschlungen habe. Aber die Originaltexte schienen solche Themen nicht herzugeben - von Fabeln und Liebesgedichten vielleicht mal abgesehen.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • J hat Latein gewählt, obwohl mein Mann, der sowohl Latein als auch französisch als auch italienisch hatte, ihr davon abgeraten hat. Weil sie fand, das ist das geringste Übel von allen (französisch, spanisch und eben Latein), weil man wenigstens so spricht wies geschrieben wird.

    In Englisch ist sie gut, da lernt sie aber kaum, sie guckt nur fast ausschließlich englische Serien und Videos.

    In Latein hat sie ne schwache 4 bis 5, da sie nicht bereit ist, so viel zu lernen, wie dafür nötig wäre. Dabei liebt sie die Lehrerin, ansonsten wäre es noch schlimmer. Latein ist imho ein Fach für Kinder, die gerne auswendig lernen, sonst eher nicht.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Könnte mal einer paar Beispiele von gängigen schweren Vokabeln machen die man so lernen muss? Hab leider das Buch nicht mehr da.

    Also was so richtige Brocken sind zum Verzweifeln?

    Das man mal so einen Anhaltspunkt hat?

    Am schwersten fand mein Sohn in der Tat die verschiedenen Konjugationen der Verben in den verschiedenen Zeiten (und deren ganzen Ausnahmen). Und dann dazu die Deklinationen der Substantive und Adjektive, die auch auf die gleichen Buchstaben enden. Oft erkennt man nur aus dem Zusammenhang, welche Wortart nun denn wirklich vorliegt und was das Wort heissen muss.

    Einzelne Beispiele von Vokabeln werden Dir nichts bringen, es ist die Kombination in der Anwendung. Und diese Schwierigkeit erkennt man auch nicht in den ersten Wochen, das dauert. Da muss man wirklich mal alle Konjugationen in den verschiedenen Zeiten durch haben, dann treten die Probleme auf..


    undine Also in Bayern 5. Klasse ist schon Familie und Frauen eins der Themen. Später, wenn man die einzelnen historischen Schriftsteller übersetzt, dann nicht mehr, aber gerade am Anfang sind es ja Texte, die in der Neuzeit verfasst wurden (die Themen der 5. Klasse in Bayern hab ich ja schon alle einige Seiten vorher aufgeschrieben).

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    Einmal editiert, zuletzt von Gwynifer ()

  • Könnte mal einer paar Beispiele von gängigen schweren Vokabeln machen die man so lernen muss? Hab leider das Buch nicht mehr da.

    Also was so richtige Brocken sind zum Verzweifeln?

    Das man mal so einen Anhaltspunkt hat?

    Bitte nimms nicht krumm, aber ich finde, Du verbeißt Dich gerade in Details. das wird Euch wenig nützen. Es gibt in beiden Sprachen schwierige Wörter, so kommst Du nicht weiter.


    Hermine hatte es schon geschrieben, diese Entscheidung ist nicht entscheidend für den weiteren Lebensweg Deiner Tochter. Und das Argument von Kalliope , dass man bei vorhandener Motivation auch später noch alles lernen kann finde ich auch wichtig.


    Im Jetzt wäre dann noch die Frage, für welches Fach sich Deine Tochter besser motivieren kann. Da ist eine Sprache, der sie sich nur über geschriebene Texte annähern wird, die sehr viel Logik und Freude an komplexen sprachlichen Konstrukten bietet, die sich inhaltlich mit der Lebenswelt von Menschen vor rund 2000 Jahren beschäftigt. Und dann ist da eine Sprache, die gerade am Anfang auch nicht so leicht ist wie Englisch, weil die Wörter beim Sprechen so zusammengezogen werden, dass Wortgrenzen schwer herauszuhören sind und weil sie anders als Englisch mehr über eine umfangreiche Grammatik als über Satzstellung funktionert. Mit dieser Sprache kann sie die Lebenswelt Gleichaltriger entdecken, es gibt ganz viel Musik und gute Filme, Bücher, Comics (ok, Asterix gibt es auch auf Lateinisch) und Internetseiten und die französischsprachigen Länder sind tolle Reiseziele.


    Immer mit der Prämisse, dass beide Entscheidungen gut sind, würde ich eher bei der Motivation ansetzen.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Gerade meine Tochter gefragt (10. Klasse bayerisches Gymnasium). Sie ist sehr gut in Englisch und sehr schlecht in Latein. Sie würde es nie mehr nehmen. Für die Konzentration hat es nichts gebracht, in ihrer Klasse sind tatsächlich die gut in Latein, die gut in Mathe sind.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Ich finde auch den Fokus auf das "hat es Dir was gebracht bei xy.." sehr schwierig und unglücklich. Denn wenn man mit der Art und Weise zu Lernen und Arbeiten, wie es Latein nunmal fordert, nicht klar kommt, dann nutzt es alles nichts, wenn ANDEREN Latein bei xy was gebracht hat. Dann wird man selbst an Latein verzweifeln.

    Meines Erachtens sollte darauf der Fokus ein.. kann das Kind damit klar kommen oder nicht.

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • undine : in den unteren Klassen in der Lehrbuchphase ist man natürlich auf das angewiesen, was die Texte so hergeben. Aber genau da sind m.E. die Lateinlehrer*innen auch gut geschult, dort Anknüpfungspunkte zu finden. Auch bieten die Lehrbücher selbst immer recht gute Arbeitsblätter mit Aktualitätsbezug an. Kontrastiv geht immer.

    Gerade aber Caesar bietet doch Passagenweise sehr gute Punkte: Ich denke jetzt gerade z.B. an den Helvetierkrieg, an dem man ja sehr schön Propagandamechanismen deutlich machen kann. Ich habe vor einigen Jahren mal eine Visual Story mit einer 10. Klasse gemacht, der die SuS den schönen Titel "How to fake a bellum iustum an get away with it" verpasst haben. Aber auch das Germanenbild Caesars ist eine Untersuchung wert. Allein die ersten Sätze des bellum gallicum haben zahlreiche Anknüpfungspunkte, was Selbstbild und Fremdbild angeht.


    Liebe Grüße - roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky