Impfpflicht! Impfpflicht?

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  • Ich kenne jetzt persönlich niemanden, der/die in den letzten 5 Jahren keinen Medizinkontakt hatte.

    Ich könnte mir vorstellen, dass ein Großteil der Arztmuffel auch in der "Normalbevölkerung" zu finden ist. Typus Sturkopf, oft männlich und Ü50, der sich nichts vorschreiben lassen will, Vorbehalte ggü Medizinern hat, in der Ehre gekränkt wenn doch mal eine Krankmeldung sein muss, und erst zum Arzt geht wenn's wirklich brennt.

    Ich kann mich und meine Familie problemlos hier einreihen. Meine letzte Krankschreibung hatte ich 2003 für einen Tag wegen Karpaltunnel-OP. Seit ich nicht mehr die Pille nehme, war ich nicht mehr bei der Krebsvorsorge (aber dieses Jahr will ich mal wieder gehen), mein Freund war glaube ich zuletzt vor 4 Jahren beim Arzt, ich allerdings erst letztes Jahr wegen Borreliose. Mit den Kindern war ich dieses Jahr mal, aber das letzte Mal davor war vermutlich irgendeine U oder der MMR-Impftermin. Bei uns hängt der Impfstatus nicht davon ab, dass ein Arzt daran erinnert, da kümmere ich mich schon selber drum. Aber wenn wir darauf angewiesen wären, dass uns eine Kampagne "einfängt", würden sich die Ärzte schwertun, uns zu erwischen.

    Das waren zwei Beispiele von mehreren, die ich oben genannt habe. Es gibt einfach zu viele Erwachsene, die aus irgendwelchen Gründen nicht zum Arzt gehen, als dass man eine gute Quote erreichen könnte.

    Ich weiß, dass du auch nicht für die Kinder-Impfpflicht bist, nehme diese berechtigte Kritik aber trotzdem als Aufhänger: Mich erinnern die Pläne mit der Kinder-Impfpflicht an die Geschichte mit dem Betrunkenen, der seinen Haustürschlüssel verloren hat und unter einer Straßenlaterne danach sucht. Jemand kommt dazu, hilft beim Suchen und fragt schließlich, nach einer Weile erfolglosen Suchens, ob der Betrunkene denn auch sicher ist, dass er den Schlüssel dort verloren hat. Der Betrunkene sagt: "Nö, irgendwo da hinten. Aber da ist es ja dunkel."

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne doch einige erwachsene, die zwar die Kinder impfen und geimpft haben, aber selbst sich vor der Impfung scheuen. Kinder wollen ja auch nicht unbedingt geimpft werden und die Erwachsenen tritt niemand.


    Interessanterweise gehörten in den USA eine jährliche Vorsorge beim hausarzt mit zum Leben dazu (so lange man eine Versicherung hatte). Und wenn ich dem pamphlet glauben schenken darf, sind auch in Deutschland viel mehr reguläre Checks vorgesehen.


    Seit wir wieder in Deutschland sind musste mein Mann einmal zum Arzt. Wir waren beide total baff, dass da keinerlei allgemeine Anamnese gemacht wurde. Es ging nur immens Problem des Tages. Ich kenne es aus anderen ländern so, dass man beim ersten Besuch einen Fragebogen ausfüllt zu Familiengeschichte Krankheiten, Allergien und anderen Besonderheiten. Das mag Gründe haben. Für mich war es dennoch komisch.

  • sind auch in Deutschland viel mehr reguläre Checks vorgesehen.

    Soweit ich weißt, ist ab 35 alle 2 Jahre ein "Gesundheits-Checkup" vorgesehen. Ich habe den auch immer mitgenommen.


    huehnchen69 Wenn ich dich richtig verstehe, was zwar deine letzte Krankschreibung 2003, aber du warst danach zumindest so alle 3-5 Jahre(?) doch mal wegen irgendwas bei einem Arzt. Das würde ja reichen um dich in absehbarer Zeit auf das Impfen anzusprechen?


    Und gerade bei Leuten mit Kindern könnte man doch anbieten, dass die Kinderärzte auch den Impfpass der Eltern mit anschauen und vielleicht sogar impfen?

  • Ich glaube nicht , dass Erwachsene Impfungen aktiv vermeiden aus Sorge vor Nebenwirkungen oder sonstigen Gründen, die die Kritiker anbringen.

    Jetzt kennst Du eine Erwachsene.:)


    Ich bin allerdings dennoch gegen Masern geimpft.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich glaube nicht , dass Erwachsene Impfungen aktiv vermeiden aus Sorge vor Nebenwirkungen oder sonstigen Gründen, die die Kritiker anbringen.

    Jetzt kennst Du eine Erwachsene.:)


    Ich bin allerdings dennoch gegen Masern geimpft.

    Und schon weiß ich einen Grund mehr, warum es wenig bringt, auf die Erhöhung der Impfrate bei Erwachsenen zu setzen....

  • Ja? Warum? Weil ich nicht stumpf alles mache, was mir Leute vorschreiben?


    Ich habe Polio, Tetanus, Diphterie, MRM.


    Aber ich habe auch schon Impfungen abgelehnt.


    Eigentlich wäre ich doch ein Beispiel dafür, dass man auf die Erhöhung der Impfrate bei Erwachsenen setzen kann, wenn man mehr und anders aufklärt. Ich bin nämlich auch erst durch Information und Erinnerung darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich mich selbst um meine Impfungen kümmern muss, dass Impfen kein Thema ist, das NUR Kinder angeht.


    Z.B. habe ich als individuell Impfentscheidende auch meinen Mann dazu bewegt, dass er sich auch mal impfen lässt. Zu Zeiten, als es diesen Gesundheitscheck noch nicht gab. Der geht auch eher selten zum Arzt, und beim Gesundheitscheck hat der Arzt nicht auf die Impfungen geschaut.


    Deswegen denke ich, dass Deine Aussage

    Und schon weiß ich einen Grund mehr, warum es wenig bringt, auf die Erhöhung der Impfrate bei Erwachsenen zu setzen....

    nicht haltbar ist. Zumindest nicht in Bezug auf mich, auf die Du sie ja beziehst. Und da ich kein Unikum bin, denke ich, kann man das auch auf andere übertragen.


    Ich denke, Du hast eine sehr negative Sicht auf den Menschen in Gesundheitssachen, die aus einer persönlichen Erfahrung resultiert.


    Wo man nicht aufklärt, kann man nicht unbedingt auch einfach so Wissen erwarten. Diese Plakataktion halte ich z.B. für relativ wirkungslos. Das ist zu wenig. Da müsste viel mehr laufen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    • Offizieller Beitrag

    Aber diese Menschen werden auch kaum zu überzeugen sein, ihre Kinder durchzuimpfen? Und wenn man bedenkt, dass die Impfquote bei Kindern dich sehr hoch ist, stehen da eine Menge Eltern dahinter, die selber schlecht geimpft sind, aber schon grundsätzlich auf Impfungen vertrauen - und die könnte man meiner Meinung nach durchaus mobilisieren.


    Arztkontakte: so zweimal in 10 Jahren ist wirklich jeder einzelne Mensch, den ich kenne, mal in Kontakt mit einer Ärztin gekommen (Auffrischimpfungen müssen ja nicht im Jahrestakt sein...). Wenn dann das Bewusstsein da wäre, dass gelegentlich der Impfschutz angeschaut werden könnte, wäre schon viel getan. Die Menschen, die ich kenne, die das so tun, rennen auch nicht dauernd zur Ärztin, aber haben die Impfungen halt wie andere Vorsorgetermine im Hinterkopf.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich finde deine Einstellung völlig legitim, Fiawin. Mir geht es alleine darum, dass hier mehrfach gefordert wurde, den hereenschutz durch die Impfung Erwachsener herzustellen.

  • Es wurde nicht "gefordert" #rolleyes Es gibt einfach Menschen, die meinen, es wäre vernünftig bei der Bekämpfung bestimmter Krankheiten nicht nur auf Kinderimpfungen zu setzen...


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Meinen, fordern, schlagen vor, überlegen....


    Ich verstehe durchaus, warum die Idee durch erwachsenen Impfquoten einen guten Herdenschutz zu erreichen nicht zielführend ist.


    Der Vorschlag wurde hier mehrfach gebracht - da fand ich eine Korrektur des Bildes der Patienten, die vernünftig sind, conpliant und sich um ihr und das Wohlergehen anderer mühen notwendig.


    Mein Bild ist übrigens bei weitem nicht so negativ, wie es hier vielleicht rüberkommt, Fiawin. Ich möchte nur dem hier von vielen formulierten ganz anderen Bild eins entgegenstellen, das mir tagtäglich begegnet und meines Erachtens deutlich häufiger ist als einige hier wahrhaben wollen

  • Der Vorschlag wurde hier mehrfach gebracht - da fand ich eine Korrektur des Bildes der Patienten, die vernünftig sind, conpliant und sich um ihr und das Wohlergehen anderer mühen notwendig.

    War das hier im Thread oder in dem anderen, wo wir das schon mal hatten? Ich bleibe jedenfalls trotz der Arztmüdigkeit, Nachlässigkeit, Sturheit etc. vieler Erwachsener dabei, dass bei denen mit Aufklären/Erinnern mehr zu "holen" wäre, als die Impfquote bei den Kindern durch eine Impfpflicht von 97% auf 98% zu steigern.


    Ich habe auf der RKI-Seite eine Studie zum Impfstatus Erwachsener gefunden, die für alle Erwachsenen bis 79 Jahre 38% mindestens 1x Geimpfte ermittelt. Ich würde nur die Impfquoten benutzen, die die unter 50-jährigen betreffen, denn von den vor 1970 Geborenen hatten scheinbar zwischen 95% und 98% die Masern. Aber auch dann wäre nur etwa die Hälfte geimpft.


    Wenn von den ungeimpften Erwachsenen allein diejenigen mal zur Impfung gingen, die ein Pflichtimpfung befürworten (repräsentative Umfragen habe ich nicht gefunden, aber Krankenkassen-Umfragen und was man sonst so in den Medien findet landen scheinbar häufig bei 70%-80% Befürwortern), dann wären das irrsinnig viel mehr, als mit der Impfpflicht für Kinder zusätzlich zu erreichen wären.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich muss jetzt doch mal dazwischenfragen:


    Ich bin recht umfassend gegen alles geimpft und das einzige was ich jetzt noch tun muss ist alle zehn Jahre DT/Td auffrischen.


    Die Masernimpfung soll laut dem was ich jetzt dachte gar nicht mehr aufgefrischt werden müssen?

    Ich hab die 1993 und 1999 gekriegt (da war ich 11) und im Erwachsenenalter ist keine Auffrischung vorgesehen.


    Oder verstehe ich die Diskussion falsch? Für mich klang es so, als wären regelmäßige Auffrischungen notwendig.


    Edit: Unter anderem weil weniger Keime wild vorkommen, weil lebenslange Immunität sonst nicht gewährleistet werden kann,...

    Einmal editiert, zuletzt von CarodieNudel ()

  • @CarodieNudel Wenn Du nur eine Impfung bekommen hast, solltest Du die zweite nachholen. Nicht wegen Auffrischung, sondern falls die erste nicht gewirkt hast.


    Aber tatsächlich gibt es so "Auffrischüberlegungen" WG. Der Wildviren.


    Ich selbst hatte die Masern und hab meinen Arzt gefragt ob eine Impfung dann noch notwendig sei und er meinte, eigentlich nicht, aber es wäre zu überlegen ob ich nicht nicht so Mitte Vierzig oder so doch noch mal impfen lasse, als eine Art Boosterung. Einfach um sicher zu gehen, dass ich auch in späteren Jahren noch geschützt bin. Inwieweit das eine Einzelmeinung ist weiß ich aber nicht.


    Frag doch Deinen Hausarzt, was er empfiehlt.


    Um Erwachsene zu erreichen sind sicher sehr viele verschiedene Maßnahmen notwendig.


    Ganz pragmatisch würde ich vorschlagen zur Impfberatung beim Kinderarzt gleich auch die für die Eltern hinzuzufügen.


    Auch jeder Hausarzt sollte entsprechend beraten und erinnern. Meine "Compliance" wurde beispielsweise dadurch sehr gesteigert, dass man mir ein Post-IT mit den nächsten anfallenden Impfjahren in den Impfpass geklebt hat.


    In der Schwangerschaft sollte der Frauenarzt entsprechen beraten bzw. Vor geplanter Schwangerschaft.


    Auch Zahnärzte könnten mit eingebunden werden, da erscheinen auch sonst Arztmüde doch ab und an.


    Das gleiche gilt für Betriebsärzte.


    Das heißt nicht, dass man alle erreicht. Aber man könnte die Quote von 38% vielleicht auf 60% steigern. Das wäre doch mal was.

  • Ich hab von meinem Hausarzt auch mit Bleistift das Jahr der nächsten Impfungen eingetragen bekommen und der Kinderarzt hat uns auch gebeten unsere Impfpässe mitzubringen.


    Mir war auch jederzeit klar, dass man seinen Impfstatus im Erwachsenenalter immer wieder prüfen muss.

    Ist für mich kaum vorstellbar, dass es Erwachsene gibt, die glauben, sie wären mit Impfungen durch. Danke für die Info FrauMahlzahn :)

  • Ich glaube, vieles weiß man dazu noch gar nicht. Früher hatten fast alle Masern, Mumps, Röteln etc und waren erst mal immun. Im weiteren Leben kam man immer mal wieder mit den Viren in Kontakt, das war dann wie eine Auffrischungsimpfung. Da ist es ja naheliegend zu denken, eine Impfung reicht - so wie bei der Erkrankung.


    Aber: Ich hatte aber zB als Kind ganz sicher Röteln und trotzdem in der ersten Schwangerschaft keine nachweisbare Immunität, noch nicht mal ein bisschen. Vielleicht fehlte die "Auffrischung" durch Kontakt mit Rötelnerregern. Während der Schwangerschaft war ich ganz froh, dass es nicht so viele Rötelnerkrankungen mehr gibt denn ich war ja nicht immun.

    Ich habe mich dann vor der zweiten Schwangerschaft impfen lassen, und zwar MMR (gibts ja auch keine Alternative) aber nur einmal, quasi als Auffrischung. Der Rötelntiter war dann ok.


    Vielleicht gilt die lebenslange Immunität nach Krankheit/Impfung nur, wenn man öfter mal Kontat zu den Viren hat und wenn nicht braucht man eine Auffrischungsimpfung?


    (Fürs Protokoll: auch die Kinder sind MMR geimpft aber ich bin gegen eine Impfpflicht und einigermaßen fassungslos, dass diese jetzt scheinbar so "durchgeht").

  • Ich wüsste auch nicht, ob ich nochmal geimpft werden muss. Müsste ich mal fragen.. aber ich bin nie beim Arzt und die sind irgendwie immer genervt, wenn man kommt und nix hat.

  • Ich könnte mir vorstellen, der Grund warum die Erwachsenen vernachlässigt werden ist, dass es früher normal war diese Kinderkrankheiten durchzumachen und die meisten einen Schutz haben. Den müsste man aber feststellen, was wieder unnötige Kosten birgt.

    Das mit der Impfquote um bestimmte Krankheiten auszulöschen halte ich in der heutigen Zeit ehrlich gesagt für Ironie!

    Deutschland lebt nicht in einer Käseglocke.

    Täglich reisen Leute zwischen den Ländern und Kontinenten hin und her.

    Flüchtlinge kommen ins Land, Urlauber usw.

    Und es gibt sehr häufig Impfversager.

    Ich kenne so viele Frauen, die ihren Rötel-Titer bestimmen haben lassen und obwohl sie geimpft waren existierten keine Antikörper!!!

    Und ich kenne unglaublich viele Kinder, die trotz Windpocken-Impfung die Krankheit extrem schlimm durchgemacht haben!!!

    Die vorgegebenen 95% wird man nie erreichen.

    Und Überhaupt glaub ICH persönlich, dass es so einen Krankheitserreger herzlich wenig juckt ob jemand geimpft ist - deswegen wird der nicht ausgerottet.

    Die haben in Höhlenausgrabungen Erreger entdeckt, die da seit Millionen von Jahren „geschlafen“ haben.

    Da hat die Wissenschaft noch viel zu forschen...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Ich kenne auch ziemlich viele Menschen, die eher nicht interessiert sind an Prävention und impfen. Das weniger, weil sie Impfungen ablehnen, sondern weil sie schlicht nicht so viel Interesse daran haben. Mein eigener Mann ist auch so ein Exemplar. Er wäre gerne geimpft und er hätte sogar Zeit sich impfen zu lassen. Aber er mag die Freizeit dafür nicht opfern, findet es dann doch nicht so wichtig, verschiebt und verschiebt... Und wenn er krank zum Arzt geht, kann er ja auch nicht gut geimpft werden. Im Winter zittert er dann immer, ob er sich jetzt doch die Grippe fängt, weil er die Impfung wieder verschludert hat. Von den wirklich wichtigen Impfungen in seinem Alter reden wir mal gar nicht.

    Mein Schwiegervater legt noch einen drauf, als typischer Westfale geht er halt überhaupt nicht zum Arzt, solange er noch irgendwie stehen kann.

    Und das sind für mich zwei ganz typische Exemplare. Ich würde fast behaupten mein Mann zumindest schwimmt da absolut in der Menge derer, die hier in ihrer typischen Art leben.


    Ich hab schon viel in Arztpraxen mitgearbeitet und selbst die Leute, die zum CheckUp gehen und das sind ja nicht allzu viele, wenn man sie nicht ganz explizit einlädt, vergessen das Impfbuch dann zuhause oder haben eh gar keins mehr. Die kommen eigentlich eher, weil sie die Blutuntersuchung wollen und der Rest interessiert dann auch nicht.


    Interessanterweise steigen die Impfquoten zumindest meiner Beobachtung nach wieder im hohen Alter. Die Altenheimbewohner werden durch die Hausärzte anscheinend weit besser erfasst und da sind die Impfungen, die für das Alter wichtig sind, dann auch wirklich durchgeführt. Im Moment arbeite ich in einem geriatrischen Fachkrankenhaus und finde das ganz bemerkenswert. Die Grippeimpfung ist bei den Altern überdurchschnittlich häufig wirklich durchgeführt worden, wenn es Patienten sind, die regelmässigen Hausarztkontakt haben, weil sie im Intervall besucht werden. Offenbar bringen die Hausärzte dann aktiv die Impfung zum Patienten hin. Bei normalen ambulanten Personen muss hingegen die Initiative vom Impfling ausgehen und das klappt eher nicht, weil die Leute eben gar nicht in der Praxis auftauchen.


    Um Erwachsene zu erfassen, müsste es vermutlich auch da eine Impfpflicht geben, die kontrolliert wird. Das wäre vielleicht sinnvoller, aber noch schwerer durchzusetzen. Wäre in jedem Fall ein enormer Behördenaufwand, der teuer wäre.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)