@Ärztinnen: Windpocken durch Impfung

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  • Hallo ihr,


    für wie wahrscheinlich ist es, dass ein Windpocken ungeimpftes Kind durch die Erst-Impfung erst ein Elternteil mit Gürtelrose ansteckt (6 Wochen Abstand) und dann die nicht geimpften Geschwister, vielleicht als Überträger durch den Elternteil, nochmal 3 Wochen später mit Windpocken.


    Und wie gefährlich kann so ein gesundeter, aber ja im selben akuten Windpocken-Haushalt lebender, Elternteil nun für Schwangere sein?


    Ich habe jetzt erst gelesen, das beim MMR+V Lebendimpfstoff, deren V Anteil tatsächlich 6 Wochen, auch ohne dass der Impfling erkrankt, übertragbar ist. MMR ist da nicht so heftig. Kann das aber eine Gürtelrose „provozieren“? Die kommt ja eigentlich von Innen.


    Impfaufklärung beim Impfling: kann nach ein bis zwei Wochen zu leichten Fieber kommen. Hygiene- oder Ansteckungsaufklärung bei Gürtelrose war null.


    Kriesenhafte Grüße

    Quark

  • Der Elter kann die ungeimpften Kinder anstecken, wenn sie mit der von zoster befallenen Haut in Kontakt kommen oder mit Bläscheninhalt. Das halte ich für viel wahrscheinlicher als die von dir aufgestellte Hypothese mit dem Impfling als Quelle.


    Der Impfling löst keine Gürtelrose aus. Kann selbst abgeschwächt erkranken.

  • Ist die Schwangere immun oder nicht?

    Der gesundete Erwachsene überträgt sowieso nichts.

    Die Schwangere ist, falls ungeschützt, gefährdet wenn Sie Kontakt mit den kranken Kindern hat. Da reicht in einem Raum sein, muss kein enger körperkontakt sein.

    So ganz kapiere ich deinen Fall nicht. Was ist denn tatsächlich passiert, was ist hypothetisch??

  • Doe Reihenfolge ist normalerweise Windpocken - Gürtelrose. Nicht andersrum.

    Aber wenn man nicht immun ist, kann man sich an einer Gürtelrose schon WiPos einfangen. Braucht bei einer Gürtelrose, im Gegensatz zu WiPos als Quelle, aber mW direkten Kontakt (oder zumindest ist Gürtelrose wesentlich weniger leicht übertragbar als die WiPos selber).

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Also meint ihr, die Impfung ist auf keinen Fall der Auslöser einer Gürtelrose, auch wenn da der gleiche virentyp eine rolle spielt?

    Ich frage mich eben, ob bei einem winterlich geschwächten imunsystem auf einmal von außen ein virus kommt, das auch gerade im Körper seine Chance wittert und dann ists zuviel und ohne „von außen“ hätte der Körper die vieren von innen noch geschafft zurückzudrängen. Ist meine pseudowissenschaftlich denke.


    Ihr meint, die Impfung liegt nur zufällig davor? Und die Gürtelrose allein hat es geschafft die ungeimpften kinder anzustecken, auch wenns selten ist.


    Passiert ist alles. Akut gerade die windpocken. hypothetisch ist nur die Frage ob es aufeinander aufbauen könnte.


    Wegen der schwangeren werde ich nachfragen. Ich habe gelesen windpocken sind hochansteckend, auch noch tage auf Gegenstände, wie Türklinken und Lichtschalter. Deswegen meine Sorge.

  • Meine Mutter hatte den einzigen Ausbruch von Gürtelrose als meine Schwester die Windpocken hatte. Damals ging ihr Arzt auf jeden Fall auch davon aus, dass dieser durch die Windpocken ausgelöst wurde.

  • Ich glaube, Ihr habt mich falsch verstanden. Ich meinte es so:

    Jemand muss Windpocken bereits gehabt haben, um an einer Gürtelrose zu erkranken. Jemand mit Gürtelrose kann aber andere mit Windpocken anstecken.

  • Aber wenn jemand schon mal infiziert war, also Windpocken hatte und die Biester sich im Körper versteckt haben, vielleicht kann dann eine von außen kommende Windpockeninfektion das Virus aktivieren und zu einer Gürtelrose führen, die sonst nicht ausgebrochen wäre.


    Das war die Frage, glaube ich..

  • Im Internet steht folgendes:

    Zitat

    Varizellen

    Einzige Ausnahme ist die Varizellenimpfung. Die Fachinformation des Varizellenimpfstoffs "Varivax Emra®" führt hierzu aus: "In seltenen Fällen kann das Impfvirus von gesunden geimpften Personen mit oder ohne varizellenartigen Ausschlag auf gesunde empfängliche, auf schwangere und auf immunsupprimierte Kontaktpersonen übertragen werden. Aus diesem Grund sollten geimpfte Personen möglichst bis zu sechs Wochen nach der Impfung einen engen Kontakt mit empfänglichen Hochrisikopersonen vermeiden

    das habe ich vergessen, natürlich hatte das Elternteil keine zwei Wochen na der Impfung eine heftige (normale) Erkältung und war dadurch definitiv immungeschwächt und scheinbar empfänglich für die in der luft fliegenden vieren.


    Ich glaube es wäre besser gewesen eine lebendimpfung im Herbst durchzuführen, da sind alle Körper durch die vielen monate Sommer davor noch fit. Wer ahnt denn sowas.

    lg quark


    Einmal editiert, zuletzt von quark ()

  • @ TS:

    - Du hast herausgefunden (s. o.), daß der Impfling nach der Windpockenimpfung die Krankheit übertragen kann, ohne daß der Impfling Symptome entwickelt.

    - Dann kann das auch bei Erwachsenen eine Gürtelrose provozieren, wenn die Vorraussetzungen für eine Gürtelrose gegeben sind (durchgemachte Windpockenerkrankung, Infektion mit dem Erreger durch den Impfling in diesem "sehr selten Fall").

    - Wenn der Elternteil an einer Gürtelrose erkrankt, weil er sich beim symptomlosen Impfling angesteckt hat, ist er für andere, z. B. Schwangere infektiös. Wenn er keine Gürtelrose entwickelt und auch kein zweites Mal erkrankt, nicht.


    Das war die Frage, oder?


    @ Ärztinnen: Stimmt das so?

  • Ich kenne es so, dass es für den Ausbruch von Gürtelrose kein erneuter Kontakt mit dem Virus notwendig ist. Der zeitliche Zusammenhang zwischen Impfung und Gürtelrose bei der Kontaktperson ist daher in meinen Augen zufällig. Ein Arzt sagte mir mal in dem Zusammenhang, dass es falls es dazu kommt, eher auf den psychischen Stress des Erwachsenen zurückzuführen sei (Großelternbesuch mit Windpockenausbruch fernab der Heimat, besorgte Großeltern, ob sie jetzt krank werden)

    Die Kinder können sich, wie oben schon erwähnt beim erwachsenen Gürtelrosepatient mit Windpocken anstecken.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Ich, Ärztin ;), würde Nona zustimmen. Kein erneuter Kontakt ist notwendig. Eine kurzfristige Schwäche der Immunitätslage durch Stress, andere Erkrankung oder Alter genügt, um die in den Spinalganglien schlummernden Windpockenviren zu einer Gürtelrose zu reaktivieren. Oft findet man auch keine Ursache, warum gerade jetzt.


    Kontakt mit Wildviren macht bei einem Immunen (nach durchgemachten Windpocken) sogar eine Boosterung. D.h. der vorhandene Schutz wird verstärkt, neue Ak werden gebildet, möglicherweise könnte das in abgeschwächter Form auch bei Kontakt mit dem Impfling in deinem Fall so sein (?).


    Erkrankung trotz Impfung fällt idR deutlich milder aus. Manchmal nur 2-3 Pocken.

    • Offizieller Beitrag

    Trotzdem kenne ich - mich inkl. bei denen die Gürtelrose zeitgleich mit der Windpockenwelle im Quartier war.

    Ich gehe also davon aus, dass:

    - häufigster Auslöser Stress und andere Immunschwächer sind

    - Wildviren im Normalfall boostern

    - die Kombi aus geschwächtem Immunsystem und Wildviren aber auch triggern kann


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ja, wenn ich richtig erinnere hat das auch so ungefähr unsere KIÄ gesagt als meine Kleine Gürtelrose hatte.

    die Bläschen traten an den Beinen auf wo die nervenbahnen langführen. Sie war zu dem zeitpunkt übrigens 5 Jahre alt und laut KIÄ gab es mehrere Fälle. Meine kinder waren nicht geimpft sondern haben die krankheit (netterweise) gleichzeitig durchgemacht.