Latein oder Französisch?

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  • Wenn er eh so schlecht ist, gibt es doch eigentlich auch nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen...

    Es gäbe zum Beispiel die komplette Befreiung von zweiter Fremdsprache zu verlieren. Also bei uns muss, glaube (!) ich, eine zweite Sprache soundsolange gelernt worden sein, sonst gibt's keine Zulassung zum Abitur. Ein Wechsel von Latein zu Französisch würde hier (glaube ich (!)) den Zähler quasi neu starten, Französisch müsste dann durchgehalten werden bis zum Ende. Wenn das wieder eine Qual wird, kann das quasi das Abi verhageln. Während Latein vor dem Abi wegfallen könnte und er dann gar keine zweite Fremdsprache mehr bräuchte.

    Danach würde ich auch entscheiden. Wie lange muss Latein noch durchgezogen werden. Also das kleinere Übel. Wenn es noch ein paar Jahre sind, würde ich auch wechseln.

  • Ich würde ihn wechseln lassen. Wenn er auf 6 steht, müsste er ja viel nachholen. Dann ist ein Neuanfang wahrscheinlich leichter.

    Aber: Lernen muss er in Französisch auch und Endungen müssen auch gepaukt werden. Das sollte ihm klar sein.

  • Ich glaube, er weiß von der Sache noch gar nichts. Gestern kam ein Elternbrief dazu und nächste Woche ist eine Veranstaltung, ich kopier mal schnell rein, wie das formuliert wurde:


    Französisch als spätbeginnende Fremdsprache und Latinum: Informationsabend zu Weichenstellungen in der Jahrgangsstufe 9

    Sehr geehrte Eltern,

    liebe Schülerinnen und Schüler,

    die Schüler/-innen des Gymnasiums können in der Jahrgangsstufe 9 über die weitere Sprachenwahl entscheiden. Die Schule bietet die Möglichkeit an, die erste oder zweite Fremdsprache (Latein oder Englisch) zu Beginn der Jahrgangsstufe 10 durch das Fach Französisch zu ersetzen. Französisch wird im Falle einer Wahl drei Jahre lang unter- richtet und kann am Ende der Jahrgangsstufe 12 mit einem weltweit anerkannten französi- schen Sprachdiplom (DELF, Stufe B1) oder auch mit einer mündlichen Abiturprüfung abge-schlossen werden.



    Das heißt, er hätte Französisch auf jeden Fall bis zum Schluß. Ob man eine Sprache abwählen kann in Bayern mit G8, weiß ich nicht, seine bisherige Richtung ist musisch.


    Generell ist er ein fauler Kerl. Ich werte immer noch drauf, dass ihn irgendwann der Ehrgeiz packt, die Noten im Zeugnis sind im Mittelfeld: Note 1 gibts nur in Sport, Kunst oder Ethik. Die Lernfächer stehen immer auf 2-4, je nach LehrerIn, die Hauptfächer M-Phy-Ch sind seine Non-Checker Fächer, da hat er Nachhilfe und steht immer zwischen 4 und 5. Deutsch stabil mit einer 3, wobei er seit sie Erörterungen haben, da jetzt auch 4er nach Hause bringt. Latein ist stabil auf einer 4-5, mit 1ern im Ausfragen rettet er sich immer die 4 im Zeugnis. Englisch fand er anfangs super, ganz toller Lehrer. Danach 2 Jahre die Supergau-Lehrerin, die gerade für ein Jahr suspendiert wurde. Da haben sie nichts gelernt. Jetzt mit neuem Lehrer in der 9. Klasse hat er leider auch da mit einer 6 und einer 5 in der Schulaufgabe angefangen. Es läuft es Kacke grad. Dank Pubertät und ADHS sehr in Verweigerung was mehr und gezielteres Lernen angeht.

    Leider ist er auch jemand, der gern mal grundlos von anderen verprügelt wird, deshalb scheue ich den Schritt von wegen "dann halt Realschule" in eine schlimmeres soziales Milieu schon sehr. Ich kenne unsere Sprengelrealschule sehr gut und darf mir dieses Urteil erlauben.

  • Wenn das in Bayern wie in NRW ist, würde ich ihn nicht wechseln lassen.

    Dann könnte er nämlich Latein nach der 10. Klasse abwählen und hätte damit Anforderung 2. Fremdsprache erfüllt. Die neu einsetzende Fremdsprache müsste er ja drei Jahre durchziehen. Dann lieber noch ein Jahr durch Latein quälen.

    Ich würde mich aber trotzdem informieren, ob und wenn ja welche Note er erreichen muss fürs Latinum und die Anerkennung.

  • Normalerweise würde ich ja immer für Französisch plädieren.

    Aus eigener Erfahrung, weil es mir mit Laten ging wie deinem Sohn: Ich hatte es von der 5. bis zur 11., und hab mich jahrelang NUR gequält.

    Französisch ab der 9. lief von Anfang an super.


    ABER:

    Wenn er jetzt spätbeginnend Französisch nimmt, muss er das nicht nur die drei Jahre bis zum Abi durchziehen, er muss dann in der Qualifiktationsphase auch alle 4 Halbjahre ins Abitur einbringen.

    Das heißt, es schränkt ihn von vorneherein in der mittlerweile ja ohnehin schon stark eingedampften Kurswahl ein. Und wenn's notentechnisch nicht gut läuft, versemmelt er sich womöglich auch direkt die Abinote.

    Dagegen steht, sich noch ein Jahr durch Latein zu plagen, und gut ist. Da weiß er, was er hat, und wie es geht, damit er sich zumindest auf die 4 oder 5 rettet.

    Dann bräuchte er weiter bis zum Abitur nur noch Englisch machen.

    Französisch dagegen wäre komplettes Neuland. Und bei einem Kind, das eher keine Affinität zu Fremdsprachen hat, wäre mir das Risiko, glaub, zu groß.

    Noch dazu, weil das Lerntempo bei den spätbeginnenden Fremdsprachen enorm hoch ist. Ist ja auch klar, denn die müssen in den drei Jahren das lernen, wofür andere 7 oder gar 8 Jahre Zeit hatten ... #yoga


    Wechsel auf die Realschule bringt jetzt eh nix mehr. Da käme er ja direkt ins Abschlussjahr.

    Und wenn er die zehnte am Gymi besteht, hat er die Mittlere Reife ja auch.

  • In dem Alter sollte der betroffene junge Mann auf jeden Fall selber entscheiden, finde ich. Aber als Eltern muss man natürlich beratend helfen.


    Ich hatte in Klasse 6 ein Jahr Latein und fand es scheußlich. Note 5-. Latein macht mir null Spaß. Ich musste später aLs Erwachsene da nochmal einen Kurzkurs drin machen und das lief auch nicht viel besser. Ich bin dann in Klasse 7 mit französisch angefangen. Gut war ich da auch nicht drin (Note 3- bis 4) , weil ich zum Vokabeln lernen zu faul bin. Aber da hatte ich trotzdem deutlich mehr Spaß dran und mag auch die Sprache heute noch gerne und hätte Lust meine Kentnisse da zu vertiefen, weil französisch einfach toll klingt. Französisch ist viel schwerer als englisch, dennoch ist mir französisch deutlich sympathischer. Ich bin aber halt leider gar kein Sprachenmensch. Viel Arbeit ist es aber schon.


    Wenn man Latein nach Klasse 10 los wäre, ist das sicher auch ein gutes Argument. Aber wenn man es echt hasst und mehr Lust auf eine moderne Sprache mit Alltagsvokabular hat und vielleicht zumindest die Schönheit dieser Sprache erkennt, mag damit auch zurecht kommen. Ist aber natürlich blöd, wenn man das vorher nicht ausprobieren kann.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Mach ihm das mit dem Lexikon schmackhaft, das dürfen sie ab der 10. benützen. Dann wird es ein bisschen einfacher. Die grottenschlechte Lateinklasse meiner Tochter wurde jetzt echt besser. Es gibt nicht mehr reihenweise Fünfer und Sechser, sondern mehr vierer. Und die Kursbelegung in der Oberstufe wird wenn er Französisch nimmt auch nicht einfacher...

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

    Einmal editiert, zuletzt von holly ()

  • Meine Tochter, Bayern G8, wird nach der 10. Latein abgeben, und freut sich riesig darauf :D

    Mit einer 4 im Zeugnis hätte sie dann das Latinum.


    Ich vermute also, dass das bei euch ähnlich ist, würde mich da versichern, und dann gucken, die 10. Mit Latein durchzuziehen.

    Wenn Französisch nämlich auch nicht so toll läuft, versaut er sich damit das Abi

  • Dann sollte er unbedingt weiter machen, denn wenn er es bisher geschafft hat, sich zu motivieren, wird er es auch noch weiter schaffen. Und wnen er im Abfragen gute Noten macht, dann läuft es doch auch halbwegs. Eine Umwahl ist unsicher und er bindet sich viel zu lange.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • Bei uns am Gym in Bayern muss man für eine spätbeginende Fremdsprache (hier Spamisch) ne gute 4 in Latein haben, sonst wird dringend abgeraten. Im Jahrgang meiner Tochter (10.) ist die Tendenz dann eher Latein durch zu halten um dann die Sprache endgültig ablegen zu können. Dann muss man nur noch Englisch weiterführen. Sie ist im naturwissenschaftlichen Zweig, da muss man im Fall der Abwahl von Latein dann 2 Naturwissenschaften in der Oberstufe machen.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Nona das mit der Latein 4 versteh ich nicht ganz, das kommt doch wirklich aufs Kind an. Meine Tochter hatte jetzt zwei Jahre hintereinander in Englisch eine 1 (Klassenbeste) und in Latein eine 5. Ich hätte ihr Französisch schon zugetraut, aber es gab zuwenig Anmeldungen, weil sich die meisten gedacht haben, Augen zu und irgendwie durch.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • holly Ja, ich denke auch dass das individuell ist, meine Tochter hat es mir so erklärt, dass es an ihrer Schule eben so empfohlen wird. Ob es im Einzelfall dann auch anders geht, könnte ich mir schon vorstellen.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Also, ohne Gewähr - ich habe gerade versucht, mich einzulesen.

    Eine Fremdsprache alle 4 Halbjahre bis zum Abi.

    Dann entweder 4 Halbjahre einer Naturwissenschaft für das Abitur nutzen

    oder


    3 Halbjahre einer Naturwissenschaft

    und

    2 Halbjahre Informatik

    oder

    2 Halbjahre eine zweite Fremdsprache belegen.


    Also würde ich nicht Französisch anfangen, sondern schnell Latein abwählen.

  • - Hatten alle Fanzösischanfänger vorher Latein? Dann könnte das Lerntempo sehr schnell anziehen.

    Das wird es so oder so.

    Noch dazu, weil das Lerntempo bei den spätbeginnenden Fremdsprachen enorm hoch ist. Ist ja auch klar, denn die müssen in den drei Jahren das lernen, wofür andere 7 oder gar 8 Jahre Zeit hatten ..

    Genau! Ich habe in der 9. Klasse mit Französisch angefangen und am Ende der 10. Klasse waren wir mit der Grammatik komplett durch und mussten erste kleine Aufsätze zu gesellschaftsrelevanten Themen verfassen können. Ich hatte Spaß dran und habe dabei wirklich was gelernt (mir liegt aber das komprimierte Lernen aber auch eher), aber man muss da richtig dran bleiben, sonst verliert man sehr schnell den Anschluss.

  • Prinzipiell würde ich mir auch anschauen, wie leicht er Englisch, eine weitere moderne Fremdsprache, gelernt hat und lernt.

    Muss er da viel pauken oder bleiben die Phrase und Strukturen hängen, wenn er die Sprache spricht? Dann hätte er die Gelegenheit Filme und Serien zu schauen, in den Ferien könnte er eine Sprachreise machen.

    Spätbeginnende Fremdsprache bedeutet leider, dass man in relativ kurzer Zeit (3 Jahre) auf ein abirelevantes Niveau kommen muss, da muss also viel Stoff gelernt werden, da ist nix mit spielerischem Einstieg, sondern da geht es gleich gut zur Sache, wenn man da keinen Bock auf Vokabeln hat, dann befürchte ich, ist der Zug noch schneller abgefahren.

    Wenn es wirklich in die Hose geht, egal mit welcher Wahl, muss er halt wiederholen, dann kann er sicher neu entscheiden.

    Schade, dass kein Spanisch angeboten wird...

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…