Fördert Latein die Konzentration und Herleiten von Zusammenhängen in anderen Fächern????

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  • Ist dir eigentlich bewusst das es das Leben deiner Tochter ist und nicht deins? Ich bin mir da nicht mehr sicher. Lass sie es doch einfach in RUHE wählen was sie will. Es ist ihr Leben, es ist ihr Weg, und es kommt jetzt die Zeit um sie Mal machen zu lassen.

  • Ich hab ja unter anderem Philosophie studiert und trotz der 6 Jahre Latein in der Schule (was mir immer extrem viel Spaß gemacht hat) weder Augustinus noch Spinoza auf Latein, sondern in der deutschen Übersetzung gelesen.


    Allerdings hätte ich super gern Autoren wie Foucault oder Derrida im Original gelesen, gerade im Bereich Philosophie gibt es da viele mega spannende französischsprachige AutorInnen.

    Das finde ich einen sehr wichtigen Hinweis!


    In meinem Beruf brauche ich tatsächlich hin und wieder das ein oder andere Wort Latein, Altgriechisch oder noch ganz andere Altsprachen. Wirklich wichtig sind aber die Neusprachen. Selbst wenn auf einer Fachkonferenz über eine lateinsche Inschrift referiert wird, findet der Vortrag auf Französisch statt.

  • Weil es bei Latein um Selbst- und Fremdbestimmung geht und eigene Werte?

    Was meinst du damit?

    Das man lernt seinen Weg zu gehen. Man setzt sich damit ausführlich auseinander. Klar lernt man das woanders auch. Es wurde weiter oben ganz gut beschrieben

    und was hat das mit latein vs. französisch zu tun?


    bezüglich der beiden sprachen bin ich übrigens weitgehend meinungslos. ich habe beide nicht in der schule gelernt, sondern zwei andere.


    das hier allerdings war für mich der grund, hier auf seite 20(?) einzusteigen. das sehe ich nämlich exakt genauso:


    Zitat

    Ansonsten finde ich es ja fast schon ein wenig unverschämt, zu unterstellen, man könne humanistische Werte ohne Latein nicht wirklich leben

  • Bei Latein geht es in den ersten Lektionen (Campus A) um Herren, Sklaven, Landgüter, später dann um Rom, Märkte, Götter, Pompeji uswusf.

    Die Werte sind da imho eigentlich nicht anders als in Geschichte oder in englisch (wenn man den amerikanischen Bürgerkrieg betrachtet) oder in französisch (französische Revolution) oder in Religion (da hat J. zumindest in ev. Religion die Weltbilder so ziemlich aller größeren Religionen durch genommen).


    Zu vorhin - diese Vokabelliste muss man erstmal auswendig können. Mitsamt der Grammatik dazu. Es ist schlicht ziemlich viel ziemlich trockener Lernstoff, den man als Schulkind erstmal nirgendwo anwenden kann.


    Imho gibt es schlicht keine richtige Entscheidung. Das hängt von so vielen Faktoren ab, der eine Lehrer ist top, der andere nicht, in der einen Klasse fühlt man sich wohl, in der anderen nicht, die Interessen verändern sich, man entdeckt eine tolle französische Band oder die Vorliebe für antike Ausgrabungen und spätestens in der Pubertät lassen sich viele Kinder eh nix mehr sagen. Da sind Faktoren wie "ich mag die Aussprache und kann das" oder "ich kann dann mit der Freundin zusammen lernen" oder eben "ich find Römer cool" ausschlaggebend und das ist okay so.

    Und schlußendlich gab es bei J. zwei Kinder, die mitten im ersten Jahr der zweiten Fremdsprache gewechselt haben. Ging auch, war in dem Fall auch nicht mit einem Klassenwechsel verbunden, da Kurse.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • 26 Seiten? Wie konnten meine Eltern und ich das damals nur ohne Internet entscheiden...


    Nee, ernsthaft: das Lebensglück hängt ganz sicher nicht an der Wahl. Einen einigermaßen bedeutenden Einfluss kann die Entscheidung nur dann haben, wenn man wegen einem der beiden Fächer versetzungsgefährdet wird, und das habe ich öfter bei Latein gesehen als bei Französisch.

    Beide Sprachen kann man auch noch später lernen, allerdings würde ich immer für die lebende Sprache plädieren. Französisch ist ja auch Latein, ein entwickeltes Vulgärlatein eben ;)

    Haha der war gut :) Vulgärlatein :)

    Das ist kein Witz, so wird das gesprochene Latein genannt.

  • Weil es bei Latein um Selbst- und Fremdbestimmung geht und eigene Werte?

    Was meinst du damit?

    Das man lernt seinen Weg zu gehen. Man setzt sich damit ausführlich auseinander. Klar lernt man das woanders auch. Es wurde weiter oben ganz gut beschrieben

    wenn dir das wichtig ist, dann fang doch jetzt damit an und lasse deine Tochter ihren Weg gehen!

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Inhaltlich kann ich nicht wirklich weiterhelfen ... und ich glaube, da wurde nun auch genug dazu gesagt.


    Ich hätte nur eine Frage Aury: du hast öfter erwähnt, dass deiner Tochter Englisch zwar leicht fällt, sie das Lernen aber total nervt. Und das du befürchtest, dass das gleiche in Französisch noch stärker passieren wird, weil ihr das vermutlich nicht so leicht fallen wird und sie viel mehr lernen müsste.


    Warum gehst du direkt davon aus, dass es ihr schwerer fallen wird?


    Und vor allem, wie kommst du da drauf, dass ihr Latein langfristig mehr Spaß macht und sie weniger Lernen muss bzw. das Lernen da dann halt in Kauf nimmt?

    Nur weil ihr "Knobeleien" Spaß machen?


    Ich will die ganzen positiven Seiten und Inhalte von Latein gar nicht abstreiten, aber gerade am Anfang ist doch auch Latein ein absolutes Lernfach mit viel Auswendiglernen. Und diese Stufe müsste deine Tochter dann doch auch erstmal erklimmen ... und ob sie dann noch so viel Spaß beim Knobeln und Dekodieren hat, wenn sie merkt, dass auch das mit Lernen verknüft ist, ist doch dann genau so fraglich. #weissnicht

    Manches fängt klein an,
    manches beginnt groß,
    aber manchmal ist das Kleinste das Größte. #love

    • Offizieller Beitrag

    Aury warum versuchst Du so krampfhaft, aus der Sprachwahl Deiner Tochter eine kognitive Entscheidung zu machen, indem Du krampfhaft alle Pro und Contras abwägst?


    Mir scheint, das ist eine Patt-Situation mit zahlreichen unbekannten Variablen - denn eine Kristallkugel für die Zukunft hast weder Du noch Deine Tochter noch irgendjemand hier.


    Letztendlich geht es um ein Bauchentscheidung, um Gefühl.


    Und da unterscheidet sich Dein Wunsch mit dem Gefühl Deiner Tochter.


    Doch anstat darüber zu sprechen, werden kognitive Argumente gewälzt.


    Was soll das?

  • Xenia das war jetzt einfach überspitzt dargestellt, dass ich es für die Wahl ziemlich unwichtig finde, ob man denkt, dass man das später mal gebrauchen kann.


    Ich stimme dir übrigens zu. Ich hatte kein Französisch, weil ich die Sprache doof fand. Und ja, ich würde gerne ein wenig verstehen und mich z.B. mal mit französischen Pfadfindern unterhalten können. DAS wäre für mich übrigens heute DAS Argument für Französisch. Mich mit Leuten in Europa unterhalten können, Gemeinsamkeiten finden, die Kultur des Nachbarlandes kennen lernen, etc.


    Gebraucht war jetzt eher im beruflichen Umfeld gemeint. Weil die Frage war, in welchen Positionen man Französisch gut gebrauchen könne, wenn man es denn nicht mal bei Airbus benötigte.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Mein Sohn mag lieber Französisch als Englisch weil er mit der Lehrerin besser zurechtkommt. Seine deutsche Rechtschreibung hat sich seit Französisch deutlich verbessert. Weil er älter ist, weil er vermehrt auf die Rechtschreibung achtet? Weil er französisch lernt?


    Nun steht die Profilwahl an: Kunst, NWT oder Spanisch/Latein. Morgen ist die Infoveranstaltung. Er darf selbst entscheiden. Ich hätte in der Nachbetrachtung gerne in der Schule mehr Fremdsprachen gelernt. Aber es ist sein Leben, er muß nicht meine Träume erfüllen. Ich vermute mal er wird NWT wählen.


    Ich wünsche euch eine für deine Tochter passende Entscheidung.

  • Ich habe das große Latinum und es im weiteren Leben genau 0,0 mal benötigt.


    Meine Eltern rieten mir damals eher zu französisch, da aktive Sprache und sicher nützlicher für mein Leben. Sie haben Recht behalten, ich war damals aber sicher, dass ich in jedem Fall Tierärztin werden will (habe da tatsächlich in den Ferien immer bei unserer Tierärztin “ausgeholfen”) und habe mich deswegen mit meinem Lateinwunsch durchgesetzt bzw. meine Eltern haben mich auswählen lassen. Allerdings hat mir Latein während der Schulzeit zwar nicht supergut gefallen, aber da es mir immer schon leicht fiel, auswendig zu lernen, war es immer ein Garant für eine gute Note. Wir haben im Unterricht eine zeitlang dann Asterix auf lateinisch gelesen und mussten das dann übersetzen, das fand ich ganz lustig.


    Ich habe dann während des Studiums drei Jahre in Paris gelebt und dann dort erst französisch gelernt und mich dann geärgert, es nicht in der Schule gewählt zu haben. Meinem Kind würde ich tatsächlich auch eher zu einer aktiven Sprache raten.


    Bildung hat meiner Meinung nach nichts mit Latein zu tun, sondern mit den gelebten Werten und dem Interesse in diesem Fall für Geschichte und Philosophie.

  • Ich wünsche euch eine für deine Tochter passende Entscheidung.

    Das finde ich den Schlüssel zu allem. Dein Kind ist nicht du. Und ja, es kann vielleicht die Tragweite mancher Entscheidung nicht so umfänglich absehen, wie du, aber es geht um sein Leben. Und meinem 12-jährigen haben wir das ohne Zögern zugetraut, diese Wahl schon zu treffen (sowohl bei Latein/Französisch, als auch jetzt bei der Schwerpunktwahl Naturwissenschaften/Spanisch/Musisch). Er wird Spanisch nehmen und das ist absolut okay.

  • Aury wenn Du Deinem Kind Spaß an Latein vermitteln willst, lern es selber. Für Dich. Nicht um sie dazu zu motivieren sondern weils Dir Spaß macht. Das ist das Einzige, was Begeisterung weckt. Wenn man sieht, wie jemand den man mag Spaß dran hat. Möglichst auch noch in witziger Einsteiger-Form. Wir hattens auf der SChule nicht (wirtschaft-sozialer Zweig), aber meine Mutter hat sich als ich etwa so alt war wie Deine Tochter aus eigenem Interesse "Latein für Angeber" gekauft und die natürlich auch sowohl vor mir gelesen (mit Notizzettel und Vokabelkarten neben sich) als auch die Bücher offen im Schrank stehen gehabt dass ich da bei Interesse ran konnte. Hat mich aber nie gedrängt selber rein zu schauen, nicht mal versucht mich dazu zu begeistern. Aber ich war neugierig (allein schon von dem Titel, denn - typisch Vorpupertät - für Angeber hält man seine Mutter ja sowieso wenn die sich für sowas altes wie Latein interessiert), hab reingeschaut und unglaublich viel Spaß dran gefunden und gelernt. Das Herleiten der medizinischen Begriffe ist mir später in der Ausbildung dann sehr leicht gefallen und manche der Übersetzungen weiß ich sogar jetzt noch auswendig, z.B. : "Referate - er soll berichten (was heißt er soll, tut ers nicht gibts ne 6 )" . In dem Sill waren die ganzen Bücher aufgebaut und da ging das Lernen und Spaß dran finden ganz von selbst.

    Meine Schwester hatte später in der SChule Latein (Wirtschafts-Sprach-Zweig), hat es so bald sie konnte wieder abgewählt, hasst es bis heute - und ich konnte sie da gut verstehen. Ich wollte nämlich mitlernen aber spätestens bei der dritten Grammatik-Ausnahme hatte ich keine Lust mehr. FÜr mich ist das SChul-Latein nicht Wörter-Herleiten und verstehen sondern völlig unlogisch aufgebaute Konjugierungen zu machen. Grausam.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    • Offizieller Beitrag

    Hä?

    Um was geht es bei Latein? Sorry, aber Du verrennst Dich da echt in ein Wunschbild von etwas, von dem Du ehrlich gesagt keine Ahnung hast!


    Im Lateinunterricht geht es um LATEIN. Eine interessante Sprache, jep, mit vielen spannenden Aspekten - genau wie Französisch, Suaheli und Mandarin..


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat

    wenn Du Deinem Kind Spaß an Latein vermitteln willst, lern es selber

    guter punkt. ich muss mich zb. nicht wundern, wenn meine kinder seit langem kein interesse an ihrem instrument haben, so lange ich meins selbst so extrem vernachlässige. mir fällt da immer der geniale spruch von karl valentin ein.

  • Neinnein, es ist nicht nur das Leben des Kindes betroffen bei der Sprachwahl ...#cool


    Mein Sohn hat sich ja für Französisch entschieden, das ich selber nur schlecht spreche. Die ganze Familie lauert nur darauf, dass er endlich genug Französisch kann, um für uns in Frankreich das Essen zu bestellen. Mein Mann sagt jedes Jahr bei der Urlaubsplanung: "In ein paar Jahren können wir endlich nach Frankreich." :D


    Darf ich mal anmerken, dass ich manche von Euch ganz schön hart finde hier? Aury schreibt ihre Gedanken und Gefühle auf, sie ringt damit. Das mag der einen oder anderen lächerlich vorkommen, aber wenn sie wirklich ihr Kind entscheiden lassen möchte, dann muss sie ihre Überlegungen doch irgendwo lassen können. Nur weil sie auf Seite 3 noch nicht überzeugt war, obwohl manche fanden, es sei alles gesagt... Manchmal bringen solche Entscheidungs-Situationen etwas zutage, das bewältigt werden muss. Das wirkt dann wie ein nichtiger Anlass, ist aber eine Riesenchance. Lasst doch Aury einfach Zeit, alles wirken zu lassen und diese Chance für sich und ihre Tochter zu nutzen.

    Denn das, was der Verstand begreift (durch gute Argumente z.B.), muss noch lange keinen Rückhalt im Gefühl haben. Und das Gefühl ist stärker. Es braucht Zeit, ein Gefühl neu zu prüfen und ggf. zu ändern.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Hä?

    Um was geht es bei Latein?

    Ich find schon, dass es den Nagel auf den Kopf trifft. Selbst- und Fremdbestimmung, eigene WErte.

    Was bestimm ich, obwohl Mama es anders möchte? Was bestimmt Mama, obwohl es mir wichtig wäre? Wie wichtig ist es mir, dafür zu kämpfen? Wichtig genug? Wie hoch ist der PReis, den ich für diese Entscheidung zahlen muss jeweils?


    Nicht generell bei Latein, aber in diesem konkreten Fall und in etlichen ähnlich gelagerten Fällen.


    Ich hab genau dasselbe zuerst beim Punkt Schulwahl und dann beim Punkt Ausbildung erlebt. Nun, sagen wir mal so - die Angst, denjenigen von dem ich abhängig bin zu enttäuschen oder zu verletzen hat gewonnen als es um diese Frage ging. Glücklich war ich damit nie. Die Schulwahl konnt ich nicht rückgängig machen, den Beruf hab ich irgendwann über Umwege nach vielen Jahren doch wenigstens annähernd so gemacht wie ich wollte. Schlechter qualifiziert, unsicherer finanziell und weniger anerkannt als wenn ich gleich das machen hätte dürfen das ich wollte. Aber letztlich bin ich so trotzdem viel glücklicher als in meinem ursprünglichen Beruf. Letzlich hat also der eigene Wunsch in dem Punkt trotzdem gewonnen.

    Die Beziehung zu meiner Mutter dagegen nicht. Die hat damals nochmal nen richtigen Knacks gekriegt der dadurch, dass es einfach für mein ganzes Berufsleben negative Folgen hat, auch nicht wirklcih zu kitten ist.


    Vorpupertät leitet die Zeit der Abgrenzung ein. Je mehr Druck, desto mehr Bedürfnis auszubrechen. Und irgendwann ist der Mut oder die Wut groß genug und das Kind zerreißt die Nabelschnur und geht in die entgegengesetzte Richtung los.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Wegen der Knobelspiele: Ich fand die Hörverstehensübungen in Französisch super spannend. Lauter Wörter die gleich klingen, bei denen die Endung nicht ausgesprochen wird und die fließend ineinander über gehen. Und dann muss man aus dem Zusammenhang erraten, was gemeint sein könnte.

  • Aury Ich finde den Vorschlag von weiter oben richtig gut, selbst Latein zu lernen. Ich mag Dich dazu ermutigen. Ich sagte ja schon mal, dass Latein toll ist.#blume


    Das Kind würde ich Französisch lernen lassen, wie es sich das gewünscht hat.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Das kann natürlich auch passieren klar