Impfpflicht! Impfpflicht?

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  • Masern sind keine harmlose Krankheit. Man geht davon aus dass 1 von 1000 Erkrankten ernsthafte Komplikationen erleidet.

    Das ist ja das Problem mit Statistik, es trifft nur jeden tausendsten, den aber zu 100 Prozent.

    Nur weil die masern bei mir persönlich relativ unspektakulär abliefen muss es ja beim nächsten nicht genauso sein.

    Was ich bei der ganzen Diskussion vermisse ist ein klares Bild davon was mit impfschäden gemeint ist.

    Das ist mir persönlich nämlich überhaupt nicht klar.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Mich würde interessieren was die Risiken sind, bei Vorerkrankungen usw. Z. B. Bei Herzfehler... warum kann man da nicht impfen?

  • Und mich regt diese ganze "Kinderkrankheiten sind doch gaaaaarnicht schlimm" Argumentation dermassen auf, da krieg ich echt Blutdruck.

    Und mich regt auf, wenn schon wieser aller Kinderkrankheiten in einen Topf geworfen werden. Impfen gegen Masern finde ich absolut sinnvoll, bei Windpocken habe ich sehr grosser Zweifel und befürchte eine deutliche Zunahme von Gürtelrose. Alleine diese beiden Krankheiten sind für mich überhaupt nicht vergleichbar. Röteln und Mumps würde ich eher im Teenageralter impfen als als Kleinkind.

  • Die Impfpflicht gegen Pocken wurde u. a. deshalb als verfassungsgemäß beurteilt, weil rund 30% der Infektionen tödlich ausgingen. Zum Vergleich: Bei Mastern liegt die Letalitätsquote bei 0,1%.


    Die Ausrottung einer Krankheit ist medizingeschichtlich nur 1x gelungen, auch bei den Pocken. Diese wiesen (Zitat der von mir weiter vorne verlinkten Seite) "eine ganze Reihe mikrobiologischer und epidemiologischer Alleinstellungsmerkmale auf, die sich so bei keiner der anderen, derzeit zur "Ausrottung" anstehenden Erkrankungen finden. Eines der damals entscheidenden Kriterien war das Fehlen untypischer und subklinischer (also (fast) unbemerkter) Verläufe."


    Inwieweit durch Impfungen eine Herdenimmunität entsteht, ist unterschiedlich und hängt von der Krankheit ab. Aufpassen muss man auch bei Impfungen, die zwar die geimpfte Person schützen, aber nicht vor Übertragung durch diese. Keuchhusten ist so ein Kandidat.

  • Wir leben ja hier im Haus auch mit Leuten zusammen, die Medikamente nehmen, die das Immunsystem kleinhalten. Für die wären Masern, mit MS, so richtig bescheiden. Aber alles andere auch.


    Keuchhusten kann man übertragen, ohne selbst zu erkranken? Danke für die Info, das wusste ich nicht.


    Bei Masern geht es doch aber nicht nur im die Letalität, sondern auch um die bleibenden Schäden, oder?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Hier https://www.rki.de/DE/Content/…dBull/epid_bull_node.html

    findet sich immer der aktuelle Stand der Statistiken.

    Das Ding kann man kostenfrei abonnieren, nix geheim.


    Was mir auch etwas Sorgen macht, ist die zunehmend gute Therapie von MS, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, bestimmten Rheumaformen... mit Biologicals. Und das zunehmende Alter der Menschen.

    Da muss man eh mit einer häufigeren Gürtelrose rechnen... aber auch da kann inzwischen geimpft werden...

  • Was mir auch etwas Sorgen macht, ist die zunehmend gute Therapie von MS, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, bestimmten Rheumaformen... mit Biologicals

    Wie meinst Du das?


    Und danke für den Link.

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  • Zitat

    Für das Jahr 2017 gingen am RKI Daten von 929 Masern-fällen nach Referenzdefinition ein. Die weitaus höchste Fallzahl wurde aus NRW mit 520 Masernfällen (56 % aller Fälle) übermittelt (s. Tab. 1). Ferner waren besonders Hes-sen (n = 76), Berlin und Sachsen (jeweils n = 69), Bayern (n = 58) und Baden-Württemberg (n = 53) betroffen. Sieben Bundesländer wiesen allerdings auch weniger als 10 Fälle im gesamten Jahr 2017 auf.Insgesamt 42 % aller Erkrankungen betrafen die Alters-gruppe der 0- bis 9-Jährigen. Innerhalb dieser Gruppe lag der Anteil der 0- bis 2-Jährigen bei rund 61 %. Wie schon in den Vorjahren wurde die höchste altersspezifische Inzi-denz bei Kindern in den ersten beiden Lebensjahren beob-achtet. Von allen Masernerkrankungen entfielen rund 21 % auf die Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen und 30 % auf die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen. Rund 5 % waren zwischen 40 und 49 Jahre und 3 % über 50 Jahre alt.

    Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile


    Hab ich da aus einem Bulletin...

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Es werden mehr und mehr Patienten mit Biologicals behandelt. Das wirkt hervorragend, aber erhöht bei diesen Patienten auch die Gefahr für ernsthafte Infektionen und auch Gürtelrose.

  • Die Krankheiten sind nicht vergleichbar. Masern können, bei denen die es trifft allerschwerste Komplikationen hervorrufen. Deshalb bin ich auch für eine Impfung bei allen bei denen es möglich ist. Denn besonders gefährdet sind bei diesen Ausbrüchen ja gerade die Kinder die zu jung zum impfen sind oder aus krankheitsgründen nicht geimpft werden können.

    Kinder die sich in der Diagnostik wegen anderer Erkrankungen befinden würde ich allein aus forensischen Gründen ausnehmen.

    Mumps kann bei jungen eine Einschränkung der Fruchtbarkeit zur Folge haben, würde ich deshalb nicht zu spät impfen. Allerdings kann Mumps klinisch stumm verlaufen. Wenn man möchte kann man vorher einen titer bestimmen.

    Ob man Windpocken impfen soll oder nicht weiß ich auch nicht.

    Die Gürtelrose kann man so oder so bekommen wenn man varizellen durchgemacht hat, wahrscheinlich nach der Impfung seltener.

    Ich habe als Erwachsene varizellen gehabt, sahen aber komplett anders aus als erwartet. Bis dahin war ich davon ausgegangen dass ich eine stille Feiung durchgemacht hatte als mein Bruder wegen Windpocken drei Wochen schulfrei hatte.

    Die sind so dermaßen ansteckend dass ich davon ausgehe dass es fast jeden erwischt der nicht geimpft ist. Aber da die Komplikationen nicht gar so scheußlich sind sehe ich es da nicht als so dringlich an.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Was sind Biologicals und warum erhöht das das Risiko für ernsthafte Infektionen (wenn Du erklären magst)?

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  • Fiawin, weil die das Immunsystem unterdrücken - was ja bei den genannten Autoimmunerkrankungen durchaus hilfreich sein kann.


    edit

    Eiche hat das jetzt deutlich besser auf den Punkt bringen können :)

    Einmal editiert, zuletzt von Kit ()

  • Das sind meist Antikörper, die ganz tief ins Immunsystem eingreifen. Arschteuer, werden meist gespritzt oder infundiert. Manche wöchentlich, manche auch nuralle 8 Wochen. Humira und Remicade sind bekannte Markennamen, aber es gibt inzwischen unzählige Vertreter.

  • Ich habe als Erwachsene varizellen gehabt, sahen aber komplett anders aus als erwartet.

    Was meinst Du damit? Windpocken oder Gürtelrose?


    Ich kannte mal jemanden, der Windpocken als Erwachsener hatte - und das war sehr klassisch, sehr langwierig (3 oder 4 Wochen Krankschreibung) und extrem unangenehm. (Und selber schuld - er ist bewusst zu Besuch in einem Haus mit Windpocken-krankem Kind gegangen - so nach dem Motto: ist ja ne Kinderkrankheit und kann mich nicht treffen...)

  • Ich hätte Windpocken mit 32, der Säugling nicht... keine Ahnung woher... ich war 5 Tage echt krank, aber eine echte Grippe war schlimmer... die Kinder hatten sie dann Jahre später ohne schlimmen Verlauf.

    Masern, Röteln hatte ich auch... die Kinder sind geimpft... aber später als empfohlen...

    ich würde jetzt aber gerne wissen, worin die Risiken einer Impfung bestehen... und inwiefern die Impfung andere infizieren kann. Eigentlich müsste man ja verstärkt ältere Menschen impfen, die haben aber gerne mal Erkrankungen wo man vielleicht nicht impfen kann, oder?

  • Bei mir waren es Windpocken. Ich sah aber ganz anders aus als die klassischen Windpocken. Ich fand es sah am ehesten wie masern aus, wobei meine Mutter mir versicherte dass ich die als Kind hatte.

    Wegen jobberei in einer Frauenklinik musste ich wissen was es war und ob ich womöglich vor Ausbruch des exanthems fein Viren verteilt hatte. Meine Ärztin hat dann einige titer bestimmt und sich auf Windpocken festgelegt. Ich habe mich daraufhin beruhigt ins Bett gelegt, noch einige Kontaktpersonen informiert und ein paar Tage den sterbenden Schwan gespielt. Dann ging es schnell wieder gut.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich wäre sehr für eine Masern-Impfpflicht. Dann aber nicht nur für Kinder, sondern für alle. Natürlich mit Ausnahme derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.


    Im Frühjahr 2017 war der Zwerg gerade 10 Monate alt, als es in NRW sehr verstärkt Masernfälle gab. Mein Zug, mit dem ich täglich zur Arbeit pendle, fährt genau durch die Stadt, in der es damals besonders heftig war.

    Ziemlich zur gleichen Zeit hatten die Kinder einer Kollegin Röteln.


    Wir haben den Zwerg trotz Epilepsie dann mit 10 Monaten impfen lassen (MMR und Windpocken jeweils einzeln, weil der 4-fach Impfstoff wohl zu mehr Fieberkrämpfen führt, als beide Impfstoffe/Spritzen gleichzeitig zu geben), weil uns das Risiko einer Masernerkrankungen zu hoch erschien.

    Mit genügend Herdenschutz hätten wir die Impfung wohl deutlich nach hinten geschoben. Ggf. auch gar nicht geimpft (wegen deutlich erhöhter Gefahr von Fieberkrämpfen bei Epileptikern).


    9 Tage nach der Impfung hatte der Zwerg dann tatsächlich richtig heftiges Fieber und wir hatten wahnsinnig Angst vor nem Fieber-getriggerten Krampfanfall. Zum Glück hat der Kerl das gut weggesteckt und auf die zweite Impfung gar nicht mehr reagiert (die erste Impfung hat vermutlich schon gut funktioniert).

    Ich hab damals echt sehr geflucht und hätte jeden (Egal welches Alter), der nicht geimpft ist, am liebsten auf der Stelle irgendwo eingesperrt.

  • Also Herzprobleme und mögliche Krampf Neigung stehen eigentlich einer Impfung entgegen, oder ?

    Weiß ich bei einem Säugling davon, eher nicht oder? Macht es ja nicht einfacher...

    nicht falsch verstehen, aber mir ist nicht klar was eine Pflicht für Kinder bringen soll... Babies, erwachsene usw. Sind gleichwohl Risikofaktoren...

    Und mir fehlen tatsächlich Infos über un impfbarkeit... finde nichts... Risiken ja Einstichstelle und mal Fieber...finde ich zu dürftig an Aufklärung

  • Ich lese interessiert mit, ich bin gegen eine Impfpflicht...bin selbst in der DDR pflicht-geimpft worden und obwohl ich darin auch Vorteile sehe und generell pro impfen bin, geht mir das zu sehr gegen die Selbstbestimmung und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Hier wurden auch schon viele gute Argumente dagegen genannt.


    U.a. wegen des Threads und weil bald eine U-Untersuchung ansteht, habe ich mal wieder das Thema Windpockenimpfung überdacht, ist eine der wenigen, die wir nicht haben geben lassen. Also habe ich heute Nachmittag mal den Beipackzettel gelesen. Wusstet ihr, dass darin empfohlen wird danach bis zu 6 Wochen keinen engen Kontakt zu Schwangeren, Neugeborenen und Immunsupprimierten zu pflegen wegen Ansteckungsgefahr? Wer macht das denn bitte, wer weiß das überhaupt?

    Die Sinnhaftigkeit dieser Impfung ist mir nach der Lektüre des Zettels, der RKI und PEI-Infos sowie der Cochrane Collaboration immer noch nicht klar.