Impfpflicht! Impfpflicht?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
    • Offizieller Beitrag

    und an der uni zürich, da ging vor ein paar tagen eine mail an alle uniangehörigen raus: https://www.health.uzh.ch/de/aktionen/masern.html

    ich hatte viel zu tun in letzter zeit, aber montag lasse ich meinen sohn definitiv impfen. der verträgt eh alles gut, ist sehr robust...

    Da ich lange Jahre in einem "Masernschleudern-Kanton" mit viel Kinderkontakt gearbeitet habe, habe ich mich schon vor langer Zeit impfen lassen.


    Ich denke, Impfpflicht ist nicht der richtige Weg - weil es vermehrt Widerstand hervorruft, statt Verständnis. Und es verträgt sich nicht mit meinem Rechtsverständnis - mehr gute Aufklärung hingegen schon. Weil zum Beispiel Studierende wissen sollten, ob sie einen Impfschutz haben bzw den nachholen sollten heutzutage.


    Seit ich mein - nichtmal ein halbes Jahr altes - Kind mal abends aus der Krippe abholte, an deren Tür stand: "Wir haben einen Masernverdachtsfall" ist meine Toleranz gegenüber nicht impfenden Elterm zugegebenermassen etwas geschrumpft... Für eine Impfpflicht in Institutionen, wo sich auch Säuglinge aufhalten bin ich deshalb, explizit auch für die Angestellten dort!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich hab einen Sohn - habe auch viele "alternative" Eltern kennen gelernt, die ihre kleinen Söhne z.B. nicht gegen Röten impfen ließen, weil "bei einem Jungen macht das ja nichts" - dass ein an Röteln erkrankter Junge oder Mann Schwangere anstecken kann, die keinen Impfschutz haben, und das Ungeborene davon behindert zur Welt kommen kann - war ihnen egal. Insofern finde ich Impfverweigerung irgendwie ... seltsam. Allerdings finde ich auch, das viele Erwachsene nicht geimpft sind, das Problem betrifft nicht nur Kinder.

    Masern - meine Tochter war ja letztes Jahr sehr krank, Immunsystem völlig am Boden, sie dufte dann nur - wenn überhaupt mal - gesunde, geimpfte Kinder zu Besuch haben. Für die kranken Kinder waren solche Ansteckungsrisiken hochgefährlich. Aber das konnte man gut kontrollieren.

  • Ich bin dafür, sich auf wenige wirklich wichtige Impfungen zu konzentrieren und bei denen zu versuchen, wirklich eine möglichst grosse Akzeptanz und Abdeckung zu erreichen. Masern gehören da für mich wirklich dazu, Röteln schon nicht mehr (zumindest nicht im Kinderalter, da wäre es eher sinnvoll, junge Frauen zu impfen). Ich denke, dass durch die zunehmende Anzahl an Impfungen eher mehr Leute abgeschreckt werden und dann letztlich auch die sinnvollen Sachen nicht mehr impfen lassen.


    Impfpflicht finde ich vor allem angesichts der zunehmenden Anzahl an von der Stiko empfohlenen Impfungen problematisch. Ich fürchte, wenn man da erstmal für eine Impfung eine Pflicht einführt, ist ser Damm schnell gebrochen und man wird versuchen das auch auf andre Impfungen auszuweiten.

  • zum Thema Röteln-Impfung bin ich etwas anderer Meinung.


    Röteln sind für die Schwangere bzw. Ihr ungeborenes Kind nur dann gefährlich, wenn sie selbst nicht genug Antikörper hat, so wurde es mir von mehreren Ärzten versichert.

    In dem d Fall sehe ich da die erwachsene Frau in der Verantwortung, sich zum Schutz des Babys vorher impfen zu lassen ( in der Pubertät oder auf jeden Fall vor der Schwangerschaft) da ein Erwachsener Körper die Belastung durchs impfen idR besser verkraftet als ein Baby.


    Zu dem Thema würde mich aber noch mal das Allgemeinwissen hier interessieren.

    Meine Kinderärztin hat mir gesagt, dass Röteln hier echt selten geworden sind. Sie sagte, in ihrer eigenen Praxis hatte sie noch keinen Fall, sie hat das letzte mal vor 20 Jahren einen Fall in der Praxis ihrer Eltern gesehen.


    Gibt es hier Gegenbeispiele? Das fänd ich mal total interessant zu wissen.

  • ich kenne auch keinen Röteln Fall. (Westzipfel NRW)


    edit: aber Masern! Die wurden vor ein paar Jahren in unsere Stadt importiert. Da hatte es irgendwie jahrelang keinen Fall gegeben und ich kenne auch noch den einzigen Fall persönlich. Er war schon groß, er war geimpft und machte eine Englisch-Kursfahrt und brachte die Masern mit.

    Einmal editiert, zuletzt von Fräulein Wunderbar ()

  • Zum Thema Nebenwirkungen: ich bekomme beim Arzt jedes Mal eine Aufklärung und muss jedes Mal so einen Bogen unterschreiben. Da erfolgt teilweise bei manchen Medikamenten mit teils viel häufigeren und gravierenderen Nebenwirkungen weniger Aufklärung.


    Zum Thema Röteln: ich baue keinen Titer auf, weder durch Impfung noch durch durchgemachte Krankheit. Bei Impfung hält es ungefähr ein Jahr.

    Das war in meiner zweiten Schwangerschaft (ungeplant) richtig scheiße, als ich keinen Titer hatte und meine Nichte (die ich 2 Tage vorher besucht hatte) mich anrief, sie habe Röteln. Glücklicherweise erst um die 24. Woche, also nicht mehr so großes Risiko, trotzdem hatte ich Angst.

    Da würde ich eine flächendeckende Impfung für Jungs und Mädchen sehr begrüßen.

    Es gibt ja noch mehr Szenarien, wo eine Frau keinen Röteln Schutz hat (haben kann) und trotzdem gerne ein Kind kriegen würde.


    Bei anderen Impfungen behalte ich den Titer wunderbar.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Schoko: ich bin nicht gegen impfen, nur gegen eine Pflicht, siehe dazu auch Patrick s Beitrag...

    Und eine 6 oder 8 Fach Impfung möchte ich auch nicht... einzeln bitte ...

    und bessere Aufklärung und Dinge die wichtig sind, nicht alles. Und selbstverständlich blieben meine erkrankten Kinder der Einrichtung gern, hier wünsche ich mir eine dringende Verbesserung für Arbeitnehmer...weitaus wichtiger als eine Impfpflicht...

  • Die Pflicht gefällt mir auch nicht wirklich, aber jahrelange Aufklärung hat ja nicht so viel gebracht. Wo ich aber ganz deiner Meinung bin, ist dass es dann einen monoimpfstoff geben muss.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es auch sehr schade, dass es keinen Masern-Einzelimpfstoff mehr in D gibt. Meine großen sind mit Masern Merieux geimpft worden, die Zwillinge wollte ich nun auch gegen Masern impfen lassen, aber es gibt keinen Einzelimpfshoff mehr.. Wir müssen uns noch entscheiden, was wir jetzt machen.


    Vor ein paar Jahren gab es in unserer Kita einige Röteln Fälle, aber nur geimpfte Kinder waren betroffen..

  • Mir bereitet es größtes Unbehagen, dass der öffentliche Diskurs um eine Impfpflicht wie selbstverständlich auf Kinder als zu Impfende eingeengt ist. Ich nehme an, zahlreiche erwachsene Diskutanten würden sich anders positionieren, wenn sie selbst die Zielgruppe wären. Mein Eindruck ist, dass Erwachsene als potentiell zu impfende Personen bislang stark vernachlässigt werden mit Ausnahme der Grippe-Impfung sowie Impfungen für Personen in Berufen mit speziellen Gefährdungssituationen.

  • Ich kenne auch einen Rötelnfall (Oberbayern) vor ca. 10 Jahren, der Kinderarzt war sich zunächst auch unsicher, weil er es vorher noch nie gesehen hatte...

    Ich habe zwei Bekannte, die diesen Winter Keuchhusten hatten, das wäre bei mir auch mal wieder zum Nachimpfen dran. Die zwei meinten sie waren in ihrem Leben (sind beide 40) noch nie sooo krank.


    Ansonsten bin ich trotz Stiko-geimpften Kindern gegen eine Impfpflicht.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Die Pflicht gefällt mir auch nicht wirklich, aber jahrelange Aufklärung hat ja nicht so viel gebracht. Wo ich aber ganz deiner Meinung bin, ist dass es dann einen monoimpfstoff geben muss.

    Schoko

    Ich sehe nicht, dass erwachsene aufgeklärt werden! Die Impfdebatten beziehen sich immer nur auf Kinder.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich finde es 1. schräg das es nur für Kinder sein soll (ich muss da immer an eine Unterhaltung mit einer Arzthelferin in unserer Kinderarztpraxis denken die sich beschwerte das sie sich bei einem ungeimpften Kind angesteckt hat. Ich konnte nicht anders als fragen warum sie denn nicht selbst geimpft war, da kam dann nichts mehr), 2. Das es nur um Masern geht (Röteln z.B. können ja auch großen Schaden anrichten, Grippe tötet viele Menschen die die Impfung vielleicht selber nicht gut vertragen etc.) und 3. Mist, ich hatte ein 3. aber das fällt mir grad nicht mehr ein....

  • Ich hab kein persönliches Problem mit einer Impfpflicht, weil wir sowieso geimpft sind.


    Ich überlege halt nur, was das Ergebnis einer Impfpflicht wohl wäre.... die Leute, die nur schusselig sind, würden wohl besser erfasst werden. Dafür bräuchte man aber eigentlich keine Impfpflicht selber, sondern da würden verpflichtende U Untersuchungen schon ausreichen, weil dann direkt geimpft werden kann. Dann müsste allerdings die U7a mit 3 Jahren auch verpflichtend dran kommen, weil es sonst zu wenige Termine sind für genügend Impfgelegenheiten.


    Die Leute, die aus Überzeugung nicht impfen, würden sich womöglich eher noch mehr unter Druck gesetzt fühlen und noch viel weniger bereit sein zur Impfung, nach dem Motto Druck erzeugt Gegendruck? Weiß ich nicht, ob das so wäre. Aber die Menschen lassen sich eigentlich ungern zwingen.

    Was oben beschrieben stand, nämlich das Impfgegner kommen, sobald ein Ausbruch vorliegt, finde ich jetzt nicht so unlogisch überlegt. Wenn man die Wahl hat zwischen Masern und Impfung würden sich die meisten für die Impfe entscheiden. Nur ist die Entscheidung im Kopf ja eher Impfung oder Restrisiko für Masern und dann kommt man rechnerisch bei eher kleinen Risiken in jedem Fall raus. Ist halt nur blöd, wenn man dann doch Pech hat und die Krankheit erwischt. In meiner impfkritischen Lebensphase, die ich mal hatte, habe ich auch den Kinderarzt gefragt, ob Pertussis wohl rumgeht. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich meinen Sohn sofort geimpft. Und hab es dann nach hinten verschoben, was sich dann aber letztlich nicht bewährt hat.


    Ich könnte es aber schon mittragen, wenn man sagen würde, dass nur geimpfte Kinder in den Kindergarten dürfen. Einfach weil Säuglinge inzwischen auch regelmässig in Kitas betreut werden und auch Geschwisterbabys einfach mit reingenommen werden. Da entsteht tatsächlich eine mögliche Gefährdung und das müssten eigentlich die anderen Eltern nicht mittragen müssen.


    Und wenn man für die Hausärzte mal eine Abrechnungsziffer für die Prüfung erwachsener Impfbücher machen würde, dann wäre das Engagement diesbezüglich bei den niedergelassenen Ärzten sicher auch höher. Die Erwachsenen sind nämlich in aller Regel eher schusselig.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich fürchte, zu viele Erwachsene gehen selten bis nie zum Hausarzt, so dass es schwer wird hier anzusetzen.


    Es wird nicht binnen drei Jahren gelingen, die Masern einzudämmen. Eher funktioniert das als Konzept für die nächste Generation, in der es dann eben immer weniger potentielle Wirte gibt

  • Die Pflicht gefällt mir auch nicht wirklich, aber jahrelange Aufklärung hat ja nicht so viel gebracht. Wo ich aber ganz deiner Meinung bin, ist dass es dann einen monoimpfstoff geben muss.

    Schoko

    Und die die unter Zwang geimpft würden mit Impfschaden haben Pech gehabt? Oder übernimmt das dann großzügig die Gesellschaft, die zu versorgen?

  • Hier etwas zur Rechtsgrundlage:

    Zitat

    IfSG Paragraf 20, Absatz 6

    Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates anzuordnen, dass bedrohte Teile der Bevölkerung an Schutzimpfungen oder anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe teilzunehmen haben, wenn eine übertragbare Krankheit mit klinischschweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist. Das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 Grundgesetz) kann insoweit eingeschränkt werden. Ein nach dieser Rechtsverordnung Impfpflichtiger, der nach ärztlichem Zeugnis ohne Gefahr für sein Leben oder seine Gesundheit nicht geimpft werden kann, ist von der Impfpflicht freizustellen; dies gilt auch bei anderen Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe.

    Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/masern-125.html

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Die Pflicht gefällt mir auch nicht wirklich, aber jahrelange Aufklärung hat ja nicht so viel gebracht. Wo ich aber ganz deiner Meinung bin, ist dass es dann einen monoimpfstoff geben muss.

    Schoko

    Und die die unter Zwang geimpft würden mit Impfschaden haben Pech gehabt? Oder übernimmt das dann großzügig die Gesellschaft, die zu versorgen?

    Da besteht eher das Problem darin, zu definieren, was ein impfschaden ist.


    Versorgt werden die enzephalitispatienten nach Infektion und Impfung gleichermaßen über Krankenkassen etc

  • Gut. Na dann.


    Also doch Kollateralschäden. Wir beschließen also als Gesellschaft kerngesunden Kindern gegen den Willen der Eltern potentiell schädigende Impfdosen zu verabreichen und nehmen bewusst in Kauf das die Kinder behindert werden könnten. Hauptsache das Kollektiv wird geschützt. Hat was von den Borg.