Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

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  • bei uns gab es damals gar nicht die Wahl. Englisch ab der 5., französisch dazu ab der 7.

    Latein zusätzlich ab Klasse 9. Das wurde eine separate lateinklasse, die anderen drei Klassen hatten dafür mehr Stunden in den Naturwissenschaften.

    Von daher ist mir die Wahl zwischen französisch und Latein fremd.

    An der schule meiner Tochter lernen alle englisch, zweite Fremdsprache französisch und wer möchte kann später noch spanisch dazu nehmen.


    Aury


    Mir ist dein verkopftes Vorhaben weiterhin fremd. Man bekommt den Eindruck, du befürchtest deine Tochter wäre ohne Latein völlig aufgeschmissen.

    Dem ist mit Sicherheit nicht so.


    Das spielerische und das knobeln hast in allen Sprachen am Anfang. Dann ist es eine reine lernerei.


    Lass sie französisch nehmen, das tut mir echt beim lesen weh#crying

  • Das Sprachenwahl zur Zeit bei uns auch ein Thema ist: ich finde Lernen toll - und wenn jemand für etwas bestimmtes Interesse hat.... oder auch mal außerhalb seiner Komfortzone geht - super. Ich habe hier mal von einer Userin gelesen, dass sie in Altgriechisch total spannenden Unterricht hatten.


    Wenn mein Kind sich für etwas interessiert -egal was - fördere ich das.

    Das Kind, um das es hier in diesem Thread geht, scheint sich für französisch zu interessieren.


    Ich gebs ja wirklich zu, ich hab mir viele Vorträge für Latein angehört, hier gelesen, mir erschließt sich das NULL.

    Da werden Vorteile aufgezählt - die für mich keine sind.

    Wenn ich besser lernen will, besser präsentieren will... was auch immer... warum mache ich den Umweg über Latein? Ich würde stattdessen Rethorikseminare besuchen, Lernseminare......

    Wer sich deutsche Grammatik erschließen will, ja mei... dann soll er halt deutsche Grammatik lernen.


    Ich finde das sind total konstruierte Argumente. Aber hey, wenn ich mich für Rom interessiere, die Römer... ja dann nix wie her mit Latein.


    Für MICH ist Latein total sinnlos.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ohne alle Antworten gelesen zu haben und nur mal zu deiner Ausgangsfrage: für mich wird genau umgekehrt ein Schuh draus. Wenn du ein Kind hast, das sich gut konzentrieren kann, gerne "knobelt", Zusammenhänge mit anderen Sprachen, aber auch Geschichte etc. gerne zieht, dann ist es in Latein sicher gut aufgehoben!


    Mein Großer hat Latein als zweite Fremdsprache gewählt und für den ist es goldrichtig gewesen. Er mag das vor-sich-hin-arbeiten mit den Texten, ihm fällt Vokabel/Grammatik pauken leicht. Aber das sind Voraussetzungen, die schon vorher da waren, die werden sicher durch Latein intensiviert (besser in Mathe oder so ist er aber nicht geworden).


    Ich habe ihm übrigens abgeraten, weil ich mich ziemlich gequält habe in Latein und immer gerade so durchkam (mit verhältnismäßig viel Aufwand). Was ich allerdings genossen habe, waren die Extra-Lektionen in Geschichte, teils Philosophie oder Politikwissenschaften, Lyrik etc. Das lag aber nur an meinem großartigen und allumfassend unterrichtenden Lateinlehrer. Für andere Sprachen war es sicher auch eine gute Basis (Spanisch, Italienisch auf jeden Fall), aber wirklich glücklich bin ich mit Latein nie gewesen.


    Wenn sich dein Kind klar für Französisch interessiert würde ich ihm nie und nimmer stattdessen Latein aufdrücken.

  • Ich bezweifle, dass man bei Latein davon reden kann, dass es irgendwie klingt.

    Wenn Engländer Latein reden, klingt es in meinen Ohren wie englisch. Wenn Deutsche Latein reden, sagen wir, dass es wie Latein klingt, aber Engländer sagen sicher auch, es klänge wie Deutsch.

    Es gibt nicht wirklich Ausspracheregeln für Latein, weil es niemand mehr im Original spricht.

    Dochdoch...:

    Käsar und Kikero gingen kum Konkil, Käsar mit Kylinderhut und Kikero in Kivil!


    #freu

    Mei, ich habe bis anhin meine Kenntnisse zu mittelalterlicher Heldendichtung aus der Schule nicht anwenden können. Aber ich hatte eine Menge Spass damit, damals!

    Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
    von helden lobebæren, von grôzer arebeit, von fröuden hôchgezîten, von weinen und von klagen,

    von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen

    :D kann ich immer noch auswendig, nur die Schreibweise musste ich nachschauen.


    Ich finde die Kenntnis von Sagen und Bibelgeschichten schon hilfreich, weil dann Museumsbesuche (in Museen mit Bildern und Skulpturen) und so mehr Spaß machen. Was natürlich sinnlos ist, wenn man eh nicht ins Museum geht. Aber für mich hat sich der ganze Sprach-, Geschichts- und Religionsunterricht in dieser Hinsicht gelohnt.

  • Ich frage mich, ob das ein typisch westdeutsches Problem ist ...


    Wenn man - unbewusst oder bewusst - glaubt, dass Latein die Eintrittskarte in die höhere Bildung ist, das Kind in anderen Fächern entlastet und dafür sorgt, dass Lernen an sich kein Problem mehr darstellt, und dass sich durch Latein automatisch ein größeres Verständnis für die Zusammenhänge der Welt einstellt, ist es sauschwer, dem Kind die Entscheidung zu überlassen...


    Aber dieser Latein-Zauber ist eine Lüge, die aus vergangener Zeit stammt. Mein Vater ist Lateinlehrer geworden, weil man ihm sagte, nur mit einer alten Sprache als Lehrfach könne er jemals Rektor am Gymnasium werden. Diese Zeit gab es tatsächlich! So stark war Latein/Altgriechisch mit der Idee von Bildung und Überlegenheit verbunden.

    mir scheint es so. ja.

    • Offizieller Beitrag

    Und dann Latein an einer Schweizer Uni, wo sich die Cee-Fraktion und die Kaa-Fraktion die Waage hielten... :D


    ICH mag mein Wissen auch, Susan, ich habe aber auch einen Faible für einen humanistischen Bildungskanon, gerne noch mit etwas Kurvendiskussion.

    Asreileeth: das meinte ich eigentlich nicht. Also nicht die Eltern, die dem Kind mal sagen, geniess die Zeit, eine Lehre nach der 9ten ist schon was Anderes (und da weiss ich gut, wovon ich rede, mein Sohn ist gerade an dem Scheideweg, bald entscheidet es sich, ob er weiter "sinnlos" lernen darf oder ob er ins Erwerbsleben gehen muss).

    Ich meinte jetzt eher so die "Optimierer-Fraktion": Latein für die Konzentration, Instrument für die Feinmotorik... statt einfach mal ein Hobby ein Hobby sein lassen: Spass und Freude.

    Das was Du meinst, kann ich gut verstehen, wir wünschen uns ja alle das Beste für unsere Kinder.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Meine Tochter bereut es Latein gewählt zu haben. Erstens musste sie doch tatsächlich mal was lernen

    Zweitens findet sie, wenn sie den Aufwand für französisch und oder spanisch betrieben hätte, könnte sie das jetzt gut, so muss sie sich das jetzt aneignen.

    Sie macht gerade den zweiten Master in Philosophie und bräuchte es nicht, das Latein.

    Ich musste mit Latein beginnen, war nie besonders gut, aber mit etwas Lerneifer war’s auch eine Bank dafür, eine durchschnittliche Note zu bekommen. Die Geschichte hat mich allerdings damals schon interessiert.

    Dadurch dass ich wirklich gelernt habe, habe ich auch was behalten. Aber das habe ich in französisch erstaunlicherweise auch.

    Mein Mann hat keine Ahnung mehr vom lateinischen... Fremdwörter kann er aber gut.

    Mehr Erfahrung habe ich damitnicht

  • Du hast irgendwo weiter oben geschrieben, dass Deine Tochter sagte, dass ihr Herz Französisch möchte, aber sie das nicht nehmen kann, weil Du dann nicht froh bist. Das sagt doch alles.

    Sie weiß, was sie nehmen möchte, aber Du lässt sie nicht. Statt ihr weiterhin irgendwelche Stellungnahmen zu Latein aufzudrängen, würde ich jetzt alle meine Energien darein setzen, dass sie nimmt, was sie möchte. Dass sie für sich wählt und nicht, um mir zu gefallen. Mir würde es mit dieser Aussage richtig schlecht gehen und ich würde alles tun, um das wieder gerade zu biegen. Deine Tochter hat kein Entscheidungsproblem, sondern steckt in einem Loyalitätskonflikt.

    Der gleichen Meinung bin ich auch. In diesem Fall würde ich ihr tatsächlich die Entscheidung abnehmen und "französisch" ankreuzen.


    LG Sima

  • wegen der "Nützlichkeit" für die Zukunft:


    In vielen internationalen Positionen ist es nicht schlecht, wenn man ein paar Grundkenntnisse Französisch vorweisen kann.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Es ist kein West-D Problem, aber ein Mythos, wenn du Latein kannst BIST DU was besseres.

    Meine Beiden haben mit L angefangen, danach die Schule gewechselt und sind jetzt glücklich mit F.

  • Ich habe gerade mal nachgesehen, welche Sprache von den meisten Menschen gespochen wird.

    An erster Stelle steht Mandarin (Chinesisch), das von ca. 1,3 Milliarden Menschen gesprochen wird.

    Auf Platz zwei folgt Englisch mit ca. 510 Millionen sprechenden. An dritter Stelle Spanisch (ca. 450 Millionen), gefolgt von Arabisch (ca. 370 Millionen).

    An fünfter Stelle kommt schon Französisch mit ca. 300 Millionen Sprechenden.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Tochter mit Engisch und Französisch für die Zukunft gut aufgestellt ist, ist wesentlich höher als bei der Kombi Englisch und Latein.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich könnte in meinem Beruf mit Französisch auch mehr anfangen als mit Latein, auch wenn manche Ausdrücke auf Latein sind. Aber die lernt man halt eben so "nebenbei".

  • Ich persönlich finde französisch sinnvoller als Latein, noch sinnvoller fände ich spanisch als zweite Fremdsprache.

    Ich bin kein fremdsprachentyp, fand spanisch im Studium aber wesentlich einfacher und angenehmer als französisch in der schule.

    Französisch habe ich gehasst, weshalb Latein zusätzlich überhaupt keine Option War.

    Beides kann ich heute gleich gut nicht:D


    Aber wenn spanisch häufiger gesprochen wird, wäre das meiner Meinung nach sinnvoller.



    Mein schulenglisch war grottig, das musste ich im Studium aufpäppeln, wir hatten ganze Fächer auf englisch inklusive mündlicher Prüfung.

    Das ging super durch den Konsum englischer Serien und filme im original, sowie das lesen englischer Bücher.

    Nach toller wäre wahrscheinlich ein längerer Aufenthalt im englischsprachigen Land gewesen. Das ist bei Latein beides nicht möglich.



    In meinem heutigen berufsalltag wäre arabisch und türkisch am hilfreichsten.

    Stand aber nie zur Auswahl.



    Wer weiß schon, was wie sinnvoll sein wird.

    Deshalb nach Gefühl, losverfahren oder Vorliebe auswählen.

    Der Rest ist Glücksache.

  • Was ich jetzt grad noch nich verstehe, Aury, du schriebst irgendwo hier, der Vater würde Denglisch sprechen...wächst deine Tochter dann ohnehin zweisprachig auf?

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Ach, dann hab ich das missverstanden. In meinem Kopf war ein Nicht-Muttersprachler, der irgendeine Art Englisch spricht und versucht, Deutsch zu reden. Oder so. Aber irgendjemand, der dem Kind eben seine Muttersprache hätte nahebringen können.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Ohne jetzt alles gelesen zu haben - die Meinungen zu Latein gehen ja immer auseinander, für mich gehört eine Basis an Lateinwissen zur Allgemeinbildung einfach dazu. Latein kann absolut spannend sein.


    Tochter hat die Entscheidung in der 3. Klasse Gymnasium so getroffen (Wahl Französisch oder Latein, die jeweils andere Sprache folgte dann in der 5. Klasse Gymnasium): Was soll ich mit Latein, das kann man ja nicht mal sprechen - so war klar, Französisch ab der 3. und Latein hat sie jetzt dazubekommen.

  • für mich gehört eine Basis an Lateinwissen zur Allgemeinbildung einfach dazu.

    Du schreibst für mich - insofern kann ich das natürlich so stehen lassen - aber nicht wirklich nachvollziehen, warum ich dann unbedingt Lateinunterricht brauche.


    Den gängigen Zitaten / lateinischen Begriffen begegnet man doch sowieso, das reicht meiner Meinung nach.


    Und ganz ehrlich - sobald Du aus der Schule bist und das nicht mehr anwendest, vergisst Du doch das meiste sowieso.


    Bevor ich lateinische Vokabeln und Grammatik büffele, lerne ich lieber was anderes. Die Welt ist so groß, das Wissen hat sich dermaßen vervielfacht - die klassische Allgemeinbildung von früher gibts m.M nach so nicht mehr.


    Meine Sprachen der Wahl wären Englisch, Spanisch, Französisch. Ich reise gerne und damit kann man sich in ziemlich vielen Ländern der Welt verständigen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich finde schon, man sollte wissen, wo Zitate/Begriffe herkommen und warum sie wie gebildet werden.