Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

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  • Sie WILL nicht, das hab ich auch schon versucht! Dann hat sie gesagt, sie denkt sie nimmt Latein. Sie macht immer das Gegenteil :D Nein war ein Scherz.

    Und dann Latein an einer Schweizer Uni, wo sich die Cee-Fraktion und die Kaa-Fraktion die Waage hielten... :D


    ICH mag mein Wissen auch, Susan, ich habe aber auch einen Faible für einen humanistischen Bildungskanon, gerne noch mit etwas Kurvendiskussion.

    Und das ist eben auch ein Grund.

    Sie macht gerade den zweiten Master in Philosophie und bräuchte es nicht, das Latein.

    Für Philosophie braucht man kein Latein???

    wegen der "Nützlichkeit" für die Zukunft:


    In vielen internationalen Positionen ist es nicht schlecht, wenn man ein paar Grundkenntnisse Französisch vorweisen kann.

    Ja wo denn? Hier wurde beim Vortrag mit Airbus argumentiert, was eine glatte Lüge ist. Habe selbst für Airbus rekrutiert wie weiter vorne schon geschrieben. Eine Freundin, hat BWL studiert und Französisch gehabt, ist jetzt drin und das Französisch braucht sie null. Das BWL auch nicht übrigens :D

    Was ich jetzt grad noch nich verstehe, Aury, du schriebst irgendwo hier, der Vater würde Denglisch sprechen...wächst deine Tochter dann ohnehin zweisprachig auf?

    Naja indirekt eher sie bekommt das ein oder andere Wort mit aber nicht richtig zweisprachig. Englisch ist auch nicht die Muttersprache meines Mannes. Es wird auf den Malediven nur oft gesprochen.

    Ach, dann hab ich das missverstanden. In meinem Kopf war ein Nicht-Muttersprachler, der irgendeine Art Englisch spricht und versucht, Deutsch zu reden. Oder so. Aber irgendjemand, der dem Kind eben seine Muttersprache hätte nahebringen können.

    Nein hast du genau richtig verstanden. Und genauso ist es auch.

    Ja find ich auch. Aber was wenns nicht sein soll.....vielleicht kommt es später mal. Nur stelle ich mir das dann schwieriger vor und mit mehr Lernfleiß verbunden, als wenn man es von der "Pieke auf" in der Schule macht

  • Naja sie kann aber der 8. noch Spanisch machen :) Was ihr dann mit Französisch wahrscheinlich vergangen ist.

    Zur Ursprungsfrage: die habe ich gerade meinem Sohn gestellt (, dessen Lieblingsfach wie bereits erwähnt Latein ist,) und er meinte, dass das wohl ein bisschen stimmen würde, dann sich eine gut konzentrieren müsse, aber eben wirklich nur ein bisschen ;)

    Hihi :)

  • Aury, wenn es um die Fremdwörter, Bildung usw. Geht.

    Erstens sind die Zeiten schon ganz anders als vor 30-50 Jahren. Da hatten sehr viele Latein, bei j. Sind es nur gut 20% der Jahrgangsstufe. Der Rest kann es eben nicht.

    Zweitens kann man heutzutage alles in sekundenschnelle nachschlagen.

    Drittens komm ich aus Osteuropa, hatte nie Latein, kenn aber so einige gängige Sprichwörter und hab vermutlich einen viel größeren passiven Wortschatz als viele deutsche Muttersprachler - weil ich unglaublich gerne lese. Alles, was mir in die Finger kommt. Da hat man die Bedeutung der einzelnen Ausdrücke nach und nach auch drauf. Sprachen beeinflussen sich gegenseitig. Ich entdecke im russischen französisch, in französisch Latein, im Englischen von allem bisschen was. Und je mehr Sprachen man kann, desto eher kann man imho Verknüpfungen erstellen (ich vermute, mein Mann, der englisch, französisch, italienisch und Latein kann, würde innerhalb kurzer Zeit auch spanisch können, wenn er wollte/müsste). Mit welchen Sprachen man dabei anfängt, ist imho egal. Wenn sie zum lerntyp besser passt, sind aber die Chancen höher, dass man gut klar kommt. Deswegen kommt j. Mit Englisch gut klar, sie lernt null, guckt aber ausschließlich englische Serien und mit Latein so gar nicht, Vokabeln lernen liegt ihr nicht.

    Programmieren und Latein sind übrigens imho nicht wirklich ähnlich. Programmieren ist kreativ. In Latein arbeitet man mit vorhandenem Material. Man kann es vielleicht mitm debuggen von fremdem Code vergleichen, aber auch da ist software simpler konstruiert und es gibt weniger Interpretationsspielraum. Aber das ist jetzt schon arg ot.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Huhu,


    noch mal: Gehe bitte nicht nach dem Nutzen! Du weißt überhaupt nicht, wie die Zukunft deines Kindes aussehen und was sie an Kompetenzen benötigen wird. Lass sie bitte nach ihrem Bauchgefühl entscheiden. Alles andere hängt auch viel zu sehr an der Lehrkraft. Die eine macht in Latein eher Sprachspiele, die andere "nur" Grammatik, die eine strikt kompetenzorienitiert, die andere nach altem Lehrplan, die eine lässt übersetzen, die andere eher vorerschließen, eine liest statarisch, die andere kursorisch, hier Freiarbeit, dort frontal, hier Schulaussprache, dort rekonstruiert, hier viel res romanae, dort wenig Kultur, etc pp. das Kerncurriculum ist so facettenreich, dass die Individualität der Lehrkraft daraus jeweils ein ganz anderes Fach zaubern kann.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema Latein und Philosophie: Die Römer hatten vieles. Gute Dichter, große Staatsmänner, fantastische und effiziente Planer, geniale Ingenieure, die das zusammengeraubte Wissen perfekt in Verbindung setzen konnten und großartige Werke schaffen konnten.

    Philosophen waren sie eher nicht. Die findest du bei den alten Griechen. Wenn du auf Philosophie Wert legst und Originalquellen, dann müsstest du Altgriechisch lernen.

  • Er findet Französisch total doof und fand Latein sofort toll.

    Und bei euren teilweise harten Argumenten gegen Latein frage ich mich jetzt schon fast ob es falsch war ihn so frei wählen zu lassen.

    Wenn Dein Sohn Latein toll findet, war das genau die richtige Wahl! Er wird es einige Jahre lernen und auch einiges davon mitnehmen, was er später als hilfreich entdecken wird. Und wenn man etwas "doof" findet, kann man davon auch nicht profitieren - durch Französisch hätte er sich vermutlich nur gequält.

    Naja trotzdem kann sie auch mit Französisch nicht viel anfangen, wenn sie das nehmen sollte. Weil man es eben wieder verlernt, wenn man es nicht ständig anwendet. Ich kann auch kein Russisch mehr. Mussten wir damals lernen. Und wie gesagt ich kenne meine Tochter, nach der anfänglichen Euphorie wird sie Französisch nicht mehr so mögen.

    Französisch wird ganz anders unterrichtet als Russisch bei uns damals. Die moderne Fremdsprachendidaktik ist eine völlig andere, deutlich praxisorientierter.


    ...warum gehst Du davon aus, dass sie Latein dann noch mögen wird?

  • Ich habe selbst Latein und Altgriechisch gehabt, und englisch, fand es ok, aber würde heute Französisch nehmen.


    Es gibt definitiv Stellen, für die Französisch von großem Vorteil ist! In europäischen Institutionen, zB. Ich würde wirklich sehr abraten davon, Latein zu nehmen, weil es nützlicher scheint.

  • Nun ja, ich könnte jetzt genauso gut einzelne Personen auflisten, die ihr Französisch eben doch gebraucht haben. Aber das führt doch zu nichts.

    Ich weiss nicht, wo du wohnst. Hier, in unmittelbarer Nähe zur Schweiz und zu Frankreich, sind viele Stellen mit Französisch-Kenntnis ausgeschrieben.
    Klar, man kann sich auch ohne bewerben und den Job trotzdem bekommen.

    Aber das ist ja ein anderes Thema, und führt hier zu weit.


    Ich hatte Latein. Und dann habe ich BWL studiert und es nie wieder gebraucht. Mein Bruder hatte Französisch, und stell dir vor, er hat es auch nie gebraucht.

    Dieses Argument lässt sich wirklich auf beide Sprachen anwenden.


    Da unterschreibe ich lieber mal bei Dindymene


    Und PS: die arme Corvidae konnte doch bei ihrem Plädoyer für Latei nicht ahnen, dass der Strang eigentlich "Wie kann ich vor mir rechtfertigen mein Kind von Latein zu überzeugen, obwohl es eigentlich Französisch will" heissen sollte... #stumm

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Corvidae, bevor du hier im Thread so pro Latein argumentierst, lies dir doch bitte noch ein paar mehr der letzten 23 Seiten durch.

    Die Zeit habe ich jetzt leider nicht. Würde aber sicher nichts daran ändern, dass ich Latein an Schulen durchaus befürworte, aber wie schon erwähnt, zuerst eine lebende Fremdsprache vorziehen würde und erst später Latein wählen würde. Ich hatte 6 Jahre Latein, die Hälfte würde für die Allgemeinbildung auch reichen.

    Später wird es eben nicht mehr angeboten.

    Dann mach das allgemeine in einem anderen Thread.


    Hier geht es um ein Kind, dessen Herz nach Französisch tendiert, das Geschichte nicht leiden kann und das ein wenig unstrukturiert ist. Und es soll jetzt dazu bequatscht werden, zur Heilung seiner Unstrukturiertheit Latein zu lernen.

    Nana. Ob es nun wirklich ihr Herz ist bin ich nicht sicher. Es war ihr erstes Gefühl trifft es wohl eher. Und sie dachte in Latein geht es nur um Geschichte, aber es geht um soviel mehr. Und das Fach heißt auch nicht Geschichte sondern es ist ein Sprachenfach. Sie denkt Französisch fällt ihr so leicht wie englisch, dass sie nichts lernen muss. Sie denkt das ist ganz leicht alles und von Latein weiß sie nichts weiter als was in den Vorträgen gesagt wurde. Und sie knobelt und dekodiert gerne.

    Sprachen kann man nicht nur in der Schule lernen ...

    Da ist es aber etwas einfacher und man lernt es langsamer und ausführlicher als in einem Crash-Kurs.

    Och Leute, nun hört doch mal auf! Ich glaube, die TE hat verstanden, was Ihr ihr sagen wolltet.

    Ich lese interessiert mit, weil meine Tochter sich ganz freiwillig für Latein entschieden hat (wovon ich keine Ahnung habe) und ICH finde die verschiedenen Argumente die hier gebracht werden sehr wohl interessant. Warum wollt Ihr hier jemandem das Wort verbieten #blink?


    Ja danke Freda! Finde ich auch. Jeder soll gerne das sagen, was er denkt.

    Und diese Aura der höheren Bildung willst du?? Deine Tochter ja mit Sicherheit nicht. Ich kenne einige die von Latein überfordert sind. Französisch kann man schneller wieder aufholen, bei Latein ist es sehr schwer aber natürlich machbar. Ich hatte beide Sprachen.

    Wann muss das Kreuzchen gemacht werden?

    Außerdem ist es einfach auch sehr abhängig von der Lehrkraft das musst du auch bedenken und das hast du nicht in der Hand.

    Ok aber die von dir genannten Faktoren sind auch nicht besser :) Genau davor hatte der Direktor bei uns gewarnt. Dass man sich nicht beeinflussen lassen soll, was die Freundin nimmt oder ob sie dann in eine andere Klasse kommt. Man kann sich beim Spielen auch nachmittags treffen. Das wäre sehr schade. Meine Tochter hat schon eine Fehlentscheidung wegen einer "Freundin" getroffen und auf die Forscherklasse verzichtet und sich danach geärgert. Hab ihr da die Entscheidung überlassen. Da hieß es auch die Profilklassen haben es etwas "leichter". War mir egal. Mir war klar, dass sie es auch so schaffen wird, wenn sie dann auch ein paar Noten schlechter hat, was solls.

    Nicht umsonst sollen die Eltern das Blatt unterschreiben, für mich ist das mehr als eine Formalität. Nicht umsonst sind Kinder unter 18 nicht mündig. Lässt man bei allen freie Hand, dann würden sie ja vielleicht nicht mal in die Schule gehen oder nur wenn es ihnen grad gefällt.

    An den Tagen wo es keinen Spaß macht halt nicht. Das kanns auch nicht sein. Ich denke das ist eher psychologisch. Ist ja immer der psychologische Ansatzpunkt, dass der Betroffene das Gefühl haben soll, selbst entschieden zu haben.

    Was aber wichtig ist, dass man die Kompetenzen des Kindes erkennt, was es gut kann und abschätzen kann, was ihm Spaß machen könnte.

    Was ihm besonders gut liegt.


    Und das sehe ich in beiden bei ihr. Wobei der Nachteil beim Latein der geschichtliche Hintergrund ist, für den sie sich nur in gewissen Teilen begeistern wird und in Französisch, dass es ihr schnell lästig werden wird aufgrund dessen, dass es so aufgebaut ist, wie Englisch von den Büchern und Art her.

    Wenn ich sie so meckern höre bei den Hausaufgaben hat man schon Angst, dass ihr noch die Lust am Englisch vergeht und das hat sie immer ganz gern gehabt. Da hatte sie aber diese Privatlehrerin die das mit viel Humor rübergebracht hat und sie sieht wie wichtig ihr das im Ausland ist. Sie bestellt gerne ihren (alk.freien) Cocktail selber :)

    Was es im Unterricht wieder einigermaßen aufwiegt, sind die Rollenspiele. Die CD hat sie am Anfang angehört. Öh da sind ja gar keine Lieder drauf nur die doofen Dialoge war der Kommentar und weggepackt - nie wieder angeguckt.

    In anderen Klassen müssen sie Dialoge und Texte aus dem Englisch Buch auswendig lernen. Da sagt sie was sie da doch für ein Glück hat und die arme X und Y.


    Französisch ist nicht nur paar nette Wörter aussprechen, das sind viele viele Vokabeln und das ist ihr im Hinterkopf schon auch klar, deswegen zögert sie auch noch, nachdem ich gesagt hab, dann nimm das, du kannst Latein auch später lernen irgendwie (auch wenn ich da selbst nicht dran glaube). Ich finde beides gut, mach was dein Herz sagt.

    Und aufeinmal tendiert sie wieder zu Latein.


    Pro Latein fürs Kind ist dass sie eben gerne so rum dekodiert, Wörter sucht und viel nachdenkt übers Leben und so. Warum ist das so und das so. Auch hat ihr der Text damals beim Weihnachtslied auf Lateinisch gefallen. Ihr haben auch die Entdeckungen gefallen dass Nivea von schneeweiß kommt und so weiter. Selbst wenn man nun alle Soft-Skills weglässt.

  • Und diese Aura der höheren Bildung willst du?? Deine Tochter ja mit Sicherheit nicht. Ich kenne einige die von Latein überfordert sind. Französisch kann man schneller wieder aufholen, bei Latein ist es sehr schwer aber natürlich machbar. Ich hatte beide Sprachen.

    Wann muss das Kreuzchen gemacht werden?

    Außerdem ist es einfach auch sehr abhängig von der Lehrkraft das musst du auch bedenken und das hast du nicht in der Hand.

    So eine humanistische Bildung die Latein mitbringt, spielt sich ja nicht bewusst ab und schon gar nicht im Kopf eines 11 jährigen Kindes.

    Ich sehe für Pro Latein die o.g. Argumente.

    Ja das mit der Lehrkraft stimmt leider. Sie werden aber nicht die gleiche über die ganzen 5 Jahre haben.


    Bis zum nächsten Freitag

  • Und PS: die arme Corvidae konnte doch bei ihrem Plädoyer für Latei nicht ahnen, dass der Strang eigentlich "Wie kann ich vor mir rechtfertigen mein Kind von Latein zu überzeugen, obwohl es eigentlich Französisch will" heissen sollte... #stumm


    Joa, das triffts für mich perfekt.


    Faszinierend wie manche Eltern abgehen, zumindest als Außenstehende...

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

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    No, not just for some, but for everyone.

  • Aury, wenn es um die Fremdwörter, Bildung usw. Geht.

    Erstens sind die Zeiten schon ganz anders als vor 30-50 Jahren. Da hatten sehr viele Latein, bei j. Sind es nur gut 20% der Jahrgangsstufe. Der Rest kann es eben nicht.

    Zweitens kann man heutzutage alles in sekundenschnelle nachschlagen.

    Drittens komm ich aus Osteuropa, hatte nie Latein, kenn aber so einige gängige Sprichwörter und hab vermutlich einen viel größeren passiven Wortschatz als viele deutsche Muttersprachler - weil ich unglaublich gerne lese. Alles, was mir in die Finger kommt. Da hat man die Bedeutung der einzelnen Ausdrücke nach und nach auch drauf. Sprachen beeinflussen sich gegenseitig. Ich entdecke im russischen französisch, in französisch Latein, im Englischen von allem bisschen was. Und je mehr Sprachen man kann, desto eher kann man imho Verknüpfungen erstellen (ich vermute, mein Mann, der englisch, französisch, italienisch und Latein kann, würde innerhalb kurzer Zeit auch spanisch können, wenn er wollte/müsste). Mit welchen Sprachen man dabei anfängt, ist imho egal. Wenn sie zum lerntyp besser passt, sind aber die Chancen höher, dass man gut klar kommt. Deswegen kommt j. Mit Englisch gut klar, sie lernt null, guckt aber ausschließlich englische Serien und mit Latein so gar nicht, Vokabeln lernen liegt ihr nicht.

    Programmieren und Latein sind übrigens imho nicht wirklich ähnlich. Programmieren ist kreativ. In Latein arbeitet man mit vorhandenem Material. Man kann es vielleicht mitm debuggen von fremdem Code vergleichen, aber auch da ist software simpler konstruiert und es gibt weniger Interpretationsspielraum. Aber das ist jetzt schon arg ot.

    Sie machen C# und wenn der Befehl so lautet dann kann man kein anderes Wort dafür eingeben :)

    Huhu,


    noch mal: Gehe bitte nicht nach dem Nutzen! Du weißt überhaupt nicht, wie die Zukunft deines Kindes aussehen und was sie an Kompetenzen benötigen wird. Lass sie bitte nach ihrem Bauchgefühl entscheiden. Alles andere hängt auch viel zu sehr an der Lehrkraft. Die eine macht in Latein eher Sprachspiele, die andere "nur" Grammatik, die eine strikt kompetenzorienitiert, die andere nach altem Lehrplan, die eine lässt übersetzen, die andere eher vorerschließen, eine liest statarisch, die andere kursorisch, hier Freiarbeit, dort frontal, hier Schulaussprache, dort rekonstruiert, hier viel res romanae, dort wenig Kultur, etc pp. das Kerncurriculum ist so facettenreich, dass die Individualität der Lehrkraft daraus jeweils ein ganz anderes Fach zaubern kann.


    lg roma

    Ja das versuche ich ja nun. Habe viele "Nutzen" ausgegrenzt, wobei der humanistische doch wichtig ist und der meiner Tochter unbewusst oder bewusst auch Spaß machen würde. Was ihr liegt und Spaß macht hatte ich grad in einer anderen Antwort zusammengefasst

    Zum Thema Latein und Philosophie: Die Römer hatten vieles. Gute Dichter, große Staatsmänner, fantastische und effiziente Planer, geniale Ingenieure, die das zusammengeraubte Wissen perfekt in Verbindung setzen konnten und großartige Werke schaffen konnten.

    Philosophen waren sie eher nicht. Die findest du bei den alten Griechen. Wenn du auf Philosophie Wert legst und Originalquellen, dann müsstest du Altgriechisch lernen.

    Mmh ja hab ich mitbekommen. Das wird bei uns gar nicht angeboten.

    ...warum gehst Du davon aus, dass sie Latein dann noch mögen wird?

    Aus den Gründen die ich in der Antwort weiter oben geschrieben hatte

  • Hast Du denn mal versucht, ganz offen und ehrlich mit Deiner Tochter zu sprechen? Oder würde sie das noch tiefer in Konflikte führen?


    Als bei uns die Entscheidung anstand, habe ich sehr gehadert. Wie ich weiter oben schon schrieb, habe ich selbst Latein geradezu glorifiziert, und ich musste erstmal verstehen, warum. Ich habe dann mit meinem Sohn sehr offen geredet und ihm erzählt, wie es sich für mich darstellt. Damit er die Botschaften, die ich unbewusst an ihn aussende, einordnen kann.

    Ich habe z.B. so Sätze gesagt wie: Natürlich ist Französisch AUCH sehr schön. Da hört man ja sofort, dass es zweitklassig ist, oder?


    Eine andere Möglichkeit ist die, dass Du einfach entscheidest, und ihr dann gemeinsam aufmerksam wahrnehmt, wie Deine Tochter sich damit fühlt. Du sagst z.B: Latein. Wenn sie dann eine Enttäuschung fühlt, eine Angst oder ein "Menno"-Gefühl, dann schwenkt um. Wenn sie Erleichterung oder gar Vorfreude fühlt, dann ist es richtig, dann bleibt dabei.


    Interessant finde ich, dass es viel Argumente für Latein gibt, die hier entkräftet werden, aber es gibt wenige FÜR Französisch. Ich glaube, das fehlt Dir. Ich will hier nicht zu lang schreiben, das nervt mich ja immer selbst, aber es gibt zahlreiche Argumente für Französisch, und zu weiten Teilen sind sie deckungsgleich mit denen für Latein (romanische Sprache z.B., Fremdwörter, komplizierte Grammatik, wichtige historische Grundlagen für das Verständnis von Europa, Aufklärung, EU, Knobeleien beim Herleiten der Wörter und Schreibweisen u.ä.).

    Würde es Dir helfen, wenn wir hier die Vorteile von Französisch noch ein bisschen mehr betonten? Der Unterricht ähnelt hier tatsächlich dem Englischunterricht, aber das hat v.a. mit der Lehrkraft zu tun. Der Lateinunterricht in den ersten Jahren funktioniert ganz genauso: Vokabeln lernen, kleine, künstliche Texte übersetzen, die mit dem Alltag zu tun haben, nebenbei thematisieren von Kultur.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

    • Offizieller Beitrag

    Fürs Protokoll: ich hatte kein Latein an der Schule - und trotzdem eine solide humanistische Grundausbildung. Latein mit seinen 1500 Vokabeln Grundwortschatz (von denen die meisten Wörter im Deutschen kaum gebraucht werden) habe ich an der Uni nachgeholt.


    Ich finde, Du kannst für Deine Tochter entscheiden, wie Du willst, aber sei ehrlich zu Dir und ihr: "Mutter trauert der eigenen, verpassten humanistischen Bildung nach und darum musst du Latein lernen."

    Wenn ich Dich gerade so lese wäre das psychologisch deutlich gesünder als dieser schlecht verbrämte Druck, den Du ausübst.

    Und ja, ich schreibe das bewusst sehr hart, denn es geht um ein Kind und wie es die nächsten Jahre gestaltet haben wird...


    Du weisst einfach nicht, was in 10 Jahren sein wird: vielleicht zieht Deine Tochter wie viele Deutsche im die Schweiz, dann würde ihr Französisch helfen, vielleicht arbeitet sie für eine NGO in Mexiko, dann wäre Spanisch toll oder vielleicht wird sie Altphilologin, dann nützt ihr Latein... aber jetzt eine 12-jährige durchzuplanen finde ich völlig sinnlos...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ganz genau wie du schreibst, ticke ich auch. Genauso meine Gedanken. Habe versucht ja mit ihr so offen zu reden und genau das mit dem "auch" bewusst weggelassen und aufgepasst was ich sage. Und genau die Methode angewendet (aber noch nicht intensiv genug) um dann zu schauen was von ihr kommt.


    Danke dir, das habe ich eher unbewusst gemacht aber das werde ich noch mal bewusst machen!


    Ja stimmt mit dem Französisch hat sie auch gesagt, gibts da eigentlich noch mehr Argumente dafür. Die besondere Aussprache, dass es eine elegante Sprache ist, auch eine romanische mit der man andere verstehen kann. Historische Grundlagen wären eher ein Nachteil genauso wie Politik und EU. Knobeleien naja kommt wohl auf den Lehrer an aber dafür ist wohl Latein "berühmter". Noch dazu ist Latein strukturierter.

  • weil hier so oft die humanistische bildung bemüht wird.


    die sollte man vor allem leben. täglich und aus innerer überzeugung heraus, auch gegen den zeitgeist und strom der gesellschaft. auch gegen widerstände und nachteile.


    nicht als soft skill im kampf um das beste plätzchen in der gesellschaft. das ist dann keine humanistische bildung. zumindest für meine ansprüche. die sprachen sind dabei eher zweitrangig.