Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • weil hier so oft die humanistische bildung bemüht wird.


    die sollte man vor allem leben. täglich und aus innerer überzeugung heraus, auch gegen den zeitgeist und strom der gesellschaft. auch gegen widerstände und nachteile.


    nicht als soft skill im kampf um das beste plätzchen in der gesellschaft. das ist dann keine humanistische bildung. zumindest für meine ansprüche. die sprachen sind dabei eher zweitrangig.

    Ja das ist richtig vollkommen. Aber Latein hilft dabei.

  • Sicher weiß man das nicht. Und nee ich trauere keiner humanistisch verpassten Bildung nach. Die habe ich mir selber im Leben nach und nach zusammengebastelt.

  • Aury - Informatikunterricht der 5. Klasse hat mit richtigem Programmieren in etwa so viel gemeinsam wie Übungsblätter der 5. Klasse mit Lateinunterricht in der 9.-10. Klasse. Das sind absolute Grundlagen mit paar einfachen Befehlen, später hast Du komplexe Klassen und Bibliotheken und einerseits durchaus viel Spielraum, was Du wie programmierst (teils bis zur Wahl der Sprache bei ganz neuen Projekten), andererseits sind die Strukturen klar (wobei man selbst sowas simples wie i++ unterschiedlich formulieren kann, wenn man will, aber das Endergebnis ist gleich).

    In der 9. sitzt man dann da mit einem Text über eine Seite, hat den Großteil der Vokabeln schon durch und muss durch die Zeitbestimmung und grad in der Klausur dann jeweils die passende Übersetzung finden (von denen je nach Vokabel 3-6 vorhandenen). Ab der 10. darf man dann wohl endlich ein Wörterbuch benutzen.

    Wenn ich eine x-beliebige Seite im Lateinbuch aufschlage, dann lande ich z.B. bei finis - Ende, Grenze, Ziel, Zweck oder auch Plural von Gebiet.

    Oder fides - Glaube, Treue, Vertrauen, Zuverlässigkeit.

    Oder salus - Gesundheit, Rettung, Gruß und Glück.

    Die Texte sind gerade am Anfang imho unglaublich künstlich und hölzern, weil die Grammatik und das Vokabular noch fehlen. Später wird es besser, aber bis dahin muss man erstmal kommen und die Vokabeln lernen.

    Das ist irgendwie nix, was ich nem Kind, das nicht von sich aus sehr dran interessiert ist, im Namen der humanistischen Bildung vorschlagen würde.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich finde es trotzdem nicht richtig, aufgrund von Freunden zu entscheiden. Das ist mein Bauchgefühl, das ist das was auch der Direktor gesagt hat und das ist das was ich nicht befürworten kann. Das wäre für mich noch weniger ein Grund, als die Softskills.


    Muss auch ehrlich sagen, dass ich auch das Gefühl habe, dass bei meiner Tochter ein bisschen das Profilieren mitspielt. Sie ist in Englisch Klassenbeste und sie hat ein Talent schwierige Wörter auszusprechen. Die "Freundin" (das ist nämlich keine echte) die Französisch gewählt hat, ist nicht besonders gut. Und ich hab da etwas das Gefühl, dass meine Tochter da was beweisen will. Und das gibt mir eben kein so gutes Gefühl.


    Ich kenne sie, ihr würde beides liegen. Und sie würde die Nachteile von beiden hassen.

    Von daher werde ich es so angehen wie Frisch gesagt hat.

  • Nö. Latein ist dabei vollkommen egal.


    Französisch habe ich auch in der Schule gelernt und dann nie wieder was damit gemacht. Konnte aber wieder ganz gut dran anknüpfen und bin erstaunt, was doch noch alles da war.


    Latein kann man übrigens auch sehr gut später noch lernen.


    Und zum Thema Humanistik: Frankreich: Gleichheit-Freiheit-Brüderlichkeit!!! Hey, es gibt auch tolle französische Philosophen und Humanistik ist Frankreich nun auch nicht fremd.


    Mach Dir keine Sorgen, Dein Kind kann gut ohne Latein humanistische Werte leben. Wirklich. Du musst keine Angst haben, dass Dein Kind was verpasst, wenn es jetzt kein Latein lernt.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    • Offizieller Beitrag

    Aber warum ist es Dir dann so enorm wichtig, dass Deine Tochter "korrekt" entscheidet?

    Und warum - abgesehen von den goldenen Zungen dieser Lehrkräfte, die offenbar ihren Beruf verfehlt haben und lieber in die Werbung sollten - glaubst Du, dass ausgerechnet Latein dabei hilft?


    Mittelalterliche Heldendichtung war übrigens auch mit Französisch nett, da gab es nämlich auch schöne altfranzösische Stücke, die ich - die Franz-Hasserin - freiwillig gelesen und übersetzt habe...

    Ich kann nur dick und fett bei Viva unterschreiben: humanistische Bildung lebt frau - ob mit Französisch, Suaheli oder Latein...


    Und alles, was Dir so vorschwebt an tollen Zusatzkompetenzen lernt kind völlig unabhängig vom Inhalt - WENN, und das ist der grosse Knackpunkt, das Lernen Freude macht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Es ist kein Unterricht, es ist eine AG die von engagierten Studenten durchgeführt wird und es geht da ausschließlich um Unity und C# ;)

    Aber ich verstehe, was du meinst.

    Du meinst von den Wörtern, die du aufgezählt hast, muss man dann das passende Wort finden was reinpasst zum Text? Ja das würde ihr schon viel Spaß machen.

  • Weil es bei Latein um Selbst- und Fremdbestimmung geht und eigene Werte?

    Klar hat man diese Bildung auch so mehr oder weniger, aber es ist was anderes wenn man sich mehr damit beschäftigt.

  • Mein Bruder hatte Französisch, und stell dir vor, er hat es auch nie gebraucht.

    Hier wäre die Frage: Was ist „gebraucht“?

    Ich habe 20 Jahre lang darunter gelitten, diese kurzen französischen Schnippsel nicht zu verstehen, die „jeder“ kann, der Schulfranzösisch hatte. Diejenigen, die Schulfranzösich hatten, merken das dann gar nicht unbedingt, wenn sie ihre Kenntnisse irgendwo verwenden.


    Es ist übrigens immer schlimmer geworden, vermutlich, weil immer weniger Leute Latein lernen und der Anteil derer, die (ein bisschen) Französisch können, immer größer geworden ist mit den Jahren.

    Ich finde es trotzdem nicht richtig, aufgrund von Freunden zu entscheiden.

    Doch, das ist es. Insbesondere wenn die Klassen für die Sprachen getrennt werden, macht es einen großen Unterschied, ob man dann in der Klasse ist, in der man sich wohl fühlt.

    Weil es bei Latein um Selbst- und Fremdbestimmung geht und eigene Werte?

    Äh. Nein.

    Bei Latein geht es um eine (tote) Sprache.

    Mit der man Inschriften entziffern könnte, wenn dort nicht wieder irgendwelche Sonderregelungen gelten würden.

  • Hey, es gibt auch tolle französische Philosophen und Humanistik ist Frankreich nun auch nicht fremd.

    Ich hab ja unter anderem Philosophie studiert und trotz der 6 Jahre Latein in der Schule (was mir immer extrem viel Spaß gemacht hat) weder Augustinus noch Spinoza auf Latein, sondern in der deutschen Übersetzung gelesen.


    Allerdings hätte ich super gern Autoren wie Foucault oder Derrida im Original gelesen, gerade im Bereich Philosophie gibt es da viele mega spannende französischsprachige AutorInnen.


    Ich mach übrigens seit einiger Zeit einen einen Französischkurs an der VHS, unter anderem, damit ich tatsächlich im Sommerurlaub auch mit Menschen sprechen kann (das fällt ja bei Latein weg), und das finde ich unfassbar wertvoll.

    Leia mit Sohn (08/04) und Tochter (02/07)

  • Es ist ja nun egal. Es geht letztendlich darum, herauszufinden, ob ihr Wörter "dekodieren" (oder egal wie man es nun nennt, alle wissen was gemeint ist nach dem langen Beitrag) und Grammatikspiele besser gefallen als eine komplizierte Sprachen sprechen mit schönem Klang oder umgekehrt. Und welche Nachteile für sie schlimmer sind. Geschichtlicher Hintergrund oder die vielen Hausaufgaben. Ich denke, dass meine Tochter in Französisch erheblich mehr Aufwand haben wird. Das ist meine pesönliche Meinung.


    Das andere mit humanistischer Bildung ist mal zweitrangig.


    Die Softskills habe ich auch außen vor gelassen und sogar die Fremdwörter.



    Um das herauszufinden, werde ich Frisch's Idee noch mal umsetzen und dann ist das Thema hoffentlich erledigt.

  • Ich glaube das bringt hier nichts. Das ist echt wie ein Verkehrsunfall, wo man zwangsweise hinsehen muss.


    Freu dich, dass du ein aufgewecktes Kind hast, das gesund genug ist, in die Schule zu gehen und Entscheidungen zu treffen und lass sie entweder in Ruhe und entschuldige dich für deine Penetranz, oder sag ihr, es wird Latein genommen fertig aus. Dann ist die Sache auch klar.



    Ansonsten finde ich es ja fast schon ein wenig unverschämt, zu unterstellen, man könne humanistische Werte ohne Latein nicht wirklich leben

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Doch, das ist es. Insbesondere wenn die Klassen für die Sprachen getrennt werden, macht es einen großen Unterschied, ob man dann in der Klasse ist, in der man sich wohl fühlt.

    Weil es bei Latein um Selbst- und Fremdbestimmung geht und eigene Werte?

    Äh. Nein.

    Bei Latein geht es um eine (tote) Sprache.

    Mit der man Inschriften entziffern könnte, wenn dort nicht wieder irgendwelche Sonderregelungen gelten würden.

    Naja eher in der Klasse, an die man sich gewöhnt hat. Neu umgewöhnen ist wohl nie toll. Wobei man nicht sagen kann, dass sie sich in der Klasse super wohl fühlt. Sie hat keine Probleme, kommt mit allen aus aber wahre Freundschaften haben sich da noch nicht ergeben. Man ist aber freundlich und nett zueinander.


    Nun ja es wird trotzdem gesagt, dass es darum geht es würde so im Lehrplan stehen mmh

  • Das hat doch keiner behauptet

  • 26 Seiten? Wie konnten meine Eltern und ich das damals nur ohne Internet entscheiden...


    Nee, ernsthaft: das Lebensglück hängt ganz sicher nicht an der Wahl. Einen einigermaßen bedeutenden Einfluss kann die Entscheidung nur dann haben, wenn man wegen einem der beiden Fächer versetzungsgefährdet wird, und das habe ich öfter bei Latein gesehen als bei Französisch.

    Beide Sprachen kann man auch noch später lernen, allerdings würde ich immer für die lebende Sprache plädieren. Französisch ist ja auch Latein, ein entwickeltes Vulgärlatein eben ;)

  • 26 Seiten? Wie konnten meine Eltern und ich das damals nur ohne Internet entscheiden...


    Nee, ernsthaft: das Lebensglück hängt ganz sicher nicht an der Wahl. Einen einigermaßen bedeutenden Einfluss kann die Entscheidung nur dann haben, wenn man wegen einem der beiden Fächer versetzungsgefährdet wird, und das habe ich öfter bei Latein gesehen als bei Französisch.

    Beide Sprachen kann man auch noch später lernen, allerdings würde ich immer für die lebende Sprache plädieren. Französisch ist ja auch Latein, ein entwickeltes Vulgärlatein eben ;)

    Haha der war gut :) Vulgärlatein :)

  • Wie gesagt es ist schon gut. Argumente habe ich ja nun viele bekommen und ich setze jetzt erstmal die Idee von Frisch um und dann seh ich ob wir weitergekommen sind oder ob so gar eine Entscheidung gefällt wurde :D


    Ich hätte es auch sehr gerne vom Tisch. Es gibt genug andere "Baustellen" (nicht Kind) die noch zu erledigen sind :D